Ein beitrag zur Reduktion aromatischer Nitro- und Nitrosoverbindungen mit dreiwertigenp Phosphorverbindungen

Ein beitrag zur Reduktion aromatischer Nitro- und Nitrosoverbindungen mit dreiwertigenp Phosphorverbindungen

TetrahedronLetters No.59, pp. 5175-5178,1969. PergemonPress. Printed in Great Britain. Ein Beitrag zur Reduktion aromatischer Nitro- und Nitrosoverbi...

197KB Sizes 2 Downloads 77 Views

TetrahedronLetters No.59, pp. 5175-5178,1969. PergemonPress. Printed in Great Britain.

Ein Beitrag zur Reduktion aromatischer Nitro- und Nitrosoverbindungen mit dreiwertigen Phosphorverbindungen J. Sauer und J. Engels Institut fiirOrganische Chemie der UniversitYt Miinchen (Receivedin Germany 5 November1969; received in UK for publication18 November1969)

Thermolyse und Photolyee organischer Azide sowie die a-Eliminierung geeigneter Dydroxamsaure-Derivate stellen die Standardwege zu Azen-Zwischenstufen dar (1,2). Auch die Photolyse der 1.4.3-Dioxazolinone-(5) liefert Acylazene (3,4). Dagegen diirftenviele sogenannte Azen-Abfangreaktionen nit Nucleophilen (z.B. mit DMSO, tert. Pbosphinen) iiberandere Mechanismen verlaufen; fiirdas oben erwlhnte heterocyclische System wurde dies durch kinetische Messungen eindeutig bewiesen (3). Die Reduktion aromatischer Nitro- und Nitrosoverbindungen mit Derivaten des dreiwertigen Phosphors wird vielfach iibereine Azen-Zwischenstufe formuliert (1,5).

Bin exakter Beweis fur diese Annahme steht bis jetzt noch aus.

Im Zusammenhang mit unseren Untersuchungen an Acylazenen (3,4) versuchten wir die Kllrung dieses Problems mit Hilfe eines Konkurrenzexperiments zu erreichen.

- - \/- \/- 4c) qb x

CH3

CH3

\I

\/

+

cl

1.

w w c-/ +

1 /

k

2

11

CH3

/OR e: X=N,, H

PY 3

d: X=NW2

5a: Y=OC2H5 b: Y=O-i-Octyl

c: X=N3

c: Y=N(CH3)2

f: X= N=C=O 5175

Y

fi

4

-3

a: X=N02 b: X=NO

\/

cH3

5176

No.59

Die Verbindungen unter verschiedenen Verhaltnis graphie

-la und -lb wurden nit den Phosphorverbindungen Bedingungen

3:4 lieBen sich mit Hilfe --

und NMB-Spektroskopie

Photolyse-

die Ausbeute

quantitativer

ermitteln

und Thermolyseansatze

fiihrten Ergebnisse

(6).

an -3 + 4 sowie das

analytischer

Gaschromato-

In gleicher Weise wurden

von -lc analysiert.

zeigen einige bemerkenswerte

ist bei der Heduktion unabhangig

reduziert;

-3a - 2

die

Die in der Tab. aufge-

Fakten.

von -la und -lb bzw. der Thermolyse

Das Verhaltnis

3:4 --

und Photolyse

von -lc

von

1. Der Natur des Reduktionsmittels 2. Der Absolutausbeute

PY

3

1 + 4

3. Der Heaktionstemperatur 4. Der Art des verwendeten

Solvens

5. Der Strahlungsquelle Fur die Carbazol-Bildung

bei der Photolyse

statt CH3) konnte die Azen-Zwischenstufe Die geringe

Selektivitat

der Annahme

einer Azen-Zwischenstufe

von Toluol

gigkeit

eindeutig

nachgewiesen

bei der Photolyse

daB die Aktivierungsenergien

-4 klein und sehr ahnlich

Bei allen iibrigen Reaktionen

der Tab. resultiert

schenstufe

Modellsystem

2 durchlaufen

etwas geschmalert, werden;

Zwischenstufen eine grobere

fur diesen

bei allen studierten

geladenem

Stickstoff

zu erwarten

2 +

1

ist allerdings

Zwi-

wird dadurch

Zwischenstufe (9). Wurden

da0 in die-

die gleiche

Verhaltnis

der Tab. durchlaufen,

und Solvensabh&ngigkeit

Diese Argumentation

Ver-

das gleiche Verhaltnis

der Versuche

such fur eine reaktive

bei den Versuchen

mit

in vergleichbarem

Beaktionen

daR 2 und 5 im fast statistischen

Temperatur-

(7).

die Nitrierung

Befund bietet die Annahme,

wird. Die Beweiskraft

dies ist eventuell

philem, positiv

warten.

