Eine methode zur bestimmung von phasengrenzen univarianter gleichgewichte in mehrstoffsystemen

Eine methode zur bestimmung von phasengrenzen univarianter gleichgewichte in mehrstoffsystemen

Metallography 363 Eine Methode zur Bestimmung von Phasengrenzen univarianter Gleichgewichte in Mehrstoffsystemen* FRITZ (Aus dem Max-Planck-Institut...

600KB Sizes 0 Downloads 62 Views

Metallography

363

Eine Methode zur Bestimmung von Phasengrenzen univarianter Gleichgewichte in Mehrstoffsystemen* FRITZ (Aus dem Max-Planck-Institut

ALDINGER

fiir Metallforschung, Institut fiir Sondermetalle, Stuttgart)

With a combination of x-ray and quantitative metallographic techniques it is possible to compute the composition of the phases of univariant phase equilibria. In a n-component system only measurements on n samples of the univariant equilibria must be carried out. This corresponds to an enormous reduction of the number of alloys to be investigated as compared to previous methods. The application of the method to the determination of an isothermal four phase equilibria in the quaternary system copper-silver-zinc-cadmium is described. The computed values agree well with data obtained by conventional methods.

Einleitung Seit

Zustandsdiagramme

gefehlt, grenzen tischer grenzen den.

die Zahl

untersucht

werden,

es nicht

vollautomader Phasen-

wurden

dieser quantitativen System Blei-Wismutl UAl,-NiA12

bestimmt.

such in tern&en Gleichgewichte. durchfiihrbar,

optische

Gefiigeuntersuchungen

mit Hilfe

Gefiigedaten und der

einer

interessant

graphischen

der Homogenitatsbereich der C-Phase im eutektische Punkt im quasibinaren System

Diese Auswertungsmethode

Systemen zur Bestimmung Fur hohere Mehrstoffsysteme

da hier die univarianten

Zweiphasengleichgewichtes

eignet

sich auBer in binaren20

der Phasengrenzen univarianter ist sie jedoch praktisch kaum

Gleichgewichte

OT+ p berechnet3.

* Vorgetragen auf der Hauptversammlung in Hannover, Juni 1968.

Raume hoherer

Allerdings

0

Ordnung

mit Hilfe der des divarianmiissen

dabei

der Deutschen Gesellschaft fur Metallkunde

Metallography, Copyright

gewor-

Auswertungsmethode

sind. Im Dreistoffsystem Kupfer-Beryllium-Aluminium wurden Hebelbeziehung aus quantitativen Gefiigedaten die Phasengrenzen ten

Versuchen

notwendig sind. Durch die Entwicklung leistungsstarker Gerate zur stereometrischen Analyse ist die Bestimmung quantitative

die zur

an

von Phasen-

Beispielsweise

zu reduzieren,

hat

Festlegung

durch

der Proben

2 (1969) 363-374

1969 by American Elsevier Publishing Company,

Inc.

Fritz Aldinger

364 einmal die Konodenrichtung

und zum andern die spezifischen

Gewichte

der

gesuchten Phasenzusammensetzungen bekannt sein. Dieser Umstand, da13 iiber die spezifischen Gewichte der zu bestimmenden Phasenzusammensetzungen Annahmen

gemacht

Hebelbeziehung

werden

miissen,

stand einer breiteren

und deren Verallgemeinerung

Anwendung

der

auf hohere Mehrstoffsysteme

im

Wege. In dieser Arbeit sol1 nun gezeigt werden, wie durch die Kombination

von

Rontgenographie

uni-

und quantitativer

varianter Gleichgewichte bestimmt werden konnen.

Gefiigeanalyse

in heterogenen

die Phasengrenzen

Mehrstoffsystemen

beliebig

genau

Grundlagen 2.1. Anwendung des Massenerhaltungssatzes auf Mehrstoffsysteme fur die Probe i

In einem binaren System gilt nach dem Massenerhaltungssatz eines univarianten

Gleichgewichtes mWiA, f

d. h. die Summe

aus den Produkten

die Gleichung: msiA, = Ai

(1)

der Molzahlen

(Yund /3in einer Probe mit den Atomprozentgehalten

rn,< bzw. mBi der Phasen

A, bzw. A, der Komponen-

te A in den einzelnen Phasen ist gleich dem Atomprozentgehalt ponente A in der Probe.

