Witterungsanalyse der überschwemmung im Einzugsgebiet der theiß im Jahre 1970

Witterungsanalyse der überschwemmung im Einzugsgebiet der theiß im Jahre 1970

92 Geoforum 6f7 1 Literatur [ 11 [ 21 [ 31 BONDAR, C., (1970): Date hidrologice noi rezultate din masudtorile gi observajiile directe efectuate...

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Geoforum

6f7 1

Literatur

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11

[ 21 [ 31

BONDAR, C., (1970): Date hidrologice noi rezultate din masudtorile gi observajiile directe efectuate pe sectorul romanesc al Dumtiii in perioada apelor mari din aprilie-iunie 1970; Htiirotehnica, 15, 12 BORDEI, I.E., I.N. BORDEI (1970): Bazinul Transilvaniei _ centru de ciclogenezl orografid ; Hidro tehnica, 15,8 COSTIN, E., (1970): P&urea, factor de preveniregi de atenuare a inundajiilor catastrofaleyi eroziunii solului. Hidrotechnica,

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Nach Vizdok, 1970

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Fig. 1 Die hochwassergefahrdeten

Gebiete Ost-Ungarns

viiturii catastrofale din mai 1970.

Sectoarele Meteo.gi Hidrol. Cluj. Sibiu. Manuscrise. 1970.

Witterungsanalyse der iiberschwemmung

im Einzugs-

gebiet der Theif im Jahre 1970 JBnos JUSTYAK,

Debrecen”)

Im Friihling des Jahres 1970 verursachten anhaltende und ausgedehnte Regenfalle in dieser Generation noch nicht erlebte ijberschwemmungen im ganzen Einzugsgebiet der The% Das Hochwasser erschien fast gleichzeitig in allen linksseitigen Nebenfliissen der Thea, und der Wasserstand stieg an zahlreichen Stellen in l-2 Tagen urn 5-6 m. Die Kulmination iiberstieg das bisherige Maximum an manchen Stellen urn einen Meter. Wie bekannt, verteilt sich das, 1570 km2 ausmachende Einzugsgebiet der Theti zwischen den Staatsgebieten der Sowjetunion, der &SR, Rumaniens, Ungarns und Jugoslawiens. Fast die H%lfte der Gesamtfllche Ungarns, nlmlich 45 000 km2, gehort zum Einzugsgebiet des Flusses. Das ist gleichzeitig such der am tiefsten liegende Teil des Landes. In Ungarn schiitzen 2800 km Dlmme das etwa 17 600 km2 groBe, von Uberschwemmungen befreite Gebiet gegen die Hochwasser der Fliisse The& Samosch, Bodrog, *) Dr. Jan6s JUSTYAK, Dozent an der Kossuth Universitat, Debrecen 10, Ungarn.

Schajo, Korosch (Kreisch, Crisna), Berettyo und einiger kleiner Bathe (Fig. 1). Fast ein Viertel der ganzen Oberflache des Landes 22 800 km2 - liegt unter dem Hochwasserniveau der Fliisse und ist infolgedessen hochwassergefahrdet. Ahnliche Verhaltnisse gibt es in Europa aulserhalb Ungarns nur in Holland. Uberschwemmungen werden in Ungarn im Friihling meistens von plotzlich auftretendem Tauwetter verursacht und im Friihsommer durch ausgiebige und andauernde Regen sowie durch plotzliche Regengiisse. Eine Schmelzflut gab es 1970 nicht. Die Schneeschmelze in den hiiheren Gebirgen der Ost-Karpaten trat erst Anfang Mai ein, als gleichzeitig em starkes und anhaltendes Regenwetter begonnen hatte. Schon in den ersten Maitagen entwickelte sich iiber West- und Mitteleuropa ein Tiefdruck, infolge dessen es im Karpatenbecken mit kurzen Unterbrechungen iiber mehrere Tage regnete. Am 5. Mai hat die Grtliche Zyklone ilber Siebenbiirgen starke Regen in den Ost-Karpaten und im Siebenbiirgischen Becken verursacht. Kleinere Platzregen gab es aber an mehreren Stellen such in Ungarn (Fig. 2). Im Einzugsgebiet der Samosch und Krasna gab es wahrend der ersten Maitage tlglich etwa lo-15 mm Niederschlag (in Bistritz 11, in Zalau 14 mm). Im Quellgebiet der Thea betrug der tagliche Niederschlag durchschnittlich 20-22 mm, bei Joseni 39 und bei Siget 27 mm. In den hohen Gebirgen an den Wasserscheiden der oberen Marosch (Mieresch, MureS) gab es wolkenbruchartige Regen. Diese Regen am Anfang des Monats haben die spateren Uberschwemmungen vorbereitet. Zwischen dem 8. und 12. Mai hat der Randstreifen eines ausgedehnten Zyklons den Einzugsgebieten der oberen Thea und des GroBen Samosch im Karpatenvorland ausgiebigen Regen gebracht.

