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zu einer Reduzierung dieser biomechanischen Risikofaktoren. Die vorliegenden Daten suggerieren eher das Gegenteil. Die ausschließliche Analyse des Sohlenwinkels scheint kein ada¨quater Indikator zur Anpassung des Laufstils in Bezug auf verletzungspra¨ventive Aspekte fu¨r die analysierten biomechanischen Risikofaktoren zu sein. Weiterfu¨hrende Untersuchungen sollten die Analyse der gesamten unteren Extremita¨ten einschließlich der Hu¨fte im Sinne einer ganzheitlichen Bewegungskette unter Einbezug von EMG-Daten beru¨cksichtigen. Diese Studie wurde unterstu¨tzt durch die adidas AG. doi:10.1016/j.orthtr.2011.03.028
V31 Neue endoskopische Techniken zur Behandlung der ,,MidportionAchillessehnentendinopathie‘‘ Ralph Fischer, S. Feil, H. Thermann* ATOS Klinik Heidelberg, Bismarckstr. 9-15, 69115 Heidelberg, Germany E-Mail:
[email protected] Einleitung: Die Pathomechanismen fu¨r die Schmerzen im Bereich der Midportion-Tendinopathie werden nach neuesten Theorien als eine Heilsto¨rung angesehen, wobei nach Mikrotraumen Neogefa¨ße von ventral in die Sehne einsprießen und dadurch eine Verdickung und eine Degeneration auslo¨sen. Diese Neovaskularisation wird von Nervenenden begleitet, wodurch ein mehr oder weniger permanenter Schmerz entsteht. Ein minimal-invasives endoskopisches Operationsverfahren wa¨re eine sinnvolle Alternative zur offenen Chirurgie, um die Rate der
postoperativen Komplikationen (4,7% bis 11,6%) zu minimieren und die Genesungsdauer der Patienten zu verku¨rzen. In dieser prospektiven Studie stellen wir die bisherigen klinischen Ergebnisse dieser neuen endoskopischen OP-Technik zur Behandlung der chronischen Midportion-Achillessehnentendinopathie vor. Material und Methoden: 29 konsekutive Patienten (18 Ma¨nner und 11 Frauen im Durchschnittsalter von 46,4 7,1 Jahren) mit chronischer Midportion-Achillestendinopathie wurden in die Studie eingeschlossen und mit einem endoskopischen Debridement des ventralen neovaskularisierten Bereichs des Peritendineums und der Achillessehne behandelt. Zur Auswertung wurden die Visuelle Analogskala (VAS) mit drei Parametern (Schmerz, Funktion, Zufriedenheit) und der VISA-A Score (Victorian Institute of Sport Assessment - Achilles) erhoben. Die Patienten wurden vor der Operation und sechs Wochen, drei Monate, sechs Monate sowie ein Jahr postoperativ untersucht. Ergebnisse: Alle Patienten konnten den klassischen Achillessehnenschmerz postoperativ aufgrund des Debridements der eingewachsenen Nerven nicht mehr nachempfinden. Der Schmerz-Score im VAS verbesserte sich signifikant (p< 0,001) von pra¨operativ 42,7 24,1 auf 85,1 27,8 innerhalb von sechs Monaten aber nicht mehr signifikant von sechs Monaten zu einem Jahr 89,2 20. Die Achillessehnenfunktion stieg signifikant (p< 0,001) von 35,8 24,0 pra¨operativ auf 84,8 22,8 nach sechs Monaten. Es kam zu einer weiteren Verbesserung zwischen sechs Monaten und einem Jahr auf 90,3 15,3, die jedoch nicht mehr signifikant war. A¨hnliche Ergebnisse gab es auch bei der allgemeinen Zufriedenheit. Hier verbesserte sich der Score signifi-
kant (p< 0,001) von 21,8 25,2 pra¨operativ auf 83,5 24,5 nach sechs Monaten. Er stieg auch weiter nach einem Jahr auf 91,3 14,2, jedoch war dieser Wert auch nicht signifikant. Auch der VISA-A-Score zeigte eine signifikante (p< 0,001) Verbesserung sechs Monate postoperativ 81,5 18,8 im Vergleich zur Baseline 45,9 23,9, jedoch keine weitere signifikante Verbesserung nach einem Jahr 90,3 7,1. Es wurden keinerlei operative / postoperative Komplikationen festgestellt. Fazit: Die kurzfristigen klinischen Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass sich die endoskopische Technik zur Behandlung der Midportion-Tendinopathie als eine sehr erfolgreiche Behandlung ohne wesentliche Komplikationen darstellt. Sie ermo¨glicht dem Patienten eine signifikant schnelle Verbesserung der Funktion und das Ziel einer fru¨heren Aktivita¨t. doi:10.1016/j.orthtr.2011.03.029
V32 Comparison of all-inside meniscal repair devices with matched inside-out suture repair Dr. med. Claudio Rosso*, K. Kovtun, W. Dow, B. Mckenzie, A. Nazarian, J.P. Deangelis, A.J. Ramappa Beth Israel Deaconess Medical Center, 99 Brookline Avenue RN122, 02215 Boston, United States E-Mail:
[email protected] Background: All-inside meniscus repairs are performed with increasing frequency due to the availability of newly developed devices. A comparison of their biomechanical characteristics may aid physicians in selecting a method of meniscal repair.