Urn die beiden Unbekannten

Ai der Kom-

A, und A, bei einer

bestimmten Temperatur T berechnen zu kiinnen, benijtigen wir zwei Bestimmungsgleichungen, die wir erhalten, wenn wir diese U berlegungen auf zwei Proben,

z. B.

t und u eines univarianten

Gleichgewichtes

anwenden,

also

(Bild 1): mNtAol+ mstA, = At

(la>

und rnaUA, + mBUAs = Au Dabei gelten die Nebenbedingungen

mai + mgi = 1 und A, + B, = 100% Ist, wie in Bild 1 dargestellt,

die Zusammensetzung

(2b) der Proben

t und u ver-

schieden, so bilden die Gleichungen (la) und (lb) ein lineares System unabhangiger Gleichungen, so da8 A, und A, und damit B, und B, eindeutig

Phasengrenzen

univarianter Gleichgewichte in Mehrstoffsystemen

A BILD 1.

A’ Ap Au A” Komponente A in At. -%

Zur Berechnung

van Phasengrenzen

365

6

in binPren Systemen.

T= const.

A

El 6 in At. - % BILD 2.

Zur Berechnung

van Phasengrenzen

d in tern&-en Systemen.

Fritz Aldinger

366 bestimmbar

sind. Setzt man Gleichung

(2a) in Gleichung

(1) ein und dividiert

durch A, - A,, so erhalt man die bekannte Hebelbeziehung. In Bild 2 sind die Verhaltnisse dargestellt, wie sie sich fiir ein univariantes Gleichgewicht in einem ternaren System ergeben. Ein isothermer Schnitt in einem Dreistoffsystem liegt im allgemeinen weitgehend fest, wenn die Eckzusammensetzungen sechs

unabhangigen

Molenbriiche

der univarianten

Gleichgewichte

Konzentrationswerte

der Phasen in drei Proben

berechnen

bekannt zu

sind. Urn die

konnen,

t, u und v zu bestimmen,

sind

die

die dem

betreffenden Dreiphasengleichgewicht angehiiren und verschiedene Zusammensetzungen aufweisen. Es ergeben sich fur die sechs Unbekannten A,, A, , A,, und B, , B, , B, sechs lineare Gleichungen

1n quaternaren

BILD 3.

(i = t, u, v):

maiA, + mDiAp + mviAy = Ai

(34

maiB, + rndBD + mviBy = B”

(3b)

Systemen

ist ein isothermes

Zur Berechnung

univariantes

VW Phasengrenzen

Gleichgewicht

in quatemken

Systemen.

im

Phasengrenzen

univarianter

Gleichgezuichte in Mehrstoffsystemen

Konzentrationstetraeder A-B-C-D dessen Ecken die beteiligten Phasen zwijlf unabhangigen

GrijBen

ist die Bestimmung notwendig.

wobei

durch ein Tetraeder wiedergegeben, an 01, p, y und 6 angrenzen (Bild 3). Urn die

der Eckzusammensetzungen

der Molzahlen

367

der vier Phasen

Die Bestimmungsgleichungen

berechnen

von vier Proben

zu konnen,

t, u, v und w

lauten:

m,iAa + rnBiAB + mYiA, + m,
(4a)

mxiBa + mBiBB + mviB,, + msiB, = Bi

(4b)

m,T,

(49

+ maiCe + mYiCy + m,T,

= Ci

i = t, II, v oder w ist.

In n-komponentigen Gleichgewicht bekannten

Systemen

gleich gleich

n und

n * (n -

ist die Zahl der Phasen

die

Zahl

der

1). Zu ihrer

in einem

unabhangigen

Berechnung

sind

univarianten

Konzentrationsundie

Molzahlen

der

Phasen in n-Proben zu messen. Obwohl also die Zahl der Unbekannten nahezu quadratisch mit der Zahl der Komponenten ansteigt, sind dennoch nur n-Proben zu analysieren. Die entsprechende

Matrizengleichung

(4

lautet:

* (4) = (Ai)

(5)

fiir i = t, u, v ,... und j = OL,/3, y ,....

