Thermische und elektrische Leitfähigkeit von Vanadinlegierungen zwischen 20 und 650 °c

Thermische und elektrische Leitfähigkeit von Vanadinlegierungen zwischen 20 und 650 °c

JOURNAL OF NUCLEAR THERMISCHE 32 (1969) 88-I 00. 0 MATERIALS UND ELEKTRISCHE NORTH-HOLLAND LEITFiiHIGKEIT ZWISCHEN PUBLISHINU CO., AMSTERDAM...

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JOURNAL

OF NUCLEAR

THERMISCHE

32 (1969) 88-I 00. 0

MATERIALS

UND ELEKTRISCHE

NORTH-HOLLAND

LEITFiiHIGKEIT

ZWISCHEN

PUBLISHINU

CO., AMSTERDAM

VON VANADINLEGIERUNGEN

20 UND 650 “C *

U. HEUBNER der Metallgesellschaft

Met&l-Laboratorium

Eingegangen

Werte

der thermischen

wurden

und elektrischen

an Vanadin-Titan-

Legierungen

mit bis zu 20 Gew.

20 und 650 “C mit der Temperatur abhangigkeit

der elektrischen

zunehmendem

Titangehalt

Niobs auf die thermische

geringer,

und

Widerstand

800 “C entsprechend

zu, welche

fur

lautet.

abweichendes

Ein

Legierungen

alle

VTi3

cherem Ausmass. steigt

Abgesehen

Werkstoffen

mit

dem

im gesamten

Bereich

hinreichender

Genauigkeit

Auch

die bei hoheren

Wiirmeleitfiihigkeitswerte 20 “C gemessenen

zeigen

20

electrical entire

gleich nur

can

die

VTi3

dabei

den warmfesten

an, sie

mindestens

gleichwertig.

be

conductivity of vanadium-titanium titanium-niobium alloys containing titanium the

or niobium.

alloys

the

titane

650 “C avec

oder

and vanadiumup to 20 wt “/{,

encore

Untersuchung

im Rahmen

diminishes

A.G.,

VTi3

part l’alliago

the influence

eines Forschungsvertrages

und der Metallgesellschaft

t’hermal

of

elect,rical

conductivity,

these

or at least equivalent nickel alloys at high

avec

croissante.

des teneurs

avec

zwischen

Frankfurt/Main. 8X

la

croissantos, thermique

faible

h 20” et diminue

temperature

specifique

croissante.

augmente

et VTi3Nb15,

ce dernier

un comportement

la conductibilite

der Gesellschaft

TAa

antre 20 et,

exponentielle

Qtudiees, apparait

montrent

variation

en titane

une for&ion

VTi3

La

avec la temp&ature

snr la conductivilith

est relativement

tous les materiaux

with

plus faible,

*

to

electrique

of the electrical

Karlsruhe,

values

are superior steels and

du niobium

plus

resistance

dependence

while

from

20 O&,en poids de tit,ano et de niobium.

800 “C suivant

and for

increases

conduct)ivity

650 “C.

at’ 20 “C.

la temperature

et Blectrique

and electrical

Alliages

content,

20 and

at higher temperatures

de la conductibilite Blectrique est plus faible avec les tenenrs

in the range 20-650 “C. The temperaturetitanium

the

over the

La conductibilite thermique augmente aussi bien pour le vanadium pm que ponr les alliages ontre 20 et

temperature

with increasing

from

accuracy,

between

et vanadium-titane-niobium

allant jusqu’a

und Nickel-

iiberlegen

conductivity

computed

T/Q.

to the function

Les valeurs de la conductibilite thermique ct electrique ont ete mesurees sur les alliages vanadiilm-

Widerst,and

Both for pure vanadium

thermal

from the alloy

temperatures.

sind die Vana-

were made of the thermal

show

of all the alloys

can be computed

range

measured

l’influence Measurements

conductivity

conductivity

respect

for all

which

650 “C mit,

aus dem bei

Stahlen

also

With

vorliegenden

elektrischen

bei erhijhten Temperaturen

is similar

only alloys

with sufficient

temperature

vanadium alloys to heat,-resistant

ermitteln.

legierungen

The

electrical of increase

are V/3 “/:,Ti and V/3% Ti/l:i~~~

resistivity,

resistivity

Widerstand

20 und

konnen

specific

rises proportionately

Values of thermal

in schwl-

T/e linear

elektrischen

Temperaturen

spezifischen

behaviour

investigated

bei allen untersuchten

errechnet werden. Hinsichtlich der Wiirmeleitfkhigkeit dinlegierungen

zwischen

letztere

zwischen

investigated.

The t,hermal conductivity

Der

conductivity even smaller

function

20 and 800 “C; the function

the alloys

V/39(, Ti, the thermal

vermindert)

Werkstoffe

Quotienten

The

Nb, the latter to a lesser degree. Apart

Leitfahigkeit,

von der Legierung

lasst sich aus dem spezifischen

rises.

an exponential

des

Verhalten

die Warmeleitfiihigkeit

follows

der Einfluss

Exponentialfunktion

und VTi3Nb15,

temperature

between

and electrical

small at 20 “C and becomes

anomalous

nimmt

einer

the

resistivity

zwischen

noch weiter.

untersuchten

on the thermal

mit’

klein und

Temperatur

elektrische

as

Niob

Deutschland

wird

und elektrische

zunehmender

of niobium

zu. Die Temperatur-

Leitfahigkeit

ist bei 20 “C verhaltnismassig spezifische

bzw.

a.M.,

1969

is relatively

nimmt sowohl beim

als such bei den Legierungen

Rein-Vanadin

sich mit

Leitfahigkeit

“/b Titan

Frankfurt

am 2. Januar

und Vanadin-Titan-Niob-

gemessen. Die Warmeleitfahigkeit

A.G.,

qui, pour

idontique.

Les

en proportinn different,

thermiqur

fiir Kernforschung

h

de tous mbH..

