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Do,a Lee Fred Nilsen, Toward a ~cmantic :p,~cification of deep case. Janua Linguarum Series Minor 152. Mouton, The Hague, 1972. Reviewed by J. Pleines, Gesamthochschule, Wuppertal, Deutschland. Es ist begrtissenswert, dass sich endlich wleder eine selbst/indige Ver6ffentlichung mit einer Kritik und weitergehenden Vorsch:~igen zur besollders yon Charles J. Fillmore entwickelten, und besonders unter seinem Namen h/iufig zitierten Kasusgrammatik besch~ift,gt. Dabei bleibt aber die Frage often, ob 1,napp 50 Seiten ausreichen, eine derartige Absicht zu verwirklichen. Argerlich ist, (ass veto selben Autor und in derselben Reihe nun, nur wenige Monate nach der Pt.blikation des hier angezeigten Buches ein etwas umfangreiclaeler Band erschienen ist~ der den Inhalt des ersteren 10ckenlos als Teilmenge enth/ilt (Nilsen 1973). Hauptanliegen des Autors ist es, einen Weg zu finden, die selnant~schen Relationen der Kasusgrammatik, also die Tiefenkasus, widerspruchsfrei zu identifizieren, Ausgehend yon den Kasuslisten der Vorschl/ige yon Fillmore (1968), Stockwell et al. (1968) und Shroyer (1969) kritisiert der Autor die unzureichende Operationalisierung der jeweiligen Kasusdefinitionen~ die einerseits allzusehr unklaren semantischen lntuitionen verpflichtet stnd, andererseits aber aufgrund oftener (overt) grammatischer Uberlegungen vorgenommen werden, die h/iufig gar ais sogenannte Tests firmieren. Insgesamt nimmt er vier solcher Tests unter die Lupe und zeigt ihre Llnzui~ingiichkeiten auf. (a) Die USE-lClTH.Korrelatio~t Hierbei handelt es sich um die Annahme, dass eine NP, die sowohl OojeKt des eer0~ ,~ als auch der Pr~iposition with sein kann, im Instrumental-Kasus steht (vgl. Lakoff 1968). Der Autor l~isst bei seiner Diskussion die zentrale Bedingung der Synonyn ie und die sich daraus ergebende Abgren-
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zung zur kommumkativen Aquivalenz ausser acht. Er iibersieht zudem eine weitere Nicht-Ent..;prechung yon use und with (46): [ ~) Nixon used Agnew to promote his Viet Nam policy. (~) Ni×on promoted his Viet Nam policy with Agnew. (1) u~ld (2)sind auf keinen Fall Paraphrasen. In (1)ist Agnew kontrollierter Instrument;d, in (2), falls dieser Satz iiberhaupt interpretierbar ist, ist with Agnew hSchstens als Comitativ zu verstehen. {b) Ei~tmaliges Vorkomnzen ]edes Kasus pro einfachem Verb Symmetrische Pr~idikate, inkorporierende Verben und idiomatische Koordinationen yon NPs werden ,~,ls Gegenbeispiele vorgefiihrt. Wozu derart rig~de Tests fiihren kSnne~., daffr liefert der Autor selbst unfreiwillige Beispiele: wegen des zweimaligen Vorkcmmens eines Instrtimentals wird der Beisp,~el~,tz (3) gem~iss obigem Prinzlp fiJr ungrammatisc'~ erklfirt (7): G ' ~ "~ ~ ' ~ e bdextt,_l'~r,,-.h /lnc~t~rnTtman'l'/ h ~ . a t e c l
lth~ f~¢,,ct x'--'~.~ t ~ h i p c - t l .v.p.l. . .
y
with ~ low flame
(In,;trument). K.;in koml:,etenter Sprecher des Englischen wird jedoch mit diesem Satz lnterpretatio~sschwi~,rigkeiten haben. Derselbe Tatbestand liegt vor bei der Beurteilung des Satzes ,4~ ~15): (4) The fire (Force) ruined the house through smoke damage (Force).
