Untersuchungen an Viren der Zier- und Wildgehölze

Untersuchungen an Viren der Zier- und Wildgehölze

Zbl. Bakt. Abt. II, Btl. 129, S. 13!)-WS (1974 ) [A us cl em Institut fiir Phytopathologie Aschersleben der Akademie cler Lanclwirtschaftswissenschaf...

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Zbl. Bakt. Abt. II, Btl. 129, S. 13!)-WS (1974 )

[A us cl em Institut fiir Phytopathologie Aschersleben der Akademie cler Lanclwirtschaftswissenschaften der Delltschen Demokratischen Republi k 1

Untersuchungen an Viren der Zier- und Wildgeholze 8. Mitt.: Neue Befunde an Forsythia, Hydrangea und Philadelphus sowie Viren und Virosen an Rhamnus, Centaurea, Galvezia, Cistus, Forestiera, Abeliophyllum, Celastrus, Staphylea und Crambe Investigations on Viruses of Ornamental and Wild Woody Plants 8th Communication: New Results with Forsythia, Hydrangea and Philadelphus as well as Viruses and Virus Diseases in Rhamnus, Centaurea, Galvezia, Cistus, Forestiera. Abeliophyllum, Celastrus, Staphylea, and Crambe K. Schmelzer Mit 12 Ahhildungen

Summary The following spontaneously appearing combinations of viruses and woody plants not known until now were found: tomato black ring virus in Forsythia intermedia, Forestiera acuminata, Abeliophyllum distichum, and Celaslrlls orbiculatus; arabis mosaic and tomato bla ck ring viruses in complex in Staphylea trifolia; tobacco rattle virus alone or in complex wit h arabis mosaic virus in Hydrangea aspera var. strigosa; elm mottle virus in Philadelphus spec. ; cucumber mosaic virus in Centaurea canariensis var. subexpinnata and C. arbutifolia; cucumber mosaic and broad bean wilt viruses (the latter is identical with nasturtium ringspot virus) in complex i n Centaurea canariensis and C. webbiana; broad bean wilt virus in Gah}ezia speciosa; alfalfa mosaic virus in Cistus pO]Juli{olilts and C. mons]Jeliensis; cabbage hlack ring virus in Crambe strigosa val'. gigantea; an unidentified, only gmft-transmissible virns in Rhamnu s {rangula. New for Europe is the demonstration of cucumbel' mosaic virus in Rhamnus cathartica. The viruses were transmitted onto herbaceous test plants mechanicall y, in case of some aphirltransmissible viruses also by vectors and then identified hy the aid of antisera. Alfalfa mosaic. virus was only detected by direct serological investigations of leaves of diseased Cistlls: The syndromes observed on the spontaneously infected woody plants are described. Numerolls new experimental hosts of elm mottle an~ broad bean wilt viruses as well as their reactions are mentioned.

Die Fortfiihrung unserer Virusuntersuchungen an Zier-, Forst- und WildgehiHzen, iiber die nach elfjahriger Dauer eine zusammenfassende 0 bersicht gegeben wurde, fiihrte unter anderem Zllr Entdeckung weiterer Geholzwirte des Kirschcn blattroll-Virus (SCHMELZER 1971, 1972 a, 19721). Dariiber hinaus konnten noch zllsatzliche Kombinat.ionen von Viren und Geholzen festgestellt werden. Diese Bcfllnde sind Gegenstand del' vorliegenden Arheit. Die neuen Ergebnisse bestatigten zllm Teil unsere Erfahrung, daB an einem bereit, aIs spontan von einem Virus befallen ermittelten Geholz auch andere Viren vorzukomm en pflegen. Zum Teil zeigten sic jedoch, daB die bisherige Liste der Familien mit viruskranken Geholzen noch durchaus unvollstandig ist.

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K. S chmelzcl'

Die angewendeten Methoden, T es tpflanzen und Seren entsprachen denen in fl'iiheren Arbeiten, so daB sie hier niehl noeh einmal angefiihl't werden . Es ist ledigli ch darauf hinzuweisen, daB
(broad hean wilt virus) (arabis mosai c virus) (cucumber mosaic virus) (cherry leaf roll virus) (cabbage black ring virus) (strawherry lat ent ringspot virus) (alfalfa mosaic virus) (tohacco rattle "irus) (elm mottle "il'\ls)