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Methods: In a controlled laboratory setup, sixty-six bucket-handle tears in matched porcine menisci were repaired using the Ultra FasT-Fix, Meniscal Cinch, Ultrabraid No. 0 and FiberWire 2-0 sutures. Initial displacement, cyclic loading (100, 300 and 500 cycles) and load-tofailure testing were performed. The displacement, response to cyclic loading, and mode of failure were recorded. The stiffness was calculated. Results: The Meniscal Cinch demonstrated a significantly higher initial displacement than the other methods tested (p = 0.04). No significant difference was found among the methods in response to cyclic loading. The inside-out FiberWire repair demonstrated the highest load-to-failure (120.8 23.5 N) and was significantly higher than both the Meniscal Cinch (64.8 24.1 N, p < 0.001) and the Ultra FasT-Fix (88.3 14.3 N, p = 0.002). It was not significantly higher than the inside-out Ultrabraid suture repair (98.8 29.2N). The inside-out FiberWire repair had the highest stiffness (28.7 7.7 N/mm). It was significantly higher than the Meniscal Cinch (18.0 8.82 N/mm, p < 0.01). The most common mode of failure in all methods was suture failure. The most common mode of failure in all methods was suture failure. Conclusions: An inside-out suture repair affords surgeons best overall biomechanical characteristics of the devices tested (initial displacement, response to cyclic loading, and load to failure). For an allinside repair, the Ultra FasT-Fix reproduces the characteristics of its matched inside-out suture repair more closely than the Meniscal Cinch. doi:10.1016/j.orthtr.2011.03.030
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V33 Sportfa¨higkeit sieben Jahre nach Erstluxation der Patella Mag. Dr. Gebhart Meidinger*, K. Tecklenburg, C. Fink, C. Hoser Klinikum rechts der Isar / TU Mu¨nchen, Connollystr. 32, 80809 Mu¨nchen, Germany E-Mail:
[email protected] Fragestellung: Die Erstluxation der Patella ist eine ernstzunehmende Verletzung, die zu schwerwiegenden Beeintra¨chtigungen wie Schmerzen und persistierender patellofemoraler Instabilita¨t sowie dadurch zu einer Abnahme der Sportaktivita¨t fu¨hren kann. Gegenstand dieser Studie war es, die Sportaktivita¨t nach konservativer oder operativer Behandlung der Erstluxation der Patella zu erheben. Methodik: Insgesamt wurde bei 86 Patienten (52 w, 34 m, Follow-up: 73,5%) im Alter von durchschnittlich 18,3 7,8 Jahren 82,2 17,3 Monate nach Erstluxation der Patella die Sportaktivita¨t evaluiert. Retrospektiv erfolgte die Einteilung der Patienten in drei Gruppen. Die Behandlung der Patienten in Gruppe A (n = 14) bestand in der Entfernung oder Refixation eines (osteo)chondralen Fragmentes. Die u¨brigen Patienten wurden entweder mit einem stabilisierenden Eingriff behandelt, wenn sich eine Dysplasie des Patellofemoralgelenks (großer Q-Winkel, flache Trochlea) zeigte (Gruppe B, n = 18), oder konservativ therapiert, wenn keiner der genannten Befunde vorlag. Die Erhebung der Sportaktivita¨t erfolgte anhand des Tegner activity scale und des Innsbruck knee sports rating scale (High-riskLow-risk- und No-risk-pivotingSportarten).
Ergebnisse: Sieben Jahre nach Erstluxation der Patella zeigte sich eine signifikante Abnahme des TegnerScores fu¨r das gesamte Patientengut (von 6,7 1,4 auf 5,7 1,5) als auch fu¨r alle Untergruppen (p = 0,000 - 0,011). Insgesamt wiesen bei der Nachuntersuchung 44 Patienten (51,1%) einen niedrigeren, 41 Patienten (47,7%) den gleichen und ein Patient (1,2%) einen ho¨heren Tegner-Score auf. Die Analyse des Innsbruck knee sports rating scale zeigte in a¨hnlicher Weise eine signifikante Abnahme der Gesamtsportaktivita¨t in allen Gruppen (p = 0,004 - 0,020). Die Abnahme war bei den High-risk-pivotingSportarten am Sta¨rksten ausgepra¨gt. Der Prozentsatz an Patienten, die derartige Sportarten ausu¨bten, nahm von 84,6% vor der Verletzung auf 53,9% in Gruppe A, von 82,4% auf 29,4% in Gruppe B und von 78,8% auf 36,4% in Gruppe C ab. Die Hauptgru¨nde fu¨r die Reduktion oder Beendigung der Sportausu¨bung waren belastungsabha¨ngige Schmerzen im betroffenen Kniegelenk und eine persistierende patellofemorale Instabilita¨t. Insgesamt zeigte sich eine Reluxationsrate von 35% (21% in Gruppe A, 33% in Gruppe B und 39% in Gruppe C). Schlussfolgerung: Anhand dieser Ergebnisse kann eine signifikante Reduktion der Sportaktivita¨t sieben Jahre nach Erstluxation der Patella gezeigt werden - unabha¨ngig von der initialen Behandlung. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Reluxationsraten besteht sowohl hinsichtlich der konservativen Behandlung als auch der genannten operativen Behandlungsmethoden Diskussionsbedarf. Die Analyse begu¨nstigender Faktoren fu¨r die patellofemorale Instabilita¨t und der verletzten Strukturen erscheint grundlegend im Hinblick auf die Wiederherstellung der Patellastabilita¨t und des