Ein Wintermärchen: 13. Europäisches Symposium der Traditionellen Osteopathie

Ein Wintermärchen: 13. Europäisches Symposium der Traditionellen Osteopathie

Osteopathische Medizin BERICHT Ein Wintermärchen: 13. Europäisches Symposium der Traditionellen Osteopathie Was ist das: Eine Insel mit einem Kloste...

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Osteopathische Medizin

BERICHT

Ein Wintermärchen: 13. Europäisches Symposium der Traditionellen Osteopathie Was ist das: Eine Insel mit einem Kloster, einer Kirche und einigen Häusern. Alles überzogen mit Puderzucker und darüber spannt sich der klarblaue Himmel. – Ein Traum. Genau, und ein Wintertag auf Frauenchiemsee! In diesem Traum fanden sich auch die Teilnehmer des 13. Europäischen

Abb. 1: Frauenchiemsee

Abb. 2: Jury (v.l.n.r.): G. Forget (CDN), P. Druelle (F, CDN), M.M. Patterson PhD (USA), Dr. R. März (D)

Abb. 3: Bei der D.O. Verleihung (v.l.n.r.): E. Kalchschmid, H.-J. Reichel, T. Bojanowski, S. Borkmann, A. Bigge, S. Schöttle

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Symposiums der traditionellen Osteopathie wieder. Bei wunderschönem Wetter trafen sich vom 11. bis 15. Februar elf Referenten und 240 Teilnehmer, das Motto des Symposiums lautete „Tradition, Forschung und Effizienz im Dienste der Patienten“. Im Vorfeld des Symposiums wurde der „Tag der osteopathischen Forschung“ abgehalten, der Studenten und Osteopathen eine Plattform bietet, die Forschungsfragen ihrer Thesenpapiere zu verteidigen. Einleitend stellten dabei Prof. Michael Patterson aus den USA und Dr. Reinhard März Ph.D. von der Universität Nürnberg in ihren Vorträgen die Bedeutung der Forschung in der Osteopathie deutlich heraus. Am 12. Februar, dem ersten Konferenztag, erwarteten das Auditorium Vorträge aus den unterschiedlichen Bereichen der Osteopathie, die sich insbesondere mit der Frage beschäftigten, warum ein globaler Behandlungsansatz einem spezifischen vorzuziehen sei. Phillippe Druelle, Gastgeber der Tagung, legte auch in diesem Jahr wieder besonderes Augenmerk auf die internationale Ausrichtung und lud Referenten aus den USA sowie Kanada, Frankreich und England ein. Ab dem 13. Februar konnten sich die interessierten Teilnehmer zwischen sechs unterschiedlichen Workshops entscheiden. Das Spektrum war breit und interessant gefasst: Über viszerale Manipulationen, Enzephalonbehandlung, adjustierende Techniken sowie Faszientechniken waren nahezu alle denkbaren Themenbereiche vertreten. Ein Höhepunkt war Phillippe Druelles ganz persönlicher Erfahrungsbericht aus 30 Jahren osteopathischer Praxis, der den Teilnehmern des Workshops vielfältige Einblicke in die tägliche Arbeit Druelles am Patienten gab. Trotz dieser und anderer Highlights musste an anderer Stelle auch eine kleine Enttäuschung verbucht werden. So musste das Symposium auf

die Grande Dame der Osteopathie verzichten: Viola Frymann aus den USA sagte krankheitsbedingt ihre Teilnahme ab. Jedoch gelang es den Organisatoren, kurzfristig eine würdige Ersatzreferentin zu engagieren: Evelyne Soyez berichtete über das Thema „Entwicklungsanomalien bei Kindern“. Seit Jahren arbeitet die Französin für die Europäische Union. Sie ist verantwortlich für die Umstrukturierung und Einhaltung der Menschenrechtskonventionen in rumänischen Waisenhäusern und konnte den Teilnehmern ihre bedrückenden Erfahrungen anschaulich nahebringen. Da der Austausch osteopathischer Erfahrungen ein nicht zu unterschätzender Bestandteil des Symposiums ist, fanden die Teilnehmer im Rahmenprogramm auch Zeit und Muße für intensive Diskussionen. Eine Tradition des Symposiums traditioneller Osteopathen ist die Andacht in der über 1.000 Jahre alten Kirche. Besonders bewegend waren neben der musikalischen Untermalung die Textzitate aus der Bergpredigt, die die besondere Gabe des Heilens verdeutlichten. Am Samstagabend wurde es dann gesellig. Mit Livemusik und Tanz feierten die Osteopathen ausgelassen im Klosterwirt und zeigten auch in dieser Disziplin vollen Einsatz. Somit wurde das 13. Symposium zu einem vollen Erfolg. „Auch wenn viele die 13 nicht als Glückszahl ansehen, dem Symposium hat das in keinem Fall geschadet. Ganz im Gegenteil: Das Feedback vieler Teilnehmer war super. Die Veranstaltung ist sehr harmonisch verlaufen. Ein großes Kompliment an alle Organisatoren, die diese Veranstaltung erst möglich machten“, bemerkte Franz Probst, der als Vertreter des DROM am Symposium teilnahm. Bleibt zu hoffen, dass das 14. Symposium im kommenden Jahr ähnlich traumhaft wird. fb Susanne Vellmer, München

10. Jahrg., Heft 2/2009, S. 36–38, Elsevier GmbH – Urban & Fischer, www.elsevier.de/ostmed