2.2. Bestimmung

der Molenbriiche

der Phasenanteile

mit Hiye der stereometrischen

Analyse Urn

die

Molenbriiche

der

Phasen

in kompakten

bietet

sich als einfache

Methode

die Messung

durch

stereometrische

Analyse,

und

zwar

Punktanalyse wird dem Mikroschliffbild phischen Aufnahmen ein Punktraster

die Punktanalyse4pi2

und dieser dem Punktanteil,

Vj = Volumen der betrachteten V = Volumen des heterogenen

Phase Materials

Pj = Zahl der auf die betrachtete

Phase

P

= Gesamtzahl

R

= MeBfehler

der MeBpunkte

zu

bestimmen, der Phasen an.

Bei

der

im Mikroskop oder auf photograiiberlagert und die Zahl der auf die

Phase j fallenden Punkte ausgezghlt. Dabei entspricht dem Flachenanteil

Proben

der Volumenanteile

der Volumenanteil

also

fallenden

MeBpunkte

exakt

Fritz Aldinger

368 Der

MeBfehler

gegeben. Der mittlere Teilflachen

ist durch absolute

bezogene)

die statist&he

Anordnung

(auf die Gesamtflache Fehler

der Phasenbestandteile

bezogene)

bzw. relative

(auf die

PJP ist7

des Mittelwertes

(7)

(8)

bzw.

In Bild 4 ist der mittlere

relative

Zum von

Beispiel

ergibt

sich bei eintausend

100/b ein mittlerer

zwischen

9 und

Fehler

in Prozent

relativer

Zahlpunkten

Fehler

ger~telcl,11,13-18

11 Volumenprozent.

findlichkeit Gefugen Kiirze

im Handel,

erreichen.

Bisher

dieser noch

dem

fur einen

von ca. lo%,

Urn

die Zahlgeschwindigkeiten

vollautomatischen Eine

Gerate

Volumenanteil

bis zu lo6 Punkte

zur

Verbesserung

Analyse der

von Gerate

8

20 Mittelwert

4.

LO

60 %p

Zur Fehlerbestimmung

der

pro

und die Kontrastemp-

10

0

liegt

Genauigkeit

zu erwarten.

BILD

in

Mengenanteilen einer Phase eine heute schon automatische Zahl-

ist das Auflosungsvermogen

unbefriedigend.

t

Mittelwert

d. h. der Anteil

eine hinreichende

Werte zu erzielen, ist vor allem bei kleinen hohe Zahlrate erforderlich. Es sind jedoch Minute

iiber

Zahlraten P aufgetragen. Es ist zu erkennen, dal3 der Mengenanteil und mit steigender Zahlrate abnimmt.

Prozent fur verschiedene Fehler mit zunehmendem

80

100

in % --+ bei der Punktanalyse.

mehrphasigen ist jedoch

in

Phasengrenzen univarianter Gleichgewichte in MehrstofJsystemen Zur

Umrechnung

der

Volumenanteile

Kenntnis der Gitterstruktur Elementarzelle N und der

der Phase j in der Probe

Atome

i ergibt Z.i

= 3

Vji der Volumenanteil,

wobei

Die

ist

noch

die

sich zu

vii. aj3

N.

3 und Ni die Zahl der Atome

01der gesuchte

m:= z,i

Molenbriiche

Phasen, d.h. die Zahl der Atome pro a erforderlich. Die Zahl Zii der

ai das Volumen

Elementarzelle der Phase ist. Damit ist z. B. fur die Phase

Anwendung

in die

der beteiligten Gitterparameter

369

in der

Molenbruch

Z,i + z,i

+

(10)

...

:

Bestimmung

der Phasenzusammensetzung

eines univarianten

Vierphasen-

gleichgewichtes im System Silber-Kupfer-Zink-Cadmium Auf die oben des univarianten System

beschriebene

Weise

wurde

die Zusammensetzung

Silber-Kupfer-Zink-Cadmium

berechnet.

Die

flachenz. Kupfermischkristall, /I ist die /J-Messing-Phase, isotype Verbindung, die im System Kupfer-Cadmium System

Kupfer-Cadmium-Zink

Dieses Vergleich gewichtes

3.1.

quaternare

auftretende

System

der Phasen

01+ /3 + y1 + Tls bei 500” C im quaternaren

Gleichgewichtes

wurde

sehr

kub.

