The Technique of Death Masks Making

The Technique of Death Masks Making

Practical Notes Pathologisches Institut der Stadtischen Kliniken Darmstadt (Prof. Dr. med. H. H. Jansen) The Technique of Death Masks Making Technik ...

983KB Sizes 1 Downloads 35 Views

Practical Notes Pathologisches Institut der Stadtischen Kliniken Darmstadt (Prof. Dr. med. H. H. Jansen)

The Technique of Death Masks Making Technik der Abnahme von Totenmasken H. H. JANSEN and P. LEIST

Summary In taking death-masks twO different techniques are used. In the technique using a plaster matrix the plaster mash is brought on the face. When the plaster-cast has dried it is filled with plaster mash. Later the matrix is removed in order to lay open the mask. In the technique using a plastic matrix the plastic powder Palgat is brought on the face after mixing it rapidly with icewater until it appears pappy. After that a layer of several centimeters of plaster mash follows in order to stabilize the delicate plastic matrix. Likewise the matrix is filled with plaster mash. The mask can be furnished with a collar and a fixation and the surface can be prepared. The skin relief of the face is reproduced finer using the cast of a plastic matrix.

Die Abnahme von Totenmasken gehort in das Grenzgebiet zwischen unserem Fach und der plastischen Kunst. Die Beschreibung ihrer Technik geschieht, weil gelegentlich der Pathologe von Angehorigen gebeten wird, von einem Verstorbenen eine Gesichtsmaske herzustellen. Die Technik der Maskenherstellung ist nur kurz und etwas versteckt in wenigen Publikationen niedergelegt (Kolbe, 1929; Schwerin, 1952). Ihre Kenntnis wird meistens miindlich von Praparator zu Praparator weitergegeben. Neben die herkommliche Technik des Gipsabdruckes ist in den letzten Jahren der Kunststoffabdruck getreten, den der eine von uns (Jansen) bei der Abnahme der Totenmaske von Professor Dr. Richard Kuhn durch Professor Dr. Max Kantner (Anatomisches Institut der Universitat Heidelberg) im Jahre 1967 kennengelernt hat. Es ist zweckmaBig, die Totenmaske moglichst bald nach dem Tode abzunehmen: "Der Former sollte der allererste sein, der zum Verstorbenen tritt" (Kolbe).

386 . H . H. Jansen and P. Leist

Fig.

I.

Carton mask around th e face to hold matrix.

1. Technik mit der Gipsmatrize Der Kopf wird auf einer Zellstoffrolle waagerecht gelegt. Mit einer anatomischen Pinzette werden in tH getrankte Wattepfropfchen in die Nasenlocher gesteckt. Augenbrauen und Haupthaar (soweit spater von Gips bedeckt) werden mit einer dunnen Mullgaze abgedeckt. Eingetrocknete Tranenflussigkeit wird aus den Augen entfernt. Uber den geschlossenen Augen werden die Runzeln der Lider ausgestrichen. Das Gesicht wird mit Vaseline oder Olivenol eingefettet, um spater eine bessere Abnahme der Maske zu ermoglichen. Das Kinn darf nicht herabhangen. Der offenstehende Mund wird durch Stutzen oder Vernahen der Schleimhaut des Unterkiefers mit dem Oberkiefer geschlossen. In eine hart-steife Pappe wird ein eiformiges Loch geschnitten. Dabei muB erst zu knapp ausgeschnitten und dann nach GroBe des Kopfes weitergeschnitten werden. Die Pappe mit dem eirunden Loch wird bis zum Ohransatz ubergestiilpt. Es konnen auch die Ohren mit in die Maske einbezogen werden (Abh. I). Die seitlich iiberstehenden Papprander werden durch Klotzchen unterstiitzt, damit spater der schwere Gips die Pappe nicht herunterdriickt. Fur eine Gesichtsmaske werden insgesamt etwa 10 kg Gips benotigt, davon 3 his 4 kg fiir die Gipsmatrize und 6 his 7 kg fur die Maske. Am besten eignet sich Modellier- bzw. Alabastergips. Es ist zweckmaBig,

