Deutsche historische Wortforschung

Deutsche historische Wortforschung

Lanfla 26 (1971) 294-314, REVIEW ARTICLE Q North-H&w! - P%bltsheng Compmy RAPPORT Ileutsche histovtsche Wortjorschwg lage des ‘Kluge-Mrtzka’ ) ...

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Lanfla 26 (1971) 294-314,

REVIEW

ARTICLE

Q North-H&w!

-

P%bltsheng Compmy

RAPPORT

Ileutsche histovtsche Wortjorschwg lage des ‘Kluge-Mrtzka’ )

CRITIQUE

(Aus Anlass der 20 Auf-

Be1 aller Bedeutung, die man heute der synchronen Sprachhetrachtung benmsst, blelbt die Erforschung geschxhthcher Zusammenhange eme Aufgahe, die den Lmgutsten aus semer Isolation zu hefreten unstandr 1st Gerade die kulturgeschtchthche Wortforschung vermag zu emem gegenseztig fardemden Austausch der Forschungsergebmsse am groszen BereIch der Wwcnschaft vom Menschen belzutragen Dies aher 1st das Gewmnbrmgende an der Arhelt des Etymologen, dass die Aufgaben, die er lost, fur die hlstonschen Nacbbarwssenschaften neue Fragen aufwerfen, und dass die Ergebmsse anderer Dtszlplmen &n veranlassen. endgultlg schemende Losungen aus semem Beretch stets neu zu durchdenken Die bcste Wurdrgung fur die muhsehge Klemarbert des Lexrkographen besteht darm, dass der Kntrker zum Mrtarberter wrrd In dresem Smne wollen dre nachfolgenden Bertrage verstanden sem, dre zur bequemen Benutzung m a.lphabetrsLher Rerhenfolge dargeboten werden ABLAS~ got ajlt?ts hat als Fachwort der Katechese dre ahd Nachbrldung abLig hervorgerufen und 1st selbst samt afktan ‘vergeben’ aus kuchenlatem rem$sszo, remzttere iibersetzt

ABORT wre das noch recht volkstumhche latem Deckwort ‘LOCUS bewerst, handelt urn eme Lehnubersetzung aus latem secretus locus ABSURD die glexhbedeutenden lateln Worter absows und szcrdzcs haben schon m klassrscher Zert zur Kontammatronsform absurdus geftihrt zu abschatzelz, dem la an such die peloratrve Bedeutung nrcht zukommt, sondern vrelmehr von nachklass latem detretaare ‘abwerten’ abhangrg ABSCHATZIG nlcht

AU-IT

bleiben,

emrges, was hoer bergezogen wrrd, hat unbedmgt fernzuso gr ntiao&l oder dre unhaltbare Deutung als ‘zwei 294

T.EVIEW APTICLE - RAPPORT CRITIQUE

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Vlerer’ Eln Zusammenhang mlt awest a&- ‘Brelte van veer Fmgern’ ffihrt dagegen welter es 1st die ‘Knochelrelhe’, die Dsalform *ok&, bewelst morphologlsch emdeutlg, dass die Zahl acht mit den belden Relhen der zusammenhangenden Knochel des Handrticken; IT. T-erbmdung gebracht wurde, mcht ledoch mlt den beweghchen Fmgerspltzen In &esen Zusammenhang gehort such die Kollek+!vblldung *o&&i ‘Egge’ (die festgeftigtcn Sp.tzenrelhen der Strauchegge) ADE fur die Formen adzs, adyes, adps 1stder J+~.wea auf das m der Bedeutung und Venvendungswelse absents hegende bona daes unnotlg Es geht vlelmehr urn emgedeutschte Lautformen ftir den frz mtenslven Gefiihlsplural (mes) adzeux [Rorrekturzusatz vgl letzt das von E Ohmann belgebrachte wallon, /S ~8s crd~z~s(Gedenkschnft f W Foerste, Koln 1970, S 199) J AHREN m ‘liausflur’ es hegt keme Entlehnung aus lat ar&za ‘Sand(boden)’ VOI, schon das Genus spncht dagegen, welters, dass eme Tenne wohl kaum aus emem Sandboden bestehen kann Ahd arm, erzn wud denn such mlt lat pawnentum gle’chgesetzt Nach H Schmoeckel, Das Slegerlander Bauemhaus (Bonn 1912, S 58) dlente der Egret bls vor kurzem noch als Dreschraum und musste emen festgestampften und gepflasterten Boderl haben Die grundsprachhche Verbmdung mlt lat cirea ‘Dreschtenne’ und tired, assus welst hmslchthch der Sachgeschlchte auf &e Getreldedarre zutick ALLERDINM eme Zusammenbildung, &e mcht vat der Neuzelt belegt 1st und die so recht der Buchsprache angehoIt, hat Anspruch darauf. mlt latem omnaum rerum m Verbmdung geblacht zu werden So schemt such allezlt (sonst verwenden &e Sprachen m dleser Bedeutnng das blosze Zahlwort MUY) &e latem VerstP-kung omnaum 2cmi.szu reflektieren. ALLERMANNSHARNISCHes sollte mcht tibersehen crerden, dass dleser Pflanzenname letzthch aus gr &v~p6~axe~ (Dlo tkundes III 150) ubersetzt ist. Da such der Name aus dem Vergle,ch mlt der Beschaffenhelt der verschledenen Pflanzen nur gezwungen erklart, hegt vlellelcht das dpXtxaxoc;-Kompositum rs&avSpoc; (Aristophanes, Lyslstrata 824) n&her AMEISE das Insekt 1st mcht nach dem ‘Abschroten von Holztelthen’ benannt, sondern vlehnehr nach der scharfen Trenrlung von

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REVIEW ARTICLE - RAPPORT CRITIQUE

Vorder- und Hinterkorper, dre such fur die griech Benennung der Kerbtiere das Motlv abgegeben hat hKo~ov + lat znsectum ANGENEHM be1 Ausdriicken filr Wertungen, die m ihrer Differenzierthelt erst auf hoherer Kulturstufe notwendlg werden, ist, wenn die mnere Wortform tiberemstrmmt, durchaus an Entlehnungsrerhen zu denken So verhdlt such woh’l got alzdanems lat. acceptus gr 6~~5~ russ. przjatnyl nicht anders wie got mzjw%ssez. lat consczentza gr auvel6qa~~ russ sdvesta Erst wenn man zum Verglelch den auszer-mdogermamscherr und mchtchrlsthchen Raum heranzseht, wnd es moghch, das Besondere der Geistrgkert, das der Verschmelzung von Antlke und Chnstentum zu danken tst, zu erkennen ANYEBEN fur mhd anehebe% ‘begmnen’ 1st die Herlertung aus lat zncipere emsichtiger als die Konstruktion des Bedeutungszusammenhanges ‘em Werkstiick oder dergl angreifen, urn es zu bergen’ Die Verwendung In der Lutherbrbel werst eher auf hteransche Herkunft als auf em Wort der Handwerkersprache ANKER~ ‘Flussigkertsmasz’, fur das ‘Herkunft dunkel’ angegeben wnd, h&t sich mit got kas ‘Cefasz’ verbmden Kar heiszt der Trichter selthch uber dem Mahlwerk emer Wmdmfihle, ahd citar, Pl chew 1st ‘Gefasz, Schtissel, Trog’ ae. bzo-ewe, as bzkar, ndl btpker 1st der ‘Bienenkorb’, m Brotterode 1st Mezse-koar der ‘Meisenkasten’ In Anker hegt demnach such em Komposrtum vor, dessen erster Bestandteli m mhd &me, 6me ‘Hohl-, Fliissrgkertsmasz’ zu suchen 1st. ANLAGE mhd aJdge ‘Bitte’ lasst an tschech nalt%atz ‘auf lemand emdrmgen’ denken, mit dem es der mneren Form nach gleich at ANRANZEN wenn em solches Verbum mit der Bedeutung ‘derb anfahren’ zufruhest im Els&ssischen gebucht ist, darf man an frz abordti denken In der gebenden Sprache 1st an die Sphare der Schlffahrt zu ermnern es 1st also das Entern emes Schiffes gememt Nl aanrundelt ‘dreist ansprechen’ 1st nur em weiterer Beweis ftir diese ErkMrung ANSCHAUUNG es wire der offenkundlge t&&o zu erwahnen

Zusammenhang

mrt lat

ANSTALT. gehort sowohl in dcr Bedeutung ‘Anordnung’ wn m der von ‘Emnchtung’ ganz deuthch zu latein znstzttitfsm.

