WEAR
BEITRAG
ZUR
KENNTNIS
VON GUSSEISEN
183
DES VERSCHLEISSWIDERSTANDES
MIT ZWISCHENSTUFENGEF~GE
ZUSAMMENFASSUNG Es wurden zwei GuDeisensorten mit Lamellengraphit auf ihr Gefiige und auf ihre Eigenschaften nach isothermen Umwandlungen im Zwischenstufenbereich untersucht und mit den gleichen G-u% eisen nach gewohnlicher Vergiitung (martensitisches _Abschrecken und Anlassen) auf gleiche Brinellharte verglichen. In den Vergleich wurden weiters der GulXzustand und der ma~ensitische, nicht angelassene Zustand einbezogen. Hiebei wurde erkannt, da13 eine isotherme Umwandl~lng im Bereich der unteren Zwischenstufe bei 350% ein giinstiges Verhaltnis der Zahigkeit zur HPrte bringt. Insbesondere aber bei vergleichenden VerschleiDversuchen auf einer VerschleiBpriifmaschine besondcrer Bauart, die die Kaltverformung der Oberfllchenzone als eine Komponente des VerschleiOvorganges mitberiicksichtigt, wurde eine starke Ubergelegenheit des Verschleil3widerstandes des Zwischenstufengeftiges gegeniiber dem gewdhnlichen Vergiitungsgefiige festgestellt. Dies bestatigt grundsatzlich die Schrifttumsangaben und gibt such einen weiteren Hinweis, da13der Rest-austenit im Zwischenstufengefiige und dessen nachtragliche Umwandlung in Martensit infolge der Kaltverformung wahrend des Verschleiflvorganges, sowie die verhiiltnismil3ig hohe Zahigkeit fur diese Uberlegenheit des Zwischenstufengeftiges verantwortlich sind. Es tritt diese aber offenbar nur in einem verh%ltnism%3ig engen Bereich der Zwischenstufenvergtitung auf.
A CONTRIBUTIONTO
THE
KNOWLEDGE
OF WEAR-RESTSTANCE
OF
BAINITIC-HARDENED
CAST
IRON
structure and properties of two grades of cast iron with flake graphite have been invesrange of bainitic hardening. They tigated after isothermal transformation in the “tempering” were compared as regards structure and properties with the same grades of cast iron after a normal hardening and tempering, i.e. oil quenching resulting in a martensitic structure, followed by tempering until the same Brine11 hardness is reached as with the bainitic hardening. Comparison was also made with the martensitic, untempered condition. It was found that isothermal transformation, but only in the lower bainitic hardening range (35o”C), gives a favourable ratio between toughness and hardness. Particularlywhen comparing the wear-resistance, the superiority of this bainitic-hardened cast iron over the normally hardened and tempered cast iron was established. These comparative experiments were carried out with a specially constructed wear-testing machine, designed to take into account the influence of the cold-working of the surface zone as an important component of the wear process. Our data confirm in principle the results reported in the literature and emphasize once more the importance of residual austenite present in the Bainite and its subsequent transformation into martensite by cold-working during the wear process. This structure, together with the comparatively high value of toughness of this grade of cast iron, is responsible for the superior wear-resistance of bainitic iron. However, this superiority becomes apparent only over a comparatively small range of the bainitic hardening process, The
Uber die isotherme Umwandlung zur Erzielung eines Zwischenstufengefiiges (Bainit) an GuBeisen und iiber die Eigenschaften, die mit einem solchen Gefiige erreicht werden, liegen bereits mehrfache Untersuchungen vor. Es genii@ hier, auf zusammenfassende * Zur Zeit Pretoria, Lifevalur
s.
