s ist noch gar nicht so lange her, da befand sich die deutsche Fußballnationalmannschaft in einem beklagenswerten Zustand: Man spielte ohne Selbstvertrauen, verlor selbst gegen drittklassige Gegner und hatte den Mut verloren, neue Strategien zu erproben, vielleicht auch aus Angst vor medialem Spott und Hohn. Dann geschah Erstaunliches – ein Neuanfang wurde gewagt mit einem neuen Trainerteam, das mit großer Entschlossenheit und Durchsetzungskraft alte Zo¨pfe abschnitt und sich sogar an ‘‘heilige Ku¨he’’ heranwagte; man denke nur an die beru¨hmte Torhu¨terfrage. Und siehe da: Der Mut kam zuru¨ck, die Mannschaft war wie befreit, und die Spielfreude wirkte ansteckend auch auf eine zuna¨chst reservierte Fan-Gemeinde. Ihren vorla¨ufigen Ho¨hepunkt fand diese Entwicklung bekanntlich im ausgezeichneten Abschneiden der deutschen Mannschaft in einer WM, die als besonders fro¨hlich, ausgelassen und weltoffen in die Geschichte eingegangen ist. Die Politik nahm regen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte. Wer erinnert sich nicht der begeistert aufspringenden Kanzlerin nach dem Abpfiff des Vorrunden-Spiels gegen Polen. Leider erscho¨pfen sich allerdings hier die Parallelen zwischen Sport und Politik. Wa¨hrend der Sport vorgefu¨hrt hat (und dies beileibe nicht nur bei der Fußball-WM), dass durch einen entschiedenen Neubeginn vieles bewegt werden kann, herrscht in der Gesundheitspolitik im besten Falle Stagnation. Man versucht ohne den Mut zu einem echten Paradigmenwechsel in handwerklich schlechter Art und Weise am bestehenden Symptom zu kurieren mit der Folge einer Verschlechterung der Lage fu¨r alle Beteiligten. Manchmal wu¨rde man sich wu¨nschen, dass es in der Politik das Institut des Kunstfehlers einschließlich der Mo¨glichkeit einer Klage und des Entzuges der ‘‘Approbation’’ ga¨be. Das Fußball-Sommerma¨rchen des Jahres 2006 hat im Handball-Winterma¨rchen seine Fortsetzung gefunden. Mit hervorragenden ka¨mpferischen und auch spielerischen Leistungen wurde die Handballnationalmannschaft vor 19.000 begeisterten und euphorisch feiernden Fans in der Ko¨ln-Arena und der Rekordkulisse von 16,2 Millionen Fernsehzuschauern verdient Weltmeister. Public Viewing im Handball – wer ha¨tte das vorher erwartet? Anla¨sslich dieser Weltmeisterschaft zentriert sich dieses Heft um den Handball. Neben einer Darstellung der Epidemiologie der sportarttypischen Verletzungen werden Mo¨glichkeiten der Verletzungsprophylaxe aufgezeichnet, fu¨r die gerade auch im professionellen Training Zeit eingeplant werden sollte. Spezielles Augenmerk findet hier die Situation der Athletinnen, die sich von der ihrer ma¨nnlichen Kollegen deutlich unterscheidet. Einen weiteren Aspekt der sportartspezifischen Belastung untersucht eine Ultraschallstudie, die belastungsinduzierte, aber reversible A¨nderungen an der Werferschulter dokumentiert. Die eingangs gestellte Frage muss fu¨r den Handball und die enthusiastisch feiernden Zuschauer mit einem klaren JA beantwortet werden. Leider hinkt die Gesundheitspolitik diesbezu¨glich weit hin’’ viel Spaß beim Lesen dieses Heftes wu¨nscht terher. Trotzdem ’’