(c) Kon/unktions-Restrik,'ionen Hier zeigt der Autor, dass eine Reihe 'verwandter' Kasus sehr wohl konjugiert werden kSnnen. (d) Prffpasitionen als ldendfikationsmerkmal fiir bestimmte Kasus Dieses Vorurteil r/ium~ der Autor iiberzeugend aus. Nilsens Alternatiworschlag best~ht darin, eiazig und ~llein semantische Merkmale zur Bestimmung der (semantischen) Kasusbeziehung~'~, heranzuziehen. Die Einsch/itzung dieses Vorschlags wird dadurch erschwert, v,enn nicht gar unmSg!ich gemacbt, dass der Verfasser an keiner Stelle den T,,~L,-ainu~, 'Semantik' auch nur ann~dhernd spezifiziert. Der Status (nicht ~tie je verschied,-ne Art) des semantischen Merkmals ist undeutlich, und es bleibt often, welche Rol.te fiir ihre Bestimmung die realen Dinge in der Welt oder die Kenntnisse ties Sprt'chers bzw. HSrers yon der Welt spielen. Soda~w werden, nach der Unterscheidung zwischen inhgrenten le-~.ik~alischen lelerkma!~en ~nd relationalen Merkmalen, die mSglichen relationalen Merkmale fiir mehrstetlige Pr~idikate reduziert auf die drei Paare: Controller- Controlle d, CauseEffect, Sou,,:e Goal. Die jeweilige Kollokation dieser Merkmale identifiziert die folgenden ia~esamt sechs Kasus: Agent, Instrument, Causative, Patiert, Source, Goal. Leider wird durch dieses Vorgehen das ~roblem, n/imlich die Analyse der Natur uad Funkti,,~n yon Elementen der Semant:~, zun~ichst nur auf eine andere Ebene w~rlagert. N:k:ht mehr die Zuordnung bestimmter Kasus zu bestimmten NP-V-Relationen bleibt der unkontrollierten latuition des Linguisten i~berlassen, stattdessen
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vielmehr die Auffindung, Defiriition und Verteilung bestimmter semantischer Merkmale. Eine Begriindung fiir deren Verteilung wird nicht gegeben. Ein mtiglicher Hinweis auf eine Korrelation dieser semantischen Relationen mit Strukturen im Bereich kognitiver und interaktionaler Fiihigkeiten humanspezifiseher Art wird nicht (auch nicht im Ansatz oder hypothetis~h) vorgenommen. Von seinem eigenen methodischen Postulat, semantische Merkmale zur Kasusbestimmung heranzuziehen, weicht der Verfagser selber bei einstei!igen Pr/idikaten ab. Hier bezeichnet er als Ob/ective diejenige Kasusbeziehung, die per definitionem zwischen der NP und dem V eines einstelligen Pr~idikats vorliegen soil. Damit wird eindeutig ein nicht-semantischer Tatbestand, n/imlich die Einstelligkeit des Pr~dikats, zur Definierung der Kasusrelation herangezogfn, semantische Merkmale wetden nicht angesetzt. Nilsen selber fiihrt die folgenden Beispiele fiir S[itze mit einstelligen Priidikaten an, deren NP-V-Relationen aus seiner Sicht demnach als identische anzusehen w~ren (38): (5) (6) (7) (8)
john is tall. The bottle has a lid. John itches. John puttered around.
Es erweist sich, dass zwischen Satz (7) und Satz (9) hiernach kein Unterschied beziiglich der (semantischen!) Relationen zu fassen w[ire: (9) The scar itches. il)er Satz (6), mit to have ( ! ) , wird als ein einstelliges Pr/idikat enthaltend vorge,tellt, ohne dass die zugrundegeleg'~ Analyse offengelegt wiirde. Der syntaktizch ganz anaioge Satz (i 0): (10) John has a car. wira im Widerspruch hierzu als zweistellig bezeichnet, obwohl er das Verb have enth§lt. Erstaunen bereiten auch die Kasuszuweisungen bei einigen Verben, zumal sie ohne Begriindung behauptet werden: so z.B. in dem schon erw~ihnten Satz (10), wo John als Experiencer und a car als Patient fungieren sollen. Gem~iss der Einsicht, dass auch eingebettete S/itze in einer Kasusbeziehung zum Verb stehen k6nnen, wird der that-Satz in (11 ) kurzerhand als Patient gefiihrt (30): ( 11 ) John thought that N i x o n w o u l d be a g o o d president. Erstaunlicher noch ist es bei Satz ( 12): (12) John used a knife to slice the salami.