LEITF~HIQICEIT

VON VA~ADI~LE~I~RU~UE~

les mat&Gaux &udi& augmente ~~~rerne~t en fonction du rapport T/p, relation qui a pu &re d&ermin6e avec une pr&sion au&ante B partir de la r&&stanceBlectriquesp&ifique mesu.rBedans tout le domaine aompris entre 20 et 650 “CL De &me les valeurs de la conductibilit6thermique

1. Einleitung

B plus haute tem~rat~ peuvent &re calcul4es B paftir de la r&istance Blectriquesp&fique mew&e it 20 “C. Du point de vue de la conductibilitcjthermique, les alliages de vanadium sont sup&ieurs ou au moins Equivalentsaux aciers et aux alliages de nickel r&istants & chaud aux temp&atures Blev6es.

Fehlstelten,

In den let&en Jahren sind Vanadinlegierungen wegen ihrer ke~phys~alisGhen ~nteressante Wer~toffe s&neller Brutreaktoren

Eigens~haften

f iir ~rennele~ente geworden. Bei geeig-

neter Zusammensetzung zeigen Vanadinlegierungen zudem ausgezeichnete Warmfestigkeiten

89

Dabei

erwies sich, dass mit Aus-

nahme der Proben VTi3Nb15 in den nioblegierten

und VTi’l,EiNb15

St&ben das Niob

nicht

ganz vo~lst~nd~g in Liisung gegange~ war. Die N~obko~ze~t~ation der entsprechenden Proben ist also etwas geringer {maximal um etwa O,l5 Gew. Oh), als in Tabelle 1 angegeben ist. Anschliessend wurden die Proben aus den

bei den zu erwartenden Betriebstemperaturen urn 650 “C l-5). Neben den vorstehend ge-

fehlerfreien und homogen erscheinenden Partien

nannten Eigenschaften ist fiir die Verwendung dieser Werkstoffe unter anderem das W&me-

der rundgehiimmerten Stdbe entnommen spanabhebend fertig bearbeitet.

IeitvermEigen von Bedeutung. Hieriiber soil im folgenden berichtet werden. Neben der ther-

Aufgrund der vorhandenen Verunreinigungen (Tabelle 2) besassen die untersuchten Werk-

mischen ~itf~h~gke~t ist dabei such die elektrisohe Leitf~higkeit ermittelt worden. Ferner war zu priifen, inwieweit die W~rmeleitf~higkeit i.iber den einfacher zu messenden spezifischen

stoffe kein vollkommen einphasiges Geftige. Stets waren feine A~s~heidungen in mehr oder weniger gleichm~siger Verteilung vorhanden. Hieriiber sol1 an anderer Stele berichtet

Widerstand

werden 6).

2.

bestimmt

Untersuchte

werden kann.

3.

Werkstoffe

und

Versuche

Die untersuchten Legierungen hatten die in Tabelle 1 angegebenen Nennzusammensetzun-

3.1.

gen. Daneben enthielten sie Verunreinigungen an Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff, die

Bereich zwischen 30 und 40 “C dienten zylindrische Probestlibe van 8 mm 0, in denen

vol~st~ndig aus dem in Tabelle Vormaterial herriihren.

parallel zur Lgngsachse eine station&e

W~rme-

strijmung

wurden

2 angef~h~en

Die Proben waren fiir die vorliegende Untersuchung im Lichtbogenofen unter Argon erschmolzen und mit einstiindigen Zwischengliihungen (unter Vakuum < 10-S Torr bei 980 “C) mehrfach urn etwa 40% durch Rundhgmmern bis nahezu auf den gewiinschten Probendurchmesser verformt worden. Nur die Proben einer der beiden untersuchten Legierungen VTilO waren aus dem Kern eines f i.ir die Rohrhe~~elIung verwendeten Gussbolzens entnommen und gleichfalls durch Rundhgmmern verformt worden. RGntgengrobstrukturaufnahmen dienten zur sorgftiltigen Untersuchung der

rundgeh&mmerten

St&be auf

Risse

und

Zur

THEIZMISCJIIE LEITF&IIGKEIT

Messung

der

Wiirmeleitfghigkeit

erzeugt wurde.

Die Proben

im

an einem Ende elektrisch beheizt, und die erzeugte Wtirmemenge aus der mit PrB;zisionsinstrumenten gemessenen (und auf die elektrischen Verluste bei der Messung korrigierten) elektrischen Leistung mit Hilfe des elektrischen W&rmeB;quivaIents berechnet. Das andere Ende der Probe wurde mit Hilfe eines Thermostaten auf 20 “C gehalten und das sich in Probemitte an den Enden der 50 mm Iangen ~essstre~ke einstdlende Temperaturgef~lle mit Hilfe von Thermoelementen gemessen. Zur Vermeidung von Wgrmeverlusten war die Probe van einem Schutzrohr aus ChromNickel-Stahl umgeben, das in guter N&herung

U.

90

HEUBNER

TABELLE

Nenn-Zusammensetzungen !

Legierung

VZusa,mmensety

(Gew. 76)

1

v

.

.

VTi3 . . . VTi5 . . VTilO. . . VTi20. . VTi3Nb15. VTi7,5Nb15 VTilONblO VTi10Nb20 VTiZONblO VTi20Nb20

. . . . . .

. . . .

. . . .

. . . .

97 95 90 80 82 77,5 80 70 70 60

i

. . . .

. . . . . . . ) . . . . ~

~ ’

Werkstoffe.

‘_

Zusammensetzung

100

-

94,7 96,8

~

g

-

79,0

1016 21,0

15 15 10 20 10 20

87,s 82,7 83,l 76,3 72,3 65,0

3,4 %5 11,2 11,7 22,0 23,l

89,4

10

20 3 7,5 10

10 20 20

Nb

I

-

3 5

(At. “/)

Ti

v

Nb

I

-

100

. . . I .

1

der untersuchten

68 w

I

5,7 12,0 .5,7 11,9

i TABELLE

2

Reinheit des Vanadins und des fiir die Herstellung der Legierungen verwendeten anderen Vormaterials (fiir Vanadin Mittelwerte aus 13 Analysen unterschiedlicher Chargen, fiir Titan Richtwerte, fiir Niob entsprechend der Umschmelzhiirte) . Gehalt (ppm)

Vanadin . . . . . . . . . (elektronenstrahlgeschmolzen) Titan . . . . . (Titanschwamm)

. .