Phase

01 ist

der

kub.

yr ist die mit y-Messing auftritt und T ist die im

Lavesphase.

eingehend

der dort bestimmten Konzentrationswerte mit den hier berechneten mijglich ist.

untersuchtlB, dieses

so dab

ein

Vierphasengleich-

Versuchsdurchfiihrung

Es wurden vier Legierungen aus Feinsilber (them. rein), Elektrolytkupfer, Methoden hergestelltlB. Zink (99,99) und Cadmium (99,999) nach bekannten Die Proben t, u, v und w (Tabelle 1) wurden 500 Stunden bei 500” C in evakuierten Glasampullen gegliiht und anschliel3end in Wasser abgeschreckt. Die so behandelten Proben wurden sind in Tabelle I angegeben. verwendeten In Tabelle parameter

Pulver

chemisch analysiert; ihre Zusammensetzungen Die fur die rijntgenographischen Untersuchungen

der Proben

wurden

zwei

Stunden

bei 500” C entspannt.

2 sind die durch Debye-Scherrer-Aufnahmen der einzelnen Phasen angegeben; diese Zahlen

der verschiedenen

Proben

dar. In Tabelle

bestimmten Gitterstellen Mittelwerte

2 sind noch die Struktur

und die Zahl

Fritz Aldinger

370 TABELLE

I

ZUSAMMENSETZUNGDER UNTERSUCHTEN LEGIERUNGEN

cu

Ag Gew.-y. At.-%

Probe

Gew.-y.

At.-%

47,7 43,2 38,7 33,l

51,8 49,l 45,o 40,4

Zn Gew.-y. At.-“in

Cd Gew.-y0 At.-%

-I-

t

49 6,O 790 11,5

7-l 0

w

3,l 490 4,8 893

TABELLE

36,4 30,6 30,7 26,4

38,4 33,8 34,7 31,3

ll,o

67

20,2 23,6 29,0

13,0 15,5 20,o

II

STRUKTUR, GITTERPARAMETER UND ZAHL DER ATOME IN DER ELEMENTARZELLE DER EINZELNENPHASEN

ci

Phase Struktur a

Al 3,703 4

IAl N

der Atome pro Elementarzelle Phasen leichter unterscheiden NaOH-Losung 45,0 At.-%

atzpoliert. Cu, 34,7 At.-%

B

Yl

T

A2 2,954 2

D 8, 9,742 52

c 14 7,167 24

der einzelnen Phasen angegeben. zu konnen, wurden die Mikroschliffe

In Bild 5 ist das Gefuge Zn und

15,5 At.-%

Urn die vier mit lO%iger

der Probe v mit 4,s At.-%

Cd gezeigt,

Ag,

dabei ist der dunkel-

graue Gefugebestandteil der Kupfermischkristall, der hellgraue die P-Messingverbindung, die weiRe Phase die y,-Phase und die schwarz angeatzten Kiirner bestehen mit Hilfe

aus der ternaren eines

Zahlokulars

Phase

T. Die Auszahlung

mit 10 Punkten. TABELLE

Insgesamt

der Phasenanteile wurden

III

VOLUMENANTEILEDERPHASEN IN PROZENT

Probe

t ll ‘u

w

wee 13,9 34,3 8,4 4,9

v 71,6 30,4 49,6 46,2

vyl

VT

8,8 12,0 15,2 30,4

5,7 23,3 26,8 18,5

an jeder

erfolgte Probe

Phasengrenzen univarianter Gleichgewichte in Mehrstoffsystemen

371

BILD 5. Gefiige der wlrmebehandelten Legierungen mit 7,0 Gew.-yb Ag, 38,7 Gew.-y. Cu, 30,7 Gew.-% Zn und 23,6 Gew.-% Cd. (Y(dunkelgrau); j3 (hellgrau); y1 (wei@; T (schwarz); 500 h/SOOT; 50 x .

5000 Punkte ausgezahlt; die resultierenden einzelnen Proben sind in Tabelle

Volumenprozente

der Phasen in den

3 eingetragen.

3.2. Ergebnisse Mit den Daten aus den Tabellen 2 und 3 wurden nach Gleichung (9) und (10) die Molenbrtiche

der Phasen in den einzelnen Proben berechnet. Daraus wurden mit Hilfe des Gleichungssystems (4) und den Daten der Tabelle 1 die in Tabelle 4 angegebenen Zusammensetzungen der Phasen des isothermen univarianten Gleichgewichtes

01+ /I + yr + T berechnet.

