TetrahedronLetterst&:19, pp. 1827-1831,1967.
UMSETZUNG
DES DIALONEOPENTANS W.Kirmse
Institut
PergamonPress Ltd. Printed in Great Britain.
fiir Organische
und
Chemie
MIT SAUREN
K.Horn
der Universitat
Marburg
(Lahn)
(Received23 FebruarylOi7) Aus Diazoalkanen polaren
innerhalb
des Alkylrests
eines Ionenpaars,
slure und Diazoalkan
sieh Carbonsaureester. erfolgt
im allgemeinen
(l-3). Man erklPrt dies durch Rpaktion
das durch Protoneniibertragung
entsteht
In un-
zwischen
Carbon-
(2-4).
+ R'CO2H ---_*
Abweichend
von der Regel erhielten
zung von Diazoneopentan buten-
isolieren
Wir priiften das Verhalten schiedlicher
(Tabelle
tither, mit Thiophenol
konnten
von Diazoneopentan
Ither, Dieser Unterschied des Thiophenolat-Ions
dagegen
(6) gegeniiber Siiuren unterNicht nur CarbonsPuren,
reagierten
lieferten
glatt mit Diaeoneo-
iiberwiegend tert.-Amyl-
ausschlie8lich
Neopentyl-thiophenyl-
l&Dt sich auf den st&rker nucleophilen
zuriickfiihren (7).
an Eliminierungsprodukten
und
(5).
und Phenol
entstand
41% P-Methyl-
aus dem sie 1.2% tert.-Amylester
Phenol und Thiophenol
1). Methanol
(2) bei der Umset-
in Ather
Aciditlit in Kohlenwasserstoff-Ltisungen.
sondern such Methanol,
Ausbeute
Curtin und Gerber
mit 3.5-Dinitrobenzoesaure
und 2.2% eines Estergemischs,
0.28% Neopentylester
pentan
bilden
(Pther, Kohlenwasserstoffe)
Losungsmitteln
keine Umiagerung
R-CHN2
und Carbonsauren
In
Ubereinstimmung
mit Thiophenol
1827
Charakter
damit war die
sehr gering
(8).
No.19
1828
Aus Konkurrenzversuchen gaben sich folgende Diazoneopentan (9)
-
mit Phenol-Thiophenol-Gemischen
Gesichtspunkte:
(i) Thiophenol
in Kohlenwasserstoff-Losung
Ethanol.
demnach
pK-Einheiten
(ii) Auch qit Phenol-Thiophenol-Gemischen
Amylthiophenylather.
Selbst die relativ
ihr Phenolat-Gegenion
Diese Hesultate
lassen sich durch Schema
iiber die unsere Versuche Frage offen bleiben, nucleophilen
Anions
keine Auskunft
auf das Neopentyldiazonium-Ion
tauschen
Alle Schritte,
sind weggelassen.
ob die Bildung von Neopentylderivaten
tert.-
aus.
1 wiedergeben.
geben,
in 49proz.
tert. -Amylkationen
nur sebten gegen Thiophenolat
E.B. quB die
durch Angriff
1
(CH3) 3C-Cm2 cgH5SH
\
0
C
1
0
(CH3)3C-CH2N2 I
/
0
(cH~)~C-CH,CH~ (cH~)~C=CH-CH~ + CH2=f-CH2CH3 CH3
,’
(cH3)3c-c”2Sc6H5
+
(cH~)~C-CH~CB~
I
J
%C6H5
des
oder das Neopentylkation
erfolgt. Schema
mit
Geschwindigkeit
enstand nur wenig
stabilen
2) er-
und Phenol reagieren
qit vergleichbarer
von 3.5
trotz eihes Aciditatsunterschieds
(Tabelle
sc6H5
No.19
TABELLE 1 Umsetzung des Diazoneopertans ait Saurena) (10) S&are
c)
b) c5"lo
Llsungsmi tte1
c5HliX Neopentyltert.-Amy1
CH5OH
Methylcyclohexan
22
1.6
98.4
C6H5OH
Cyclohexan
51
2.8
97‘2
CF3C02H
ir-Pentan
53
19.5
81.5
CH3CO*H
Cyclohexan
57
20.3
79.7
C6H5SH
Cyclohexan
2.8
I
< 0.2
>99.8
TABELLE 2 Umsetzung des Diazoneopentans mit Phenol-Thiophenold> (10) Molverhlltnis C6H50H/C6H*SH 0 0.12
b)
c5=10 2.8
22
c)
I
4.1
t
94.8
0.7
87.2
0.8
0)
C5H110C6H5 C5HIlSC6"5 tert.-Amy1 Neopentyl tert.-Amy1 ! Neopentyl ~~-~~~~ I > 99.8 < 0.2 0.4
0.27
23
0.8
11*2
I t
0.74
33
1.6
25.1
f
71.8
1.5
1.09
37
2.2
32.7
I
63.6
1.5
1.64
36
1.8
39.6
I
57.0
1.6
4.4
44
2.8
68.7
27.3
1.2
00
51
4.6
95.4
I I I ,
-
a) Ca. 20 mMol Diazoneopentan und 40 mMoi Saure in 30 ml Losungsmittel
b) Gesamtausbeute in $%, bezogen auf Diazoneopentan. Zusammensetzung: 2-Methylbuten-1 + 2-Methylbuten-2 (ca. 1:l) + Spuren l.l-Dimethylcyclopropan. Relative
Zusammensetzung von CgKiiX. Gesaatausbeute von.C5H11X Z! 100 - C5H10* Ca. 20 mMo1 Diaxoneopentan und 50 mMo1 Phenol + Thiophenol in 12 ml Cyclohexan.