Deutung

von s;

H

sind, macht die fehlende Temperaturabhan3:4 versttindlich. --

sem speziellen

werden

fur die Reaktionen

des Isomerenverhaltnisses

3:4. Die einfachste --

(s,

bei der Bildung von 3 und i steht im Einklang

(8) liefert o- und p-Substitutionsprodukte

hiiltnis. Die Annahme, und -2 +

von 2-Azidobiphenyl

gefunden mit elektro-

verschiedene

so sollte man jedoch

des -3:4-Verhdltnisses

mit dem Make1 der negativen

erEvi-

P(OFX)3

P(O-i-C8Hi7)3

a 0.20

a 0.51

0.20

P(OEt)3

AT

AT

AT

AT

2 0.077

& 0.038

b 0.066

2 0.212

2 0.228

2 0.318

c 0.048

c 0.0050

2 0.0071

2 0.0066

c 0.0065

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

-

0.56

P(NMe2)3

2 0.108

+++) Niederdruck-Brenner

77

34

ii

12

205

205

140

180

140

140

140

80

140

163

140

140

110

158

158

NK 25/7 der Firma Quarzlampen

Hanau

1

3 2

2.5

0.75

0.75

6

0.5

48

48

48

384

24

4

480

120

384

5

5

78

81

85

76

100

80

100

97

97

89

80

97

79

69

48

100

98

97

96

&Ausbeute 2+4

la - ic --

:eakt.Zeit (Stdn.)

G.m.b.H.,

und NMR-Bestimmung

HPK 125 W der Firma Philips

aus gaschromatographischer

++) Hochdruck-Brenner

+) Mittelwert

CH3-C02-C2H5

jither

h.v+++) , Quarz

jither

l-Cl-Naphthalin

I-Cl-Naphthalin

Xylol

1-Cl-Naphthalin

Xylol

Xylol

Xylol

Ather

0.123

0.10

Benz01

Xylol

( 5.0 ml)

Xylol

Xylol

Toluol

( 6.9 ml)

(13.7 ml)

Leakt.Temp. (OC)

_Z + 2 aus den Verbindungen

h*v++) Pyrex +++ J h.v , Quart h.v+++) , Quart

P(NMe2)3

P(O-i-C8H17)3

0.56

P(NMe2)3

2 0.113

1.0

als Solvens

0.48

0.48

P(NMe2)3

a O.ZG

als Solvens

P(OEt)3 P(OEq3

als Solvens

P(OEt)3

1.47

a 1.46

2

Bildung von Carbazolen

a 0.91

Nr. -

Tab.:

53 : 47+)

52 : 48

53 : 47

54 : 46+)

55 : 45

52 : 48

52 : 48

52 : 48+)

56 : 44

55 : 45

55 : 45+)

55 : 45

55 : 45+)

55 : 45

54 : 46

54 : 46

54 : 46

53 : 47*)

56 : 44+)

Verhaltnis Z:?

5178

No.59

den2 behaftet. Die Aussagekraft der Experimente miichtenwir vorerst streng auf das Modellsystem 1 +

1 + 4 beschrankt wissen.

Experimente, die Azen-Zwischenstufe bei der a-Eliminierung von -le und der Photolyse von -if nachzuweisen, sowie Versuche an anderen Modellsystemen sind in Bearbeitung. Es gelang bis jetzt noch nicht, bei der Oxydation von g

mit

Pb(OAc)4 in C6H6 die Carbazol-Bildung nachzuweisen. Erste Vorversuche zeigen, daB die Reduktion von -la mit Eisenoxalat (nach Lit. 10) ein von der Tabelle abweichendes -3:4-Verhaltnis liefert (bei 240': I:& = 35:65; 30:70.

Ausb. 1 + i-25$,

fi = 3 -

bei 210': 2:4 =

11%).

Der Deutschen Forschungsgemeinsohaft, dem Fonds der Chemischen Industrie und der Max-Buchner-Forschungsstiftung sei fur groBziigigefinanzielle Hilfe aufrichtig gedankt.

Literatur (1) dbersichtsartikel: R.A. ABRAMOVITCH und B.A. DAVIS, Chem.Reviews 64 ==’ (1964), G. L'Abbg, ebenda 69, 345 (1969). == (2)

dbersichtsartikel: W.

(3)

J. SAUER und K.K. MAYER, Tetr.Letters ==== 1968 ’ 319; Dissertation K.K. MAYER, Universitat Miinchen 1968.

149

LWOWSKI, Angew.Chem. 22, 922 (1967).

(4) Diplomarbeit E. EIBLER, Universitat Miinchen1968. (5)

Ubersichtsartikel: J.IG.CADOGAN, Quart.Reviews 24, 222 (1068).

(6) -la - Id sowie 2 und 2 zeigten korrekte Werte bei der Elementaranalyse; die spektralen Daten stehen im Einklang mit der vorgeschlagenen Konstitution. 2635; (7) A. REISER, H. WAGNER und G. BROWN, Tetrahedron Letters 1956, ---_ A. REISER, H. BOWES und R.J. HORNE, Trans.Faraday Sot. $g, 3162 (1966).

(8) R.O.C. NORMAN und R. TAYLOR in Reaction Mechanisms in Organic Chemistry, Band 3, Elsevier Publishing Company, New York 1965. (9) Herrn Prof. P.A.S. SMITH sei fur diesen Hinweis herzlich gedankt. (IU)D.L. VIVIAN, G.Y. GREENBERG und J.L. HAHTWELL, J.Org.Chemistry 22, I (1931).