‘95
Abhandlungen zu verweisen, wie VOX Hrrbfnrr~r. ITNI) PIWOWAHSIC\~ untl (;r.nr,z, dies eingehende Schrifttumshinweise bringen. Das hier besonders interessierende Problem des C’ersc~tleiPzefi~erst(~,~~~~~s van Gulkiscn mit Zwischenstufengefiige wurde erstmalig van BJAIITHOLOMEWS behandelt. Er hat erkannt, daU durch Zwischenstufen~?erg~tung der V~rschlei~widerstand des GuiJeisens ~berraschend hoch gesteigert werden kann ; die Laufzeit (I~ebensdauer) van Kammwalzen aus GuBeisen, die er auf Zwischenstufengefiigc vergiitet ltatte, b&rug etwa das h-fache von jenen, die durch gewi-jhnliche Vergiitung (ijlabschreckung auf Martensit und Anlassen) auf die gleiche Brinellhdrte von 300 kg/mm” gebracht worden waren. Weniger tiberraschend ist die weitere Feststellung, da0 die genannten, auf Zwischenstufengefiige vergiiteten Kammwalzen tine etwa zoo-fach lgngere Laufzeit aufwiesen als die Kammwalzen im unvergiiteten GuBzustand mit einer Brinellhgrte von nur 228 kg/mm2, da es ja grunds~tzlich bekannt ist, daB unter sonst gleichen Voraussetzungen der ~‘erschleil~~derstand mit der Brinellhgrte stark ansteigt. Die Notwcndigkeit, bei Vergleichen deer VerschleiWwiderstande von der Basis gleicher Brinellhgrte auszugehen, wurde von spateren Autoren, z.B. oHLU4 nicht immer beriicksichtigt. Wohl aber scheinen dies zwei neuere Untersuchungen zu tun, die hier allerdings nur nach dem zusammenfassenden Bericht van C;UHL~ wiedergegeben werden kiinncn : K~~RTOVUND SAIlIN 5 fanden beiVergleichsversuchen auf der bekannten VerschleiBpriifmaschine nach itl. SPINUEL einen @war nur urn 2j-jo’>;) hijheren ~7ers~hlei~widerstand des z~~jschenstufen~rer~teten gegeniiber gew~jhnlich vergiitetem GuLteisen; T(ANTOII, K~LIKOW UNL) IWANJISCHIN (nach H. T_~CSCHE@ hingegen stellten eine q-fache irberlegenheit des ersteren fest, wobei allerdings die Priifbedingungen nicht bekannt sind. Xach allem wird man eine irberlegenheit des VerschleiDwiderstandes von GuBeisen, das durch isotherme Umwandlung auf Zwischenstufengefiige gebracht worden ist, gcgeniiber dem gleichen Guneisen, wenn es durch gew6hnliche Vergiitung die gleiche Brinellhirte erreicht hat, grunds~tzlich erwarten diirfen. Nach DEMInOwll liND KuNJAWSKI?, zitiert nach GUHL~, liegt die Ursache in einem geringen (oder manchmal au& g&eren) Gehalt an Rest-au&en&, der bei der Zwischenstufenvergiitung zuriickbleibt und sich nachtr%glich durch die Kaltverformung, die mit der Verschleifibeanspruchung Hand in Hand geht, in Martensit mit hohem Verschleifiwiderstand verwandelt. Wenn such diese Untersuchung an GulJeisen mit Kugelgraphit durchgeftihrt worden war, so diirfte sie doch eine such auf andere GuReisensorten tibertragbare einleuchtende Erklarung fiir die irberlegenheit der Zwischenstufenvergiitung bieten, SO lange diese einen Rest von Austenit zur~ckl~~t ; es ist hiebei au& vorstellbar, da8 ein solcher Rest gar nicht immer im Mikroskop erkennbar zu sein braucht, d. 11.er kann unter Umstgnden such in scheinbar vollstgndig isotherm umgewandeltem GuBeisen noch vorhanden sein. Daraus folgt aber such, dalj es offenbar wesentlich auf die Art der Zwischenstufenvergiitung und die Art des erreichten Zwischenstufengefiiges ankommt, welches AusmaB die ifberlegenhcit gegeniiber einem gewijhnlichen Vergiitungsgeftige mit gleicher Brinellhsrte annimmt. Weiters ist zu beachten. dalj erfahrungsgemgil die Ergebnisse van vergleichenden VerschleiSversuchen sehr stark van der IAwdctr s. 195
VOL. 1 {1957/5~)
VERSCH~ISSWXDERSTAND
VON ZWEI GUSSEISENSORTEN
18s
verwendeten Verschleil3prtifmaschine abhangen; gerade wenn man sich die Vorstelhmg zu eigen macht, dab im Zwischenstufengefiige Rest-austenits