Geoforum

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6lJ1

ll.V.1970 00 GMT Quelle: T%gliche Wetterberichte Landesanstalt Fig. 2

der Ungarischen Meteorologischen

/

Quelle: s. Fig. 2 Fig. 3 Wetterlage am 11. Mai

Wetterlage am 5. Mai

S Tisza Tiszabecs F = 9707

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Mai

Nach Vizdok, 1970 Fig. 4 Die iiberschwemmung an der oberen Theil3 und am Samosch. 1. Dammbmch; 2. Schutzdamm; 3. fiberflutetes Gebiet; 4. Riickleitung des Wassers; 5. Pegel

31

5

10 15202

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Nach Vizdok, 1970 Fig. 5 Wasserstide an der oberen TheiD und ihren Nebenfliissen im Mai und Juni 1970

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Geoforum

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Der Boden wurde durchschnittlich mit 30-40 mm Niederschlagswasser gesattigt und damit die Uberschwemmung vorbereitet. Am 9. Mai befand sich an der siidlichen Staatsgrenze eine Warmfront, die im Gstlichen Ungarn wiederholt Regen verursacht hat. In Fehergyarmat gab es 41, in Csenger 24 mm Niederschlag. Am 11. Mai brachte die Kaltfront des Zyklonensystems Platzregen mit sich. Diese Front erreichte die Karpaten am 12. Mai und verursachte hauptslchlich in den Ost-Karpaten wiederholt starke und andauernde Regen (Fig. 3). Wlhrend dieser Zeit bildeten sich zwei Zentren in der Regenzone. Eines lag an der The% in der Gegend von Hust, wo es binnen 24 Stunden 126 mm Niederschlag gab. Das zweite befand sich im Einzugsgebiet des Grot\en Samosch in der Umgebung von Bistritz. wo 117 mm Regen fielen. Im Durchschnitt hat man im Einzugs gebiet der oberen Theti 60, in dem der Tur 70, in dem des Samosch 60 und in dem der Krasna 50 mm Niederschlag gemessen. lnfolgedessen stieg das Wasser der TheiD bei Tiszabecs binnen 2 Stunden urn 106 cm. Besonders heftig war die Flut des Samosch. Dort hob sich der Wasserspiegel des Flusses in 36 Stunden urn 568 cm. Da diese hohen Niederschlige in so kurzer Zeit fielen, waren die Flutwellen hoher als je zuvor (Fig. 4 und 5). Die groaten Verheerungen hat die Flut des Samosch 1970 verursacht. Das Regenwasser vom 12. Mai hat den FluB am 13. schwellen lassen. Oberhalb Sathmar hat er seine Damme auf beiden Seiten durchbrochen und mehrere Dorfer iiberflutet, such einen Teil von Sathmar. Am rechten Ufer, etwa 6-8 km vor der ungarischen Grenze, konnte der Damm dem Druck nicht mehr widerstehen und brach. Das hier durchschiefiende Wasser stromte wahrend der Nacht vom 14. zum 15. Mai talwarts iiber die Staatsgrenze und verheerte die Dorfer Csengersima und Komlbd-Totfalu. Die Senken und die Altwasserbecken wurden auf der Terrasse mit Wasser ge fullt, und bald wurden such die bisher iiberschwemmungsfreien Rilcken mit den Siedlungen ilberflutet. Der Fhrl3 verbreiterte sich auf lo-12 km. Die RegenfXlle zwischen dem 8. und dem 13. Mai haben such im Einzugsgebiet der Marosch katastrophale iiberflutungen hervorge rufen. Hier hat es 48 Stunden lang ununterbrochen geregnet. Die Flut hat die ungarische Grenze am 18. Mai erreicht. Bei Mak’o stieg das Wasserniveau binnen 30 Stunden urn fast 200 cm. Es kulminierte am 20. Mai mit 624 cm. Damit wurde der bisher hochste Wasserstand bei Mak6 urn 44 cm ilberschritten (Fig. 6).

