Clostridium difficile-Infektionen: Gezielt behandeln – Mikrobiota schonen

Clostridium difficile-Infektionen: Gezielt behandeln – Mikrobiota schonen

bei Patienten mit komplizierten IAIs (cIAIs) isolieren. Dar€uber hinaus ist P. aeruginosa das am h€aufigsten auftretende Gram-negative Bakterium, das ...

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bei Patienten mit komplizierten IAIs (cIAIs) isolieren. Dar€uber hinaus ist P. aeruginosa das am h€aufigsten auftretende Gram-negative Bakterium, das beatmungsassoziierte Pneumonie verursacht. Es ist auch zweith€aufigster Ausl€oser von katheterassoziierten Harnwegsinfektionen. Quelle: Kerstin Brehm Account Manager Healthcare Weber Shandwick +49 (0) 221-949918-55 [email protected]

Clostridium difficileInfektionen: Gezielt behandeln – Mikrobiota schonen Fidaxomicin (DificlirTM) firstline beim Rezidivrisiko Seit Januar 2013 steht mit Fidaxomicin (DificlirTM) das erste Makrozyklin zur Behandlung von Clostridium difficile-Infektionen (CDI) €gung. Schon in Deutschland zur Verfu heute ist es aus dem Therapiealgorithmus nicht mehr wegzudenken. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat der Substanz einen betr€achtlichen Zusatznutzen zugesprochen und die ESCMID (European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases) hat das Antibiotikum in die aktualisierten CDI-Therapie-Leitlinien aufgenommen. Die wichtigsten €nde fu €r den Erfolg, so die Gru Experten bei einer Pressekonferenz der Astellas Pharma GmbH, sind die gezielte antibakterielle Wirksamkeit sowie die geringe Beeintr€ achtigung der intestinalen Mikrobiota. Diese verhindern Rezidive erfolgreicher als bisher eingesetzte Antibiotika. Aktuelle epidemiologische Daten zeigen eine enorme Zunahme der CDIFallzahlen.1 F€ur Deutschland weist das Bundesamt f€ur Statistik inzwischen 100.000 CDI-Behandlungen pro Jahr in 1

Davies KA et al. PO753. Presented at ECCMID 2014

Krankenh€ausern aus.2 Wie die Zahlen des Nationalen Referenzzentrums belegen, werden zunehmend auch € niedergelassene Arzte mit CDI konfrontiert. Zwischen 2007 und 2012 stieg demnach die Anzahl der ambulant erworbenen CDI von 27 auf 40 Prozent.3,4 Auch die Mortalit€atsrate steigt. Das liegt unter anderem daran, dass CDI h€aufig rezidivieren. Die ESCMID hat bereits vor f€unf Jahren Rezidive als das gr€oßte Probleme im Umgang mit der Durchfallerkrankung definiert. Ein Rezidiv ist insbesondere f€ur € Altere, Multimorbide und Intensivpatienten problematisch, die ohnehin eine geschw€achte Konstitution haben und deshalb auch f€ur R€uckf€alle anf€alliger sind – ein Teufelskreis, der nicht selten t€odlich endet.

Rezidive und Rezidivrisiko: ESCMID empfiehlt Fidaxomicin first-line Die Anfang des Jahres publizierten Therapieleitlinien der ESCMID wurden daher besonders bezogen auf die Situationen, in denen es zu einem oder mehreren Rezidiven gekommen ist oder in denen ein erh€ohtes Rezidivrisiko vorliegt, aktualisiert.5 F€ur diese Therapiesituationen empfehlen die europ€aischen Leitlinien die Gabe von Fidaxomicin first-line. Erst bei multiplen Rezidiven nennt die ESCMID den Einsatz der aktuell h€aufig diskutierten F€akaltransplantation als m€ogliche Therapieoption. Prof. Dr. med. Tobias Welte, Medizinische Hochschule Hannover und deutsches Mitglied der Leitlinienkommission, kommentierte dies: ,,F€ur eine Transplantation von Donorf€azes gibt es noch kein standardisiertes Verfahren. Aktuell k€onnen wir insbesondere die Langzeitfolgen auf das Immunsystem des Empf€angers nicht absch€atzen. Auch die Kosten einer F€akaltransplantation sind enorm. Schließlich ist eine 2

www.gbe-bund.de Nationales Referenzzentrum f€ur Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ), Modul CDAD-KISS Referenzdaten, 2008 4 Nationales Referenzzentrum f€ur Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ), Modul CDAD-KISS Referenzdaten, 2013 5 Debast SB et al. Clin Microbiol Infect 2014;20 (suppl. 2):1-26 3

umfangreiche Diagnostik beim Spender notwendig, um das Risiko der € Ubertragung von Infektionen m€oglichst gering zu halten.‘‘ Mit Fidaxomicin stehe dagegen ein neues Antibiotikum mit guter Vertr€aglichkeit und hoher Effektivit€at zur Verf€ugung, welches die ESCMID f€ur alle Patienten empfiehlt, die sich f€ur eine orale Therapie eignen.