eine nachtragliche
in Martensit durch Kaltverformung
Umwandlung des
wahrend der VerschleiBbeanspru-
chung den hohen VerschleiJ3widerstand bringt, kommt es offenbar darauf an, ob die verwendete VerschleiBpriifmaschine im wesentlichen nur eine Abscheuerung bewirkt oder ob der Abtrennung der Teilchen von der Oberfkiche deren starke Kaltverformung (Quetschung) vorausgeht. Zu diesen Fragen, die unter Umst&den entscheidend wichtig sind, sei auf die Abhandlung von WALZEL~ verwiesen. An Hand solcher Uberlegungen lassen sich die im Schrifttum erscheinenden starken Abweichungen des AusmaBes der Uberlegenheit von zwischenstufenvergiitetem Gtieisen erkkiren. Es diirfte aber such erwiinscht sein, die bisherigen, immerhin noch schmalen Unterlagen zu dieser Frage durch weitere vergleichende VerschleiRversuche unter moglichst genau definierten Bedingungen zu erganzen. In dieser Absicht ist die vorliegende Arbeit entstanden. Sie setzt sich zum Ziel, auf einer VerschleiBpriifmaschine besonderer Bauart, durch die eine st&rkere Hervorhebung der Kaltverformungskomponente in der Verschlei~beansp~ch~~ng als bei der Maschine nach M. Spindel erzielt wird, GuBeisen einerseits nach isothermer Umwandlung auf Zwischenstufe und anderseits nach gewohnlicher Vergiitung (martensitisches Abschrecken in ii1 und Anlassen) zu vergleichen. Da13 hiebei auf strenge Einhaltung der gleichen Brinellharte in beiden Fallen geachtet wurde, braucht nach dem friiher Gesagten nicht besonders betont zu werden. Lediglich zur Vervollst&digung des Bildes wurde such der martensitische, nicht angelassene Zustand (mit naturgemaB wesentlich hoherer Brinellharte) und der unbehandelte Gubzustand (mit wesentlich niedrigerer Brinellharte) in den Vergleich einbezogen. Zugrunde lagen GuBeisensorten mit Lamellengraphit, der ja durch keine der Behandlungen beeinflu~t wird. Den VerschleiRversuchen wurden Gef~geuntersuchungen, im besonderen such im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der isothermen Umwandlung, sowie Festigkeits- und Zahigkeitsuntersuchungen vorangestellt. Verwendet wurden zwei im Kupolofen hergestellte GuBeisenschmelzen mit folgenden Zusammensetzungen :
Gdeisen
x . H ,
:
, .
C
Si
Mn
P
S
Cr
3.26
2.46 x.60
0,.55 0.43
0.76
3.43
0.57
0.125 0.105
0.23
-..__
-
MO y. 0.2j
--
Es wurden St&be mit 35 x 25 mm Querschnitt und etwa 400 mm Lange in Sand gegossen. Daraus wurden St%be mit 12 mm Durchmesser und 40, bzw. IZO mm Lgnge fur die vorbereitenden Umwandlungs- und die Biegeversuche gedreht und St&be mit den Abmessungen 30 x 20 x 60 mm fur die Verschleiljversuche gehobelt. Dann folgte die Warmebehandlung und bei den Verschleit3proben einseitig das Schleifen auf Schmirgelkornung oo. Liievatur
S. 195
IS0
I<.
(True
.\bb.
wqu.
v
Gur.klscn
I.
hoc>; reduced
,, \”
B. Die Brinell-
Durch Vorversuche ein Halten richtig
von Ij
ist. Weiters
dem Abschrecken
w.\I2xl~.
IL.
oI<‘rNI:K
\‘(~I..
zeigt Abb.
und Rockwell
war festgestellt
Minuten
C-H&ten
sind unter den Bildern
worden, da0 fur die vollstandige
die Zeitabhangigkeit
der isothermen
von dieser Austenitisierungstemperatur im Salzbad in Wasser abgeschreckt
in Zwischenstufengefiige
umgewandelte
der (besonders bei subjektiver trennt
angegeben.
Austenitisierung
bei 900°C fur GuUeisen A und bei 860°C fur Gul3eisen B
konnte
kop gut unterscheidbar
(IC)jT;.jS)
0.8,
rep”.
nach
van _c5o*C und
Proben nach verschieden
wurden. Hiebei sol1 der noch nicht
Anteil des Austenits
Beobachtung
Umwandlung
im Salzbad
350°C in der Weise verfolgt werden, dal3 parallel behandeltc langer Haltezeit
1
(~nlJzustantl.