REVIEW ARTICLE -RAPPORT

CRITIQUE

2%

ANTENNE lat antemsa gehort kemesfalls zu temfhm, sondern vrelmehr zu latem. telzdo ‘spanne’ und zwar als altes Medralpartrzrp *an(a)-ted-mend AXT dre Verbmdung mrt rdg *aA- ‘scharf’ strmmt lauthch mcht Dre Wurzelform *a& 1st nur dem Germamschen zuhebe angesetzt und daher abzulehnen Auch dre Bedeutung rechtfertrgt eme solche Erklarung mcht Denn rdg *ak- (lat a&us) herszt m erster Lime sprtz, such lat acaes kann zumichst dre Sprtze des cuneus bezerchnet haben, ba es dre Schlachtrerhen als schembares Abstracturn pro concrete benannte Got aqzzt 1st vrelmehr dre ‘Schwmgende’ (*a& wes-sri), wre got pkuza ‘Joch’ (*yztg+bs-tri) dre ‘Verbmdende’ 1st Vgl A Noreen IF 4 (1894) 325 BASTARD der Hmwers auf die Bastarnen lasst die Frage nach der Bedeutung des Grundworts offen Der Srtuatronszusammenbang von BaHkert (zu Bank) 1st hoer auf dre Scheune, vgl got hansts, tibertragen, wre schon Hans Sperber erkannt hat Vor s at das IZfriih geschwunden BLATT dre gekiinstelte Erklarung der Redensart ‘daasBlatt hat such gewendet’ eriibngt such Es geht nlcht urn die Blatter der Pappel, dre angebhch nach dem Johanmstag kemen SchutL vor Regen breten, da der Smgular m der Redensart mcht ubersehe? werden darf. Das Blatt 1st vrelmehr das Kartenblatt, vgl Werse, Erzn 228 (DW s v Blattchen) hwa, dass ssch das blcitchen umkehrt, zch werde ficrste 2cnd d% warst nary Im Dt -tschech Handworterbuch von Janko-Srebenschem (Prag 1936. I, 484) smd unter BEatt=karta &e folgenden Redensarten aufgefiihrt ach habe can Blatt zuvael, er hat ealz schwaches Bldt, das Blatt hat stch gewendet (‘kostka se obrdtala’), auf ealzBlatt setzen. COCKTAIL*1st letzt emdeutrg durch E Buyssens, A Supplement to English Studies 19(1964)31 f geklart Da der C em Mrschgetrank at, geht es urn eme Ansprelung auf cock-taaled horses, Pferde, denen der Schwanz gestutzt wurde, so dass er emem Hahnenschwanz m semer Form ahnhch wurde Dues geschah memals be1 remrassrgen Pferden sondem nur bei Halbblut DAR% der Hmwas auf gr. r6pno5 ‘Loch’ fuhrt m dre Irre Es gab keinen Anlass fiir dre Germanen, den D ‘vom After aus’ zu benennen. Be1 semer wrchtrgen Verwendung aIs Mattel zum Bmden

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REVIEW

ARTICLE-RAPPORT

CRITIQUE

herszt er vrelmehr (wre such das Garn) nach dem Emdrehen, das rhn erst brauchbar macht *par-tna-z ‘Gedrehter’. Das Drehen und das Durchbohren 1st der sachhch zusammenhangende Bedeutungskern von tdg *teraDIETRICH die Benennungen des Nachschlussels smd samthch als Tarnworter aufzufassen, die Gebrauchshaufrgkert emes Taufnamcns allem war noch kem ausrerchender Grund fur die Umbenennung Es 1st cure rerzvolle Aufgabe, dre lauthchen Anklange und dre sachhchen Zusammenhange aufzuspuren, die zur Briciung dmser Appellatrvnamen ge:uhrt haben VVds Komg Davrd mrt dem Diebsschlussel (davzot) m: Franzosrschen gememsam hat, ist ZrPh 74 (1958)88-l 15 dargek gt worden Dt Klaus und Klbsckert weisen auf lat clam zuruck, engl Kate tent den Anlaut mrt alterem engl kay (> key), ebenso hat tschech kllc ‘Schlussel’ m der hantgrka (dem tschech RotweLch) den Decknamen Klzment (‘Klemens’) hervorgebracht Die durch afrz clef avoultre ‘Nachschlussel’ ermoghchtc Ansprelurg auf den brbhschen Ehebracher Komg David hat emerserts dre Benennurg la clef le ~0’02und wrederum deren Ersatz dun-h den Trtel atonsezgnezcr ergeben, andererserts rhre Parallele m den Appellatrvnamen rtahen grtmaldello und garaboldello Denn de1 letztere Name klang deuthch an mrttellat rzbaldus (> frz rlbaud ‘Hurenlager’) an Der Personenname Rabaud war zu der pelo,rerten Bedeutung durch den Anklang an afrz rzber gekommen vgl E Gamrllscheg, Etymol Wb d frz Spr , Heidelberg 21968, 771 b So steht such Dzetrzch mcht ohne mnere Bezrehung zu dem Geger stand, den der Name bezerchnet Dass die Benennung des Nachschlussels als clavzs adulterzna durch entsprechende Assozratronen such zur Verwendung des Namens Dretnchs von Bern als Appellatlvname gefiihrt habe, dafur grbt es emstwerlen nur germge An’urltspunlcte Zunachst die Dberlegung, dass der Ketzerkomg rrr,b dzr Schelte adzclter (fzdez), wle sle sonst fi_ir abtriinmge Klerrker verwendel wurde, belegt werden konnte Em Nachklang davon ware dann nn Mrttelrnederdeutschen. dztherensone (d 1 dzetltevge?tsone), Sohn emer Allerweltshure vocans eztm canem vel ltplrrcltzzc?zevel dythe*enzme, veC furem (Dortmu Id 1275)) nach K Schrller, A Lubben Mrttelmederdeutsches Worterbuch I, Bremen 1875. S 527 - Aber vrellercht 1st Dretnch nur ms Hochdeutsche umgesetzt aus der ndd. Namensform Dzrk und dreses steht mrt engl. dzrk ‘a kmd of dagger or ponrard’ m Verbmdung Em anderes Wort