. . ~ I

Niob . . . . . . . . . . . (elektronenstrahlgeschmolzen)

den

gleichen

0

i

N

x00

,

460

1000

~

30

ea. 100

Temperaturgradienten

Gehalt (At. %)

I

~

C

0

N

C

440

0,254

0,167

0,188

100

-

-

-

-

_

I

ea. 100

~

~

wie

die

Probe aufwies. Die gesamte Anordnung war mit Hilfe lose gepackter Watte gegen Luftstramungen von aussen isoliert. Nach Einstellung einer stationgren W&mestrijmung erfolgten im Verlauf von cit. zwei Stunden mehrere Einzelbestimmungen der Der aus diesen hervorWirmeleitf%higkeit. gehende Mittelwert ist mit einem relativen Fehler von ca. & 1,4% behaftet. Die Absolutwerte konnten durch Messungen an einer die als Tochterstandard Sph&ro-Guss-Probe, von Reinstblei bestimmt worden war, iiberpriift werden. Der aus der Unsicherheit in der Bestimmung des Durchmessers und der wirksamen MesslSnge der Proben in die Messung eingehende

Fehler betr> k 1,2%. Der Gesamtfehler wird aufgrund zahlreicher Vergleichsmessungen an der Standardprobe auf i 2 bis i 3% geschgtzt. Fiir die W&rmeleitfSihigkeitsmessungen bei erhijhten Temperaturen wurde ein Messverfahren mit station&rem Temperaturgefglle in einer stabf6rmigen Probe von 8 mm Durchmesser gewihlt. Die Messltinge betr8;gt 50 mm oder 20 mm, je nachdem, ob eine Absolut- oder eine

Relativbestimmung

Die Probe zylinders und

befindet

sich innerhalb

aus Kupfer,

mittels

gewiinschte

vorgenommen

Einheit

elektrischer Temperatur aus

eines

der als Thermostat

100 und 650 “C eingestellt die

wird.

Probe

Beheizung im

Bereich

auf

dient eine

zwischen

wird. Die Probe und

Hohl-

bzw.

nachgeschalteter

LEITFAHIGKEIT Referenzprobe

ist mit einem

Ende

91

VON VANADINLEGIERUNGEN

mit dem

nommen

und vor jeder Messung

die Probe

bis 16 Std. auf der betreffenden

1

Temperatur

Kupferthermostaten verbunden und wird am anderen Ende mit Hilfe eines aufgesetzten Probenofens aufgeheizt. Hat sich ein stationarer

gehalten. Der Fehler

Zustand eingestellt, so kann der Temperaturgradient der Probenmessstrecke bestimmt und

fischen elektrischen Widerstandes ist in erster Linie durch die Unsicherheit bei der Bestimmung

die pro Zeiteinheit durch den Probenquerschnitt stromende Warmemenge aus der Leistungs-

Potentialabgriffe

aufnahme

betragt

des

Probenofens

oder

aus

dem

des Probendurchmessers

Temperaturgradienten der Referenzprobe bekannter Warmeleitfahigkeit ermittelt werden 7).

4.

Urn die Probe ist ein Doppelmantel

4.1.

aus Chrom-

bei der Bestimmung

des spezi-

und des Abstandes der

auf

der

Probe

gegeben,

er

ca. * 2%.

Ergebnisse THERMISCHELEITFAHIGKEIT

Nickel-Stahl vorhanden, in dem in guter Naherung der gleiche Temperaturgradient wie

In Fig. 1 und in Tabelle 3 sind die Ergebnisse der Warmeleitfahigkeitsmessung nach dem Ab-

in der Probe mit Hilfe eines Hilfsofens eingestellt wird. Die gesamte Anordnung befindet

solutverfahren

(im Temperaturbereich

zwischen

evakuierten

30 und 40 “C!) zusammengestellt. Die thermische Leitfahigkeit der binaren Vanadin-Titan-Legie-

Kessel aus rostfreiem Stahl mit wassergekiihlter

rungen liegt nach den eigenen Messungen (volle

Wandung. Fur die Bestimmung

Kreise)

sich

in einem

auf

< 10-5 Torr

der Warmeleitfahigkeit

bei erhijhten Temperaturen

wurde das Relativ-

verfahren angewendet. Als Referenzproben dienten Stangenabschnitte eines unlegierten Baustahles,

dessen

Warmeleitfahigkeit

Titangehalt

8) bei

angewendeten

erreichen 10). 3.2.

ELEKTRISCHE LEITFAHIGKEIT

Die elektrische Leitfahigkeit wurde als Kehrwert des spezifischen elektrischen Widerstandes an Proben von 80 mm Lange und 5 mm (2, in bekannter Weise mit Hilfe der StromSpannungs-Kompensation ermittelt. Die Messlange betrug 50 mm. Fur die Messung wurde ein Rijhrenofen mit hinreichend langer Zone konstanter Temperatur verwendet. Durch den Ofen war ein an beiden Enden gekiihltes und mit vakuumdichten Durchfiihrungen fiir die elektrischen Zuleitungen versehenes Quarzglasrohr gefiihrt, innerhalb dessen die Probe mit der Vorrichtung fiir Stromzufiihrung und Potentialabgriffe angeordnet war. Die Messungen

wurden

unter

Argon

(99,99)

vorge-

1 eingetragenen

starker, dann schwacher

0 VTi l

906

Relativ-

verfahren ist grosser als beim Absolutverfahren bei Raumtemperatur und diirfte etwa f 8%

zunachst

409

erhiihten Temperaturen andernorts a) ermittelt worden war. Der Gesamtfehler bei dem bei erhiihten Temperaturen

tiefer als die in Fig.

Literaturangaben (leere Kreise) 12). In beiden Fallen nimmt die Warmeleitfahigkeit mit dem

y + E ”

0,07

j

906

V Ti

(mch

12)

Wg.Mcssung )

+

10 Gtw-%

Nb

=

15 Gaw.-‘l.

Nb

z f

903

0.02 0

5

10 Tttan

15

20

25

(GM.-‘/.)

Fig. 1. Wlirmeleitfiihigkeit von Vanadin-Titan- und von Vanadin-Titan-Niob-Legierungen in AbhBngigkeit vom Titan-Gehalt, nach Angaben von Weeks und Smith 12) sowie eigenen Messungen. Die Messungen von 12)erfolgten bei 70 “C, die eigenen Messungon bei SO-38 “C (VTi-Legierungen) bzw. 34-40 “C (VTiNbLegierungen) .