AWV1) AMV G.\1\f KB\' KoSRV LER\, LMV

BIa" USV

1. Viren an Forsythia-Arten Al'beiten Hbcr di e Gelbnetl.kmnkheit del' Forsy lhi e (ForsYI.hia interl1lrdiaj und del' Nachweis, daB cine Variante des AMV ihre Ursaehe darstelIt, standen mit am Anfang lInserer Untersuchungen iiher Gehiilzviren (SC HMELZER u. SCHMIDT 1959, SCHMELZER 1962/63b). Erstaunlich erschien lIns, daB trotz del' nachgewiesenen experirnentellen Anfiilligkeit del' Forsythie fiir das TMa Y, UllY llnd US" (SCHMEL ZER :1957 , H)G2/G3 a, 19(9) und trotl. langjahriger zahlreieher ~ achweisversllehe an Forsythien mit virusvel'diichtigen El'scheinungen kein weitel'es Virus in Spontaninfektion festzustellen war. Erst n e ueJ'(lings konnte das Tahakringflecken- Vil'lls (tohacco ringspot virus) aus gelhnetzkranker Forsythia spec. und aus symptomloser F. ol'ata in den USA isoliert wero en (TINGCO u. VARNEY Ul70, WATEHWOHTH u. POVISH :1972). A. Das Tomatenschwarzring-Yirlls an Forsythia ,:ntrrm erlia Zab e l 1m Jahre 1971 wurden wir in Mliggelhcim h ei Berlin auf ein Vorkommen des TSRV aufmerksam gemacht, das zahlreic he krautige Pflanzenarten in einem Kleingarten auf Sandboden erfaBt batte. fm Verlauf ansc hlieBende r Untersue!mngen erwiesensich allch Striiuchcr einer Forsythienhecke 'als infil.iert. Zu clen mechanischen Ohertragungen wurd e nul' Blattmaterial verwendet. In keinern Fall zeigten di e Straueher des Standortes auf Virushefall zmii ckz llfiihrendc S)' mptome. Di ese l' Befnnd steht in tihel'ei nstimmnng mit friiheren eig-enen Ergehnissen, naeh denen zwar mit Sliimmen des AMV, nieht jcdoch mit del' Isolierung "Ro U" des TSRV, 1) Friiherer Name: Ringmosnik- Virus lIN Kapuzinel'kresse (nnstnrt.ium l'ingspot vil·us ). neu er en cnglischen Untersuchungen stimmen die hl'iden Viren sCl'Ologisch weitgehend iiberein ( COOK u. GIBBS 1971, FRown u. TOMLINSON 1.972 ). ~nch

Untersuchungen

Ull

Vircn del' Zier- und Wildgcholzc. 8. Mitt.

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Krankheitserscheinungen an mechanisch beimpften Forsythienstecklingen bewirkt wcrden konnten (SCHMELZER 1962/63 d). Eill Heisolierungsversuch des TS H V aus Forsythien war abel' seinerzeit unterbliehell. Mit Hilfe von Antiseren gegen die lsolierung "Ho U", die dem Kal'toffelhukettSerotyp und gegen die lsolierungell "Ca N" und "Ho G", die dem HUbenringfleckenSerotyp angehOren (SCHMELZER 1970c), wurde die Zugehorigkeit des TSHV-lsolats von Forsythien aus NIUggelheim hestilllIllt. EbeTlso wie hei allen anderen TSH VLefallenen Pflanzenarten des Standortes lag del' IHibenringflecken-Serotyp VOl', tla das Ho U-Antiserum mit einem homologen Titer von 1: 256 bis zur YerdUnnungsstufe 1:32 reagierte, wiihrend die entsprechenden Zahlen fUr das Cal\'- und das HoGAntiserum 1: 512 und 1: lO:ZIr hetrugen und damit den homologen Titern entsprachen. Negativ verlaufene PrUfungen mit Antiseren gegen AMY und LEHV erwiesen, daIJ keine zuslitzliche lnfektion mit ihnen vorlagell. B. Das Arabismosaik-Virus an FO/'l;ylhill europaea Deg. et Bald. 1m Park VOIl Worlitz bei Dessau fanden wir Ellde J uli 1972 einen Strauch von Forsythia europaea mit breilen chlorotischell Blattrlindern. Es erscheint nicht sidler, daIJ dieses Symptombild tatsliehlich von Viren hervorgerllfen worden war, vielleicht war es standortbedingt. ProLeweise dllrehgefUhrte Virllsisolierllngsversuche verliefen erfolgreich. Die Testpflanzenreaktionen und die serologischen PrUflillgen ergaben, daB es sich um das AM V handelte. Testllngen mit Antiseren gegen beide Serotypen des TSHV, gegen das LER V und das KB V brachten keinen Hinweis auf das Vorhandensein einer Zllslitzlichen Infektion mit diesen Viren. Mitte August 1972 wurde im Botanischen Garten del' Universitlit Jena ein Exemplar von Forsythia ettropaea mit normal gcflirbten Bliittern angetroffen. ViI'lIsisoliemngsversuche erbrachten in diesem Fall ein negatives Ergebnis.