Das Geftige im GuBzustand Gulleisen
,>I
c;.
in Martensit
infolge des Farbunterschiedes)
ist, sofern er von den Feldern
tibergehen, im Mikros-
des Zwischenstufengeftiges
gc-
liegt. Offen mu13 aber die Frage gelassen werden, oh nicht, such bei scheinbar
vollstandiger mengung
Umwandlung
in Zwischenstufe,
mit dem Zwischenstufengeftige
Umwandlung
in Martensit
mikroskopische
bei der anschlienenden
Geftigebeobachtung
te durch einige Tastversuche lich gemacht bildung
werden. Danach
vorliegen.
tion geschehen,
Abschreckung
mit einem Dilatometer ist namlich
vollzogen,
auf die aber im Kahmen
konn
sehr wahrschein
in dem die Geftigeaus-
des Austenits
in Zwischenstufe
sodaB also IO”,, Rest-austenit
dieser Arbeit verzichtet
fur eine Temperatur
dcr
in Wasser, durch die
Nachweis konnte durch Messungen der magnetischen
dem fur beide GuBeisensorten
Vcr-
da13 sie, trotz
nach Schaaper
in jenem Zeitpunkt,
Umwandlung
diese erst zu etwa 900;
Ein genauerer
in so innigcr
kiinncn,
allein nicht erfal3t werden ; daW dies zutrifft,
schon auf eine vollstandige
schlieRen la&,
noch Austenitrestc
zuriickbleiben
noch Induk-
werden muBtc. Trotz-
von .~xj()‘C die rclativ
griil3te Um-
VOL. 1 (1957/58)
VERSCIILEISSWIDERSTANDVON ZWEI GUSSEISENSORTEN
I87
wan~ungsnei~ng des Austenits in die Zwischenstufe festgestellt werden konnte, mu13 Austenitreste such bei gef~gem~~ig also angenommen werden, dal3 ,,verborgene” scheinbar vollstandiger Umwandlung erhalten bleiben. Sie werden dann erst wahernd der VerschleiBbeanspruchung selbst, sofern diese mit einer gentigend starken Kaltverformung (Verquetschung) der Oberflachenzone verbunden ist, in Martensit tibergehen und zumindestens
eine der Ursachen
fiir den hohen VerschleiBwiderstand
des in be-
stimmter Weise auf Zwischenstufengefiige vergiiteten GuSeisens sein, gemal den Ge7. Eine andere Ursache, die daneben KuNJ~wsI~I dankeng~ngen von DEMIDOWA UND wirksam sein wird, ist aber wohl in der vergleichsweise hijheren Zghigkeit des in bestimmter Weise (ngmlich wieder bei 350°C) isotherm umgewandelten GuBeisens zu suchen; es ist bekannt, da13 eine hijhere Zahigkeit bei gleicher H%rte den VerschleiDwiderstand verbessert, da sie gleichbedeutend ist mit einer weiteren Verformungsmiiglichkeit der verquetschten Oberflachenzone, bevor diese in Form von Schiippchen als ,,VerschleiR-staub” abrei13ts. Die Gef~gebilderreihen, die das Fortschreiten der isothermen Umwandlung beim Verweilen des GuBeisen-aus~enits im Salzbad bei 450% und bei 350°C anzeigen, sind bei einer bestimmten Temperatur und Zeit fur die beiden Gufieisensorten sehr ghnlich. Es so11daher als Beispiel nur die Bilderreihe fur das Fortschreiten der isothermen Umwandlung bei 450°C fiir das GuBeisen A in den Abb. 3,4, 5 und 6, und jene bei 350°C fiir das GuBeisen B in den Abb. 7, 8, g und IO hier