1830
No.19
Unsere Umsetzungen Zusammensetzung Wir erhielten nierung
jedoch ein vie1 hoheres Verhaltnis
(5)
Durch den Vergleich
mit Methanol
der Carbonsluren
hohere Ausbeuten
deutlich.
an Neopentylderivaten,
vie1 starker nucleophil den Carbonsluren
dessen weitere
2. D.Y.Curtin 3. R.Huisgen
W.Watanabe
Wir vermuten
und bemuhen
(London) 286 (1935)
J.Am.Chem.Soc.
und R.E.McMahon,
24, -= 4052 (1952) &I&, --- 1 (1956)
J.Am.Chem.Soc.
dargestellt;
Nitroso-urethan. bei der Spaltung
durch Pyrolyse
nach G.M.Kaufman,
daher bei
(etwa einen Angriff
12, 2521 (1951) -_
wurde bei Curtin und Gerber durch alkalische
auf eingesetztes
6. Dargestellt
und Phenolat-Ionen
UND ANMERKUNGEN
J.Chem.Soc.
N-Nitroso-N-neopentyl-urethan
Chem.Soc.
obwohl Methylat-
und C.Riichardt, Liebigs Ann.Chem.
bereits
ergeben wesentlich
Klarung.
und S.M.Gerber,
5. Diazoneopentan
Olefins
Letztere
synchron mit der Protoneniibertragung)
und J.Kenner,
4. J.D.Roberts,
zu Elimi-
und Phenol wird das ungewohn-
Reaktionsmechanismus
LITERATUR 1. D.W,Adamson
(2) gefunden wurde.
von Substitution
sind als Carboxylat-Ionen.
einen speziellen
des Carbonylsauerstoffs urn
(Tdbelle 1) ergaben eine ahnliche
der Ester wie sie von Cur-tin und Gerber
lithe Verhalten
uns
mit Carbonsauren
die Ausbeuten
Wahrscheinlich
Spaltung
von
beziehen sich
entstand
ein 'Teil des
der Nitrosoverbindung.
des Pivalaldehydtosylhydrazon-lithiumsalzes
J.A.Smith,
G.G.Van
der Strouw und H.Shechter,
J.Am.
ii, 935 (1965)
7. J.F.Bunnett
und W.D.Merritt,
Jr., J.Am.Chem.Soc.
19, _- 5967 (1957) und dort
zitierte Literatur 8. Bei der Umsetzung durch Umlagerung;
mit Thiophenol Phenol
sich ein Reaktivitatsverhaltnis der Neopentylspezies wurden
in Einzelfallen
Jedoch
der Reaktion
Thiophenolat/Phenolat'V
(Diazonium-Ion
oder Kation).
schon friiher beobachtet
9. Fur die Substitutionsprodukte C6H50H).
entstehen nur die Olefine
liefert 95.4% Umlagerungsprodukte. Ahnlich
gilt C5Hi1SC6H5/C5HiiOC6H5~ und Phenol
Hieraus
ergibt
1500 gegeniiber hohe Werte
(7).
ist zu beriicksichtigen, dal3 die Olefine
zwischen Diazoneopentan
(maximal 2.8%)
stammen.
2 (C,H5SH/ iiberwiegend aus
No.19
1831
IO. Aile Reaktionsprodukte identifiziert. Acyiierung wurden
und Alkylierung
dureh Umsetzung
sulfoxid
wurden
durch Vergleich
Die Carbonsaureester
nach M,Sahyun
Die Fhenylthio~ther
der Alkohole
und D.J.Cram,
erhielten
bzw. Alkoholate,
der Kaliumalkoholate
gewannen
mit authentischen
und Methylather
Prohen
wir durch
Die Phenyl~ther
mit Rrombenzol
in Dimethyl-
Org.Syn.
42, 89 (1965) dargestellt. =wir aus Phe~ylsulfenylchlorid und Alkyl-
ma~nesiufnhaIogeniden. Die Struktur
der Vergieichspraparate
sichert: Neopentylderivate haltnis plett
9:2,
wurde durch die NMR-Spektren
zeigten zwei Singuletts
tert.-Amylderivate
je ein Singulett,
(letztere mit zusztzlicher
Aufspaltung)
ge-
im IntensitltsverTriplett
und Quadru-
im Intensit~tsverh~ltnis
6:3:2. und tert. -AmyIderivate
Neopentylkonnten
prtiparativ im allgemeinen
Gemische
aus den Reaktionen
zeigten jedoch NMR-Spektren,
Komponenten
zusammensetsten.
des Diazoneopentans
nicht getrennt werden.
Die isolierten
die sich additiv aus denen der
Aus den RMR-Spektren
hriltnisse stimmten nit den gaschromatographisch
erhaltene Mengenver-
bestimmten
befriedigend
iibersin. Die Menge
des eingesetzten
bestimmt.
Gaschromatographische
nur l-39& Olefine wahrend
Analyse
entstanden
wurde durch Titration
der austitrierten
(maximale Verunreinigung;
der Titration
chrosatographisch
Diazoneopentans
zum Tell kijnnen die Olefine
sein). Die C5HiG-Ausbeuten
mit 2,3-Dimethylbutan
Rei unabhangiger
Bestimmung
inneren Standard
ergab C II + C5HIIX 5 10
mit Jod
Liisungen zeigte
als innerem Standard
der C5HiiX-Ausbeuten = 9%100%.
wurden
gas-
ermittelt.
mit einem zweiten