2. Das Tabakmauche- und das Arabismosaik-Virus an Hydrangea aspera D. Don subs}}. strigosa (Rehd.) McKlintock Die Gattung If ydrangea umfailt 23 Axten von S lrlillchern und Biillmen, unter denen If. macrophylla (Thunb.) Ser. sich als Wirt zahlreicher Viren herausstellte. Auf dem Gebiet del' DDR konnte von diesel' Species in stichprobenartigen Untersuchungen getopfter Verkaufspflanzen das Hortensiemingflecken- Vims (hydrangea rings pot vims) schon VOl' mehreren J ahren erhaltcn werden (SCHMELZER unverOff.). Bereits in del' 7. Mitteilung diesel' Reihe war dariiber berichtet worden, daB ~lutterpflanzen del' in den USA beheimateten Hydrangea arborescens L. ,Grandiflora' dUI'ch das TMa V befallen waren und daB von J ungpflanzen das AM V und TSH V im Gemisch isoliert wurden (SCHMELZER 1970 b). In del' gleichen Baumschule im Raum von Berlin, in del' die Vil'llShefllude an Hydrangea arborescens gemacht worden waren, hatte man inzwischen aus Stecklingen gezogene H. aspera sllbsp. strigosa als zlikUnftige Mutterpflanzen angebaut. Diese Art ist in Bergwaldern Sud- und Ostasiens beheimatet, die hier vorliegende Subspecies in China und Hinterindien. Del' Baumschulbetl'ieb hatte die Pflanzen 1966 aus del' BRD hezogen. Ein groBer Teil del' Striiucher zeigte weitgehend ahnliche Symptome wie die seinerzeit untersuchten Hydrangea arborescens, obwolll sich beide Arten auf Grund ihrer Blattform und Behaarung deutlieh unterseheiden. Die Krankheitserscheinungen Lestanden in einem gelben odeI' griinen Mosaik an mehreren, nicht jedoch an allen Bllittern (Abb. 1).

K. Schmelzer Von mehreren befallenen Strauchern mit Gelbmosaiksymptomen wurden im Mai 1971 hzw. 1972 Virusisolierungen auf krautige Testpflanzen iibertragen. Sie bewirktcn am Tabak die typischen nckrotisehen Erscheinungen dcs TMa V. Serologische Untersuchungen mit PreBsaft infizierter Testpflanzen zeigtcn, daB ein weitgehend mit dem niederlandischen Stamm "Ra" iibereinstimmender Serotyp dieses Virus vorlag. Aus ellllgen Hydrallgea wurde zusatzlich das AMV isoliert, wie aus der

ALI>. 1 lIydrangea aspera subsp. strigosa, sponlan virusinfiziert. OLen: GelLmosaiksymptome; unten: Griinlllosaiksyrnptome

Untersuchungen an VirCll der Zier- und Wildgehiilze. 8. Mitt.

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schnellen systemischen Erkrankung von Chenopodium quinoa und Gurke sowie aus serologischen Priifungen zu schIieBen war. Dagegen konnte wedel' das TSR V noch das LER V in den Testpflanzen nachgewiesen werden. 3. Das Ulmenscheckungs-Virus an Philadelphu5 spec. Bisherige Untersuchungen stellten an Strauchern der Gattung Philadelphus drei verschiedene Viren fest, und zwar LMV, AM V und GMV (SCHMELZER u. SCHMIDT 1968, SCHMELZER 1970 b). Das erstgenannte war aus Pflanzen mit einer WeiBscheckung erhalten worden, die in spateren Untersuchungen durch Riickinfektion an einem geSun den jungen Samling reproduziert und zus1itzlich an einem anderen Standort bei spontan infizierten Strauchern gefunden werden konnte. Mitte Juni 1972 wurden in del' kiirzlich neu bepflanzten Eingangsallee wm Park von Sanssouci in Potsdam jiingere Straucher von Philadelphus spec. mit Krankheitserscheinungen beobachtet, die an die vorn LM V verursachte WeiBscheckung erinnerten, ihr abel' nicht vollig enlsprachen. Sie bestanden aus einem Hell-DunkelgriinMosaik mit blasiger Verbeulung und verstarkter Zahnung del' Blatter (Abb. 2, A). Meist erschienen bestimmte Zweige als bevorzugt befallen, wahrend andere nur symptomlose Blatter aufwiesen. Von vier kranken Strallchern wurde Blattmaterial enlnommen und auf die gebrauchlichen Testpflanzen abgerieben. Drei Proben riefen an ihnen virose Symptome hervor. Es liel.l sich kein Unterschied zwischen den erhaltenen Isolaten