wiedergegeben werden. Abb. 3 und Abb. 7 entsprechen hiebei dem Fall, dal3 die sogenannte Anlaufzeit fiir die Zwischenstufenumw~dlung noch nicht durchlaufen ist, da8 also iiberhaupt noch kein Austenit isotherm umgewandelt worden ist, so daB nach dem Abschrecken ~oolj;i, Martensit im Gefiige erzielt wird; Behandlungen, die zu den durch Abb. 3 und Abb. 7 gekennzeichneten Zustanden geftihrt haben, liegen daher noch vor dem Beginn der Bildung von Zwischenstufengefiige. Abb. 6 und Abb. ro liegen am anderen Ende der Reihe und entsprechen dem Zustand der (wenigstens scheinbar) vollstandigen Umwandlung des Austenits in Zwischenstufengeftige. Die jeweiligen Haltezeiten der isothermen Umwandlung sind unter den Bildern angegeben. Gem%3 dem Programm waren zum Vergleich mit den z~schenstufenverg~teten Proben weitere Proben durch ,,gewohnliche’* Vergiitung, also durch Abschrecken und nachfolgendes Anlassen, auf die gleiche Harte zu bringen. Es sei hiezu eine vergleichende Geftigebilderreihe fur das GuBeisen A wiedergegeben (mit dem Bemerken, daR das Geftige fur das GuBeisen B praktisch gleicb aussieht) : Abb. I I zeigt zunachst den geharteten, nicht angelassenen martensitischen Zustand ; die zugehorige W~rmebehandlung und die erreichte Harte sind aus Abb. 16 zu entnehmen. Abb. 12 und 13 zeigen das Gefiige der viilligen isothermen Umwandlung zum Zwischenstufengefiige bei 350~ und 450”. Abb. 14 und r5 geben das Gefiige nach gewijhnhcher Vergiitung wieder, die so geftihrt wurde, daB einerseits die Gefiige der Abb. I2 und 14 und anderseits die Geftige der Abb. 13 und r5 fast genau in der Harte iibereinstimmen. Die jeweils zugehorigen Wgrmebehandlungen und die tatsgchlich erreichten Harten sind aus Abb. I6 zu entnehmen. Abb. I6 enthalt Liferntw
S. rgg
das Ergebnis
der vorbereitenden
mechanischen
Prufung
fur das
IN8
Ii. (;. WALZEL,
Abb. 5, 300 set Haltezeit, nach Abschreckung w&g Martensit und vie1 Zwischenstufe, Rockwell C-HBrte = 33.
Abb.
3-6. GuDeisen
,,A\“, lsotherme
H. ORTNER
VOL.
A4bb. 6. 1500 set Haltezeit, nach (scheinbar) IOO)~, Zwischenstufe, HBrte = 26.5.
Ilmwandlung
bei 450°C;
(X 600)
1 (1957/5S)
Abschreckung Rockwell C-
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(X957/58)
VERSCHLEISSWIDERSTAND
VON ZWEI GUSSEISENSORTEN
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Abb. 7. IO set Haltezeit, nach Abschreckung xoof)b Martensit, Rockweil C-Harte = so.
Abb. 8. 30 set Haltezeit, nach Abschreckung fast IOO~;,Martensit, noch sehr wenig Zwischenstufe, Rockwell C-HLrte = 50.
Abb. 9. 300 set Haltezeit, nach Abschreckung wenig Martensit und vie1 Zwischenstufe, Rockwell C-Harte = 36.
Abb. IO. rooo set Haltezeit, nach Abschreckung (scheinbar) roe% Zwischenstufe. Rockwell CH&rte = 32.
Abb. 7-10. GuDeisen ,,B”, Isotherme Umwandlun~ bei 350%;
( x 600).