REVIEW

hRTILLE

- KAPPOKC

CRIII~UIZ

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durfte :n dem seemanmschen Fachwort Dark (oder Ptek) des Glekbaumes vorhegen, der Bezelchnb,lg ftir ‘das Tau am Ende des Glekbaumes, womit solcher aufgetoppt oder geplekt wlrd’, J H Rodmg, Allgem Wb der Marme II (Hamburg o J ) S 269 Hlerzu gehort weeder engl dwzck ‘a machme for hftmg and movmg heavy thmgs esp on to or from a ship’ (A $ Hornby, E V Gatcnby, H Wakcfield The advanced learner’s dlctlonary of current English, London 31952, S. 313), was mcht von dem veralteten Verb dewtck ‘lemanden hangen’ zu trennen lst, ftir das em eponymer Henkersmann aus Tyburn (1600) erfunden wurde Hlerzu muss weeder auf den amerlkan Slangausdruck derwck ‘a successful thief, of expensive items (II Wentworth, St B Flekner Dictionary of American Slang, New York - Berlin 1967, S 145) aufmerksam gemacht werden Fur di*n seemanmschen Fachausdruck darf hohrs Alter und laiemlsche Herkunft vorausgesetzt werden Wenn lat dzrectzare zugrunde llegt, konnte lrn german Berelch die mederleutsche Form des Namens bet&z hmemgehort worden ‘,em Fur dlesen Ursprung zeugt das Vorkommen lm romamschen Bl:relch, vgl A Rohe Die Termmo~lo~e der Flschersprache von Frau d’Agde (Hbrault), Doss Ti!lbmgen, Boma-Leipzig 1934, S 2~, driso f , dmse, Kardeel m Fall f ‘das Tau, womlt die Rahen hehlsst werJt-II , was auf ltal drazza, FXickableltung zu dtrectzarc. Turiickgefiihrt wlrd Andererselts wlrd das Mlttellatemlscht, m &esem groszeren Zusammenhang doch mcht zuruckzuwelsen sem derectartzss ‘qm fores effrm@ furandl ammo’ hat namhch semen Vorlaufer m den Glossen zu Baslhus (vgl Ducange III 73) oi 701xop~xoL xal oi G&XAOQ~ baq_i~ovse~ xal ol Sqmm-&LOL,$fouv xAiimxr DOLDE

der Form statt zu *dhel- ‘flechten’ eher zum *dhel- ‘spalten’ gehoren

wlrd nach

homonymen

veretemca die ‘Spmdelschnecke’ und die ‘Bhndschbche’ bezelchnet, sol&e es mcht als Bedeutungsparallele belgezogen werden Die Semantlk des Grundworts lasst eme naherhegende Deutung zu als den Verglelch mlt dem Rocken Mhd deltselz ‘Flachs schwmgen’, dehse ‘Frchte’ (tlrol Tacksen ‘Aste der Le&hre’) und lat taxfds (mlt gr r@ov n ‘Bogen’) erlaubeu es, Elciechse als die ‘such schlangenglench Wmdende’ aufzufassen EIDECHSE’ da russ

EICXIEL es 1st schwer glaubhch,

dass die denommale

CAbleltung

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REVIEW ARlICLL

- RAPPORT CRITIQUE

dem Ausdruck der Verklemel ung chenen sol&e Ahd eztthzlu ‘Elchel’, armzlo ‘Armel’, gruntzla ‘G riindlmg’, ae &me! ‘DLumhng’ Smd vlelvgl. let& H Krahe-W Meid mehr Zugehongkeltsblldungen, German Sprach\nss III, Berhn 1967, S 88 ENTER I3e so benannte ‘Zeltungsluge’ hat eme mehrscluchtige Vergangenhelt IDle ‘blauen En~bn smd wohl rmt der ‘Trauer-E&e’ (Anas mgra) Identach, die nach franzos Aberglauben auf faulenden BaumstBmmen entsteht ( HDA, s v.) Den Entenbaum kennt such A Lomcerus, KreuterbuLn (Frankfurt/M 1679, S 164), der such auf Olaus Magnus und em enghscbes Krauterbuch beruft ‘So fmdet man such de] gleichcn Mus,cheln an alten Scfuffen, so lang am Ufer gestanden, an den moslchien &cken, halbfaulen Schwammen unden am Bauch de8 Schdfs, an runtzhchten &cken Stlelen henkkend, au0 welchen such Enten, wann sic m das Wasser fallen, herauB schheffen’ Von hoer aus l&t sich die franzos Redensart vena’re des ca,aards rt mo&t?, dower des canards CEqn ‘tromper l’attente de qn ’ (1584, bzw 1690) verstehen Die naturwissenschafthche Fabel konnte leicht zu emer Schelmengeschlchte Anlass geben, wo unff ~ige Enten (also Muscheln) verkauft wurden. Im Deutschfbn smd schon frtiher ‘blawe Enten, &e auf Holtzschuhen gehen’ bezcugt (Albrecht von Eyba, Sclnmpffld~> Come&en, Augsburg 1511, vgl K F W Wanaer, Dt Spnchworter-Lexikon, I, Sp 824) Hlerdurch sar der Bodfbn vorbereitet fur eme Ausdeutung von Legende als Lugend durch Martin Luther (Ltigend von St Chrysostomus) und Murner, Schelmuffsky (1616) ‘so eine arttige LisgEnte’ Die Flugblatter der Reformationszelt werden Iewe& von den Gegnern such bald emlach als Enten bezelchnet worden sein, wle solche m Frankreich heute noch heisaen, vgl frz canardzer ‘qm ddbite des nouvelks fdusses’ und - als Berufsschelte - der Buchdrucker m emem Zeltungsbetneb EPAULETTE, worm such noch E Gauullscheg, Etym Wb.2, s.v., eme dernmutive Ableitung sleht, welst vlelmehr das Suffix nut Zugehongkeitsfunktlon auf FASTNACHT der Hmwels auf mhd otseln, vasebz fuhrt m &e Irre, s nunmehr K Melsen Name und Ursprung der Fastnacht, m Rhemisches Jahrbuch fur Volkskunde 17-18 1966-1967) ‘Flote’ em Euphemlsmus fiir FLOTENGEHEN da lm Rotw&chen das Ge%ngms 1st, kdnn der Zisammeuhang rmt #Z&e aufgegeben

REVIEW ARTICLE - RAPPORT CPITIQCE werden

Die Redensart haben

musste such dam

zunachst

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auf Personen

FREITAC das altban Glossenwort fiferzntag 1st im Gegensatz zu den belden anderen Wochentagsnamen Ertag und Pfznztag, fur die gotlsche Vernnttlung angenommen wud, mrgends lm Dlalekt erhalten Dier gesuchte Zusammenhang mlt got paraskaiwe setzt em daraus verselbstandlgl es Kurzwort voraus, dessan Stammblldung und Lautform ganz hypothetlsch blelben muss Da solche Kurzworter mlt Bmnengemmata durchaus volksttimhch waren (ahd fifarra lat fiaroclzla), 1st das Fehlen m lebenden Dlalekten umso vrrdachtlger Das Buchwort +fermtag schemt mu vlelmchr eme gelegenthche Telluberaetzung von lat perzndze, das bls m the klasslsche Zelt hmem ‘ubermorgen’, lm Mlttellatemrschen Iedoch den zwelten Tag vor emem Termm bezerchnet Mrt bezug auf den haufrg m dlesem Zusammenhang erwahnten Sonntag (Ostersonntag) konnte an den Stellen, aus clenen dre Glossenerhlarung geschopft wurde, der Freltag verstanden werden FRIESELN (Hautausschlag) der Krankheltsbezelchnung steht Frezssum ‘Rotlauf’ (Lomcerus, Kreuterbuch 73) am nachsten Aus Stidm&hren kenne rch Frezseln ‘eprleptlscher Anfall’ Das Mhd hat mlt v7ezsec ‘furchtbar’, v7ezse7r‘in Schrecken brmgen’, unperson1 (mlt ,4kkus ) ‘schaudern’, vreaslach‘Verderben bnngend, schl eckhch die Dbertragung m den Bererch der Geffihle vorgenommen Dre Wurzel gehort a.lso mcht zu russ pros0 ‘Hnse’ /*per&- ‘sprenkeln’) sondem mrt z-Dlpht’hong zu lat prii~ad, -?ye ‘brennen, lucken’, prtina f ‘brennendes Holzschelt, ghihende Kohle (also ‘Brand’), die von +.&a f ‘Rauhred (zu amd prusvd! ‘Tropfen, Kelf’) zu trennen smd GAFFEL (Gabel) Auf dre Srtte der Gememdeumlaufer, Ladebretter oder -keulen geht wohl die Kolner Becennung der Zunfte als ‘Gaff& zutick Es gab gegabelte Botenstabe, &e em Schrelben m rhrem Spalt aufnehmen konnten, so dass ledermann erkennen konnte, dass em hernmgesclnckter (vgl ambactus, got andbahts, dt Amt) Zunftbote, der rm Laufschrrtt daher kam (koln de Zbflwze ene Gajfelbot) semen Auftrag zu erledlgen hatte und er daher mcht aufgehalten werden sollte Auch dre Nachncht iiber Todesfalle gehijrte zu dresen Aufgaben *koln d6 ntiite Jeseech zonene Jaffelbotl (= eme

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REVIEW

Leichenbit termiene) vergleichen

ARTICLE-RAPPORT

CRITIQUE

Hierzu at die Wortgeschichte

von KZub zu

GEI,K falsche Verschriftsprachhchung von Jeck, zu Jakob, daher keme Vcrbmdung zu obd. gagg, gaggel Ntiheres m der Festschrift fur Matim Zender, rm Druck GRUDE

‘Strohasche, Koksstaub’, usw vcrarbeiteten Braunkohle’ zeugt es von deutsch-slawischen lehnt u~s slaw g&a ‘Scholle’.

