Auszeichnungen der ICMART auf dem XV. World Congress on Medical Acupuncture

Auszeichnungen der ICMART auf dem XV. World Congress on Medical Acupuncture

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DZ A

CAM – Europa, EU und International D O I : 1 0 . 1 0 1 6 / j . d z a . 2 0 1 2 . 1 1 . 0 1 5     3 8     D t. Z t s c h r . f. A k u p u n k t u r 5 5 , 4 / 2 0 1 2

Akupunktur Deutsche Zeitschrift für

D. Irnich

Auszeichnungen der ICMART auf dem XV. World Congress on Medical Acupuncture „The point where all different ideas meet“ war das Motto des diesjährigen ICMART Kongresses. Wie treffend die Veranstalter, insbesondere Kongresspräsidentin Konstantina Theodoratou, dieses Thema umsetzten, konnten Sie bereits in der DZA 3/2012 nachlesen. Wie jedes Jahr erhielten einige Teilnehmer für ihre Beiträge vom Kongresskomitee verschiedene Auszeichnungen. Die prämierten Arbeiten reflektierten die gesamte Bandbreite des Programms. J. P. Fossion, Belgien,  erhielt für sein besonderes Engagement den Preis „Most active person of the Congress“. Als Mitglied des International Scientific Committees als auch des International Honorary Committees ist der Erfolg des diesjährigen ICMART Kongresses nicht zuletzt auch seinem leidenschaftlichen, persönlichen Einsatz zu verdanken. Seine insgesamt vier Vorträge betrafen vor allem die Optimierung von Therapie und Diagnose; angefangen von Pulsdiagnose, über Ohrakupunktur zur segmentalen Behandlung von Schmerzsyndromen sowie des Piriformissyndroms bis hin zu einer klinischen Synopse mit Behandlungsempfehlungen gemäß des Deadman-Al-Kjajafi Manuals. P. Sautreuil, Frankreich,  erhielt den Preis „Most well documented paper“ für die Ausarbeitung der Bedeutung der  NeuroAkupunktur in der Rehabilitation. Er stellte dar, wie Akupunktur auf pragmatische Weise in die Praxis der Physikalischen Medizin und Rehabilitationsmedizin integriert werden kann, wo sie bisher in Frankreich nur einen geringen Stellenwert einnimmt. Sautreuil ging dabei besonders auf die Behandlung von neuropathischen Schmerzen, insbesondere bei AmputationsNeuromen ein. P. Bäumler, Deutschland, wurde mit dem Preis „Most original subject“ für ihren Vortrag zu einem Vergleich der Akupunktur bei HWS-Beschwerden in verschiedenen Kulturen (Deutschland, China und Argentinien) ausgezeichnet. In einer multimethodischen Studie wurden quantitative und qualitative Methoden kombiniert. Patienten aller drei Länder erfuhren relevante Verbesserungen ihrer Schmerzen und Bewegungseinschränkung. Allerdings fanden sich beträchtliche Unterschiede in der therapeutischen Praxis. In ihrem Vortrag ging Bäumler besonders auf Meinungsunterschiede hinsichtlich der Frage ein, welche Faktoren für eine erfolgreiche Akupunkturbehandlung wichtig seien. Am Beispiel der Arzt-Patienten-Beziehung, die in allen Ländern als bedeutend empfunden wurde, machte sie deutlich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Patienten verschiedener Kulturen sein können. Als beste Präsentation zur Tierakupunktur wurde der Beitrag von D. Schmitt, Frankreich, zu Besonderheiten der Akupunktur von Katzen prämiert. Die Psychologie dieser Tiere zu kennen und mit einzubeziehen,, dass die Rolle des Herrchens bzw. Frauchens große Bedeutung hat, ist laut Schmitt für ihre Behandlung essenziell. Unterschiedliche Ausdrucksformen von Katzen, und wie diese durch ihre Lebensumstände beeinflusst werden, stellte Schmitt eindrücklich dar. Es wurde erklärt, wie die Reaktion auf Zuwendung zu werten ist, und wie der Therapeut mit traditionell chinesischen Behandlungsmethoden Zugang zu den Tieren gePD Dr. Dominik Irnich Interdisziplinäre Schmerzambulanz, Klinik für Anästhesiologie, Klinikum d. Univ. München – Innenstadt Pettenkoferstr. 8A

Abb. 1: Glückliche Preisgewinnerinnen: Maria Belivani (Griechenland) und Petra Bäumler (Deutschland)

winnen kann. Besonderheiten der verschiedenen Rassen sind dabei ebenfalls zu beachten. Verschiedene Therapiekonzepte bis hin zu detaillierten Empfehlungen für die Nadelung und Implantation von Dauernadeln rundeten den Vortrag ab. Der Posterpreis ging an  M. Belivani, Griechenland. Sie stellte Ergebnisse einer Pilotstudie vor, die den Effekt der Nadelung verschiedener Punktschemata auf den Glucosespiegel (nüchtern) bei Adipositas zeigen. Sechzehn Patienten wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Diese erhielten entweder Körperakupunktur an zum Pankreas segmental, dorsal gelegenen Punkten (BL18–23 bilateral), an gemäß der TCM-Theorie ausgewählten Punkten (LI10/11, ST36 [Di 10/11, Ma 36]) oder an Ohrpunkten Cavum Conchae. Nur bei Patienten, die Körperakupunktur (segmental wie auch gemäß der TCM-Theorie) erhalten hatten, konnte nach einer Behandlung ein Abfall des Glucosespiegels festgestellt werden. Die Ohrakupunktur zeigte keinen Effekt. Ihre Ergebnisse sollen für die Planung einer groß angelegten klinischen Untersuchung der Wirksamkeit der Akupunktur bei Adipositas herangezogen werden. Die Auswahl der prämierten Beiträge zeigt, welche Bedeutung  die ICMART der anwendungsbezogenen Akupunkturforschung beimisst, und zeigt ferner, dass sie die Leidenschaft ihrer Mitglieder für die Sache zu schätzen weiß. Eine Einstellung, der man sich nur anschließen kann.

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