Abb. 2. Symptolllc dcs Ulmenscheckungs- Virus. A: Spontall infizierte Philadelphu8 spcc.; ll-E: experimelltell infizierte Pflanzen; D: Dorothealltlllls bellidiformis (rcehts: gesullde Pflanzc); c: Echium lycops is (links: Folgeblatt, rechts: abgeriebenes lllatt; D: Saponaria ocymoides (abgeriebene miitter); E: Valerianella rimosa (rechts: gesunde Pflanze)

14.4

I\. Schmelzel'

el'll1iueJn. ~Iehrfache serologische Pl'lifungen zu ihrer Identifiziel'ung mit Antisel'cn gegen GMV, LMV, AM V, Leide Serotypcn des TSH.V, KB V und LERV verlicfen negativ. Dagegcn wurden mit Antisel'en gegen die Isolierungen "U" und "FAdm" des US V von Ulmus carpini/,olia Gled. und Syringa yulgaris L. positive Ergebnisse his ungefiihr zur gleichen Verdlinnungsstufe erreicht, wie sie mit den homologen lsolierungen maximal zustande kamen. Die Reaktionen vel'sehiedener Tcstpflanzcn gegenubel' den US V-Isoliel'ungen von Philadelphus entsprachcn denjenigen, die in frlihel'en Untersuchungen Leobachtet werden konnten (SCHMELZER 1969a). Dies hetraf u. a. Aptenia cordi/,oliu (L. f.) Schwant. (Abb. 2, B), Chenopodium Iluirwa Willd., Hyuscyamus niger L. , Lobelia erinus L., Nicotiana labaclllil L., Ph{/i;eolus yulgaris L. , Phlo.,/; drwnnwlldii Hook., Silene coeli-rosa (L.) Rolll·b., Vigna siltetlsis Savi ex Hassk. und Zinnia elegans Jacy. Ein abweichcmlcs Ergelmis war, daB Celosia argentea L. nicht nul' 10kal, sondeJ'J1 auch systcmiseh infiziert werdcn konllte, wie durch sehwache Scheckung und positi ven H.liektcst dcl' FolgebHittel' zu beweisen war. Au/3erdern wurde vcrslH.: lit, mit lIilfe einer USV-lsolicI'llllg allS Philadclphus neuc cxperimentellc Wil'te Zll erm itteln. Dic Ergebnisse sind in Tabclle J ZllsaIllmengefaBt. Insgesamt erwiesen sich 82 Arlen als anfiillig, von denen 74 systemiseh und nul' 8 lediglich lokul infiziert werden konnten. Die neucn \Yirte gehoJ'cn 26 Familien an. Damit erhiiht sieh dcr hisher bekannte expcrimentelle \Virtskreis auf 148 Arten in insgcsaml31 Familien. EJ'stmalig steHtc sich cinc \lonokotyl e als US V-Wirt hel'aus. Dic bemel'kenswert grofic Affinitat des USV zu Geholzell zcigte sich Linch in dcn hier vorlicgenden Untersuchungen. Es konnten die stl'anciligen hzw. baumformit-(en Arlen flebe bolollsii, Paulownia tomentosa und f,yciuIII J1I11illli/,oliulIl experimentcll infizicrt werden. Als eharakteristisch fUr die USV-Isolierung aus Philadelphus envies sieh ihrc Fahigkeit, Pflanzenarten del' versehiedensten Familienzugehorigkeit symptomlos systemiseh Zll befallen. Die US V-Herklinfte aus Ulm.us und Syringa hatten weitaus ofter KrDnkheitserscheinungen hervorgerufen. Diesel' Cegensatz kaun ah er zufalls- odeI' saisonhedingt sein. Die seincrzeit geprUften Arten neigen vielleicht haufiger zur Symptomauspragung als die diesmal heimpften, und die neuerlichen Un tcrsuchungen erfolgten in del' lichtDrmen J ahrcszeit. Tabelle i Bisher unhekanntc cxpel'imentelle 'Virlc ties Clmcnse]'eckungs- Virus AUlIlel'kllngen: Jewcils C;ruppel1 VOII vic I' Pflanzen cineI' ,\l't wlll'dcn gleichzeitig heimpft, wuhei tlrel Pflanzen mit Virus und ('ine Pflanzc mit Prcl.lsaft gesullder Pflanzen ahgeJ'iehcll wUl'dcn. Nach t,. \Yoehelllanger BeolHlI'hlUllg auf Symptomausl'riigung cdolgte ein getrcnnler Huektcst rlcr abgel'iehenell 1Il1l1 dcl' Fulgehlii tlCl' auf jungen gcsllnden ChelLOpoilill1n quinoa. In vidcn Fiillen wlIrdc die gesamle heseliri ebene Priifung einer Pflanzenal't unter VerwendllJlg jeweils ncueI' Vel'suehs- unt! Tcstpflanzen cinmal odeI' mehrfaeh wieder hult. Die mit 0 gekellllzeichHcLen Arlen warell im Gegcnsatz Z\I den ilhl'igcn nieht systcmiseh, sondel'll mu' lokal anfiillig. Diese Eillgruppicl'lltlg berlllil fast stets auf den Erge\misscJl dcl' Ihi(·k Leste. ])i,~ al'abischcn ZiHel'll vcrzeiclmen, in wic vielen Vel'slIclicn systemische (c"stc Za hl), lediglich lokalc (zweile ZuhI) hzw. keine Anfiilligkcit (dritte Zahl) crmiuelt wurdcn . Zllweilcll ist die drlUc Zahl ill Klammc.,·n gcsetzt. Sic giht dann di e ;\m-:ahl dcl' Vcrsuchc wieder, in dencn die Folgebliittcl' keinen Virosgchalt aufwiesen, die abgeriehencn B1iiUeI' jedul'h niehl getcstet werden konnten. SYlllptomc ,IeI' ahgcriebenelL Bliitter sind dUl'ch cine vUl'angeslCIlI( ~ I, Folgcsymptomc durl'lt cine II bezeichnet. Pflanzennl'len ohne entsl'rechende Vermcrk!' wiesen keine Kr:lllkheit~­ erscheinungen auf.