‘Rfickstand der zu Teer, Paraffin als Wort der Bergmannssprache Wechselbezsehungen, es 1st ent-

die Redensart ‘emen Affen habea’ (betrunken sem) wnd bier anders gedeutet als unter ‘Affe’, wo die treffende Erklarung W Stemhausers angefuhrt wud, tschech mit o~zcz qe1 em Wortspiel zu o@ se ‘sich betrmken’ (vgl N Sg opzce ‘Affe’) Tatsachhch 1st die Redensart hierzulande (Nordrhem-Westfalen) mcht bekannt Die Fahne emes Betrunkenen at kem Stofflappen, den man ihm zum Ulk anhangt, wie bier vermutet wnd, sondern der Geruch nach Alkohol, der ihn begleitet Wenn im Rotwelsch der IZase Fahnrzch genannt wtrd, so hegt da wieder em von Fahne m diesem Smn abgeleitetes Wortspiel zugrunde HAARBEUTEL

such wenn Hetschepetsch ostoberdeutsch at, geht es rucht an, tschech Sipek heraushoren zu wollell Schon 0 Weise ZfdW 2( 1902) 15 hat die rrchtige Erklarung gegeben Es geht urn em Zwilhngswort, das m semer Bildung der Wmklerschen Aleph-BethRegel gehorcht (Kehllaut im Anlaut des ersten Ghedes, Labial berm zwelten) In emer elementaren Symbohk bezeichnen solche spielenschen Wortschopfungen u a Mischgerichte, vgl engl hodge-podge, botch-$otch ‘Kraftbriihe mit lungem Gemuse’, kot-pot ‘Hammelragout mit Kartoffelschmtten’, rely-poly ‘Puddmg aus emer Teigschicht mit Marmelade’, dt Pus$as, bayr Post#ast ‘Nachtisch’ (offenbar aus dem roman Bereich, doch im Emklang mit c,oIchen Bildungen), russ gdgole-mbgolb ‘El rmt Zucker verriihrt, gegen Heiserkert’, dt. Rzsc-pasz ‘Suppe aus gesottenem Reis und gelrochten und durchgeschlagenen Erbsen’ (aus d Ital), Ko2emol ‘gebackene Apfel mit Kuchenteig’ (an Rhem und Rur), Krazcsemause, schweizerdt Krawmusz ‘Gemengsel von Spasen’, Hojpel#oppzl ‘Erer, Kalbsfilet UI d Kartoffeln’, such ‘Trank aus Rum, Emrn und Zuckerwasser’ (berhmsch), Schorlemorle, SchurlemwL? ‘Werszwem mit Selterwasser vermischt’, Hzttschpott ‘Ragout’ Dies gilt ale J~ACEBUTTE

REVIRW ARTZCLE -RAPPORT

CRITIQUE

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EnUehnung aus medelland k~tsfiot, das lrn ersten Tell das Verbum hul,se?z,hutsele?s ‘stoszen, machen’ enthalten sol1 In den Bannkrels dieser Blldungen smd von allen Serten etymologslerbare Bestandtelle hrnemgezogen worden Da die Hetschepetsch such Hetscherln helszen, konnte zunachst das aus Posen belegte Hdschellt ‘blauschwarze Beeren des Holunders’ hmzugehoren Dies Wort selber relht such wegen des Affektlautes -2sch- unter die Kurzworter mrt Auslautmodlflkatlon em, die such besonders lrn Namengut fmden Rzrrghard Burtsch,

Nzkolaus

Natsch,

Nzetzsche,

Bartholomirus

Burtsch,

Peter

Vgl dazu P Dalcher, m Sprachsplegel 22( 1966)47 Anm I , eme Koseform fur P&r 1st Vets&, fur I)lutter fifuetsch Appellatlve werden m ahnhcher Welse umgebddet fiir K(zugzmmmz sagt man Kriutsch, fiir blue leans steht Bluutsch Ddher kann Hzlsche als Xffektvarlante zu Nzefe gestellt werden, wle die Hagebutte im Ostfrankischenheiszt -AndersPntzHolztrageT ZfdW 17( 1961) 156-170

Pcitsch

HEIMCHEN mhd Itez?xt und ahd kezfrzosmd Kurzworter, die auf eme Zusammensetzung hmwelsen, &e m hetmamuch, mhd lteznzemawhelix ‘Gde’, mnd heznmeke ‘Zlkade’ vorhegt Da ‘Mucke’ ledes smgende und summende Insekt rst, hegt die Benennung ‘Helm-Insekt’ zugnmde HORRIDO der Jagdruf hussa mlt der lterlerenden l’erlangerung hwssasa gehort als emphatlschc Imperatlvfonn zu mhd hussen ‘hetzen, reizen’, das lrn Vorarlberger Dlalekt bewahrt 1st Hermann Lons’ Ho rzcd hoch 1st nur dlchtensche Ausdeutung, kemesfalls Ursprung des wohl zu hur?eu (vgl den Imperatlv hurra) ‘eden gehorigen Jagdrufs HUMOR zur Wort- und Begriffsgesmlchte vgl W SchmldtHlddmg Humor und Wltz, Munchen 1963 Europalsche Schhisselworter, hg vom Sprachwlssenschafthchen Colloqumm, Bonn Bd 1 JENISCH die vorgeschlagene Verxndung mlt zlgeuner n’ianel wxssen’ wtirde eme franzosische Aussprache der Anlauts erfordem, &e es aber mcht gbt Die Benennung fur das fahrende Volk 1st am ehesten durch Worthalbienmg aus ‘Itahemsch’, bedmgt durch den Wortton, zu deuten vgl pfuzsch ‘der Welsche’ (Ltisen), be] Schatz-Fmsterwalder 316 JOB (kurzfristiger Geldvexhenst, Gelegenheltsarbelt) das Wort 1st mcht von Jobber ‘Borsenspekulant’ zu trennen und gewnm? daraus

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REVIEW ARTICLE - IZAPPORT CRITIQUB

