Die hochspannungselektrophoretische abtrennung des serotonins von den übrigen xanthydrolpositiven substanzen

Die hochspannungselektrophoretische abtrennung des serotonins von den übrigen xanthydrolpositiven substanzen

CLISICA 301 CHIYICA VOL. 2 ('957) ACTA DIEHOCHSPANNUNGSEI,EKTROPHORETISCHEABTRENNUNGDES SEROTONINS~ON DEN OBRIGENXANTHYDR~LP~SITIVEX SUBSTANZEN ...

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CLISICA

301

CHIYICA

VOL. 2 ('957)

ACTA

DIEHOCHSPANNUNGSEI,EKTROPHORETISCHEABTRENNUNGDES SEROTONINS~ON DEN OBRIGENXANTHYDR~LP~SITIVEX SUBSTANZEN

HANS

GCNTER

NOLLER

Universitdlts-Kinderklinik,

UND PETER

STELGENS

Heidelberg (Deutschland)

Unsere Absicht, den Serotoningehalt im Liquor cerebrospinalis gesunder und kranker Kinder zu bestimmen, erforderte methodische Voruntersuchungen. SCHREIEK UND GAEDTKE~ teilten kiirzlich mit, da13 5-Oxytryptamin (Serotonin) bis zu Mengen von 17 herunter quantitativ mit Xanthydrol nachweisbar ist. In einer weiteren Veriiffentlichung2 gaben die Autorcn eine Mijglichkeit an, die bei der Serotoninbestimmung im Urin storenden Substanzen, insbesondere die Indol- und Phenolkorper, zu isolieren : die organischen Stoffe des Urins werden an Kohle adsorbiert. Eine nachfolgende Acetylierung schafft nach Entfernung der bei der Serotoninnachweisreaktion storenden Indol- und PhenolkGrper die Voraussetzung fiir die nun folgende Abtrennung des Serotonins von der Kohle. ru’ach papierchromatographischer Weiterverarbeitung crfolgt schlieBlich die Darstellung des acetylierten Serotonins durch Behandlung des Chromatogramms mit Xanthydrol-Eisessig-Losung und nachfolgende HClEinwirkung. Der Fleck wird eluiert und der Serotoningehalt spektrophotometrisch bestimmt. Die genannte Methode erfordert bis zur Serotonindarstellung 15 Arbeitsgange, die viele Stunden in Anspruch nehmen, so da0 der routinemal3igen Durchfiihrung erhebliche Schwierigkeiten im Wege stehen. Bei der hochspannungselektrophoretischen Untersuchung * xanthydrolpositiver Stoffe fanden wir, da13 sich das Serotonin bei einem pH van 1.9 (Pufferlosung 0.6# Ameisensaure, 2X Essigsaure) in ganz kurzer Zeit elektiv von den iibrigen Stoffen abtrennen Ia&. Die Fig. I zeigt einen Hochspannungselektrophoresestreifen, auf den jeweils 30~ von fiinf verschiedcnen xanthydrolpositiven Substanzen aufgetragen wurden. Das Serotonin wandert im genannten Puffer bei einer rro%igen Durchfeuchtung dcs Streifens (Schleicher-Schiill2043 b) und bei Anwendung einer Spannung von 85 V/cm in 60 min II cm wcit kathodenwarts, wahrend die iibrigen aufgctragenen xanthydrolpositiven Stoffe praktisch am Auftragspunkt zuriickbleiben und sich zudem noch farblich vom Serotonin unterscheiden. Iieinserotonin wurde in Form des Serotoninkreatininsulfates angewandt, da es in dieser Form als Trockensubstanz leicht beschafft werden kann. Unter den vorliegenden Bedingungen spaltet sich das Serotonin sogleich bei der Losung aus dem Salz ~h3. We unsere Untersuchungen im Liquor und im Urin zeigten, verhalt sich keiner der darin vorkommenden Phenoloder Indolkorper hochspannungselektrophoretisch such nur angenahert analog dem Serotonin. Durch die Hochspannungselektrophorese kann die quantitative Serotoninbe* Hochspannungselektrophoreseapparatur: Ing. Schmittcl, KBltetechnik, Ludwigshafen. I.iferatl~r5. 306

VOL.

2 (19j7)

ABTRENNCNG

DES SEROTOSIh-S

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b- it------11 em Fig.

I. H~hspannungspher~~amm &we (z), Serotonin

vcm je 307 j-Hydroxyindoi (huftragpunkt (3). Indolbrenztraubens~ure (4) und Indoiessigs%ure

I),

Xanthuren(5).

wird zur Trockene stimmung wesentlich vereinfacht werden: die KBrperfiiissigkeit eingeengt, ein Acetonauszug wird dann hochspannungseIektrophoretisch aufgetrennt und der Serotoningehalt schlie~lich in der iiblichen Weisea bestimmt. Dank der erheblichen Verringerung der Zahl der Arbeitsgtige l&B sich die Zeit bis zum Vorliegen des Ergebnisses wesentlich verkiirzen. Durch den Wegfall des Adsorptionsprozesses kijnnen Substanzverluste durch Restadsorption an die Kohle nicht mehr auftreten. ZUSAMMENFASSUNG

Serotonin ist mit Hilfe der Hochspannungselektrophorese leicht von den iibrigen xanthydrolpositiven Stoffen zu trennen. Es ist daher moglich, den Serotoningehalt von K8rperfhissigkeiten, die such andere xanthydrolpositive Stoffe enthalten, auf einfache Weise zu bestimmen. SUMMARY

Serotonin can easily be separated from other xanthydrol-positive substances by means of high-tension electrophoresis. It is thus possible to determine quite simply the serotonin content of body fluids, which also contain other xanthy~ol-positive substances.

La serotonine peut &tre facilement s&pa&e des autres derives positifs du xanthydrol par Clectrophorese a haute tension. On dispose ainsi d’une methode simple pour le dosage de la serotonine dans les liquides organiques qui renferment Cgalement d’autres derives positifs du xanthydrol. Lileratur S. 306

H. G. NGLLER,

306

P. STELGENS

VOL. 2

(1957)

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LITERATUR I K. SCHREIER UND K. GAEDTKE, Naturwiss., 2 K. GAEDTKE UND K. SCHREIER, Clin. Chim. 3 G. QUADBECK, perstjnliche Mitteilung.

43

(rgyj),

130.

Acta, I (1956) 475.

Eingegangen

den 4. Alai 1957