Polarographische untersuchungen bei regulierung der tropfzeit durch abschlagen des tropfens

Polarographische untersuchungen bei regulierung der tropfzeit durch abschlagen des tropfens

JOURNAL POLAROGRAPHLSCHE TROPFZEIT II*. I)TE OF ELECTROANALYTICAL UNTERSUCHUNGEN BE1 DURCH DES ABSCHLAGEN TROPFZEIT_4I3H;iNGIGKETT II. Insi...

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JOURNAL

POLAROGRAPHLSCHE TROPFZEIT II*.

I)TE

OF

ELECTROANALYTICAL

UNTERSUCHUNGEN

BE1

DURCH

DES

ABSCHLAGEN

TROPFZEIT_4I3H;iNGIGKETT II.

InsiiLuL

SCHMIDT

fiir Physikalische

VON R.

UVD

Chemit:

VON der

(Eingegangen am ‘7.

Ein men,

polarographischer dem

CHEMISTRY

Strom

Faradayschen

(i) setzt

DER

TROPFENS

SCHORLEMER

UniversiCZil, November

Kapazitatsstrom i :

REGULTERUNG

KAPAZITj;TSSTRijMEN

Bonn

ip +-

(Dezrtschland)

1962)

sich im allgemeinen

(in) und dem

345

(;c),

aus xwei Anteilen

zusam-

also

ic

(1)

Urn diese b&den Antcile getrcnnt betrachten zu konnen, muss man jeweils den einen so gross machen, dass man ihm gegentiber den zweiten vemachl5ssigcn kann. Das ist rccht einfach im Falle des Faradaystromes, der bei einer Depolarisatorkonzentration von etwa 10-3 M mehr als 3 Zehnerpotenzen grosser a.ls der Kapazitatsstrom ist. Der umgekehrte Fall ist aber praktisch rccht schwierig zu verwirklichen, da alle Verunreinigungen des Leitsalzes und des Losungsmittcfs, vor allem dcr quantitativ nur unvollkommen zu entfemende Sauerstoff einen Faradayschen Strom fliessen‘ lassen. der in der Grossenordnung des an sic11 recht kleincn Kapazittitsstromes lie@. Wcnn also in der vorliegenden Arbeit die Tropfzeitabh&rgigkeit des Kapazitatsstromes untersucht wcrden SOIL, so ist von vomeherein mit einer gewissen Storung durch restliche Faradaysche Bei der klassischen

Strome zu rechnen. Polarographie ist der Kapazitatsstrom

ladung der sich beim Abtropfen fkiche bedingt, n?irnlich :

des Quecksilbers

ic = wobei Cr die statische (oder elcktrokapiharen Nullpunkt der Elektrodenspannung ist. sondem der Strolnverlauf ist gemein I

E

=

6 q

= =

durch

die Auf-

Elektrodenober(2)

integrale) Doppclschichtkapazitat und E, das auf den bezogcne Elcktrodenpotential ist. Da Cr eine Funktion besteht keine lineare Abhsngigkcit zwischen ic und En. gekriinunt (s. Abb. I). Fiir die KapazitZt gilt ganz all=

qc1

(3?

Dielektrizitatskonstante, Abstandund Flache der Kondensatorbelcge.

Cr = -~* I. Teil:

lediglich

neu bildenden

(dCr/&)E,,

c = & q/+rs (mit

stets

Kapazitst D.

der Fkicheneinhcit)

WOLFI. /_

ECectroanaZ_

Cl&z..

5. (1963)

345-349

H.

346

SCHAIIDT

Fiir q gilt bei dcr Tropfclektrode

m die Menge

sind.

Nach

Gl. (2)

von

Cl.

=

0.85

(mf)‘fn.

ausfliessenden

(4)

Quecksilbers

man

beirn

und c dessen

Differenzieren

nach

Dichte t gem&s

fiir den Kapazitatsstrom:

I -

man

gemittelte

Test.

alle Strom

(Die

io

i2

Iiapazit2itsstx6mc

I.

im

wenn

SCHORLEMER

der Zeit t I

(4) in (3) erhslt

ic =. Cl(S/3)

Abb.

