WM 06 – endlich Fußball!

WM 06 – endlich Fußball!

SPORT OT rthopädie raumatologie EDITORIAL Sportorthopädie · Sporttraumatologie 22, 53 (2006) Elsevier – Urban&Fischer www.elsevier.de/sportmed WM 0...

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SPORT OT

rthopädie raumatologie

EDITORIAL Sportorthopädie · Sporttraumatologie 22, 53 (2006) Elsevier – Urban&Fischer www.elsevier.de/sportmed

WM 06 – endlich Fußball! Nun ist es soweit – endlich. Noch wenige Tage und das größte Fußballereignis, die Weltmeister-

schaft, beginnt. Hier, mitten unter uns. Die Begeisterung kennt schon jetzt im Vorfeld keine Grenzen, die Spannung wächst und die Vorfreude ist ungetrübt. Die Spiele werden unbeschreibliche Emotionen auslösen, positive aber auch negative. Neben der Möglichkeit, den Rasen am Ende als Verlierer verlassen zu müssen, besteht auch immer das Risiko, sich zu verletzen. Gerade während einer Endrunde ist ein verletzungsbedingtes Ausscheiden besonders bitter, stellt die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft doch für die meisten Spieler ein in Erfüllung gegangener Wunschtraum dar. Den optimalen Behandlungen von kleineren und mittleren Blessuren kommt deshalb größte Bedeutung zu, da oft im Turnier nur wenige Tage zur Genesung bleiben. Die medizinischen Abteilungen der Mannschaften sind nicht nur während der Vorbereitung, sondern spätestens jetzt bei den entscheidenden Spielen maximal gefordert. Dabei spielt natürlich die Erfahrung der betreuenden Personen eine große Rolle. Entsprechend wurde ein Teil dieses Heftes den Behandlungsmöglichkeiten auf dem Fußballfeld gewidmet. Minutenlange Ausfälle von verletzten Spielern, so wie wir sie immer wieder erleben, sollten vermieden werden. Die Informationen an den Trainer müssen gezielt und eindeutig sein, um rasche Entscheidungen betreffend einer Auswechslung treffen zu können. Im vorliegenden Beitrag von Klaus Eder, langjährigem Physiotherapeut der Deutschen Fußballnationalmannschaft, finden Sie wertvolle Ratschläge, Tipps und Tricks über alles Machbare auf und neben dem grünen Rasen. Besonders problematisch und risikoreich sind Kopfverletzungen. Binnen Sekundenbruchteilen kann eine ernsthafte, im Extremfall lebensbedrohliche Situation entstehen. Unmittelbares Reagieren und Handeln sind absolut notwendig, wenige Minuten können entscheidend sein. Dies erfordert vom Betreuerstab Aufmerksamkeit und spezielle Kenntnisse, um in dieser Situation richtig reagieren zu können. Bei voll gefülltem Stadion, hektischer Atmosphäre und Fernseh-Liveübertragung kann dies äußerst schwierig und belastend sein. Auch die weitere Behandlung nach einer Kopfverletzung braucht viel Kenntnis und Respekt für die Gesundheit der Spieler. Mit dieser Problematik befasst sich der Beitrag von A. E. Müller, K. Warnke und J. Dvorak im Sinne eines Konsensuspapiers bei Commotio cerebri. Erfreulicherweise wurde diesem Problem in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit gewidmet, einheitliche Behandlungskonzepte wurden ausgearbeitet. Weniger akut, aber dafür umso häufiger finden sich beim Fußball auch vordere Knieschmerzen. Der erste Schritt für eine erfolgreiche Behandlung besteht in einer exakten Analyse der Schmerzursache, um die optimale Therapie definieren zu können. Meistens sind konservative Behandlungsmethoden hilfreich, Operationen können oft vermieden werden. In meinem Beitrag erläutere ich sportspezifische biomechanische Überlegungen beim Fußball im Zusammenhang mit der Entstehung des vorderen Knieschmerzes. In einem Interview schildert Tranquillo Barnetta, einer der talentiertesten Spieler der Schweizer Fußballnationalmannschaft und von Bayer Leverkusen, seine Erfahrungen nach einer vorderen Kreuzbandruptur. Verschiedenste Aspekte, die ihm zur erfolgreichen Heilung und Fortsetzung seiner noch jungen Karriere verholfen haben, werden dabei analysiert. Ich wünsche Ihnen beim Lesen dieser Ausgabe viel Spaß und freue mich mit Ihnen auf das Großereignis Fußballweltmeisterschaft 2006. Prof. Dr. med. R. Biedert

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