Procedure to Take Away Death-masks· 3 87

daB man den Gips vorher durch ein Mehlsieb rieseln laBt. Man gibt eine HandvoU Gips in die mit Wasser gefiiUte Anriihrwanne, laBt den Gips "in Wasser ertrinken" und wiederholt dies solange, bis der Gips das Wasser fast aufgenommen hat und die Konsistenz eines weichen Eierpuddings besitzt. Ein Umriihren wahrend des Einbringens des Gipses in das Wasser ist zu vermeiden, weil sonst eine kornige Gipsmasse entsteht, die sich fUr den MaskenguB nicht eignet. Hat der Gipsbrei die gehorige Konsistenz, gibt man eine kleine Menge der angeriihrten Gipsmasse separat auf eine Unterlage zur Priifung, wann der Gips trocken wird und die Form abgenommen werden kann. Der Gipsbrei wird auf der Pappe yom Rand her bis zur Mitte des Gesichtes hin mit der Hand "aufgebaut". Man achte darauf, daB die Pappe unhedingt waagerecht liegt. Nach etwa einer Stunde kann die Gipsform abgenommen werden. Sie wird eine Viertelstunde lang in einem handwarmen Seifenbad vorsichtig abgebiirstet und gespiilt. Dann laBt man sie etwa 10 Stunden im Wasser liegen und anschlieBend zwei Tage lang bei Zimmertemperatur trocknen. Etwaige Bartstoppeln werden mit dem Bunsenbrenner abgebrannt. Zur Fiillung der Matrize mit Gips wird sie waagerecht auf ZeUstoff gelegt und an vier Seiten abgestiitzt, z. B. durch Backsteine. Die Innenflache wird mit Knochenol griindlich ausgepinselt. Danach wird die Matrize unter Vermeidung von Luftblasen mit Gipsbrei angefiiUt. Zur Verfestigung der Maske kann man nach den jeweiligen Gipslagen in der Maskenmitte in diinnfliissigem Gips getrankte Streifen von MuUbinden legen. Will man spater die Maske an die Wand hangen, so empfiehlt sich die Einlage einer Halterung aus Plexiglas in Keilform mit der Spitze nach oben. Ein Holzklotz soUte nicht verwendet werden, weil das Holz quillt und spater die Maske Spriinge erhalt. Nach vollstandiger Trocknung der Maske wird die Matrize in der MitteUinie angesagt, beginnend in Kinnhohe. Da iiber dem Kinn und der Nase die Gipsmasse der Matrize diinner ist, soUte darauf geachtet werden, daB an diesen SteUen die Maske nicht beschadigt wird. Danach werden die Halften der Matrize mit Hilfe eines MeiBels abgenommen. Sie ist die "Stampa persa", die" verlorene Form".

2. Technik mit der Kunststoffmatrize Als Kunststoff wird Palgat (Fa. Espe GmbH, Seefeld/Obb.) benutzt, das im allgemeinen als elastische Abdruckmasse fiir Zahnprothesen verwendet wird. Es hat einen eigenartigen, nicht unangenehmen Geruch nach Zahnpasta.

388 . H. H. Jansen and P. Leist

Fig.

2.

Fig. 3.

Cover of face by layer of plastic material Palgat to serve as matrix. Gypsum layer on top of plastic layer for fixation.

Es werden sechs Gipsbecher mit Eiswasser aufgestellt. Vier gehaufte EBloffel Kunststoffpulver werden im ersten Becher mit einem Spatel schnell angeriihrt. Wahrend mit dem Spatel der Inhalt des erst en Bechers auf das Gesicht gebracht und verteilt wird, erfolgt bereits im zweiten Becher das Anriihren des Kunststoffes durch einen Assistenten u. s. f. Man gieBt den Kunststoff zuerst auf Nase und Mund. 1st das Gesicht mit der Abdruckmasse vollstandig bedeckt (Abb. 2), folgt darauf eine mehrere Zentimeter dicke Schicht von Alabastergips, damit die leicht verformbare Kunststoffmasse auBen durch eine Gipsschicht fixiert wird (Abb. 3). Nach etwa zehn Minuten wird die Gipsform mit der innen befindlichen Kunststoffmatrize vorsichtig abgenommen. Dabei ist darauf zu achten, daB die Kunststoffmatrize am Rande nicht einreiBt. Es muB dann sofort der Gips in die Matrize gegossen werden, weil sich sonst der Kunststoff verformt.

