Sapogeninbildung in suspensionskulturen von Digitalis purpurea

Sapogeninbildung in suspensionskulturen von Digitalis purpurea

Short Reports Phytockmistry, 1977, Vol. 16, pp. 1311-1312. Perrpmon SAPOGENINBILDUNG Prw. F’ri,,ti 1311 i,, &,gl.,,d. iN SUSPENSIONSKULTUREN VO...

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Short Reports Phytockmistry, 1977, Vol. 16, pp. 1311-1312. Perrpmon

SAPOGENINBILDUNG

Prw.

F’ri,,ti

1311

i,, &,gl.,,d.

iN SUSPENSIONSKULTUREN

VON DIGITALIS

PUZWUREA

HORST PILGRIM Sektion Phamwie,

Ernst-Moritz-Amdt-Universitit, 22 Greifswald, DDR (Receiwd I December 1976)

Key WordIadex-Digituliqmqwreu; Scrophularkceae; tissue cultures; steroidal sapogenins; plant growth regu-

lators. Abstract-The effect of various growth conditions on the saponin level in suspension cultures of Digitalis purpureu has been investigated. The effect of time cultivation, 2.4-D concentration and 2.4-D combined with NAA with/or without casein hydrolysate, on saponin concentrations is described.

EINLmwNG

Digitalis purpurea enthiilt

als Sapogenine Gitogenin, Digitogenin, Digalogenin und Tigogenin, wobei Tigogenin und Gitogenin am h&&g&en angetroffen werden [1,2]. In den Samen iiberwiegt Digitogenin [3]. Gewebekulturen (Kallus und Suspensionskulturen)dieser Pflanze bilden als Aglykone der Saponine Gitogenin und Tigogenin [4]. Gitogenin wird such in in vitro kultivierten Geweben von Yucq glauca [q und 7kigonelb foenumgraecum [q gefunden. Kallus- und Suspensionskulturen von ?: foenum-gqzecum bilden dartiber hinaus Tigogenin. Die Biosynthese- und Akkumulationsrate von Sapogeninen ist von den Kulturbedingungen (Kulturdauer, Wuchsstoffen, Prtikursoren, Cofaktoren) abhlingig [7-111. Vons uns aus gekeimten Samen von D. pvpurea isolierten und als Suspension kultivierten Gewebe wurden hinsichtlich ihres Sapogeningehaltes untersucht. EBGEBNISSE UND JBISKUSSION

Dir Vetinderung des Sapogeningehaltes, des Trockengewichtes und des Wachstumsindezes WI (Entrokkengewicht/Inokulumtrockengewicht) einer 30 Tage alten Suspensionskultur von D. purpurg in Abhtlngigkeit von der 2,4-D-Konzentration ist in Abb. 1 wiedergegeben. Tigogenin ist stets in hoherer Konzentration vorhanden. Der Sapogeningehalt bezogen auf 100 g Trockengewicht erreicht bei 0.05 ppm 2,4-D sein Maximum, jedoch wird die h&h&e Sapogeninausbeute pro Kulturgefhio mit 0.1 ppm 2,4-D im Medium erzielt (0.05 ppm 2,4-D: 0.98 mg Sapogenin/KulturgefltB, 0.1 ppm 24-D : 146 mg Sapogenin/Kulturgeffi@. Bioscorea deltoidea Suspensionskulturen zeigen optimales Wachstum ohne 24-D im Medium, die h&h&e Diogeninakkumulation ist jedoch bei 0.1 ppm 2,4-D zu beobachten [8]. i$hnlich wie bei den von uns kultivierten Digitalisgeweben wird die mazimale Sapogeninakkumulation bei einer fur das Wachstum suboptimalen 2,4DKonzentration gefunden. Die Sapogeninakkumulation erreicht nach 30 Tagen em Maximum, welches mit dem Maximum der Wacbstumskurve zusammetilt (Abb. 2). Bei weiterer Kultivierung der Gewebe bleibt die auf Trockengewicht

bezogene Sapogeninkonzentration konstant. Hierbei mul3 berilcksichtigt werdeu daB durcb das Absterben von Zellen Saponine ins Medium tibergehen, die Trockenmasse dieser Zellen mit in das Gesamttrockengewicht eingeht turd somit auf dem Plateau der Sapogeninkurve noch eine weitere Biosynthese stattfinden muB, das hei&, in den noch lebenden und stoffwechselaktiven Zellen steigt der Sapogeningehalt weiter. Dioscorea Gewebe verhalten ich in Suspensionskulturen ein wenig anders [8]. Das Wachstumsoptimum liegt bei 14 Tagen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Maximum der Diosgeninakkumulation noch nicht erreicht. Trotz Abfall des zellul&-en Trockengewichtes steigt der auf trockene ZelImasse bezogene Sapogeningehalt bis zum 56. Tag. In Suspensionskulturen von T fs&nn-g~aecum nim&t der Gesamtsapogeningehalt (Diosgenin, Tigogenin, Gitogenin) bis zur 6. Kulturwoche zu [7-J. Diese Zunahme verl%uft parallel dem Wachstumsindez. Die Unterschiede im Wachstumsverhalten und in der Sapogeninproduktion sind sicherlich auf die gew&hlte Pflanzenart und die voneinander abweichenden Kulturbedingungen zurtickzufXihren. Der Binflu8 von a-Naphthylessigsiiure