92

U. HEUBNER TABELLE

Warmeleitfahigkeit

von

letzte

Vanadin

Spalte

Mittlere Temperatur Legierung

enthalt

und

3

Vanadin-Basis-Legierungen

zum Vergleich

in Umgebung

den spezifischen

elektrischen

der Raumtemperatur

Warmeleitfahigkeit

Spez. Bemerkungen

in der

V

35

(cal/cm*sec*“C) 0,069s

elektr.

Widerstand

Messstrecke (“C)

(die

Widerstand).

( 10-49*cm)

) (W/cm*grad) 0,074 und 0,084 cal/cm*sec* “C

0,293

~

0,242

bei 100 bzw. 70 “C, nach 11,12) VTi3

30

0,0615

0,257

VTi5

30

0,0572

0,239

0,258 0,287

VTilO

39

0,0503

0,210

Probe

1*

VTilO

38

0.0481

0.201

Probe

2

VTi20

38

0,0379

0,158

0,058 Cal/cm*

0,345

sec. “C bei

0,345

70 “C nach

12)

0,047 cal/&n* sec. “C bei 70 “C

0,498

nach 12)

VTi3Nb15

38

0,0541

0,226

0,325

VTi7,5Nb15

37

0,0422

0,177

0,392

VTilONblO

35

0,0439

0,184

0,405

VTi10Nb20

34

0,0315

0,132

VTi20NblO

38

0,0327

0,137

VTi20Nb20

40

0,0298

0,125

*

Aus einem

fur die Rohrherstellung

verwendet’en

0,432 Probe

0,535 0,563

Gussbolzen

Tcmpcratur

hat f. Langsriss

entnommen.

( OC )

von Rein-Vanadin und von einigen Vanadin-Legierungen zwischen 20 und 650 “C. Fig. 2. Wlrmeleitfahigkeit Es sind die durch die Messwerte gelegten Ausgleichskurven wiedergegeben, die Messpunkte selbst wurden der besseren Ubersicht halber weggelassen.

ab. Der Einfluss des Niobs ist aus Fig. 1 gleichfalls zu ersehen. Trligt man die Wiirmeleitfahigkeit nicht, wie in Fig. 1, iiber den Titan-Konzentrationen in Gew. %, sondern tiber der Summe der Legierungszusatze in At. o/O auf, 80 wird deutlich, dass sich Zusatze von Niob weniger auf die Wkmeleitfahigkeit des Vanadins auswirken als die Titan-Zusatze. Dies

wird im folgenden noch anhand der sich sehr ahnlich verhaltenden elektrischen Leitfahigkeit n&her gezeigt. Die Ergebnisse der Warmeleitfahigkeitsmessungen an einigen ausgewahlten Legierungen bei hijheren Temperaturen zeigt Fig. 2. Alle gepriiften Werkstoffe einschliesslich des Reinvanadins zeigen im untersuchten Bereich eine

LEITFXHIBKEIT Zunahme

der

Temperatur.

Warmeleitfahigkeit

Anderweitig

Untersuchungen Leitfahigkeit

des

fur

die

Reinvanadins

Zunahme mit der Temperatur rund

mit

2 wiedergegebenen

750 “C, extrapolieren

stetige

bis zu wenigstens Kurven

noch auf hiihere Temperaturen,

ungenauigkeit

liegt. Das

bedeutet

sich der schon bei Raumtemperatur

thermische eine

1600 “C is). Man wird deshalb

in Fig.

der

119Is) vorgenommene

ergaben

93

VON VANADINLEGIERUNBEN

noch

weniger

bemerkbar

macht.

Wie

nach-

stehend gezeigt wird, gilt diese Regel nicht nur fiir die thermische,

gefahrlos

trische Leitfahigkeit.

diirfen. Die in Fig. 2 fiir

dass

Einfluss des Niobs mit zunehmender Temperatur

such die

beispielsweise

such,

nur geringe

4.2.

sondern such fiir die elek-

ELEKTRISCHE LEITF~HIGKEIT

Reinvanadin bei hoheren Temperaturen angegebenen Warmeleitfahigkeitswerte liegen urn 0,0025 bis 0,006 bzw. 0,004 cal/cm.sec “C (d. h. maximal urn weniger als 8%) unter den in der

Die elektrische Leitfahigkeit des Vanadins zeigt bei 20 “C einen Abfall mit zunehmendem

Literatur 11, Is) angegebenen Werten, wobei der Anstieg der in Fig. 2 fur Reinvanadin wiedergegebenen Warmeleitfahigkeitskurve mit den bisherigen Veroffentlichungen praktisch iibereinstimmt. Wie aus Fig. 2 weiter hervorgeht, ist der

keit etwas aus dem Rahmen. Der Abfall der elektrischen Leitfahigkeit schwacht sich mit zunehmendem Titangehalt ab. Interessant ist

mittlere Anstieg der Warmeleitfahigkeit zwischen 20 und 650 “C umso grosser, je niedriger die bei 20 “C gemessene Warmeleitfahigkeit war. Nur die Legierung VTilO bildet dabei eine Ausnahme, wobei deren Abweichung vom allgemeinen Bild aber noch innerhalb der Mess-

Titangehalt (Fig. 3). Dabei fallt die Legierung VTi3 durch eine erhijhte elektrische Leitfahig-

der Einfluss des Niobs auf die elektrische Leitfahigkeit, welcher bei der in Fig. 3 gewahlten Darstellungsweise (Summe der Legierungsprozente) gut in Erscheinung tritt. Dabei liegen die Messpunkte der Niob-haltigen Legierungen iiber denjenigen der bin&en Vanadin-TitanLegierungen. Das bedeutet, dass die elektrische Leitfahigkeit des Vanadins durch Zusatze von Niob vie1 weniger beeinflusst wird als durch

zooc l

VTi5

35-

2.0.

\

\

VTi2;NbtO

1.57 0

5

10

15 Summt

20 dcr

25

‘*VTiZONbZO

30

35

. 40

Lcgi,runguusBtzc(Atom-‘/.)

Fig. 3. Elektrische Leitfiihigkeit von Vanadin-Titan-Niob-Legierungen bei 20 “C, aufgetraggen iiber der Summe der Legierungszusiitze in Atomprozent. (Die Verunreinigungen gem&as Tabelle 2 sind dabei nicht beriicksichtigt).