seme ErkHrung Auszugehen 1st vom Verbum tolob‘mIt dem Schnabe1 aufp:cken, mIt emem Stock usw schlagen’, (Im Faus kampf) emen mederschmetternden Schlag versetzen’ VIelleIcht hegt Inschschottisch gob ‘Schnabel’, frz. gober ‘verschhngen’ zugrunde Jedenfalls 1st das Verbum selt 1670 In die kaufrnanr Ische Sprat he emgedrungen, wo es zunachst das VermIttlergesc2Iaft bezelchnet ob als ‘Schlag, Coup, geschaftl Vorstosz’ nach dem BIld des Boxsports (der allerdmgs laut Brockhaus-Enzyklopadle erst 1681 erwahnt wud) oder, wie man In Bonn sagt, als ‘Schnappchen’, mus3 dahingestellt bleIben JODELN der Ausdruck 1st mcht so bodetstandIg Im alpmen Raum wIe die bezemhnete Sache (Hntem-uf mit Umschlagen de1 S Imme) Es handelt sIch urn eme KontammatIon von mhd j&s lohlen’ mIt dlcdeln Die Bcnennung des Dudelsacks 1st Im slawIschen Berelch behelmatet und dort onomatopoetlscher Herkunft JULKLAPP der artrge Brauch, em In vlele Htillen verpacrrte 5Werhnachtsgeschenk zur Tur heremzuwerfen, nachdem man klappl an rhe Tiir geklopft hat, kann emen alteren HeIschegang abgclost haben, der m den Klopflesnachten bewahrt 1st und der die Herbexgsuche der helllgen FamllIe nachahmt Auch die umstnttene schwc&sche Benennung Jul fur das Welhnachtsfest fmdet Il.ren Smn Im abendlandlsch chrIstlichen Brauchtum, das z T aus antIkern Erbe ,chonft Es 1st smher die Benennung fur den Welhnachtsblock (sudfrz calendar’), der such anderswo den Namen fiir das Welhnachtsfest abgegeben hat (ruman calendar, siidostfrz. tsa&d) und dieser Wmstand erlaubt es such, den dunklen Ursprung der Fahrzeugbtnennung Jolle (schwed f&e) aufzuhellen, die auf den Embaum zuriickgehen mag KANNE die Benennung als Pars pro toto, ‘mdem der kennzelchnende Tell fur das Gan-2 emtrat’, aufzufassen, at unnotlg Da 2s urn em volksttimhches Wort geht. sollte man an eme Erklarung denken, die mIt den morphologrschen Mi ghchkelten In Emklang steht. Lat. (o&z)canndta 1st der ‘mlt emer Ausgussrohre versehene’ Topf ; dlese Wortform ist Ins Althochdeutsche als canneta, chanta entlehnt und trltt daneben Im Albamschen (kC?tattI), AltserbIschen Ikonata), in Untenttien und SIzIhen (can&a), auf Korslka (,a%nadu), aus dem Romamschen Ins TIrolis.he entlehnt (Gante ‘MIlchbottIch’, vgl den Famiennamen Gantner) und Im NeugrrechIschen (xav&a) auf

REVIEw ARTICLE - RAPPORT CRITIQUE

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Altkormsch karma und ahd channa smd aus der latem Grundform calamituals Kurzwort ruckgeblldet und daher mlt dem Grundwort lat cal~l~a ‘klemes Rohr’ mcht ldentlsch Das Kurr.wort kann sehr w&l schon lm Latemlschen geblldet worden sem und so braucht man lat canna ‘Gefasz’ (1 Jh n Chr ) mcht als gemnamsches Lehnwxt ansehen KAPUZE das Ableltungsverhaltms, das zwlschen Kappe und Kapuze bcsteht, schemt m der blsherlgen etymologschen Forschung nrcht klar genug erfasst r * sem Die Kopfbedeckung des Blanches war das ca+tazam (Zugehor,;keltsableltung von cap&), wohl such %a$&culn (frz capzcche) Dazu at nun vol!cslat cappa ‘Mantel mlt Kapuze’ em Kurzwort mit Bmnengemmatlon, wobel das gewandelte Genus eme Zwlschenform *crpz&a als smgularlslerte Pluralform erhelscht An em Substratwort 1st also kemesfalls zu denken KARNEVAL be: der Klarhat, die heute schon uber den c,;rswung &aser Bezelchnung herrscht, 1st die hoer gebotene Erklarung em Anachromsmus ‘Flelsch, lebe wohll’ kann nur scherzhafte AusAusdeutung von cavnevale sem, das m Wnkhchken durch Sdbenscluchtung aus carnelevale entstanden at KAUDERWELSCH &e Dlssmnlatlon *Kaurer- zu Kmderwelsch Ist ad hoc vorausgesetzt Ku&r, Kauder 1st das Abwerg, der Abfall vom Hanf helm Hecheln - em slawlsches Wort, vgl russ kztd& ‘zum Spmnen vorberelteter Flachs’, verwandt rmt k&ra ‘Locke, Haarlocke’ Die Kalrderer smd Wanderhechler lhre Sprache war freed, mochten sle aus der TJckermark kommen (kawderwedsck, uderwendsck) oder aus dem Rhemtal von Chur (als Chur- oder Khawderwalchen) Das Argot de1 Flachsschwmger aus dem Jura her,zt frz. beUau4, das des Waadtlands Terratchu IUESEN* &e alte Bedeutung ‘,mf den Geschmack hm prtifen’ (gr y&.rsSar, got. Ramjan ‘kosten’) hegt no& vor m Kaesltr‘Leute, dte von ledem Br%u eine Probe, das sog. Schmeckebler zu nehmen hat1 en’ (Volckmann, Straszennamen 66) das ankllngende frz q~mcazlle ‘Elsen-, Kupferauf clacazlle (15 Jh , clanquaa!leur ‘Enenkramer, 16’Jh ) hat femzublelben, da es eme onomatopoetlsche Blldung den Gehorsemdruck abzlelt Dem deutschen Wort steht nahe, ‘die klemen, unausgewachsenen Fedem an der

KINKEREIT~CHEN ,

gerat’, das zuriickgeht, lst, the auf Kackerlzng

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Gans, die helm Federschlelszen fortgeworfen werde I’, such Kznker r’zngegenannt Verwandt at such Kzcker ‘Spreu’. Wahrend hoer da 13edeutung ‘Wertloses’ stmunt, 1st es mir frdglich, ob qztzncnzlle mit ’ Fhtterkram’ ubersetzt werden kann KLAMOTTEN man vermisst dies m der Umgangssprache hauflg zu bxende Wort, das armhchen Hausrat, Slebensachen, Kleidung aber such zerbrochene Mauersceme bedeuten kann Das Wort 1st iiber das Rotwelsch aus dem Tschechlschen entlehnt, wo hlamol ‘Rest’ auf osten Gra~~~~neZ ‘Gnebe’ beruht KIEPPER mcht vom klappelnden Hufschlag benannt, der ber emem ‘germgen Pferd’ mch.. wesenthch anders klmgen kann, sondern mederdeutsche Entyrechung iur den Klopfhengst, den Wallach KLIPPSCHULE zu ii@ m ‘SChmppchen glbt es em hochdeutsches Verbum klz+ffen ‘mlt den Fmgern gegenemander schmppen’ (ZfdPh 13, 1882,379) KNIRSCHEN die Urspru agsbchirtung von ‘zerkmrscht’ fmdet such be1 Lomcerus, Kreuterbuch 77, Das Lazhb zerkmrscht, den Safft herazcs getruckt, damzt gesalbet, h&et dbe Spznnenstzch. KNEI~~E es 1st zwac nchtlg erkannt, dass die K eme ‘beklemmend enge Wlrtsstube memt, doch der elgenthche Wortwltz ergbt such aus emem drastlschen Verglelrh, der Fr Kluge ZfdW 3(1902) 114ff entgansen 1st Der Schlussel ftir das Problem hegt gerade m emer Stelle, die Kluge unklar gebheben 1st J G Seume, S&mtl Werke, 4 Gesamtausg. 1. Bd , Leipzig 1839, S 14, wo es helszt ‘Ich WZZZ do& dem TeufeJ und sezner H&Ye entlazcfen’, sagte main Vater, ‘and solute a&r an eaney Kneape Schuhzwecken schnatzen und SchwefelhBlzthen machen metn Leben lang ’ Die aufgefiihrten Tatlgkelten smd charaktenstlsch ffir die Beschaftlgung von Zuchthauslem und I-sassen von Gefangmssen Daher 1st Kneafie als Kerker zu verstehen, an der Knet$e srtzen = an wo die Gcfangenen m den Stamm mlt Ausnehmungen fiir die Fiisze Es @bt zahlrelche Benennungen fur solche Fuszschellen, &e noch auf das hofrerne Gerst zuruckwelsen Er ast a1zder Klemme lm deutscl.en Rotwelsch heiszt der Schulthelsz Klemser, de1 Gendarm Klempner, der Pohzist Klammhakcq well dlese Personen mlt der Klemme zu tun haben