190
\‘OJ
1
(I().j7,,j51
GuBeisen A im Ausgangs-(Gu&)Zustand und nach vetschiedenen Warmebehandlungen, deren Kennziffern angefiihrt sind. Die Untersuchung beschrankte sich auf die ~estimmung der Brine& und Rock~vell-C-H~rte, sowie der Biegeb~chfestigkeit und der bis zum Bruch erreichten bleibenden Durchbiegung (bestimmt an Staben mit I2 mm Durchmesser und bearbeiteter Oberflache, aufgelegt auf %&en von Izo mm Entfernung und in der Mitte zwischen beiden belastet). Abb. I7 gibt die analogen Ergebnisse fur das GuBeisen B wieder. Beide Bilder lassen erkennen,
da0 fur beide GuBeisen-
sorten die isotherme Umwandlung (Zwischenstufenvergiitung) in der sogenannten ,,unteren” Zwischenstufe bei 350°C die besten Ergebnisse liefert, d. h. das gtinstigste Verhaltnis zwischen der Harte und Biegefestigkeit einerseits und der als Durchbiegung gekennzeichneten Zahigkeit anderseits. Die Verbesserung gegentiber einer gewohnlichen Ver~tung auf die gleiche Harte ist deutlich. Hingegen bringt eine Zwischenstufenverg~tung bei 450’ (also im Bereich der sogenarmten ,,oberen” Zwischenstufe) in diesem Belang keinen nennenswerten Vorteil. Fur die eigentliche Aufgabe, namlich die vergleichenden VerschleiBversuche, wurde die von WALZEL UND WERNERQ angegebene VerschleiBpriifmaschine verwendet (Abb. 18). Der Prtifkiirper wird hiebei unter einem festgeklemmten Zylinder von 18 mm Durchmesser aus einem geharteten und polierten Kaltwalzenstahl, der mit 37.5 kg belastet ist, hin- und hergezogen. Die Zahl der Hin- und ‘Hergange (die Hubzahl) wurde mit 18 je Minute gewahlt. Es erfolgt zwischen dem Prufk6rper und dem Gegenkijrper eine annahernd lineare Bertihrung mit trockener gfeitender Reibung. Aus der Litevatw
s. ‘95
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VERSCHLEISSWIDERSTAND
VON ZWEI GUSSEISENSORTEN
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Xbb. 12. Zwischenstufenvergiitet (isotherm umgewandelt bei 35o”C, 25 min = 1500 set) Rockwell C-Harte = 32 Brinellharte = qh kg/mm2.
Abb. ‘3. Zwischenstufenvergitet gewandelt bei +jo’C, 30 min = Rockwell C-Harte = 25,~ Brinellharte = 256 kg/mm2.
Abb. 14. Gewohnlich vergiitet (von goo”C in 01 abgeschreckt, I Stunde bei 52o’C angelassen) Rockwell C-HPrte = 33 Brinellhlrte = 310 kg/mm2
Abb. ‘5. Gewtihnlich vergiitet (van gooX in 01 abgeschreckt, 45 min bei 6oo’C angelassen) Rockwell C-Hlrte = 26,5 Brinellharte = 261 kg/mm2
Abb. 12-15. GuDeisen ,,A”, Zwischenstufenvergiitung gleiche H2rt.e ( x 600).
und gewijhnliche
Vergiitung
(isotherm um1800
set)
auf jeweils die
Getihnliche
15minB6O’C-20.C
6l-lh
600%
Vergirtuog
‘us kg/mm2-o
q Biegefestigkeit
_ .+
f mm
q Durchbiegung
-rvaPylrnti 0 o 0
o-NwPvIul* o
o
o
o
VOL. 1 (r957j58)
VERSCHL~ISSWIDERSTA~D
VON ZWEI GUSSEISE~SORTE~
193
Schnitt A-A
Abb. 18. Verschleilfpriif~aschine fiir gleitende, trockene Reibung nach R. WALZEL und Anordnung der verschleiaproben.
253 g und wird auf o.oor g genau bestimmt. Es folgen nun 25000 Htibe, die bewertet werden, entsprechend einer Laufzeit von rund 23 Stunden ; der VerschleiQstaub wird hiebei nicht weggeblasen. Die sodann vorgenommene SchluBwagung ergibt als Diffeder in Hundertteilen des Ausgangsgerem zur Ausgangsw~gung den ,,VerschleiB”, wichtes ausgedr~ckt wird. Die Ergebnisse der VerschleiBversuche sind in Abb. 19 ftir das GuBeisen A und Abb. 20 fur das GuBeisen B dargestellt. Neben dem VerschleiB, der wegen der groBen aufgetretenen Unterschiede im logarithmischen Ma&tab aufgetragen werden mu&e, sind wieder die Brinell- und Rockwell C-Harten eingezeichnet und die genauen Warmebehandlungen
angegeben.