U.

94

Zusltze

von

Titan.

erhalt man der thermischen Betrachtet fahigkeit

Ein etwa

wie bereits

ahnliches

Bild

bemerkt - such bei

Leitfahigkeit.

man in Fig. 4 die elektrische Leit-

in ihrer Abhangigkeit

peratur,

HEUBNER

ven. Sie laufen zu hijheren Temperaturen zusammen.

Gleiches

gilt

fiir

die

hin

dariiber-

liegenden Kurven der Legierungen VTilONblO und VTilONb20.

VTilO,

von der Tem-

so erkennt man, dass sie mit zunehTemperatur zunachst stark, dann

mender schwacher

abfallt. Die Legierung

dieser Darstellung

VTi3 fallt in

wiederum aus dem Rahmen :

ihre elektrische Leitfahigkeit

nimmt bei hijheren

Temperaturen in vie1 geringerem Masse ab, als dies bei Reinvanadin und der Legierung VTi5 der Fall ist. Eine ahnliche Anomalie ist such fur

die

Leitfahigkeitskurve

der

VTi3Nb15 erkennbar. Der schon bei 20 “C geringe

Legierung Einfluss

des

Niobs auf die elektrische Leitfahigkeit (Fig. 3) wird ahnlich wie bei der therm&&en Leitfahigkeit mit zunehmender Temperatur noch geringer. Man erkennt dies in Fig. 4 an den VTi20. drei untersten, fiir die Legierungen VTi20NblO und VTi20Nb20 gezeichneten Kur-

a034

0

I

I

I

5

IO

15

I

20

T i t a n ( GM.-%) (4

0 VTilONblO

0 VTiZONblO

\

0

II -1

0

Fig,

100

4.

und von

200

Elektrische

300

400 Tcmpcratur

SO@

600

?W

600

to0

Leitfahigkeit

von Rein-Vanadin

einigen Vanadin-Legierungen

zwischen

20

und 800 “C. Es sind die durch die Messwerte gelegten Ausgleiohskurven wiedergegeben, die selbst wurden der besseren iibersicht gelassen.

Messpunkte hslber weg-

-4

to”

10

5

Trton

15

-I 20

(Gcw-‘A)

P)

Fig. 5. Thermische Leitfahigkeit (a) und elektrische Leitflihigkeit (b) der Vanadin-Titan-Legierungen bei 20, 350 und 650 “C.

LEITFiHIGKEIT

5.

VON

Diskussion Zunachst

gut in die Werte des Vanadins und der anderen

sei die thermisohe

Leitfahigkeit

der bin&en

rungen bei verschiedenen hangigkeit

95

VANADINLEGIERUNGEN

vom

und elektrische

Vanadin-Titan-Legierungen

weise ist dies eine Folge davon,

Temperaturen

handenen Verunreinigungen

Titan-Gehalt

in Ab-

betrachtet,

wie

Legierung legierten

und 650 “C eingetragenen

damit die elektrische

Punkte wurden den

der Fign.

thermische

2 und 4 entnommen. Leitfahigkeit (Fig. 5a) fallt

Titan

abgebunden

Die

zeichnenderweise

mit

Rein-Vanadin

dass die vor-

(vgl. Tabelle 2) der

VTi3 in besonderem

sie die Fig. 5a, b zeigen. Die dort fiir 20, 350 Kurven

einfiigt. Moglicher-

Vanadin-Titan-Legie-

Mass vom zu-

werden

Leitfahigkeit

und sich

erhoht. Be-

geht mit dem ubergang

zu der Legierung

vom

VTi3 such ein

zunehmendem Titangehalt bei den drei Temperaturen in etwa gleichem Ausmass ab. Nur bei 20 “C und niedrigem Titangehalt erfolgt die Abnahme etwas starker. Die Kurven wurden in der Darstellung der Fig. 5a weitgehend als gerade, aber unterbrochene Linien gezeichnet,

Wechsel in der Morphologie der in allen betrachteten Werkstoffen vorhandenen feinverteilten Ausscheidungen einher 6).

urn einmal dem Messfehler und zum anderen der nachfolgenden weiteren Diskussion und Auswertung (Fign. 8 und 9) schon Rechnung zu tragen. Die Abnahme der elektrischen Leitfahigkeit (Fig. 5b) wird jedoch mit ansteigendem

eines linearen Anstiegs des spezifischen elektrischen Widerstandes ist. Der Temperaturkoeffizient schwacht sich vielmehr bei allen Werkstoffen mit zunehmender Temperatur im untersuchten Bereich sehr merklich ab. Er wird

Titangehalt deutlich geringer. Bemerkenswert ist, dass sich die elektrische Leitfahigkeit der Legierung VTi3 bei 20 und 650 “C nicht mehr

aber such vom Reinvanadin iiber die Legierung VTi5 zur Legierung VTilO gehend mit zu-

25

Fig.

6.

t VTi

66OT

* VTi

600°C

7.5

Elektrische Leitfiihigkeit

Es sei bemerkt, dass der mit zunehmender Temperatur erfolgende Abfall der elektrischen Leitfahigkeit (Fig. 4) in keinem Fall Ausdruck

nehmendem Titangehalt geringer. Das bedeutet ,

lop

des Van&dins, der Vanadin-Titan

und der Vanadin-Titan-Niob-Legierungen

bei 20, 650 und 800 “C, aufgetragen iiber dem relativen Temperaturkoeffizienten elektrischen

Widerstandes.

(de/dT)-(

l/e) des spezifischen

U.

96

dass bei den

Vanadin-Titan-Legierungen

Matthiessen’sche Legierungen

HEUBNER

die

Regel14) nicht erfullt ist. Die

(ausser VTi3

starker Abweichung

und -

in weniger

- such VTiSNb15)

in der linearen Abhangigkeit

zeigen

des Temperatur-

grund

der Verunreinigungen

(vgl.

vorhandenen

Ausscheidungen

Legierungen

hier wie homogene

Die Giiltigkeit

Tabelle

2)

verhalten sich die Mischkristalle.

der Dellinger-Beziehung

war

an zahlreichen

Legierungssystemen

bisher fiir

koeffizienten des spezifischen elektrischen Wider-

Temperaturen

urn 20 “C erwiesen.