Die Berechnung

der Molenbrtiche

und der Phasenzusammensetzung ist bei hiiheren Mehrstoffsystemen sehr zeitraubend. Es wurde daher zur Berechnung eines Vierphasengleichgewichtes ein Komputerprogramm

ausgearbeitet,

so daB sich die Rechenzeit

die Eingabe der MeBdaten in die Rechenanlage beschrankt. In Tabelle 4 sind zum Vergleich die experimentell ermittelten setzungen der Phasen enthalten. Die Abweichungen bestimmten 2,3 Gew.-%. experimentell

praktisch auf Zusammen-

zwischen den experimentell

und den berechneten Werten sind in keinem Fall gr%er als Die gute iibereinstimmung wird such in Bild 6 deutlich, wo die bestimmten

Phasenzusammensetzungen

durch

Kreise

und die

berechneten durch Dreiecke wiedergegeben sind. Bild 6 stellt, entsprechend der Nebenfigur in Bild 6, eine Projektion des Konzentrationstetraeders SilberKupfer-Zink-Cadmium

parallel zur Cd-Ag-Richtung

in die Ebene Ag-Cu-Zn

dar. Ein Schnitt ABC mit konstantem Cadmiumgehalt befindet sich also nach der Projektion in der Silberecke der Basisebene Ag-Cu-Zn bei AgB’C’. In dieser

Fritz Aldinger

372 TABELLE

IV

BERECHNETEUND EXPERIMENTELLBESTIMMTEZUSAMMWSETZUNG DERPHASEN DESUNIVARIANTEN GLEICHCEWICHTE~01+ b + y1 + T

Phase

__-_____

Zn

cu

Ag

Cd

Gew.-y. At.-% Gew.-y. At.-% Gew.-y. At.-% Gew.-y. At.-oj, ber. exp. ber. exp. ber. exp. ber. exp. ber. exp. ber. exp. ber. exp. ber. exp. ___________ ; Yl

T

2,0 2,l 2,5 3,0 1,2 1,3 1,5 1,9 60,3 52,7 50,5 58,062,4 54,6 60,7 52,942,2 34,2 41,5 34,034,4 42,4 42,2 34,6 3,5 3,0 5,5 5,0 2,0 1,7 3,2 3,0 30,O 31,028,6 29,6 6,0 5,5 9,7 8,9 4,7 5,0 7,4 7,9 59,3 58,5 54,3 53,6 3,2 3,0 2,4 2,227,O 28,0 34,4 35,425,3 25,5 31,3 31,444,5 43,5 31,9 31,0

Zn

Ag

20

LO

Cu in BILD 6.

60

Gew. - %

80

-

Ergebnisse im System Silber-Kupfer-Zink-Cadmium.

Phasengrenzen

univariantar

Gleichgewichte

in Mehrstoflsystemen

373

Darstellungsweise lg lassen sich demnach samtliche Konzentrationsschnitte mit konstantem Cadmiumgehalt in einem Diagramm unverzerrt und iibersichtlich wiedergeben. In Bild 6 sind die friiher bestimmten lg Schnittspuren (schraffierte Flachen) des isothermen univarianten Gleichgewichtes (Y + /3+ yi + T in den Isokonzentrationsschnitten

mit 10, 20 bzw. 40 Gew.-y0 Cadmium eingezeichnet

sowie das zugehijrige Tetraeder

der vier Phasen (Y,t3, yi und T. Dabei sind die

verdeckten Kanten und Schnittspuren gestrichelt gezeichnet. Die Zusammensetzung der Proben t, u, v und w sind als Kreuze zu erkennen. Von dem berechneten Gleichgewichtstetraeder die Eckpunkte gezeichnete

(Dreiecke)

Vierecke)

sind wegen der besseren sowie die Schnittspuren

bei

konstantem

Ubersichtlichkeit

des Tetraeders

Cadmiumgehalt

von

10,

nur

(getont 20

bzw.

40 Gew.-o/0 eingezeichnet. Bei derartigen Untersuchungen sind neben dem in Abschnitt 2.2. behandelten statistischen Fehler, die eventuell durch die Probenvorbereitung bedingten Fehler

zu beachten.