€hrend der Mikrobiota kann wa Therapie mit Fidaxomicin regenerieren Fidaxomicin wirkt bakterizid, indem es die RNA-Polymerase von Clostridium difficile hemmt und zus€atzlich sowohl die Sporen- als auch die Toxinbildung inhibiert. Dabei beeintr€achtigt es weder gramnegative Bakterien und Hefepilze noch Bacteroides-Bakterien. Aufgrund dieser Eigenschaften, betonte PD Dr. med. Hans-J€org Epple von der Medizinischen Klinik f€ur Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie an der Berliner Charite, kommt es nach Fidaxomicintherapie zu signifikant weniger Rezidiven als nach Vancomycin. Im Gegensatz zu Vancomycin verursache Fidaxomicin zudem keine Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE), die aktuell insbesondere bei Intensivpatienten deutlich zunehmen.6 Ein weiterer Vorteil von Fidaxomicin sei die minimale systemische Resorption, die dazu beitrage, dass die Substanz kaum Nebenwirkungen hervorrufe. So erkl€aren sich auch die positiven Daten aus den Zulassungsstudien, die gezeigt haben, dass Fidaxomicin im Vergleich zu Vancomycin die Rezidivrate um 46 Prozent reduziert und die anhaltende Heilung um 18,3 Prozent verbessert.7

Klinischer Erfolg auf der Intensivstation Aufgrund dieser €uberzeugenden Daten, so Dr. med. Christian Lanckohr von der Klinik f€ur An€asthesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universit€atsklinikum M€unster, habe der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) 6

Gastmeier P et al. J Antimicrob Chemother 2014 Crook DW et al. Clin Infect Dis 2012;55(suppl 2):93-103 7

Krh.-Hyg. + Inf.verh. 36 Heft 5–6 (2014): 192–222 http://www.elsevier.com/locate/khinf

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Fidaxomicin einen betr€achtlichen Zusatznutzen zuerkannt. Auch auf den operativen Intensivstationen des Universit€atsklinikums M€unster wurde Fidaxomicin insbesondere in Rezidivsituationen bereits mit gutem klinischen Erfolg eingesetzt. Gerade vor dem Hintergrund der ansteigenden Infektionszahlen und der Zunahme von VRE steige auch die Bedeutung dieser zielgerichteten CDI-Therapie, so das gemeinsame Fazit der Experten. Quelle: Selinka/Schmitz Public Relations GmbH Monika Funck Weinsbergstr. 118 a 50823 K€oln Tel. 0221 / 9 49 99 74 Fax 0221 / 9 49 99 79 E-Mail: [email protected] (BW)

Biofilm-assoziierte Infektionen €ckt das Micafungin unterdru Biofilmwachstum langanhaltend In den letzten Jahren und Jahrzehnten verzeichnen Kliniken einen rasanten Anstieg des Einsatzes invasiver medizinischer Devices. Dadurch ist die Anzahl Biofilmassoziierter Blutstrominfektionen, die gerade auf Intensivstationen eine besondere Herausforderung darstellen, gestiegen.1 Der Leiter der herzchirurgischen Intensivstation an €r Herzder Klinik und Poliklinik fu und Thoraxchirurgie der Universit€ at €ln, Oberarzt Dr. med. Georg zu Ko Langebartels, berichtet aktuell von seinen Erfahrungen. ,,Das Einbringen von Fremdk€orpern in den Patienten birgt grunds€atzlich die Gefahr einer Infektion. Der zunehmende Anteil €alterer Patienten l€asst die Rate an Infektionen zus€atzlich ansteigen‘‘, erl€autert Langebartels. Zu diesen Fremdk€orpern geh€oren neben Standards wie zentralen Venenkathetern und Wunddrainagen auch immer h€aufiger Implantate und – beispielsweise auf der

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Ramage G et al. Eukaryotic Cell 2005;4:633-8