VON

(GptGai/~)~f~

des pro Sekunde

Einsetzcn

R.

als Funktion

q T wobei

UND

o.s5?~z”=t-~J~E*

de

einer 0.5

d.6

M

-4ufnahmcrichtung

konstanten ZC ergibt

Grijsscn

sich durch

=

KCI-L6sung

bei vcrschicdenen

Polarogrammc

in AC

(5)

0

~54

der

Act-‘f=E,.

ist

zusammenfasst-

Mittelwertbildung

Tropfzeiten.

van

rcchts

Der

iiber

Einzelheiten

nach

links.)

dieTropfzeit

6

zu :

Tropfzeiten ?c misst sollte man eine Gerade mit der Neigung -1/3 erhalten. Das gilt aber nur dann, wenn man die lindenmg der Tropfzcit durch Abschlagen des Quecksilbcrs bewirkt- Variiert man dagegen die TropfWenn

man

und

im

zeit

durch

also

doppclt

bci

konstanter

logarithrnischen

Andcrung

Spannung

und

Massstab

gegen

der- Niveauh6he

dcs

verschiedenen fi auftrggt,

Quecksilbcrs,

so

andcrt

dcr in diesem Falle also nicht mit in die Konstante AC einbezogen kann dann G1. (6) such in folgender Form schreibcn: Zc = 0.8=&1

sich

werden

der

71~Wert,

kann.

Man

(nr&cl+-‘E,

(7)

Das Prod&t nz -9 ist gleich dem Tropfengewicht, das unabhtigig vom druck ist. Bei Anderung der Niveauhohe ist also FL-proportional 6-I. J_

EZccCvoa~raL

Chewz..

Quecksilber-,

=, (1463)

34-349

POLAROGR4PWIE

UND

TROPFZEITARHiiKGIGKEIT

34-Y

EXPERIMENTELLES

Die Versuche wurden untcr den gleichen Bedingungen und mit der gleichen tur ausgefiihrt, wie sie in dcr ersten Mittcilung bcsprochcn wurden_

Appara-

Abb. I zeigt die Kapazit5tsstrbme ciner 0.5 M KCl-Liisung bei verschicdenen Tropfzeiten, abcr konstanter NiveauhoheDer Schnittpunkt der Kurven‘ wurde in erster Naherung als elektrokapillare Nullpunkt angenommen. Die durch diesen Bunkt Iaufendc Spannungsgerade (0~) wurde als Bezug&nie zur Vcrrnessung de; Stromsttiken benutzt. Nach Gl. (2) sollte am clektrokapillaren Nullpunkt kein KapazitatsStrom flicssen, da E, dart gleich Null ist_ Wit Abb. I zeigt, ist das nicht der Fall: Bezogen auf die elektrisdze Nullinie des Schreibers (0~) fliesst such dart ein Strom (ipo) der also nur tin Faraday’scher sein kann. Dieser ist aber kcincswegs konstant, sondcm wschst mit negativcr werdender Spannung, da damit immer mehr Verunreinigungen zur Abschcidung gelangen und da insbesonderc der Sauerstoff zwei Reduktionsstufen hat, von denen sich lMilIivolt erstreckt. Eine quantitative moglich.

ausscrdem die zweite iiber mchrere Hundert Berechnung cliescs Stromcs ist also nicht

30-

1

:Ibb.