UntcrsuchulIgeJl an \,il'en del' Zicr- ulld Wildgehol ze. 8. Mitt.

A/ZOACHAH Carpantheapoll1eridialla (L. ) N. E. Ur.:l/O/O Micrnptcmln pinnatifidum(1.f. ) Schwant. (2) 1)/0/0 I zerlaufende nekrolisehe H ee ke, Blattahstel'bcn; II Seheckullg, Stallchung, Neh'use, Abstcrben der gaw-:cn l>f1nllze AJlIAHANTHACHAH A marantlllls caudatlls 1. 0 0/1/0 Gomphrena globosa L. 1/0/0 BAS};LLACK11~

Ha.sella alba 1.

1/0/0

lJORAGINACJIAE Echium lycopsis Grufb. 1(1)/0/0 I nekrotische Stellen; II Nekrose, Stnuehung, Ails Lerbcll del' ganzcn Pflanzc (Ahh. 2, C) Myo::;olis ::;yll'alica (ElIrh.) Hofflll. 1/0/0 Otnphalodes linifolia (L.) Mocnch 2/0/0 ("iMP Al'·m LACEAE CampaILula alliariaefolia Willd. 1/0/0 Downillgia elegmls (Lindl. ) TOfT. 1/0/0 Symphyandra wallneri (Roeh. ) Hcuff. 2/0/0 CA UYOPHYLLL1Cl!.·AE Gypsophila elegaJls M. U. 2jO/0 Saponaria oCYllloides 1. 0 0/0/2 I grauwei13lichc nckroLisehc konzentrisehc Fleeke (Abb. 2, D) Stellaria holoslea 1. 1/0jO CONIMELINACEAE Tirwntia erecta (J aeq.) Schlechtclld. IjOjO II gelcgcntlich sc]nntchc Schcckung COj\llPOSITAH Brachycolllc ibcridi/ulia BenLlt. 1/0/0 H. pachymptera Turcz. 1/0jO Calendula officinalis L. 1/0/0 Cichorium endivia 1. 2/0/0 Conyza bonariensis (1.) Cronq. 1/0/0 Dimorphotheca allrantiaca DC. 2jO/0 D. pluvialis (L.) Moench 1./0/0 Gaillardia plllchella Foug. 1/0/0 Galinsoga pan>i{lora Cavan. 1/0/0 Gnizotia abyssinica (1. f. ) Cass o 2/0/0 llelipterUln humboidtianllln DC. 3/0/0 Lacttlca satil'a L. 1/0/0 L. serriola 1. 0 0/1/0