Vor allem diirfen die Proben

Konzentrationsunterschiede

innerhalb

nicht inhomogen

der Probe zu Fehlern

fiihren,

Methodenfehler des Punktzahlverfahrens bei weitem iiberschreiten Diese Fehler wirken sich besonders bei hijheren Mehrstoffsystemen Ergebnis aus, da bei der Rechnung mehrmals fehlerbehaftete GroOenordnung Inhomogenitaten

subtrahiert aufweisen,

wurde die Zahlung

sein, da die den kiinnen. auf das

Werte von gleicher

werden. Dal3 die untersuchten Proben keine ist einmal in Bild 5 zu erkennen, zum andern

mehrmals

unterbrochen,

erneut poliert und geatzt; dabei ubersteigen

die Proben

abgeschliffen

die Abweichungen

und

der Einzel-

ergebnisse den statistischen Fehler, wenn iiberhaupt, nur unbedeutend. Nach der Zahlung wurden die Proben sehr nahe der untersuchten Flachen chemisch analysiert. Es ergaben sich deutliche Unterschiede

gegentiber der eingewogenen

Bruttozusammensetzung,

und Abdampfverluste

was durch Seigerungen

Einschmelzen zu erklaren ist. Die Ubereinstimmung von Rechnung Bild 6) ist in dem untersuchten der Fehlergrenzen,

und Experiment

(vergl. Tabelle 4 und

System gut. Die Abweichungen

die durch den statistischen

beim

liegen innerhalb

Fehler gegeben sind.

Danksagung Herrn

Dr.

G. Petzow

torium

des

Instituts

mijchte

ich fiir wertvolle

und Herrn

fiir

Dr. H. E. Exner

Sondermetalle Anregungen

am

vom Pulvermetallurgischen

Max-Planck-Institut

und Hinweise

fiir

bei der Durchfiihrung

Labora-

Metallforschung dieser

Arbeit

danken.

Zusammenfassung Aus Legierungen,

die einem univarianten

mit einer kombinierten

rdntgenographischen,

Gleichgewicht quantitativ

angehoren,

kiinnen

metallographischen

Fritz Aldinger

374 Methode die Zusammensetzungen Methode

ermijglicht

der beteiligten Phasen berechnet werden. Die

die direkte Festlegung

der Phasengrenzen

univarianter

Gleichgewichte in n-komponentigen Systemen, wobei die Zahl der zu untersuchenden Proben gleich n ist, was gegeniiber den iiblichen Verfahren eine starke Verminderung

der Probenzahl darstellt.

Es wird die Anwendung der Methode zur Bestimmung eines isothermen Vierphasengleichgewichtes .im System Kupfer-Silber-Zink-Cadmium beschrieben.

Die berechneten

Werte

stimmen

gut mit Daten tiberein, die auf

bisher tiblichen Wegen erhalten wurden.

Literatur 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

B. Predel, W. Scheuermann, Z. Metallkde. 58 (1967) 553. G. Petzow, H. E. Exner, G. Kiessler, /. Less. Corn. Met. 14 (1968) 127. 0. Nickel, Z. Metallkde. 49 (1958) 57. A. A. Glagolev, Eng. Min. J. 135 (1934) 399. J. E. Hilliard, General Electric Res. Lab. Technical Inform. Ser. No. 59-RL-2294 M (1959) und No. 61-RI-2652 M (1961). J. E. Hilliard, J. W. Cahn, Trans. Met. Sot. AIME, 221 (1961) 344. A. Hennig, Zeiss- Werkzeitschr. 30 (1958) 78. R. T. Howard, M. Cohen, Trans. Met. Sot. AIME 172 (1947) 413. Zeiss-Druckschrift 40-195, Integrationsokulare. G. A. Moore, Photographic Science and Engineering 8 (1964) 152. G. A. Moore, L. L. Wyman, 1. Res. NBS 67 A (1963) 127. H. Elias (ed.), E. Weibel, “Quantitative Methoden in der Morphologie”, SpringerVerlag, Heidelberg, 1967. Mitteilungen, Prakt. Met. 4 (1967) 308. C. F. Fischer, M. Cole, The Microscope, 16 (1968) 81. D. Schreiber, H. Freund (ed.), Handbuch der Mikroskopie in der Technik, Band III, Teil 2, Umschau-Verlag, Frankfurt/M., 1969. G. Dorfler, Prakt. Met. 5 (1969) 144. Ernst Leitz KG, Werksprospekt “Integramat”. W. Lang, Zeiss-Information (1969) Heft 73. G. Petzow, F. Aldinger, Z. Metallkde., 69 (1968) 145, 247, 390, 583. T. Heumann, H. Freund (ed.), Handbuch der Mikroskopie in der Technik, Band III, Teil 2, Umschau-Verlag, Frankfurt/M., 1969.

Accepted September 5, 1969