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CRITIQUE

In der Jagersprache 1st Klenme das gespaltene Holz fur den Vogelfang So h,rt such Kmafie sem Gegenstuck m ndd rottek@ ‘K’attenfalle’, Knelpe aIs ‘Fangelsen’ Erst mlt Hmbhck auf die Fallen fur Tlere und die Fesseln fur Menxhen wlrd die Bedeutung VOID ‘aztsknezfed kl,lr Poln kuna ‘Halselsen, Handschellen hat seme Entsprechung m russ dial kzivzka‘vulva’, was Vasmer m sehr welt hergeholter Verbmdung uber ktimoe ‘Mltglft’ zu kund ‘Marder’ stellt, ohne such bc*ldleser Vermutung uber die sachhrhe Moghchkelt emes solchen Bedeutungswandels zu auszzrn - Anschauhch wlrd de Gefangennahme m emer derartlgen Vorrlchtung durch Adam Mlcklew~cz, Herr ‘Thaddaus (IX Gesang) geschlidert (ubersetzung von Scylkarskl) Da hesz der Mqor &e Balken, dre drauszen trocknen ,%rnZaun Herschleppen, drauf m leden halbronde Mcher hau’n In &ese. L&hex dxe Fusze der Gefang’nen stecken Uod dann rmt vmem zweiten Balken uberdecken, Dw belden Klolze nagelt man an den Enden fest, Daze es, we Hundegebx%se,die Beme zusammenpresst

Auch Knast fir Geflngnrs schemt mlr von neuhebr kmcis ‘Geldbusze’ welter abzuhegen und kann hlerher gehoren, wenn man damtt Knust “AusschnC d~s Brotes’, Kanstelz ‘Schtarze!’ und Knagge ‘Pfiock, etwas daran zu hangen’ verglelchen darf das unel klarte Wort fiir ‘bezecht’ verlockt 2’~emer Deutung Der Kanomkzcs hat lm Kolmschen die Lautung Knztnzcft, worauf das Kraftwort Kltulch fiir emen Stmmer, scherzhait such ftir emen Halbwuchngen, Ltickgeht Konnte nun dxses Kndlzch ais rknullrg verstanden worden und auf &e ad]ektlvlsche Kurzforp P~ull gebracht worden sem? Fiir &e Wandlungen de< Wortguts der gesprochenen Sprache mit lhren vlelen Affektformen wlrd es kaum ]e ausrelchende Be&e m schnfthcher Fxlerung geben

KNULL

KOMBIJSE (SchIffskuche) eme Zusammensetzung mlt hJs kaan nur dann glaubhaft gcbmacht werden, wenn such der erste Bestandtell geklart 1st Da der Unterkunftsraum auf Schlffen selt alters Kabzne (caijalzna *kata-@na, vgl Festschnft f A Pagharo, Kern 1969 Bd 3, 53 f ) helszt, 1st mnd kab&e wohl mchts anderes als dleses alte gxikolateunsche Seemannswort, dessen Auslaut & Sufilx gedeutet LAWINE

wurde

und

rIchtIg

splelenschem zu

lat

h&or

Sufflxtausch

unterlegen

‘glelten’ gestellt

1st

Die auf *Zuvanca

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REV1 EW ARTICLE - RAPPORT CRITIQUE

zuruckgehenlen roman. Formen smd - mlt Sufflxtausch - glelchfalls daraus abgeleltet Man sollte darm keme vormdogermanische Wurzel suchen LULLEN vgl mlttelengl , mlttelmedcrl lullen, engl la&! before stoma ‘Ruhe vor dem Sturm’ Das Verbum baut auf den Lallsllben der Wlegenlieder auf LUMMEL’ 1st wohl kaum mit zlgeunerlsch lamnlo zu verbmden, was fibngens ‘rotzlg’ herszt und deshalb mlt ‘Schmelchelel’ gar mchts zu tun hat Als Holz-Mensch-Metapher gehort es eher zu Lumme f ‘Rlegel’, womlt die Deutung A Frohhchs, Mutterspr 1958,384, zu verembaxen 1st MAU die Ausdrucke fur gut und schlecht gehoren zu den ersten Wortern im Kontakt tiber die Sprachgrenzen hmweg %r Erstbeleg au5 Berlm besagt mcht vd* m die Hauptstadt drmgen leicht Worter em, die andere I :rkunft haben Der Lautung nach 1st maze mlt portug mao ‘schlecht’ ldentlsch. Es mag such urn die Obernahme durch Schlffspassaglere handeln mzy zst mau kann gut Irn Zusammenhang mlt der Seekrankhelt gesagt werden MAUL zu Mciulchen ‘Kuss’ gbt ktibttka, Demmutlvum zu huba

es &e tschech.

Entsprechung

hat seine nachsten Nachbam m Hatidsckellen, Fwzschellen Das Alter des Wortes (1559) lasst es zu, an eme drastlsche obertragung zu denken, etwa a.ls Androhung emer Strafe, mlt der lemand ‘der Mund gestopft’ werden sollte. MAULSCHELLE

(angetmnken) gehort ledenfalls zu zigeuner. mol ‘Wem MUMM hoer vst die Annahme emer Lautgebarde, die Festes bezeichnet, am Platz Die bekannte Wendung ‘M..mm ZI delt K~ochen haben’ setzt wohl kaum Latemkenntmsse und Verkfirzung aus altzmztm voraus, da es mcht urn Mut sondem urn Festlgkeit geht MOLUM

MUTTEKSPRACHZErst aus dem Gegensatz zu einer anderen Sprache, deren Bedeutung fiber das blosze Anramertum emer Frem&,prache hmausgeht, 1st die appellatlvlsche Benennung der elgenen Sprache als Notwendlgkelt empfunden worden Cicero verwendet setmo #at?ws dort, wo er das Latem der gnechl,chen Blldungssprache gegenfiberstellt Die Benencung materna ZzqMa steht lm Gegensatz zur lateuuschen Kirchensprache, viellelcht gerade deswegen, wd &ese der klasslsche sermo fxatrius war. Doch lauten &e offIzdlen

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ARTICLE-RAPPORT

CRITIQUC

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Ausdrucke vlelmehr lateralatv maternnlater, vgl be1 Ih Cange (aus emer Urkunde des Jahres 1189, Muraton, Antlc Ea,tens p 356 et cam fired&as Patraarcha (4qadeae~asas)lattemiater srrfiaenter ptedacasset, et per eam firedactzcs Gherardus Paduams Epascofms moterAuch der Gegensatc nalater eps firedacataonem exfilanasset lateralater vulgarafer kommt vor Das Novum Glossarmm Medlae Latnntata, hg v F Blatt, Kopenhagen 1959, Sp 256, tragt &eG,er Bedeutung durch Qe ubersetzung ‘comme une m&re, matemellement’ keme Rechnung - Das duflebeu des Begrlffes dfr Muttersprache Irn Zeltalter der Refolmatlon - man hat die Pragung dt=s Wortes ‘Muttersprache’ unmntelbar M Luther zugeschrleben muss glelchfalls irn Zusammenhang des Gegensatzes latemlsche Klrchensprache Volkssprache gesehen werden Da die Pltesten Belege ad]ektivlsch ausgeformt smd, at die Abhanglgken von de: latemlschen Pr@mg d3uthch zu ersehen NEKTAR da die Verbmdung mlt ldg *nek- ‘Tod’ (*nek-tr- ‘fiber den Tad hmuberretten’) morpholo@ch seltsam und hmslchthch der Bedeutung befremdhch lst, musste em anderer Weg der Erklarung gesucht werden Das Hethltlsche kennt em Verbum namk- ‘slch satt trmken’, das hiiuflg von der Labung der Gotter durch Trankopfer, m kemem Fall ledoch vom Tr%nken der Pferde gesagt wlrd Wle %Ax-Tap ‘Bezauberung’ zu 3&yo ‘bezaubem’, 1x+ap ‘nahe’ (elgenthch em adverb&l gebrauchtes Verbalsubstantlv) zu lat 96 ‘schlage’, 1st vEx_ap der ‘Gottertrank’ als Trank schlechthm, der Trank der Unsterbhchkelt v&xp dryppoaiqq, wle das spaterhm als ‘!jpelse und Trank der Gotter’ nussverstandene Hen&adyom vix*ap 7~ xai cicyf3porslq ursprtinghch gedacht war vgl Innsbrucker Beltrage zur Kultunnssenschaft 13( 1967)39-43

die Deutung hat davon auszugehen, dass N. Berufsschelte der Apotheker 1st Wer Mattel anprelst, &e ftir allerlel Beschwerden ‘gerecht’ smd, mag nach dem Plmzlp der Echonamen selbst als Gerechter benannt worden sem Mlt Ansplelung auf die Blbelstelle von den neunundneulaztg Gwechtepz (Lukas 15, 7), die aus der zu N parallelen Redensart ‘emer von den Neunundneunzlg’ deuthch zu erwelsen lst, kann dann fiir ‘Gerechter’ das blosze Zahlwort stehen Vgl Worte und Werte, Festschnft Bruno Markwardt zum 60 Gebuxtstag, Berhn 1961, S 167