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zu dem lapidar gesagt wird: " . . . the Instrument is a s e n t e n c e " (30). Es bleibt (auch graphisch) unkiar bzw. widerspriichlich, ob nach Meinung des Verfassers a knife als Teil des eingebetteten Satzes zu betrachten ist. Z u d e m erscheint es mir 'counterintuitive', lass der Infinitivsatz in einer Instrumental-Relation zurn Verb use stehen soil. Eine f~lsche Ubernahme der Ansichten Fillmores ~iber den Experiencer liegt vor bei Satz t! 3) (7):
(13) iVlar~' (Experience") was struck with a d u b ( I n s t r u m e n t ) at the concert t Location) on Sunday (Time) by John ( A g e n t ) Die eind~utige Verwendung der physischen Version des Verbs strike in (13) verbietet die Ans,~'tzung eines Experiencer-Kasus, wie aus der Definition Fillmore hervorgeht ~1970:i3): "Where there is a genuine psychological event or mental state verb, wc have the Experiencer.'" AIs r,~onklt, gion wffd i_m R a h m e n eines unergiebigen Zirkelschlusses ein sehr starke,, ~ostuh~,t aufgestellt: Wie gezeigt worden sei, k 6 n n t e n nur semantische lnformatio,,len als Mittel zur Identifizierung yon Tiefenkasus herangezogen werden. Dabe, spricht ~!JerAutor zwar yon deep structure, kann aber wohl k a u m die syntaktische Tiefenstr~.&tur der Standardtheorie meinen, vielmehr bezieht er sich vermutlich auf eine Ybene der vollst~indigen semantischen Repr~isentation ~ la Generative Semantik. Ausg~hend yon diesem Postulat wird gefolgert, dass, da die Tiefenkasus eben nur semantisch (wie auch i m m e r das zu verstehen ist) identifiziert werden k~Snnen, die S : m a n t i k und nicht die Syntax notwendigerweise die elementare, d. h. die generative K o m p o n e n t e eines G r a m m a t i k m o d e l l s darstellen miisse. Hier wird der Status (und damit zusammenh~ingend die discow'ry procedures) fiir einen unter vielen linguistischen Teilbereichen (n~imlich semantische Relatiohen) erhoben zum Kriterium daf/ar, welchc K o m p o n e n t e eines G r a m m a t i k m o d e l l s die generative zu sein habe. Das vorlicgende Buch, obwohl sehr positiv ~n seinem Grund~nliegen, h~itte e,; verdient gehabt, sorgf/iltig und konsistent iiberarbeitet zu werden und einert stabileten sp,achtheoretischen Rahmen zu erhalten Auf alle F~ille h~/tte es billiger sein miissen. L/teraturangaben Fillmore, Ch.J., 1968. The case for case. In: E. Bach and R.T. Harms (eds.), Universals m linguistic theory. New York: Holt, Rinehart & Winston. Fillmore, Ch J., 1970. Some problems for ease grammar. Ms. Lakoff, G., 1968. Instrumental adverbs and the concept of deep structure. Found. of Language 4, 4-29. Nilsen, D.L.F., 1973. The instrumental case in English. The Hague: Mouton. Shroyer, Th.G., 1969. An investigation of the semantics of English as a proposed i~asis for language curriculum materials. Ohio: Ohio State Univ. (unpubl. Ph. D. diss.). Stockwell, R.P., P. Schachtner and B. Hall Partee, 1968. Integration of transformational theories on English syntax. Bedford, Mass.: Univ. Press.
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Joseph H. Greenberg, Language, culture, and communication: essays. Selected al~d introduced by Anw,r S. Dil. Language Science National Development. Stanford University Press, Stanford, Calif., 1971. xiv + 367 pp., bibl. $ 10.00. Reviewed by B.G. Blount, Dept. of Anthropology, Univ. of Texas, Austin, Texas, U.S.A. To commemorate the International Education Year (1970), The Linguistic Research Group of Pakistan initiated the publication of several linguistic collections as the Language Science and National Development Series. As Director of the Research Group, Anwar S. Dil has served as the general editor for the series of which the Greenberg collection is the second volume. This volume contains a brief introduction by Dil, twenty-two of Greenberg's previously published essays on linguistics and language-related topics, and a bibliography of Greenberg's published works, compiled by Dil and Emily Haliin. The introduction provides a brief biographical sketch, traces Greenberg's acadotal,. . . . . . . c .,r,,. . . . r, and . . . . . ,,Lt,.nh,,n ,.~, hls outatattuJng publications, notably Essays in linguistics (1957) and the series of articles in the late 1940's and early 1950's on African linguistic classification, originally published in the Southwestern Journal of Anthropology. These were revised and republished as the classic Studies #i African linguistic classification (1955) and again as The languages of Africa (1963). All of this background is standard fare for an introduction, but the introduction falls short of serving what one would anticipate is its primary goal. A reader might reasonably expect that the introduction would justify or explain the selection of the articles for the collection and that some organizational framework would be attempted for the contents. However, none of that information is given, except for cursory remarks on the jacket-cover which state that the essays are representative of Greenberg's work and that the essays fall into three main groups - one emphasizing the interaction between linguistic aud non-iingmstlc variables, one outlining the relation between linguistics and other behavioral sciences, and one comprising theoretical essays. However, neither the introduction nor the table of contents reflects this grouping, and a reader is confronted with the introduction and the twenty-two essays but no rationale for the collection other than a chronological ordering of the essays, covering the period 1948- 1971. The absence of any selectional criteria and organization base other than chronological poses problems for a~ly reader and especially for a reviewer. One problem concerns the levels of generality of the essays, or more precisely, the issue of audiences to which the essays were addressed. In reading the essays an,~ checking publications sources, one soon discovers that they were written for diverse audiences indeed, and thai they reflect varying degrees of generality and technicality. For example, the essay 'African tongues and tribes' (1960) was published originady in the Rotarian and was intended for popular consumption; 'The study of language contact in Africa' (1964) was addressed to students of African languages and history, identifying neglected areas of research; and 'Is language like a chess game?' (1971) was a Dist:mguisl'Led Lectur¢-r Address to the American Anthropological Association. This diversity ::equires that each essay first be assessed on its own r.ollo
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