I 0-l

0.5

-

1

log

i

10

5

V [secl

2. TropfzcitabhZingigkeit der Kapazit%tsstrdmc nach Abb. I. Ordinate Einheiten. Die StromstZrkcn irl ,uA sind zus Abbe I ersichtlich.

in willkiirlichcn

In Rbb. z ist log Z gegen log 6 fur verschiedcnc Spannungen aufgetragen. Man erkcnnt, dass die theoretischc Neigung von -x/3. die xum Verglcich mit eingezcichnet wurde. nur in erstcr NS-ierune; erreicht wird. Ausserdem fsllt auf, &ass ein Teil der Kurvcn nach Ijingeren Tropfzeiten bin leicht durchgebogen ist. Mit Gi. (6) und untcr Bcriicksichtigung der Tatsache, dass such ein Faradayscher portional fill0 verlauft *, lasst sich Gl. (I) schrciben : f = odcr

bei konstantcm

Potential

A$3-WEn

Strom

+. BQllS

w

&-‘/3

+

&y/s

(91

Die Iogaritljmische Darstellung dicscr Gleichung zeigt Abb. Vcrh%ltnisse von a zu b. Zum Verglcich ist wiedcr die theoretische kann au&

der pro-

: _L Z

* Der Exponent

fliesst,

griisscr ,zls 116 s&n. wcnn dcr Strom /_

3 fur vcrschiedene, Neigung des reinen

such kinetisch

EIectronnal.

Chem..

begrenzt 5 (1963)

ist. 345-349

H.

3413 KapazitStsstromes

tellen

Kurven

stromes

von

SCHMILIT

2?-1f3

nach Abb.

Faraday’sche

(b =

UND

z etwa

Anteile

O)

dem

sind.

R.

VON

SCHOHI.EMEN

eingezcichnet.

Fall

Dieses

Man

entsprechen, Verhaltnis

erkennt,

dass

dass rund h&r@

die csyerimen-

~-IoO/~

nattirlich

des Gesamt-

vom

jeweihgen

Potential ab. Da aber cinerseits mit negativcr werdender Spannung die Faraday’schen Anteile zunchmcn, andererseits aber der Absohrtwert dcs Kapazitatsstromes ebenfalls zunimmt, 2ndcrt sich am Verhatnis bcider rclativ wcnig. Lediglich in der N%ihe des elektrokapillaren Nullpunktes selbst sol&e dieses Verhstnis einen Extremwert annehmen. Wegen nur sehr ungenau

der kleinen miiglich.

Kapazitatsstromstarken

ist dart

aber

ein Verrnessen

a zu

b. (Ordinate

100

50

-_

log i- t 10

5

a=b

0.2

: A~,I,.

3_

Die

Funktion

i =

a @--1/3

t

03

Q4

0.5

-

1

log

b @l/u fi.ir verschicdcne kilrlichc litihc.)

2 3 79 [sex]

45

VcrhZltnisse

will-

Die Potentiale, bei denen gemessen wurde. sind in Abb_ I eingezeichnet. Betrachten wir zu.n$ichst die Messwerte bei negativcm Potential (NI bis rV4) (Abb. 2). Sie strcuen umso weniger, je weitcr man sich vom elektrokapillarcn Nullpunkt entfemt. Die Neigung der Geraden nirnmt, wenn man von dcr recht ungenauen Geraden Nr absieht. nur unwesentlich zu. Auf der positiven Seite dagegen (Pr und P2) ist die Steigung wegen des geringen Faraday’schen Ante& merklich grosser. Auch bier ist die rclativc

Messgenauigkeit

Mciner

als

beispielswcise

bei

den

hohen

Rbsolutstrom-

stZrken IV3 und N4. und die expcrimentell geDass dcr Kapazitjitsstrom proportional 8--1/a verkiuft fundcnen Abweichungen tats%5Lich auf den Anteil des Faraday’schen Stromes zurtickzuftihren sind. ergibt sich schliesslich bei der Untersuchung von Adsorptionsstufen. ln Abb. z ist noch die Tropfzeitabh2ingigkeit der HBhc der Acfsor-ptionsstufe des Pyrdins”- (bei -1-43 W gegen N&X) eingetragen, die diesmal linear und zwar mit der thcoretischen Ncigung von -x/3 verhiuft. Dies& Ergetinis ist keineswegs iiberraschend;-denn wir haben in diesem Falle nicht einen Kapazit5tsstrom, dem em J.

EIeclroanal-

Cirem..