NEUNUNDNEUNZIGER

OBELISK

.d~e Benennungals‘SpIeszchen'zeIgt,dassessIchzunLchst

:110

REVIEW

ARTICLE-RAPPORT

um eme lromsche Vermedhchung entstsnden sem mag

handelt,

YITIQUE

die m Soldnerkrelsen

OLCOTZE da die Redensart lautet d&e/ten, wze etlt &@tze, at es mcht angdngg, an die schlafend dahegenden Junger Chrlsti auf dem &berg zu denken Wenn die aleberger zur Schelte fiir ‘H&chef, Stadtsoldaten’ geworden smd, 1st such hmslchthch der d&berg)g&en vlelmehr an die Soldaten der Kohorte zu denken, &e Jesus gefangen nehmen sollten und auf die wlederholte Frage ‘Wen sucht ihr” stumm zluruckwlchen (Joh 18, 4-9) Die Stelle aus Luther, Welmarer Ausg 9,266, splegelt doch deuthch das betretene Schweigen der Hascher, mcht den ahnungslosen Schlaf der Junger ‘wen wyr ynn der kzrchefa seyn unter der me/l. da stehn ww zne dze 01 gotzen, wassen 7t:chts auff zcu brzngenn’ FANNE die Verbmdung von frz $a?tnc ‘Segel’ mlt lat pznna ‘Flugel’ at lauthch mcht moghch, trotz Wartburg FEW 8,530, vgl Gamlllscheg s v Es wurde blsher mcht erkannt, dass lat pamus < *#andno-s das ‘ausgespannte’ (Segel) bezelchnete, wozu panna ‘Segelwerk’ der metaplas.lsche Plural 1st PAPIER die ansprrchende Deutung aus dem Altagyptachen, die G H Chrlstensen OLZ 41(1938)204 f vorge,,racht hat, 1st von der etymologlschen Forschung blsher m:ht zur Kenntms genommen worden Nach dem phomklschen Ausfuhrshafen wurde der Papyrus be1 den Grlechen zunachst ais @PAo<(< Gublu), @@,ocbezerchnet. wozu die Bedeutungsvschlchte voa Pergament zu verglelchen 1st Christensens Deutung von xdrx~po~ als altagypt p: pr-;C ‘das (Monopol) des Fharao’ darf wohl dahm atgeandert werden, dass nnt der Markenbezelchnung @6@0;) pz p-- ;C zun&chst &e Spitzenquabtat des Xxportartlkels bezelchnet WUIde, deren Name such dann festgesetzt hat FAPPENSTIEL in hochdeutscher Form miisste es *Pfaffrxtzel helszrn Diese uberlegung fuhrt zur Vermutung, dass darnit m der Zelt der Reformation der Rischofsstab gememt sem konnte. Der Lowenzahn helszt Pfaffenrbh&zlz, well Krnuer aus semem Steel, dessen Enden such m schonen Spralen eunoilen, solche Pfaffenstzeleherzustellen wlssen In memer sudmahnschen Hennat musste man das Ende, das sich emrollen so&e, m de.1 Mund nohmen und dazu pam+am+ampeMka sprechen, solange, bls der gewiinschte Erfolg crzdt war

REVIEW ARTICLE - RAF’PORT CRITIQUE

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PEAND da man Robe mcht mehr als ‘Weggenommenes’ ldeuten darf, entfPllt dlecje Parallele der Bedeutungsentwlcklung such fur Pf , tias angebhch der emem Schuldner abgenommene Fetzen(1) sem sol1 - Joachnn Werner (Waage und Geld m der Merowmgerzelt , Miinchen 1954) verdanken wlr das Blld, wle Loch m der fruhen Merowmgerzelt der Geldverkehr abgewlckelt hat In den romamschen Tellen des Frankenrexhes war eme emhelthche Munzpr%gung gewzhrhstet, &e von prlvlleglerten Monetaren besorgt wmde Im germamschen Berelch waren Munzen verscluedener Herkunft im Umlauf, man konntcl such auf den Femgehalt mcht verlassen, so dass lede Munze gewogen werden musste Geelchte Gewlchte dazu durfte der Prlvatmann mcht haben mlt dleser SIasznahme sollte der Falschmiinzerel Emhalt geboten werden Auf den Munzwaagen, die fur die Grabfunde der Zelt charakterlstlsch and, konnte daher nur eme Munze als Gewlcht verwendet werden, von deren Echthelt man uberzeugt war (fiondzrs -+ P/a&) Das zu wagende Geldstuck war der “fiand-zng oder Pfenmg Vgl Bonner Jahrb 165(19t.S) 143f PFLUG die Sachgeschlchte vermag the Herkunft dleses Wortes zu erhellen Da sxh the zugespltzte Pflugschar des Hakenpfluges bald abnutzte, erwles such eme Neuerung als praktlsch, die vlellexht vom Stabpfiug libernommen wurde, der selt leher aus zwel Tellen bestand der Sterze, die m lhrem unteren, schaufelformlg verbrelterten Teli die Pflugschar btldete, und dem gekriimmten Baum (Krumel), durch den &eser andere Tell gesteckt wurde So lag es nahe, die Lebensdauer des Hakenpfluges dadurch zu verlangern, d&s man m Anlehnung an lenes Vorblld eme auswechselbare Vorschar durch den Ktimel-steckte Deren Form kormte pfellfong, aber such ruderformig sem Fur seefahrende Volker lag dann such dre Benennung als ‘Ruder’ nahe, eme Gutturalerwelterung zur Idg Wurzel *filezt- ‘fheszen, schtvlmmerl’ Vgl Siavlca (Debrezm) 8(1968)117-120 PPNUSEL ‘Schnupfen’ lmrzu fiffsaezschen, vgl Lubben ZfdPh 13 ( 1882)369 Dze hmd werden NZ~ 1,mnem (des harschen) swezss gepf?Letscht oder gepasst. und das tlrohsche pfnt&chgn (Defr ) ‘schwer atmen, schnauben’, pfnBsn (Puqt ) ‘schnauben. hart atmen’, pfmtschn, pfnutsch% ‘mesen be1 Schatz-Fmsterwalder RAUB. der Hmwen auf afrank. walti-raupa ‘Beraubung der Gefalle-