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5 10 15202530

5

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Wetter&en

am 10. (a) und 12. (b) Juni

Juli

Nach Vizdok, 1970 Fig. 6 Wasserstande an der unteren The& an der vereinigten KGrGsch und an der Marosch im Mai, Juni und Juli 1970

Die Flutgefahr war damit noch nicht zu Ende, denn am 22. naherte sich von Norden mit groDer Geschwindigkeit eine arktische Kaltluftmasse, die im Karpatenbecken an mehreren Stellen zu Starkregen fuhrte. Dabei hat der starke Nordwind mit heftigem Wellenschlag die Damme angegriffen und Schutzmdnahmen verhindert.

b

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Am Morgen des 23. Mai erstreckte sich die Frontlinie der Kaltluftmassen vom Osten des Baltikums tlber Rumlinien und Malta bis zur Ktlste Nordafrikas mit einer Lange von fast 4000 km. Diese Front war im Karpatengebiet am meisten aktiv. In den Ost-Karpaten gab es ausgedehnte starke Regen und an mehreren Stellen heftige Windstilrme (Fig. 7b). Durch diese Regen ist der inzwischen etwas gesunkene Wasserstand der Fltlsse am 25. Mal wieder gestiegen (s. Fig. 5). W&rend die Montassumme des Niederschlages in Westungarn nur 66 % des langjahrigen Mittelwertes erreicht, betrug sie lm Osten des Landes 150 %, in den Ost-Karpaten 200 %. Anfang Juni wurde Mitteleuropa von warmen, feuchten, subtro pischen Luftmassen erobert, was wiederholt Regen verursachte. Am 3. Juni entwickelte sich eine Zyklone im Raum des Schwarzen Meeres und dehnte sich westwarts bis zu den Karpaten aus. Dabei entstand eine Regenzone mit heftigen Niederschlben zwischen dem Dnjeprtal, Warschau, Kecskemet und Sofia. Das bereits ilberflutete Gebiet im Osten des Karpatenbeckens lag in der Mitte der ausgedehnten Regenzone. In Ostungarn fielen jetzt durchschnittlich 30-35 mm Regen. Anschliegend gab es zwischen dem 10. und 13. Juni heftige Starkregen und Gewitter im (rumanischen) Gebirgsgebiet der Berettyo und der drei Koriisch-Fliisse. Am 10. Juni tlberdeckte ein ausgedehntes Tiefdruckgebilde ganz Mitteleuropa und einen Teil von West- und Sildeuropa. In diesem Raum war das Wetter schwtll und warm. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zeigte tropische Werte. So kam es wegen der hochgradigen Gewitteranfalligkeit fast unabhangig von der Tageszeit zu ausgiebigen Platzregen und starken Gewittern. Auch Ungarn lag in diesem Wettergebiet, und infolgedessen ist in Szentes 75, in KunszentmLton 95 mm Regen gefallen. In den Einzugsgebieten der Wetin Kreisch (Feher Korosch) hat man bei Chisineu 111 mm, der Schwarzen Kreisch bei Tinca 111 mm, im Tal der Schnellen Kreisch bei Vad 84 mm Niederschlag gemessen. In der Gegend von Hust war die tagliche Niederschlagsmenge mehr aIs 80 mm. Infolge einer in den Ost-Karpaten entstandenen Zyklone gab es am 12. Juni weiteren Regen (Fig. 7). Schon vier Tage splter erreichte die Flutwelle ungarisches Gebiet, und es entstand im Raum von Gyula, Remete und Korosladlny erneut Uberschwemmungsgefahr. Zusammenfassend ist zu sagen, d& die Ursache der Uberschwemmung im TheiDgebiet 1970 ein infolge wiederholter Zyklonenaktivitlt entstandener ausgedehnter Dauerregen war, der, manchma1 von starker Intensitiit w&end des verspateten Frilhlings auf stark durchfeuchteten Boden fiel. Die unerwartete Flut hat augerhalb Siebenbtirgens auf der Ungarischen Tiefebene besonders im Samosch-Gebiet verheerend gewlrkt.