Wie nicht anders zo erwarten, zeigt der martensitische Zustand den geringsten Verschleib ; der EinfluuS der hohen Hgrte iiberwiegt hier stark den EinfluB der feblenden Zahigkeit. GuBeisen in diesem &stand scheidet aber bekanntlich fiir die grof3e Mehrzahl der Verwendunge~ aus. Auffatlend gi%&ig in jedem Belang liege% aber die dwch isotherme ~rn~a~d~u~g bei 350°C auf Zwischenstufengeftige gebrachten beiden Gufieisensorten. Die wesentliche Erhijhung des VerschleiBwiderstandes (d.h. die Verminderung des Verschleibes) gegeniiber den durch gewijhnhche Vergiitung auf die gleiche Harte gebrachten gleichen GuBeisen ist offensichtlich und bei beiden Sorten anteilig etwa gleich groB; dm Verschiei&iderstand ist etwa a#f dus ao-fache erh6ht. Damit sind die Angaben im Schrifttum grundsatzlich bestatigt. Die ziffernmaJ3igen Ergebnisse sind, wie frtiher erwahnt, aber zweifellos such stark durch das angewendete Versc~ei~pr~fverfahren beeinflu~t; sie Litevutzcr s. 195
860°C-In
Gewijhnliche
Vergtitung
61 20°C
Zustond
Zwischenstufen-vergiitet
15min
Geharteter
Ausgangszustaod
900%
Smin 900X-20°C
Gewohnliche
Zwischenstufen
15m1n
Gehorteter
- vergtitet
01 20°C
til-45min
Vergtitung
--*in
Zustond
Ausgongszustond
VOL. 1 (195715~)
~~ERS~HL~ISSWIDERST~~~D
ten, dalj diese Behandlung then Vergtitung im Verhgltnis
keine nennenswerte
auf gleiche Rrinell-hgrte
“95
VON ZWEI GVSSEISENSO~TE~
Verbesserung
gegeniiber
der gewahnli-
bringt ; dies hatte sjch im iibrigen
der Z&higkeit zur Hgrte gzzeigt. Es muI3 also nochmals
da13nur mit einer bestimmten Art der Zwischenstufenvergiitung ist und das Optimum in ziemlich engen Temperaturgrenzen
such schon
betont
werden,
ein Vorteil zu erreichen liegen diirfte. Offenbar
sind diese aber such abh%ngig von den Abmessungen der GuBeisenstiicke und vom Legierungsgehalt ; eine Verfolgung dieser Abh~ngigkeiten mu13 einer spgteren Untersuchung vorbehalten bleiben. Z.B. zeigten sich schon merkliche Unterschiede, wenn Stabe mit 12 mm Durchmesser und 120 mm Lgnge, oder St%be 30 x 20 x 60 mm der isothermen Behandlung unterzogen wurden, ohne daR hier auf Einzelheiten eingegangen werden kann. Wir sind im iibrigen der Meinung, da13 nach unserem Beitrag weitere Untersuchungen zu dem praktisch zweifellos wichtigen Problem des VerschleiBwiderstandes von GuBeisen mit Zwischenstufengefiige durchaus erwiinscht sind. Es ist uns eine angenehme Pflicht, der Tiroler Riihren- und Metallwerke Aktiengesellschaft in Solbad Hall in Tirol, die in grol3ziigiger Weise diese Untersuchungen gefiirdert hatte, hier unseren besonderen Dank zu ~~iederholen.
LITERATUR 1 2 3 4
IT. VON HUMMEL UND E. PIWOWARSKY, Gieperei, Tech.-Wiss. Beih. Metallkmde No. 5 (1951) 2rg. A. GUHL, Giepereitechnik, 2 (z) (1~56) 33. E. L. BARTHOLEMEW, Iron Age, 146 (1940) 52, C. W. OHLY, Material 6 Methods. 2.5 (1947) 89. I. F. KURT& UND N. V. SADIN, Lit&&e -%&odstvo, No. 12 (1952) 28.
u. Gie&weiw.,
5 6 M. M. KANTOR, A. P. KULIKOW UND E. P. IWANJLJSCHIN, nach H. TAUSCHER, Hiiptetechnische Tagmzg, 1953, V E B Vdag Technik, 1954, S. I 13. 7 T. G. DEMIDOWA UXD M. N. KUXJAWSKI, Litez^noe Pvoizvodstvo, No. 2 (1953) 20. 8 R. WALZEL, Berg- zt. H~tten~~n~~scke ~~o~atsk., 93 (Heft: r/3) (194%) 29. 0 R. \VALZEL UND R. WERNER, Berg- 16.H~tte~~~~zn~sc~~eIVonatsh., 93 (Heft 415) (1948) 59. Eingegangen
am 21. August,
1957