Da sie im

standes vom

vorliegenden Fall in einem weiten Temperaturbereich giiltig ist, darf man die fiir de/dT gefundene Differentialgleichung (3) integrieren

Widerstand

selbst aber ein nor-

males Mischkristallverhalten. Dellinger l5) gefundene

und

Der erstmalig von spater

an zahl-

reichen weiteren Legierungen im Mischkristallbereich gleichfalls beobachtete 16-1s) lineare Zusammenhang zwischen der elektrischen Leitfahigkeit l/e und dem relativen Temperaturkoeffizienten (de/dT) . (l/e) des spezifischen elektrischen Widerstandes ist namlich erfiillt. Wie man in Fig. 6 erkennt, liegen die VanadinTitan- und die Vanadin-Titan-Niob-Legierungen dabei auf derselben

Geraden:

(I)

Int,eressant ist, dass der gleiche lineare Zusammenhang unabhangig von der Priiftemperatur bei 20, 650 und 800 “C gefunden wurde, nur die Legierung VTi3 fallt bei den hoheren Temperaturen deutlich heraus. Es gilt dann fiir den relativen Temperaturkoeffizienten (de/dT)( l/e) des spezifischen elektrischen Widerstandes e der Vanadinlegierungen zwischen 20 und 800 “C: (de/dT). (lie) = 7,81 x lo-s( l/e) - 4,06 x 10-a?

(2)

wobei e in 52 cm einzusetzen ist. Fiir den absoluten Temperaturkoeffizienten de/dT des spezifischen elektrischen Widerstandes lasst sich entsprechend

schreiben :

de/dT = - 4,06 x 10-4~ + 7,81 x 10-s.

er=1,924x

10-4-(1,924x

10-4-&Ja$Jsox).

. exp { - 4,06 x lo-4(T - 293)). Es wird dabei unterstellt,

(4)

dass die Funktion

fiir T + co dem von Gl. (3) angegebenen Hochstwert von rund 1,924 x 10-4 Q cm zustrebt. Tatsachlich ergibt sich (Fig. 7a, b) bei Abweichungen von Q 3% eine gute tibereinstimmung mit den zwischen 20 und 800 “C experimentell ermittelten Widerstandswerten.

(l/e) [SI?-lcm-l] = 0,128 x lOs(de/dT)( l/e) + 052 x 104.

und erhalt

(3)

Mit Hilfe der in den Gl. (2) und (3) geschriekann der Temperaturbenen Beziehungen koeffizient des spezifischen elektrischen Widerstandes der Vanadinlegierungen also in einem weiten Temperaturbereich allein aus der Kenntnis der elektrischen Leitfahigkeit bzw. des Widerstandes ermittelt werden. Trotz der auf-

Nur die experimentell gefundenen e-T-Kurven der Legierungen VTi3 und VTi3Nb15 liegen oberhalb von etwa 300 “C mit steigender Temperatur zunehmend tiefer als nach Gl. (4) berechnet, und zwar bei 800 “C urn rund 15 bzw. 6,5%. Einige zusatzliche, bei - 196 “C gewonnene und gleichfalls in die Fign. 7a, b eingetragene Messwerte zeigen allerdings, dass zu tiefen Temperaturen hin generell mit systematischen Abweichungen von Gl. (4) zu rechnen ist. Der elektrische Widerstand bei 4,2 “K konnte nur fiir Vanadin (Fig. 7a) ermittelt werden, da die Legierungen hier supraleitend sind. Sucht man einen Zusammenhang zwischen elektrischer und thermischer Leitfahigkeit, SO bietet sich zunachst an, die in Abhangigkeit von der Temperatur gemessene Wlirmeleitfahigkeit gegen den Quotienten aus absoluter elektrischen und spezifischem Temperatur Widerstand aufzutragen : nach dem WiedemannFranz-Lorenz’schen Gesetz I91 20) l=L(T/e) *

Die

Anwendung

*>

des erweiterten

(5) Wiedemann-

Franz-Lorenz’schen Gesetzes [I=L(T/p)+b] war nioht erforderlich, da die Konstante b in allen F&lien mit guter Genauigkeit

Null

betriigt.

600

400

Temperatur

-

Fig.

7s, b.

1000

e&l

tom

I

0

4iCJ

2w

600

Temperatur

experimentcll

800

PKI

Spezifiseher elektrisoher

Wider&and

gewonnenen Widerstandswerte

der Van&din-Legierungen.

(fur VTilO

izm

PKI

die Mittelwerte

die mit Hilfe von Gl. (4) errechneten Widerstand-Temper~tur-Kurven,

Eingezeichnet

sind sowohl

die

fur Probe 1 und Probe 2) als such

letztere ctls unterbrochene

Linden. Die

Streuung der Messwerte riihrt zum Teil daher, dass sich beim Anfheizen und Abkiihlen jeweils ein etwas anderer Verlauf der Widerstand-Temper&m-Kurven

einstellte (man beachte hier die vorhandenen Verunreinigungen).

U.

98

in dem 3, die Wlrmeleitfahigkeit, Temperatur, Widerstand

e den

HEUBNER

T die absolute

spezifischen

elektrischen

und L die Lorenz-Zahl

bedeuten,

sollte hier eine lineare Abhlngigkeit

bestehen.

