meverfahren fu¨r die in der neuen DIN angegebenen hygienischen Abnahmeverfahren entscheiden oder ob sie die Zielvorgabe Dichtsitz und Leckfreiheit der Schwebstofffilter, Stro¨mungsvisualisierung und Sicherstellung der Druckverha¨ltnisse durch Pru¨fung der Stro¨mungsrichtung fu¨r ausreichend halten. Ein mikrobiologisches Monitoring ist nicht zu empfehlen. Dies ist ein wenig standardisiertes Verfahren und gibt eher Hinweise auf das Personalverhalten, nicht jedoch auf den funktionsgerechten Betrieb der RLT-Anlage. Auf grund der bis jetzt zur Verfu¨gung stehenden Studien ha¨lt das Niedersa¨chsische Landesgesundheitsamt die in der neuen DIN 1946-4 vorgeschlagenen hygienischen Pru¨fverfahren nicht fu¨r erforderlich und gleichzeitig fu¨r zeitaufwendig und kostspielig. Aus infektiologischer Sicht reichen die bisherigen, in der alten DIN 1946-4/1999 beschriebenen, Parameter zur hygienischen Abnahme und ja¨hrlicher periodischer U¨berpru¨fung aus; bei Raumklasse 1A sollten diese durch die Stro¨mungsvisualisierung erga¨nzt werden.
Literatur [1] Sehulster, L., Chinn, R.Y., 2003 Jun 6. Guidelines for environmental infection control in health-care facilities. Recommendations of CDC and the Healthcare Infection Control Practices Advisory Committee (HICPAC). MMWR Recomm Rep 52 (RR-10), 1–42. [2] Brandt, C., Hott, U., Sohr, O., Daschner, F., Gastmeier, P., Ru¨den, H., 2008. Operating Room Ventilation with Laminar Airflow Shows no Protective Effect on the Surgical Site Infection Rate in Orthopedic and Abdominal Surgery. Annals of Surgery 248 (5), 695–700. [3] Kappstein, I., 2007. Die Luft als Erregerreservoir fu¨r postoperative Wundinfektionen. Teil 1 Krankenhaushygiene up2date 2, 53–67. [4] Kappstein, I., 2007. Die Luft als Erregerreservoir fu¨r postoperative Wundinfektionen. Teil 2 Krankenhaushygiene up2date 2, 161–180.
30449 Hannover Tel.: 0511-4505283 E-Mail: karin.schwegmann@nlga. niedersachsen.de
Mitteilung der Kommission fu¨r Krankenhaushygiene und Infektionspra¨vention (KRINKO) Kommentar der KRINKO zur DIN 1946-4 (2008) Aufgrund mehrerer Anfragen zur Neufassung der DIN 1946-4 (2008), aus denen sich eine Verunsicherung medizinischer Einrichtungen und der U¨berwachungsbeho¨rden erkennen la¨sst, gibt die KRINKO folgende Stellungnahme ab: 1. Die Studienlage zum infektionsprophylaktischen Effekt von raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) mit turbulenzarmer Verdra¨ngungsstro¨mung zeigt gegenwa¨rtig (Stand 12/2009) keinen Vorteil in Bezug auf die Pra¨vention von postoperativen Wundinfektionen/Infektionen im Operationsgebiet (Kategorie III, keine Empfehlung, ungelo¨ste Frage) [1–3]. Eine Differenzierung in Raumklasse Ia und Ib ist somit unter diesem Gesichtspunkt nicht gerechtfertigt (s. auch Punkt 2). 2. Fu¨r viele andere Maßnahmen zur Pra¨vention postoperativer Wundinfektionen/Infektionen im Operationsgebiet existiert dagegen umfangreiche Evidenz zu ihrer Wirksamkeit. Sie sollen entsprechend den Empfehlungen der KRINKO konsequent umgesetzt werden [4]. 3. In den ku¨rzlich erschienenen KRINKOEmpfehlungen Personelle und orga’’ nisatorische Voraussetzungen zur Pra¨vention und Kontrolle von nosokomialen Infektionen wurde das Berufsbild des Krankenhaushygienikers beschrieben. Dieses sollte entsprechend auch fu¨r die DIN 1946-4 (2008) zugrunde gelegt werden [5]. 4. Das im Anhang F (normativ) aufgefu¨hrte mikrobiologische Monitoring ist fu¨r die Bewertung der einwandfreien Funktion der RLT-Anlage weder notwendig noch zielfu¨hrend. ’’
Quelle: Frau Dr. med. Karin Schwegmann Facha¨rztin fu¨r Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie Facha¨rztin fu¨r Hygiene und Umweltmedizin Niedersa¨chsiches Landesgesundheitsamt Bereich: Krankenhaushygiene Roesebeckstraße 4–6
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Krh.-Hyg. + Inf.verh. 32 Heft 2 (2010): 58–63 http://www.elsevier.de/khinf
Literatur [1] Brandt, C., Horst, U., Sohr, D., Daschner, F., Gastmeier, P., Ru¨den, H., 2008. Operating room ventilation with laminar airflow shows no protective effect on the surgical site infection rate in orthopedic and abdominal surgery. Ann Surg 248, 695–700. [2] Engesaeter, L., Lie, S., Espehaug, B., Furnes, O., Vollset, S., Havelin, L., 2003. Antibiotic prophylaxis in total hip arthroplasty. Acta Orthop Scand 74, 644–651. [3] Miner, A., Losina, E., Katz, J., Fossel, A., Platt, R., 2007. Deep infection after total knee replacement: Impact of laminar airflow systems and body exhaust suits in the modern operating room. Infect Control Hosp Epidemiol 28, 222–226. [4] KRINKO, 2007. Pra¨vention postoperativer Infektionen im Operationsgebiet; Empfehlungen der Kommission fu¨r Krankenhaushygiene und Infektionspra¨vention beim Robert Koch-Institut. Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 50 (3), 377–393. [5] KRINKO, 2009. Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Pra¨vention nosokomialer Infektionen. Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 52 (9), 951–962.
Quelle: Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin Nr. 4 vom 1. Februar 2010, S. 35
Wenn der Beruf die Haut krank macht Fru¨her waren Berufsausstieg und Umschulung fast zwangsla¨ufig die Folgen einer Hauterkrankung im Beruf. Heute ist das zwar anders, die wirkungsvollen Heil- und Pra¨ventionsverfahren sind aber noch zu wenig bekannt. Hautprobleme an den Ha¨nden werden in vielen Berufen immer noch als etwas angesehen, womit man leben muss. Kaum bekannt ist, dass Hauterkrankungen wie Ekzeme und Allergien die deutsche Wirtschaft ja¨hrlich bis zu 1,8 Milliarden Euro kosten – fu¨r Arbeitsausfall, Therapie und Umschulungen. Dabei gibt es inzwischen Programme, mit denen Betroffenen so effektiv geholfen werden kann, dass sie in ihrem Beruf bleiben ko¨nnen. Hauterkrankungen sind die ha¨ufigsten berufsbedingten Krankheiten in Deutschland. In manchen Branchen sind bis zu 10