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herzchirurgischen Station – Herzklappenprothesen, intraaortale Ballonpumpen u.a.. Diese machen die Entwicklung von Biofilmen – eine Ansammlung von Mikroorganismen wie Candida, Staphylococcus aureus und Pseudomonas in einer Matrix aus Zuckern und Proteinen – wahrscheinlicher, da sie sich bevorzugt an Oberfl€achen (medizinischer Devices) bilden. Ein hohes Risiko besteht f€ur immungeschw€achte Patienten: Die Mortalit€at von Biofilmassoziierten Candida-Infektionen liegt beispielsweise bei 50 Prozent (versus 30 Prozent ohne Biofilm).2

Herausforderung Diagnostik und Therapie Die Herausforderung, so Langebartels, bestehe zum einen im Nachweis Biofilmassoziierter Infektionen. Mittels Blutkultur k€onne man zwar die Infektion nachweisen, aber nicht daraus schließen, dass es eine Biofilm-Infektion ist. ,,Wenn wir wissen, dass es sich um eine Biofilm-assoziierte Infektion handelt, ist es oft zu sp€at.‘‘ Zum anderen sei die Therapie schwierig, da Antibiotika und Antimykotika nur die an der Oberfl€ache der Matrix angesiedelten Keime erreichen, nicht aber die im Inneren. In der Therapie stehen an erster Stelle Fokussuche und Fokussanierung. Danach ,,behandeln wir medikament€os mit entsprechend hoch dosierten Pr€aparaten.‘‘ Langebartels ist sicher ,,Der Ausgang einer Infektion wird sehr fr€uhzeitig entschieden.‘‘ Auf der herzchirurgischen Intensivstation an der K€olner Universit€atsklinik werden Medikamente daher je nach Risikoprofil bereits prophylaktisch eingesetzt. ,,Zum Beispiel bei Kunstherzpatienten. Diesen geben wir prophylaktisch – zumindest in den ersten vier bis f€unf Tagen nach der Operation – hochdosiert Antimykotika und Antibiotika.‘‘

€r Micafungin Vorteil fu Zur Behandlung Biofilm-assoziierter Candid€amien setzen die K€olner Herzchirurgen bevorzugt auf Echinocandine und hier besonders auf Micafungin (Mycamine R ). ,,Gerade in der Behandlung von Biofilmen hat sich

2 Tumbarello M et al. J Clin Microbiol 2007;45:1843-50

Krh.-Hyg. + Inf.verh. 36 Heft 5–6 (2014): 192–222 http://www.elsevier.com/locate/khinf

Micafungin als vorteilhaft erwiesen‘‘, so Langebartels. In einer In-vitro-Studie wurde das Biofilmwachstum bereits w€ahrend der ersten f€unf Stunden nach Zugabe von Micafungin komplett unterdr€uckt.3 Der Effekt blieb €uber die gesamte Beobachtungsdauer erhalten. Fluconazol konnte nur das Wachstum bremsen. In einer weiteren Studie hemmte Micafungin die metabolische Aktivit€at in Biofilmen aus klinischen Isolaten von C. albicans und C. glabrata.4 Die Wirkung hielt bis zu 72 Stunden an. Caspofungin zeigte eine vergleichbare Aktivit€at gegen C. albicans, die Wirkung gegen C.glabrata-Biofilme hielt jedoch weniger lange an. Posaconazol zeigte eine geringere Aktivit€at gegen€uber C. albicansBiofilmen, gegen€uber C. glabrata konnte keine Wirkung nachgewiesen werden. In zahlreichen klinischen Studien hat das Echinocandin seine Wirksamkeit gegen verschiedene Candida-Spezies sowie seine gute Vertr€aglichkeit unter Beweis gestellt. Weltweit hat sich Micafungin in der Behandlung und Prophylaxe systemischer Pilzinfektionen bei mehr als 1.000.000 Patienten bew€ahrt.5 Quelle: Selinka/Schmitz Public Relations GmbH Monika Funck Weinsbergstr. 118 a 50823 K€oln Tel. 0221 / 9 49 99 74 Fax 0221 / 9 49 99 79 E-Mail: [email protected] (BW)

Maschinelle Fußbodenreinigung in Hygiene-Bereichen Bei der Reinigung von Hartfußb€oden in Einrichtungen des Gesundheitswesens wie Seniorenheimen, Krankenh€ausern, 3 Kaneko Y et al. Antimicrob Ag Chemother 2013;5:2226-30 4 Cateau E et al. Int J Antimicrob Agents 2011;37:380-4 5 Quotient aus Substanz in kg (Quelle: IMS Midas Substanz in kg – 12/02 bis 09/12) und durchschnittlicher Tagesdosis €uber 14 Tage (Quelle: R R , Ecalta , Fachinformationen Cancidas R R , Stand April 2013). Mycamine ist Mycamine Marktf€uhrer unter den Echinocandinen in Japan und den USA