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LOllas annlla (L. ) Viues et Druce 1/0/0 lHycelis muralis (L. ) Dum. 2/0/0 Scorzollera hispanica L. 1/0/ 1. CRUCIFE1L1E Arabis hirsllfa (1,.) Seop. 3jOjO Brassica pekinen::;;s (Lour.) Blip!,. 1/0/0 lsatis tinctoria L. 1/0/0 Loblllaria maritima (L.) Desr. 1/0jO Malcolmia fle:ruosa Sihth. ct Sm. 1/0/0 M . maritima (L. ) R. Dr. 1/0/0 Sinapis alba L. 1/1/0 DIPSACACEAR Ccphalaria alpina (L.) Sehrau. cx Hocm. et Sehult. 0 OJ IjO EUPHORBIACEAB MerclIrilllis all/wa L. 0 0/1/0 GENTlANACEAE Centaurillin minlls Moench 1/0jO LABIATA1~

llyssoplis officil/alis L. 2/0/0 Majorana hortensis Moench 1/0/2 Mentha Jllllegiwn L. 2/0/0 Salvia patens en V. 1jO/O LEGUMINOS A J~

l'haseollls aurells Hoxb. 1/0/0 I hraullc nckrotis eh c Flcc ke

Tetragonolubll s pllrpllrcus Moench 0 Oj1/1 Trigonella comiculata L. ljO/( 1) T. cretica (1.) Doiss. 3/0jO LOASACEA E Loasa triphylla J uS S. 1/0/0 iUALVACEAE Althllea officinalis 1. 0 Oji/O Anoda hastata Cay. 0 O/ljO Hibisclls escllienttls L. ljljO PAP A. VERACEAE Argemone intermedia Swect ijO/( 1) Chelidonillm majlls L. ljO/O Papaver orientale L. 1/0/0 PLUMBAGINACEAH Limonillm sUlPorowii (Regel) 0. Ktze. 1/0/0 L. talaricllm (1.) Mill. 1/0/0

i) Die Riickteste konnten a uf Grund des virusbedingten Eingehens der Pflanzen nicht durchgefiihrt werden. 10

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K. Schmelzer

POLEMO N I ACEAE Collomia cavanillesii Hook. et Am. 1/0/0 PORTULACACEAE Montia perroliata (Donn. ex Willd.) Howell 1/0/0 Portulaca marginata H. ll. K. 1/0/0 PRIMULACEAE Anagallis arvensis L. 2/0/0 RANUNCULACEAE Aquilegia alpina L. 1/0/0 A. chrysantha A. Gray 1/0/0 SCROPHULARL4CEAE Alonsoa meridional is (L. L) Kuntze 1/0/0 II gelegentlich Absterben del' Tricbspitze Collinsia heterophylla Buist ex Grah. 1/0/0 Erinus alpinus L. 2/0/0 Hebe bolonsii (CKn.) CKn. et Allan 1/0/0 Hebenstreitia dentata L. 2/0/0

Paulownia lomell/osa (Thunh.) Steud. 1/0/0 II Sehcckung'~ Pentstemon hirsutus WiIlJ. 1/0/0 Scrophularia auriculata L. 1/1/0 I gclegeJltlicit rothl'ullue llckl'Otisclte Fleeke Torenia peduncularis Benth. 2/0/0 SOLANACEA }; Atropa bella-donna L. 1/1/0 Lycium halimi[olillln Mill. 1/0/1 I gelegeJltlieh ehlorotische Stellen Lycopersicon pimphtelli[olium (Jus!.) Mill. 2/0/0 Nicotiana debneyi Domin 1/0/0 Schizanthus pinnatlls Rniz ct Pay. 1/1/0 'l 'recllOllaetes sativa Mi{'l's. 1/0/0 VALJi.RIANACEAE Valerianella coronala (WillJ.) DC. 1/0/0 V. rimosa Bast. 1/0/0 II schwache gelblichc Scheckullg (Ahb. 2, E) FJ';HHE NACHAE Verbena canadensis (L.) Britt. 1/0/0