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ARTICLE-RAPPORT

CKITIQUE

nen’ und die drew Bedeutungen von ae Ma/ ‘Blmte, KLdung, Riistung’ kiipnen naturgemdsz die blshenge Dentung von frz robe suggeneren es handle such urn geraubte Kleldnng Auf dlese Art zu nenen Sachen zu kommen, miisste Irn Frankenrelch recht fibhch gewesen sem Man hat dabel nur dbersehen, dass der im spateren Latem iibhche Ausdruck fiir ‘such entklelden’ se des$olaave lautete Davon riickgeblldetes sfiolaa (mcht zu verwechseln mlt den spolaa opzma des friihen Knegsbrauches) war Kleidung und ergab lm Kultnranstausch rmt den Germanen die Lehnbedeutung von ‘Khdung’ fur das german rauba RAG ‘relszend, wdd, heftlg, hltzlg’ hlerzu das Abstraktnm Resse (Scharfe und Resse als Elgenschaften von Grtinspan, beI Lomcerus, Kxanterbuch 714, 718) RIPPESPEER

mnd

.s@Y,

zweltes Ghed 1st mcht mnd S+Y ‘Bratsplesz’ mederl spter ‘Muskel’, also ‘Rlppenflelsch’

ROMER mederland roegner kann aus sachgeschlchthchen Grunden mcht der Ansgang fur die Benennung des Wemglases geswesen sem, zudem at der Zusammenhang mlt roeme= konstrmert Trmkspriiche betreffen selt alters (‘inter ells gothicum ‘) &e Gesundhtit und smci keme Rnhmreden, vgl ae ‘Wes hd f mlt der Antwort ‘Drznc hal’ 1 (E Budde Die Bedeutnng der Trmkslrten m der Kultur der Angelsachsen, Dmsbnrg 1907, S 34) - Die rlchtlge Erkl&ung 1st von der Sachforschunglangst gefunden worden Franz Rademacher (Die deutschen Glaser des Mlttelalters, Berlm 1933, S 117) hat als Vorform des Romers das Nuppenglas ermrttelt Carl Frletich (Die altdeutschen Glaser, Niirnberg 1884, S 85) stellt fest, ‘dass man unter ‘Romer’ anfangs wemger eme bestnnmta Form als vlehnehtlene Gl&ser memte, wel&e ans dem sog romlschen Glase gefertigt worden waren’ Die friihen spracbhchen Belege smd* ezn roemsch g&s (1456-146:r Koln), roelpzey,roemergzn (15 I9 Koln). Koln war m der Tat seit der romlschen Kalserzelt em Zentrum der Glasproduktlon und Bohlenfunde be1 Aushuben lrn Stadtgeblet fiirderten lmmer weeder a&e Hohlglasformen zutage, &e nachznahmen man bemuht war Da die Kunst, den Glasfluss zu fsrben, lm friihen Mlttelalter verloren gegangen war, half man such dam& dass man Mosrukstemchen ails rGmlschen Vtien zufiig e und darmt eme schwlchere F&rbuny erzlelte Anch antikes Hohlglas wurde zu &esem Zweck emgeschmolzen

REVIEW ARTICLb - RAPPORT CRITIQUI:

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4CHT2 m &luau he1szen d1e Backenzahne der lungen Pferde Schechteti Auch das Lettlsche kennt d1esen Bedeutungszusammenhang dkss ‘Femerstange am Wagen’, dkses ‘Backenzahne be1 lungen Pferden’

SC13

SCHLACHTENBUMMLERes verd1ent erwahnt zu werden, das:, man heute das Wort nur noch m Sportberlchten hest, wo Zuschauer darunter verstanden werden, d1e e1ner Mannschaft 1ns Ausland folgen SCHNAKE~‘Mticke’. Paulhn1, Zeltktirzend erbauhche Lust II 678 belegt such furs Deutsche d1e Bedeutung ‘hervorstechende Sp1tze’ Holzschuhe mzt Schltaken SCHNAT(TE)‘Wundmal, Grenze 1m Forst’ 1n der zwe1ten Bedeutung 1st das Wort noch 1m Nlederdeutschen lebendlg Der Scknatgan: 1st e1ne Prozess1on m1t Abschreltung der Grenzen SOCKE zusammen m1t russ Eevlak ‘hchter kaukaslscher Schuh’ kommt das Wort dber d1e klass1schen Sprachen, d1e es angebhch dem Phryglschen entlehnt haben, aus dem Tscherkesslschen Coaqe, vgl D1e Sprache 4( 19.58) 198-200 STOTZ 1st n1chts anderes aIs e1ne Kurzform zu Stock, dessen Auslaut gegen e1ne affektstarkere Lautung ausgetauscht wurde, vgl ahd sfiaro ‘Sperhng’ und nhd Spatz, Dotz ‘das d1ckere Ende des Ems’, Dbtzer ‘der Qcke Khcker’, I-Do.% I-Dotzcken ‘ABC-Schutze’, Ewdots& ‘Elerkuchen (Vorderschwe:z) zu Dorschea ‘Strunk’ (.c 1tal torso), be1m Verbum spatmhd rutzen, rutschen, nhd vermtschen vermcken, schheszllch die bekannten Kosenamen Matt’bzas Matz, Ulrzch . Uz TOLPEL d1e allgemeln verbreltete Erklarung rechnet n1clht m1t emem moghchen Queremfluss, der ledenfalls such Tolfial’sch m seme Kre1se gezogen hat Es grbt e1n russ tp&fia ‘Dummkopf’, tschechlsch t’d#a ds , tschech u slk t’ c&s,das zunachst an magy tatt)a.s ‘breltfiisag ermnert, von 1hm ledoch durch das 1: und den Auslaut unterscmeden ist. So darf man an ngr roodoGxa ‘Bnauel ermnern, das w1eder aus dem Osten stammt, ti.irk dml twbp,dulzcp ‘zum Spmnen vorberelteter BaumwolIbalIen’, tulup‘durch Schlagen aufgelockerte Baumwolle’ TRABANT das se1t dem 15 Jh belegte tschech drabad 1s’.rat labn1s1erender Endung aus alterem drAb ‘Landsknecht, Bfittel’ (se1t

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ARTICLE

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CRITIQUE

1413) a; gel&et, das als eme Holz-Mensch Metapher mit &b, poln &cab ‘S.nnge, Lerter’ rdentrsch 1st Dreses Wort 1st weeder mrt dt Treppe \rerwan&, so dass such daraus dre Grundbedeutung des Steigbacames rekonstrmeren lasst TREMS~ ‘Kol nblume’ vgl hierzu emen gleichnamrgen Gegenstand aus der westfahschen Volkskunde Dre T ‘hat dre Form emer Tonne und wnd mit buntem Glanzpapler, Ererschalen usw behangen In der Matte schwebt em Vogel (aus emer Rtibe geschmtzt), mlt Watte, Papier und Federn ausgeputzt’ Der Platz unter der Tremse wnd mit Blumen geschmur-kt Fr Mennemeyer Kult und Brauchtum Johanms des Taufers 1940, S 113, Anm 239 Sollte beides auf mhd tresem ‘Schatz’ zuruckgehen ? TUMMLER ‘Delphm’ hierher such der Name Dumbler fur dre Schleudemxxschme VIELLIERCHEN die beziehungsreiche Volksetymologie hat aus dem Namen des Apostels Plczlzppus dre Benennung emes Lx+sorakels gemacht Die tschech Redensart ?nif fzlzpa‘Verstand haben’ ftihl+ auf die Spm der Wortgeschrchte Vgl Rez m der Festschnf: fur Karl Fmsterwalder, Innsbrucker Bertrage zur Kulturwissenschaft (rm Druck) f ‘Flusskiesel, Felsblock’ hierher such der aus Gnmms Ma> :hen bekannte Wackerstezn,alter (1679) Wackenstezn WACKE

WFIDLING WELT

keme

die

Wezdzzlle1st im Volkshed zur Wezcksel geworden

germamsche

Vorstellung

Das

deutsche

und

englwche

wer-alt ‘Mannes-Alter’ 1st vielmehr nach got mana,e@ geblldet worden, m dessen zwelten Restandterl V Prsani 2m verschollenes Wart fur ‘Zen erkannt hat, so dass die Ablxqlgkert von lat saeczclum nunmehr deuthch wrrd, Mrscellanes Tecchi Wort

53 Bo?nt, PoppelsdarferA&e 77, Dewtschland

J.

&‘JOBLOCH