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Resources, Man-Land Relation, and the Development of the Contemporaneous Society - A National Geographic Seminarium at Bucharest, October 1970 Victor TUFESCU,

Bucharest”)

The present development of the society presents new problems to be solved by the geosciences, especially by economic geography. The problems are connected with the explosive increase of population, the process of industrialization which is becoming more gerr eral, with a rhythm of urbanization unknown so far, as well as with the derurallzation and the fundamental modifications both in the agricultural structure and their negative consequences which occur with a high speed: air and water pollution, the disturbances of the environmental equilibrium, etc. By considering these factors which oblige towards a new orientation in the field of economic geography focused on the prevention of all irreversible destruction of the natural resources and potentials, the Department of General Economic Geography of the University of Bucharest organized the seminarlum Resources, MunLand Relation, and the Development of the Contemporaneous Society which was held on October 1618, 1970.

The papers presented within the seminarium were based on four main subjects: 1. The changes in nature by industrializing and urbanizing processes; 2. The geographical landscape and the changes of the rural landscape; 3. The consequences of an excessive exploitation of the natural environment; 4. Water utilization in various and multiple ways. The semlnarium was attended by geographers from the Romanlan universities as well as by specialists ln related fields (planners, architects, hygiene physicians, agronomers, sociologists, economists, etc.); more than 80 papers were presented. The discussions among specialists in different fields on one side, and geographers correlating the results of individual researches with problems regarded as a whole on the other, pointed out different opinions and proved to be very useful. The conclusions drawn by professor V. TUFESCU, chairman of the seminarium, have predicted the necessity of continuing the development of a complex set of investigations and of organizing a re search laboratory at the University of Bucharest for studies on the Man-Nature relations. Among the tasks of this new laboratory would be (a) the delimitation of affected areas to be studied first, (b) the development of a suitable methodology and (c) the study of rural systematization in Romania A scientific field trip to Buza[u was organized by the department to study an area seriously affected by erosion, as well as areas damaged and ruined by old type of oil exploitation; also the study of flood-damaged afforestation has been included in this excursion.

Literatur Az 1970. evi Tisza-volgyi arviz. VIZDOK. Budapest, 1970. Idojarasi Napijelentes - Daily Weather Report - Bulletin Quotidien de Temps - Taglicher Wetterbericht, 83, No. 129-165. Budapest 1970. Die GroBwetterlagen Europas, 23, No. 5, 1970.

We consider the study of this kind of problems as a contribution to the increasing importance and usefulness of geoscientific research as a way to help human society.

*) Prof. Dr. Victor TUFESCU, Institute of Geography, Academy of the Socialist Republic of Romania, 1, Dr. Burghele, Bucharest 20, Romania.