Pulvermetallurgie — sinter- und verbundwerkstoffe

Pulvermetallurgie — sinter- und verbundwerkstoffe

Journal of Nuclear Materials 87 (1979) 421-422 0 North-Holland Publishing Company BOOK REVIEW PULVERMETALLURGIE - SINTER- UND VERBUNDWERKSTOFFE Von e...

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Journal of Nuclear Materials 87 (1979) 421-422 0 North-Holland Publishing Company

BOOK REVIEW PULVERMETALLURGIE - SINTER- UND VERBUNDWERKSTOFFE Von einen Autorenkollektiv, herausgegeben von Prof. Dr.&g. habil. Werner Schatt (VEB Deu tscher Vet-lagfiir Grundstoffindustrie,

Leipzig, I9 78) 5 71 Seiten, Preis 75 DM

Sinterhemmung und der Mikrostrukturausbildung I deutlicher herauszuarbeiten. Die Ausftihrungen zum Heisspressen sind deutlich zu kurz geraten; im Vergleich hierzu it z.B. die Be~hreibung des Pulverwalzens einen vie1 grosseren Raum ein. Das Kapitel iiber technische Anlagen und Verfahren stellt einen gelungenen ijberblick dar. Im Abschnitt Pulverprtifung hitte das vom BET abgeleitete Areameterverfahren Erw%hnungfinden konnen. Das Kapitel Priifung von Sinterwerkstoffen enth& in angemessenem Umfang moderne Aspekte und Verfahren, so zur Untersuchung von spriiden Werkstoffen und die quantitative Auswertung von Mikrogeftigen. Dies gilt such fur viele andere Abschnitte, so z.B. iiber dispersionsgeh~rtete Werkstoffe mit dem mecha~~hen Legieren, iiber Magnetwerkstoffe u.a. Auch das Gebiet der Reibwerkstoffe wird ausftihrlich behandelt. In den interessanten Kapiteln tiber legierte Sinterstahle fehlt der Einsatz von Komplexkarbiden zur Erzielung hijchster Festig keiten. In vielen fur die Praxis wichtigen Kapiteln findet man inhaltsreiche, tabellarische Zusammenstellungen, die sehr zu begrtissen sind und vielfach em Nachschlagen an anderer Stelle ersparen. Es war bisher immer eine Frage, inwieweit such sonderkeramische Werkstoffe im Rahmen der Pulvermet~ur~e Beh~dlung finden sollen. Der Unterzeichnete ist der Meinung, dass eine strenge Abtrennung nicht sinnvoll ist, besonders im Hinblick auf die Ahnlichkeit vieler Verfahrensschritte und Anwendurigsgebiete. Die im vorliegenden Buch den Sonderkeramiken gewidmete Behandlung ist allerdings zu knapp: Die Ausftihrungen iiber Oxid- und nichtoxidische Keramiken (z.B. SisN4 und Sic) sind allenfalls fur den Anfanger interessant. Wenn man diesen Stoff berticksichtigt, sollte man dies ausfiihrlicher tun. Die Ferrite sind im Kapitel Magnetwerkstoffe in angemessenem Umfang zu tinden. Das Gebiet der keramischen Kernbrennstoffe, das an sich gut abgehandelt wurde, sollte

Nachdem das von Eisenkolb und dem Unterzeichneten im Jahre 1963 herausgegebene zweibandige Werk “Fortschritte der ~lve~et~ur~e” lingere Zeit als deutschsprachiges Stand~dwerk gelten konnte, ist in den let&en Jahren doch eine sptirbare Lucke auf diesem Gebiet entstanden. Diese Liicke ist durch das vorliegende Buch endlich geschlossen worden. Es ist eine ausserordentliche und fur einen Einzelnen kaum losbare Aufgabe, das Gebiet der Pulvermetallurgie einigermassen umfassend und tiefgehend darzustellen. Prof. Dr.-Ingbabil. W. Schatt von der Technischen Universitat Dresden ist es gelungen, ein Team von 12 Experten fur diese Gesamtdarstellung zu gewinnen. Das vorliegende Buch ist enzyklop~discher Natur: Es behandelt die wis~nschaftlichen und technolog ischen ~~n~agen sowie die Werkstoffg~ppen und deren Anwendungen. Die Gliederung folgt in grossen Ziigen z.TI. verbessert den friiheren Banden. Das Gebiet wird relativ konzentriert, d.h. in einem handlichen Buch dargestellt. Es hat teilweise Lehrbuchcharakter, kann aber unter Berticksichtigung der zitierten Literatur such als Nachschlagewerk dienen, wobei such der Fachmann aus der Lektiire mancherlei interessante Informationen und Anregungen erhrilt. Als Redaktionsschluss wird der 15.8.1977 angegeben; man hat aber den Eindruck, dass die neueste Literatur vor diesem Termin nicht ganz ausge~h~pft wurde. Im folgenden soll auf einige Einzelheiten eingegang en werden: Der Herausgeber hat mix der Feststellung im Vorwort recht, dass zwischen Theorie und Praxis des Sinterns eine nur geringe Wechselwirkung stattgefunden hat. Allerdings muss man hier Teilbereiche, etwa die Entwicklung mancher Sonderwerkstoffe ausnehmen, bei denen gleichzeitig wichtige technische und wissenschaftliche Entwicklungen mit gegenseitiger Befruchtung erfolgten. Deshalb ware es zweckmissig gewesen, die den Sinte~org~g bee~flus~nden und fur die Praxis wichtigen Faktoren ems&l. Fragen der 421

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nicht als Teilgebiet der Hartstoffe dargestellt werden. Der Leser vermisst Ausftihrungen iiber Dispersionsbrennelemente, die eindeutig eine Domane der Pulvermetallurgie sind. Das Kapitei Kohlenstoffwerkstoffe beruhrt in seinem Umfang die Grenzen dessen, was in ein solches Werk aufgenommen werden sollte, dem Konzept, die Verbundwerkstoffe insgesamt mit einzubeziehen, ist aber zuzustimmen. Herausgeber und Autor haben dabei die begrenzte Bedeutung der Pulvermetallurgie fur dieses Gebiet deutlich gemacht. Vielleicht hatte man die physikalisch-chemischen Grundlagen des Verhaltens der Verbundwerkstoffe (chemische und mechanische Vertraglichkeit) mit einbeziehen konnen. Die angegebenen Zitate durfen insgesamt als ausgewogen betrachtet werden, sind jedoch ziemlich knapp bemessen. Nach Erfahrung des Unterzeichneten wird eine reichlichere Zitierung vor allem vom fachlich erfahreren Leser meist dankbar anerkannt.

Schliesslich muss betont werden, dass es wohl immer moglich ist, bei einer solch umfassenden Darstellung kritische Bemerkungen anzubringen, schon deshalb, weil der Gesamtumfang der Forschung, Entwicklung und Fertigung kaum tibersehbar und manche Ergebnisse such schwierig einschatzbar sind. Auf jeden Fall sind Herausgeber und Autoren zu diesem Werk zu begliickwiinschen, das eine neue Fundgrube des Wissens tiber Pulvermetallurgie und Verbundwerkstoffe in vielfather Hinsicht darstellt. Es behandelt ein Gebiet, dessen Bedeutung trotz scharfen Wettbewerbs mit anderen Technologien steigt und wegen der vielen, noch nicht ausgeschopften Moglichkeiten such weiterhin steigen wird. Die Anschaffung des Werkes ist nachdrticklich zu empfehlen. F. THijMMLER