5 (1963)

345-349

POLAROGRAPHIE

UNL)

TROPFZEITABH&NGIGKEIT

349

Faraday’scher iiberlagert ist. sondem die Differenz zweier Kapazitatsstrome mit zwei verschiedenen Werten fiir die DoppelschichtkapazitZt_ Jeder diescr StrSme hat zwar einen Faraday’schen Anteil, aber diese sind fiir beidc gleich, so dass sie sich bei der Differenz

herausheben.

Auf cinc Anwendungsmijglichkeit der in Abb. z aufgetragenen gewiesen: Wcnn man Gl. (6) logarithmiert, erh?ilt man: log

zc :

log

(Cl

o.Sy?z”~~E,)

-

L log

-0 =

log(KC*)

Geraden

-

sei noch

hin-

0;.

y log 3

3

wenn man die konstanten Grossen in k’ zusammenfasst. Fiir 6 = I wird Zc = K Cl, das heisst, der Wert von ic an d.cr Stelle 8 = I erlaubt die Bestimmung der integralen DoppelschichtkapaziEit. Diesc ist aber auf anderem Wege recht schwierig zu gewinnen. da man sich sonst meist niclltstationarer Methoden (oszillographicshe Polarographic, Wechselstrompolarographie, Impedanzmcssverfahrcn usw.) bedient, bei denen man stets die Diffeerentialkapazit%t erh%lt. Die Genauigkeit der geschildcrten Methode hangt wieder von der Grijsse des storenden Faraday’schen Stromes ab. Fiir

das

Arbeiten

rnit

der

Abklopfvorrichtung

crgebcn

zich

aus

der

vorlicgendcn

Arbeit und der ersten Mitteilung dazu folgende Schlussfolgerungen: Weder fiir Diffusions- noch fiir reaktionsbedingte noch fti Kapazit5tsstrGme werden Abweichungen wenn man durch gceignete vom Verhalten mit normalen Tropfzeitcn beobachtet, Wahl der Arbeitsbedingungen den Spiil- und Kiickdruckeffekt ausschaltet. Da mit steigender Tropfgeschwindigkeit der Durchtrittsstrom kleincr, der Kapazit2tsstrom dagegen griisser wird, ist die fiir analytische Zwecke erreichbare Empfindlichkcit etwas geringer. Diescr Urnstand diirfte sich aber kaum nachteilig auswirken, da man bei eeringen Depolarisatorkonzentrationen ohne weiteres such mit gew6hnlichen Tropfzeiten arbeiten kann und ausserdem kompensiert wird, dass bei kleinen

der Verlust Tropfzeiten

an Empfindlichkeit die Auswertung

in etwa dadurch wegen der kleinen

Amplituden Die Hijhe Auswertung sich hier Methoden

der Tropfenzacken genauer wird. von Adsorptionsstufen steigt mit wachsender Tropfgeschwindigkeit, die solcher Stufen wird also empfindlichcr und gcnauer. Allerdings wird man lieber der wesentlich empfindhcheren nicht stationtien im allgcmeinen bedienen, bei dencn die iinderung der Differcntialkapazitst registriert wird. ZUSAMMXNFASSUNG

Die Untersuchung von Kapazit;dtsstrGmen bei durch Abklopfen gesteuerten Tropfzeitcn ergibt keine Abweichungen vom Verhalten bei normalen Tropfzciten. Die log Z/log O-Kurve zeigt die theorctisch zu erwartende Neigung von -r/3_ Abweichungen werden durch Oberlagerung eines Faraday’schen Stromanteils gedeutet, der durch Verunreinigungen bedingt ist. Die Auswertung von Stromst2.rke-Tropfzeit-Kurven da die Variationsbreite wcsentlich gr6sscr wird bei gesteuertcn Tropfzciten genauer, ist, aLs dies durch Andcnmg des Quecksilberdruckes maglich ist.

LZTERATUR 1 L). WOLF, J_ Electuoanal. Chem.. 2 R. v. SCIIORLEMER. Diplomarbeit

5 (1963)

Bonn,

156. 1962: Verijffentlichung

in Vorbereitung.

J_ ElectroanaE.

Chewa..

5 (1963)

345-349