2.4D @pm]

Abb. 1. Dar Einflu6 der 2,4-D-Konzentration auf Waehstumsindex Troekengewieht und Sapogeninakkumulatio

Short Reports

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grii&e Sapogeninausbeute erreicht, jedoch lassen diese Bedingungen keine kontiduierliche Passagierung zu. In allen F&llen ist die in das Medium freigegebene Saponinmenge bis zum 30. Tag sehr gering, so dal3 sie mit dem Hsmolysetest nur schwer nachzuweisen ist. Bei Kultivierung Clberden 30. Tag hinaus werden im Medium steigende Mengen Saponin angetroffen, was wahrscheinlich auf die aus den absterbenden Ellen stammenden Saponine zurlickzufitien ist.

Suspensionskultur. Die (LUS&men von D. purpurea isolierten Gewebe wurdcn in einem variierten Murashig-Skoog Medium mit 0.1 ppm 2,4-D und 0.1% Agar aufeinem Rundschtitteltisch (Schiittelfrequenz = 240 Umdnhungen/min.) bei 25 f 1” im

Abb. 2 Die Sapogeninakkumulation und der Wachatumsirtdez in Abhringigkeit vom Alter der S’ttspensionskultur.

(0.1 und 1.0 ppm) und vitaminfreiem Caseinhydrol~t (0.5 g/1000 ml Medium) in 0.1 ppm 24-D &nthaltenden Medicn aufdie kultivierten Gewebe (30 Tage) ist in Abb. 3 wiedergegeben. Caaeinhydrolysat ohne NAA verursacht trots Wachs-

tumsretention

keine

entscheidende Beeintrachtigung Die Sapogeninmenge ist nur goring vermindert, wojon haupts&chlich Gitoge.nin betroffen ist. Andererseits lhrt die Steigerung des Zellwachstums auf. NAA und CaseGnhydrolysat enthaltenden Niihtmedien zu keiner verstarkten Sapogeninakkumulation. So wird zwar im letzten Fall pro Kolben die

der Sapogeninakkumulation.

Abb. 3. Der EintluB von 2,4-D und in Kombination mit NAA und/oder vitaminfreiem Caseinhydrolysat (Difco) auf Wachstumsindex, Trockengewicht und Sapogeninakkumulation.

Dunkeln kultiviert. Gawe~xtraktiwrImdH~yysc.~zur~odscngewlGhtsbestimmung lyophilisierte Gewebe (100 m@ wnrde mit Quarzaand verrieben und mit 15 ml HQ (3 + 7 v/v) 4 Stunden auf 90” erhitzt. Danach wurde das Hydrolysat abgesaugt nnd mit dest. H,O neutral gewaschen. Das Filter mit dem Gewebehydrolysat wurde lyophilisiert und 2 mal mit 3 ml Benz01 30 min. in der W&me extrahiert sowie mit 3 ml Benz01 nachgewaschcn. Die

Extra&e wurden vereinigt, klar filtriert und auf 1Oml aufgemnt. Sapogeninbestimmuug. I% lkqtimmuag erfo&e kolorimetrisch qacb d ilnnschichtchromatografiiher Trennung aufaktivierlea Kieselgelplaiten [ II]. Von~cdem Eatrak~wurden3malje2ml und 1430 und 50 pl einer 0,2 % igen L&sung von Tigogenin und Gitogenin als 1.5 cm langer Strich aufgetragen. Die Bntwicklung erfolgte nach KamnIerslttigung in CHCIs-Me,CO (8 :2) 2 ma1 aufgteigend Nacb Lufttrocknung wurden die Platten mit Wasser bespriib~ uod die Sapogeninfleckeo mix einer Nadel markiert. Anscblielknd wurden die Plslten _Xlmin bei 105 getrocknet und die Flecken durch Auskratzen in Reagenzgliiser iiberfiihrt. Die Proben wurden mit je 0.1 ml einer 0.5 % igen AnisaJdehydliisung in absol. C,HsOH verse&t und 15 min. in ein siedendes Wasserbad gestellt AnschlieBend wurde 10 min. in Eiswasser abgekiihlt undnachZusatzvon5 DIllPbeePpkor&ure.pa7Omin.imsiedenden Wasserbad erhitzt Nach erneutem Abtihlen in Eiswasser wurden dii Proben in ZentrifugengkXser iiberRihrt, kiar zentrifugiert und nach 30 min die Extinktion bei 540 mn bestimmt.

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