3. Bearbeitung der Maske (Abb. 4) Nach Ablosen der Kunststoff- oder Gipsmatrize werden kleine Rauhigkeiten und Unebenheiten der Maskenoberflache mit dem Skalpell oder einer Feile beseitigt. Damit sich die Maske besser von dem Hintergrund abhebt, kann sie mit einem Kragen versehen werden, der entweder zirkular die Maske umgibt oder nur unterhalb des Kinns angebracht wird. In dies em FaIle fiillt man beim AusgieBen der Matrize iiberreichlich Gipsbrei

Procedure

Fig. 4.

to

Take Away Death-masks. 389

Death-mask with collar.

ein, so daB dieser im Bereich des Kinns iiberquillt. Die dadurch entstehenden unregelmaBigen Kanten konnen spater durch neu aufgebrachten Gipsbrei mit Hilfe eines Spatels glatt modelliert und begrenzt werden. Zur besseren Haftung des Gipsbreies ritzt man die Unterflache der iiberschiissigen Gipsmasse unterhalb des Kinns mehrfach mit dem Spatel ein bzw. rauht sie auf. Damit nach langerem Lagern der Maske diese leicht abgestaubt oder sogar abgewaschen werden kann, empfiehlt sich folgende Praparation der Oberflache: Pinseln der Maske mit der farblosen Fliissigkeit Caparol-Tiefgrund (oder einem anderen Grundierungsmittel) und nach Trocknen Pinseln der Maske mit der dickbreiigen, mit Wasser zu verdiinnenden weiBen Deckfarbe Amphibolin. Will man keine glatte Oberflache der Maske, sondern ein feines Oberflachenrelief, so bringt man mit einem Gazeknauel tupfend die weiBe Kunststoffarbe auf.

4. Variation cler Technik bei cler Lebenclmaske Vor der Anfertigung einer Maske bei einem Lebenden werden diinne Glasrohrchen in die Nasenlocher gefiihrt. Diese diirfen nicht zu weit sein, damit die Nasenfliigel nicht

390 . H. H. Jansen and P. Leist dilatiert werden. Man sollte den Probanden darauf aufmerksam machen, dag der aufgetragene Kunststoffbrei ziemlich kuhl ist. Auch der sich erwarmende Gips der Matrize vermag die Kuhle der Abdruckmasse nicht aufzuheben. Man tragt zunachst nur eine geringe Menge Kunststoff auf. Wenn dieser als zu unangenehm empfunden wird, kann der Kunststoffbrei schnell abgewischt werden. In diesem Falle benutzt man die Technik der Gipsmatrize.

5. Vergleich der heiden Matrizenarten Welchen Vor- und Nachteil haben die Kunststoff- und Gipsmatrize? Die Technik der Gipsmatrize erlaubt ein Beseitigen von Unebenheiten der Innenflache vor dem AusgieBen. Die bei Abnahme der Matrize entstandenen Halften bzw. Teile konnen mit diinnfliissigem Gips wieder zusammengefiigt und weitere Abgiisse vorgenommen werden. Dagegen wird die Kunststoffmatrize beim Ablosen der Maske haufig zerstort. In einem Falle haben wir von einem Toten in beiden Techniken die Gesichtsmaske abgenommen und die Abgiisse verglichen. Das Hautrelief des Gesichtes war bei dem Abdruck mit der Kunststoffmatrize Feiner wiedergegeben, so daB wir die Methode mit der Kunststoffmatrize bevorzugen.

Literatur Kolbe, G.: Das Abnehmen von Totenmasken. In: Das ewige Antlitz, E. Benkard, S. 40 bis 42, Frankfurter Verlagsanstalt, Berlin (1929) Schwerin, S.: Herstellung einer Totenmaske. In: Anatomische Trocken-, Feucht- und Knochenpraparate, S. 94-95, hrsg. von S. Schwerin. Springer-Verlag, Berlin-GottingenHeidelberg (1952)

Eingegangen am 14. Juli 1977· Angenommen in revidierter Form am 15. September 1977

Key words: Technique using a plaster matrix - Revision of the mask Variations of the technique, in taking the mask of a living person - Comparison of the two types of matrices Prof. Dr. H. H. Jansen, Pathologisches Institut der Stadtischen Kliniken Darmstadt, Grafenstr. 9, D-6100 Darmstadt