Anstelle des Kehrwertes trischen Widerstandes

des spezifischen

eingesetzt

betrachtete

elektrische

werden. Verfahrt

in dieser Weise zunachst Raumtemperatur

elek-

kann in Gl. (5) such die

bisher in erster Linie Leitfahigkeit

man

mit erhijhter Genauigkeit

ge-

= 2,29 x lo-*(T/Q),

(6)

legen. Nur die an den Legierungen VTi20 und VTilONb20 ermittelten Warmeleitfahigkeitswerte weichen von dieser Geraden urn mehr als 6% ab, und nur beiderLegierungVTilONb20 ist die Abweichung grosser als 10% *). Geht man einen Schritt weiter und iibertragt aus Fig. 2 die Werte der Warmeleitfahigkeit fiir 20, 200, 350, 500 und 650 “C in die Darstellungsform der Fig. 8, so erhalt man Fig. 9. Abgesehen von der Legierung VTi3 ergeben sich fiir die untersuchten Werkstoffe wieder Geraden, welche sehr dicht beieinanderliegen und deshalb nicht eingezeichnet worden sind. In Fig. 9 ist nur die durch Gl. (6) gegebene Gerade wiedergegeben; keiner der gemessenen Warmeleitfahigkeitswerte weicht, wenn man die Legierung VTi3 ausser acht lasst, von dieser gemeinsamen Geraden starker als urn 7% ab. Besonders bedeutsam ist, dass sich der in die Gl. (6) der Fig. 9 einzusetzende elektrische Widerstand iiber Gl. (4) errechnen lasst. Die Bestimmung der Wlirmeleitftihigkeit der Vanadinlegierungen bei erh6hten Temperaturen l&sst sich damit tiber eine einzige Messung des elektrischen *

Die an diesen beiden Legierungen abweichend

von der Gl. (6) gemessenen Warmeleitfahigkeitswerte konnen

ihre Ursache

Unregelmlissigkeiten

durchaus

in nicht

erkannten

oder Storungen der betreffenden

Proben haben. Im Hinblick darauf, dass diesen b&den Legienmgen kommt,

vorerst keine technische Bedeutung

zu-

wurde von einer erneuten Probenherstellung

abgesehen.

.YT,lONb20

fiir die in Nahe der

messenen Wlrmeleitfahigkeitswerte, so erhalt man Fig. 8. Wie man erkennt, lasst sich durch die Messwerte eine Gerade der Gleichung 1[W/cmegrad]

930.

_._.

5.0

6.0

7.0

a.0 h9

Fig.

8.

fahigkeit

Zusammenhang

lo.0

9.0 (10~'nm.cm

zwischen

ii und dem Quotienten

II.0

li.0

li0

1

der

Warmeleit-

aus absoluter Tem-

peratur T und spezifischem elektrischen Widerstand e fur die untersuchten

Vanadin-Legierungen,

fur den Temperaturbereich (Tabelle

Widerstandes

bei

20

zwischen

30 und

giiltig 40 “C

3).

“C vornehmen.

Im

vor-

liegenden Fall lagen die fur 650 “C experimentell ermittelten Warmeleitfahigkeitswerte nur urn < 6 o/o neben den aus ~200~ errechneten. Die Abweichungen liegen also noch innerhalb der fiir die Warmeleitfahigkeit bei erhijhten Temperaturen abgeschatzten Messgenauigkeit. Die Steigung der durch Gl. (6) gegebenen Geraden liegt nahe an der theoretisch zu erwartenden 21) Lorenz-Zahl von 2,45 x 10-s Vs/gradz. Urn einen ersten Ansatzpunkt zum Verstandnis der vorstehend beschriebenen Zusammenhange zu bekommen, kann man davon ausgehen, dass im vorliegenden Fall der Warmewiderstand (als Kehrwert der Warmeleitfahigkeit) durch vier Komponenten gegeben ist. welche in Naherung als additiv angenommen werden. Man kann dann schreiben:

w= WGt

Wtne’-t W&f

W&.

(7)

Der Kehrwert des Terms WG, die Gitterwarmeleitfahigkeit, sollte im betrachteten Temperaturbereich mit l/T abnehmen. Die elektronischen Anteile des Warmewiderstandes entsprechen den Komponenten des spezifischen elektrischen Widerstandes : dem Widerstand @th des idealen Kristalls, dem durch Gitterstorungen hervorgerufenen Restwiderstand ~0 und dem

LEITFXHIGKEIT

Widerstandsanteil

in das unvollstandig

entsteht.

Periodischen nimmt

Wider-

der

Reinvanadin

beobachtete

Warmeleitfahigkeit

sein,

wahrend

mit

der noch

Warmeleitfahigkeit

der

steilere

Uber-

die Warmeleitfahigkeit

oberhalb

von

Zunahme

Temperatur

stehenden Niob dagegen im gesamten Tempera-

Anstieg

turbereich

bei den Legierungen

mit dem Legierungsgehalt

nahestehenden

Zirkon und Niob 22). Bei Zirkon

cit. 400 “C mit der Temperatur zu, bei dem in der 5. Zwischengruppe unterhalb des Vanadins

standsanteil kiinnte die wesentliche Ursache fiir die beim

Systems

gangselementen

gefiillte

Dieser letztgenannte

99

VANADINLEGIERUNGEN

e8, der als Folge der Streuung

der s-Elektronen d-Band

VON

zunehmende

der

zwischen

rund

20 und

1600

“C.

Technisch bedeutet dieser positive Temperatur-

auf das

koeffizient

Rest-

fiir das Vanadin

und seine Legie-

rungen, dass diese Werkstoffe bei den zu erwartenden Betriebstemperaturen der Schnellen Briiter hinsichtlich der Warmeleitfahigkeit den warmfesten legierten Stahlen und Nickellegierungen 8922-25) iiberlegen oder zumindest gleich

widerstandsglied zuriickzufiihren sein diirfte. Das dem elektrischen Widerstand des idealen Kristalls entsprechende thermische Widerstandsglied sollte im untersuchten Temperaturbereich dagegen zunehmen oder annahernd konstant bleiben. Eine weitergehende Analyse lag nicht im Rahmen der vorliegenden Untersuchung. Bemerkenswert ist in jedem Fall die

sind. Abschliessend

seien

die Moglichkeiten

zur

Vorabschatzung der elektrischen und thermischen Leitfahigkeit aus dem LegierungsBei Stahlen sind solche gehalt betraohtet.

an Reinvanadin beobachtete Zunahme der Warmeleitfahigkeit im Bereich hijherer Temperaturen. Eine solche Erscheinung ist bei einem technisch reinen Metal1 nur selten anzutreffen, das Vanadin teilt diese Eigenschaften mit den ihm in der 4. und 5. Nebengruppe des

Moglichkeiten

gegeben 8926). Fur die binaren

Vanadin-Titan-Legierungen lassen sich thermische und elektrische Leitfahigkeit aus dem Kurvenverlauf der Fign. 5a, b entnehmen. Bei

0.45.

0.40.

” 5 435. 5

l

/O*

>‘O’

2 = z f g

,/”

l

c e c” 0,30. l

/A

OV l VTi3 l VTiS ‘VTilO

0,25.