4. Viren an Rhamnus- Arten Die Gattung Rhamnus umfaBt etwa 155 Arten yon Baumen \J1ll1 Strauche/'J1 (KRUSSMANN 1960/62), yon denen mehl'ere ais Ziergeholze verwelldet werden. Bereits VOl' langeI' Zeit wurde in Frankreich an einer nieht naher angegebcllcu RhamnusArt eine variegate Form bekanut, dercn weiBbunte Laubfarbung als pfropfilbel'tragbar angegeben wurd e (CARRIERE 1887) und die daher vil'osen Charakter gehabt haben dUl'fte. Aus spatercn J ahl'cl1 liegen keinc weitergehcnden N achl'ichtcn dariiber VOl'. Urn so interessanter war die Feststellung von QUIAOIT u. FULTON (1966), daB Zieranpflanzungen von Rhamnus cathartica in den USA gelegentlich ein e Mosaikerkrankung aufweisen. Von einem derartig crkrankten Baum konnten die genannten Autoren das GMV mechanisch und mit BlattHiusen auf geeignete Testpflanzen ubertragen. Ruckinfektionsversuche mit Myws persicae Sulz. - nicht dagegen mit PreBsaft - auf junge gesunde Sumlinge von Rhamnus cathartica vcrliefen erfolgreich und bewirkten die gleichen Symptome wie an den natiidich infizicrten Pflanzen. In eigenen Untersuchungen konnten zwei Vil'osen an Vertretern del' Gattung Rhamnus nachgewiesen werden. A. Das GUl'kenmosaik- Virus an Rhamnus cathartica L. 1m Friihjahr 1969 waren an viel' von ctwa 100 in einem offclleu Fl'ilhbect des hiesigen Instituts ein Jahr zuvor aus Samen gczogene Pflanzcn von RhamHus cathartica (Kreuzdorn) ein gelblich-griines Mosaik odeI' chlorotische Bandel' zu beobachten. Diese Verfal'bungen waren mit Verkleincrungen, Vel'schmalerungen, Krausclungen und Deformationen der Blatter verbunden. Die Symptome glichcn weitgehend denjenigen, die die amerikanisehen Autoren abgebildet und beschl'ieben hatten. Die

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bcfallenen Siimlinge bliebcn deutlich im Wuchs zuruek (ALL. 3). Ein mehrjiihriger Stl'auch in eincr uf{cntlichclI PUl'kanlagc von AschersleLen wies dicselben Symptomc au f. Mehrfachc mcchanische 0 bCl' lragungsversnchc mil, Impfmaterial von allen symptomtragcndcn Pflanzen verliefcn erfolgreich. Ein symptomfreier Samling wu rde dagegen vcrgcbcns auf die AnwcScllheit cines mcchanisch ubertragbaren Virus getestet. An hand dcr Krankheitserscheinungcn der Tcstpflanzen, positiv verlaufender Pl'umunitiilsversuehe mit definierten Virusherkunften und Nicotiana megalosiphon nls Wirt sowie anhand spatercr sel'ologischer U ntcrsuchungen wurden die lsolierungen nls nOl'Inale Vertretcr des illl mittleren Teil der D D R ha ufigcn normalen Grunstammes des G M V id entifi ziel't. V OI" aHem lin leI' entsprechendem Infektionsul'llcl< lind im J ugelldstadium diirfte dahcr Rhamnus catharlica nieht allzu schen yom GM V befallen wcrdcn kunnen. B. Ein pfropfubcrtragbar e s Virus an Rhamnus {r angu la L. SChOll 1962 fielcn uns in den Waldbcstiindcn del' Sachsischen Schweiz in del' Nahe dcl' Bastei zahlrciche Pflanzcn VOn Rhamllus frangula (Faulbaum) mit hellgrunen, gelblichcn , rUtlichcn ouer weiJ3lichen Stl'cifcn hcidcl'sci l S 81 Ul'kcl'cl' Adel'Il odeI' mi t

B ALL. 3. Symptomc des Gurkenmosaik- Virus all sponLan infizicrLcn Rhamnus cathartica. A: Zweijahrige Siimlillge im offcnen Friihbeet (oLen links: gesund); B: Blatter (untcn rechts: gesund) 10·

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K. Schmelzel'

entsprechend gefal'btem Eichenblattmuster auf (Abb. 4, A - B). Wir bezeichnen das Symptombild als "Adernmustel' des Faulbaums" (Rhamnus vein pattern). Ein seit diesel' Zeit vom natiirli chen Standort auf das Versuchsfeld in Aschersleben uberfuhrter kleiner kranker Strauch wurde haufig auf die Anwesenheit mechanisch libertrag barer Viren geprlift, wozu die gebrauchlichsten luautigen Tes tpflanzcn beimpft

Abb.4. Das Adernmuster des Faulbaums (Rhamnus frangula ). A-B: miitter eines spontan infizierten Strauches; C-D: Blatter durch Propfung inlizierter Straucher; E: Blatter einer gesunden Pflanze zum Vergleich

Untersuchungen un Viren der Zier- und Wildgeholze. 8. Mitt.