A V Ti 3NblS QV Ti7.5Nb15

OJ5T 7.0

&O

9*0

10,o

II.0

12,0

13.0

14,o

15,o

140

17.0

IP$1~6mhn~

9

Fig.

9.

Zusammenhang

zwischen der Wtirmeleitfiihigkeit

spezifischem elektrischen Widerstand

A und dem Quotienten aus absoluter Temperatur

Q, giiltig fiir den Temperaturbereich

zwischen 20 und 650 “C.

T

100

U. HEUBNER

den Vanadin-Titan-Niob-Legierungen einfache Abhgngigkeiten erkennbar. VTi7,5

Die

Nb15

Legierungen

erfiillen

ihrer elektrischen

sind

so

VTi3Nb 15 und

(Fig. 3):

(l/e)20 oc

104(4,29-0,123At.

V

Verijffentlichung (Stuttgart

Praktische Physik, 21. AuA.

1960) S. 388

8, K. Bungardt und W. Spyra, Arch. Eisenh. 36 257

g, Die Fa. Deutsche Edebtahlwerke AG, Krefeld,

=

%Ti-0,082At.

(Juni 1968)

demnlichst

Vgl. F. Kohlrausch:

(1965)

[Q-lcm-l]

H.-U. Borgstedt, M. Rtihle urld P.

Biihm,

Wincierz, Vortrag 6. Plansee-Seminar

bei 20 “C hinsichtlich

LeitfB;higkeit in guter Nghe-

rung die Gleichung

5, H.

dagegen nicht generell

stellte die ala Referenzproben dienenden Stangen-

%Nb),

abschnitte zusammen mit den damn gewonnenen

(8)

wobei sich aus der so gewonnenen elektrischen Leitfghigkeit iiber Gleichung (6) such die

Messdaten

loI

Fiir

freundlicherweise

die in der Literatur

zur Verfiigung. h&fig

zu findenden

unrealistischen Fehlerabschiitzungen leitftihigkeitsmessungen

thermische Leitfiihigkeit bei 20 “C in guter Naherung errechnen l&St. Es ware aber noch

von W&me-

bei erhiihten

Tempera-

turen vgl. F. Richter und R. Kohlhaas: leitftihigkeit

des reinen Eisens

Wiirme-

zwischen

- 180

zu priifen, inwieweit Gl. (8) such auf ghnlich und niedriger legierte Werkstoffe anwendbar

und 1000 “C unter besonderer Beriicksichtigung

ist. Auf die Legierungen VTilONblO und VTilONb20 ist sie nicht mehr anwendbar, da

(1965)

der 11

)

hier der Einfluss des Niobs auf den elektrischen Leitwert sehr vie1 geringer wird (bei der

Phasenumwandlungen,

Arch.

Eisenh.

36

827

H. E. Dunn und D. L. Edlund

in Rare Metals

Handbook,

C. A.

2. Aufl.,

herausgegeben

New York

Mit’teilung

von

von

Hampel,

1961, zitiert als persiinliche

A.

K.

Seyboldt,

Gen.

Electric

Comp.

Legierung VTi20Nb20 ist er nur noch rund halb so gross, wie in Gl. (8) zum Ausdruck

12) J. L. Weeks und K. F. Smith, Trans. AIME 203

kommt). Eine Gl. (8) entsprechende Funktion liesse sich such fiir 650 “C angeben, allerdings

13) I. B. Fieldhouse und J. I. Lang, ARF,

(1955) TR.

1010

60-904

(1960)

WADD

S. 1

mit demselben Vorbehalt wie fiir 20 “C und sol1 deshalb zungchst’ nicht weiter ausgefiihrt

14) A. Matthiessen und C. Vogt, Poggend. Ann. 122

werden.

15

(1864) 16

J. H. Dellinger, J. Franklin Inst. 170 (1910) 213

1

M. Hansen,

Frau E. Oestreich

sei fiir die Mitarbeit

bei

den Wtirmeleitftihigkeitsmessungen und der Auswertung, Herrn K. Koppe fiir Messungen des el. Widerstandes und Herrn G.Kindleben f iir mathematische und Auswertungsarbeiten herzlich gedankt. Die Messungen des el. Widerstandes bei tiefen Temperaturen erfolgten im Institut fiir Metallphysik der TW’-Berlin (Prof. Dr. H. Wever), wofiir gleichfalls bestens ge-

17)

Rajala

R.

und R.

Metals

J. van

3 (1961)

Thyne,

Ann.

el)

Metals

12 (1967)

M. 280

Less-

Schirra,

J.

Metals

11

Less-Common

A.

“)

Poggend. Ann.

25 (1885)

Sommerfeld

Physik,

und J. M. Parks,

227 (1963)

Ann.

60

422

(1872)

429;

; Wiedemanns

1 und

H.

Bethe,

2. Aufl. 24 (Berlin

Eine Zusammenstellung enthiilt

147

13 (1881)

Handbuch

der

1933) S. 356

bisher gemessener Daten of high properties

: Thermophysical

t’emperature solid materials

(herausgegeben

van

Y. S. Touloukian, New York, 1967) R. W. Powell : A Symposium on high temperature steels and alloys for gas-turbines

(London

1952)

Spec. Rep. Iron Steel Inst.. Nr. 43; S. 315 (Dis-

24)

489

H. Bijhm und F. Mir, J. Less-Common (1966) 408 H. BGhm und

J.

Lorenz,

Wiedemanns

Rostoker, The Metallurgy of Vanadium (New

B.

C. D. Starr, Trans. AIME

L.

23)

1958)

Johnson

“1 G. Wiedemann und R. Franz, Poggend. Ann. 89 (1853) 497 20)

Literatur York,

R.

191 (1951) 1184

18) W. Kijst’er und J. Heusler, Metal1 22 (1968) 1

dankt sei.

Common

W.

Trans. AIME

Danksagung

W.

19

1

25) 26 )

kussionsbeitrag) R. W. Powell und R. P. Tye, Engineer (London) 209 (1960) 729 R. W. Powell, Int. (1965) 1033 It. Kohlhaas (1965)

30

und W.

J. Heat Kierspe,

Mass.

Transfer

8

Arch. Eisenh. 36