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wurden. In keinem Fall war ein positives Ergebnis zu erzielen. 1m Sommer 1968 wurden Propfiibertragungsversuche eingeleitet, die bis Ende 1971 ausgewertet wurden. Von 5 mit je 3 Augen des kranken Exemplars okulierten jiingeren Rhamnus {rangula zeigten 3 ab Sommer 1969 die bcschriebenen Krankheitserscheinungen, die restliehen beiden vom darauffolgenden Jahre an, wiihrend 5 nieht okulierte Pflanzen stets symptomfrei waren. Di e Bliitter del' kiinstlich infizierten Rhamnus blieben kl einel' als normal (Abb. 4, C-E). Dus Adernmuster des Faulbaums diirfte auf Grund seiner Pfropfiibertragbarkeit und seiner Symptome eine Virose sein. Sie wird wegen ihrer Nichtiibertragbarkeit mit dem PreBsaft mit groBer Wahrscheinlichkeit nicht vom GMV hervorgerufen. Ein gemeinsam zerriebenes Gemiseh aus Bliittern GMVillfizierter Nicotiana megalosiphon und gesunder Rhamnus {rangula im Gewichtsverhaltnis 1: 10 rief ziemlich zahlreiche Lokalliisionen an N. megalosiphon und Chenopodium murale hervor. Daher ist kaum anzunehmen, daB Infektionshemmstoffe der Fuulbaumbliitter fiir die mangelnde Infektiositiit etwa vorhandenen GMV odeI' anderer Viren verantwortlieh sind, die auf die verwendeten Testpflanzenarten meehanisch iibertragen werden konnen. 5. Viren an Centaurea-Strauchern Soviel aus del' Literatur zu ersehen war, ist natiirlieher Virusbefall an der Gattung Centaurea bisher nur selten festgestellt worden. In Neusiidwales (Australien) wurde Centaurea cyanus L. vom Tomatenbronzeflecken-Virus (tomato spotted wilt virus) und vom GMV befallen (Anonym 1955). Das letztgenannte Virus wurde in Bulgarien allch von Centaurea imperialis Hauskn. isoliert (KOVACHEVSKY 1969). Dagegen lieBen sieh zi emlieh viele Viren in Beimpfungsversuehen auf Centaurea-Arten iibertragen: Da s Riibenkrauselschopf- Virus (beet curly top virus) auf Centaurea americana Nutt., C. cyanus und C. moschata L. (FREITAG u. SEVERIN 1936); das Tabakmosaik- Virus (tohacco mosaic virus) auf C. americana, C. cyanus, C. imperialis und C. montana L. (HOLMES 1.946, WElL t961), das KoSRV und das TMaV auf C. cyanus und C. moschata (WALKER u. Mitarb. 1945, SCHMELZER 1957, WElL 1962); das Chrysanthemenstauche-Virus (chrysanthemum stunt virus) und das Arti schockenkrauselzwergVirus (cynara curly dwarf virus) auf C. cyanus (BRIERLEY 1950, MORTON 1957); verschiedene Stamme des Nekroti schen Kirschenringflecken-Virus (Prunus necrotic ringspot virus) auf C. imperialis (FULTON 1957); das GMV und dus TabakringfleckenVirus (tobacco rings pot virus) a uf C. moschata (PRICE 1940). AIle genannten sind lua utartige, nicht verholzende Pflanzen. Wenig bekannt ist die Tatsache, daB zu den rund 500 zum groBten Teil perennierend en, seltener einjiihrigen Centaurea-Arten auch einige Straucher gehoren. Ihre Heimat sind die Kanarischen Inseln. Vier solcher Formen werden in ein bis zwei Exemplaren in einer Sammlung des Botanischen Gartens del' Martin-Luther-Universitii t Hallc gehalten. Wahrend des Sommers slehen dort die eingetopften Pflanzen im Freicn. 1m August und September 1972 zeigten sie virusverdachtige Symptome, weshalb sic in die eigenen Untersuchungen einbezogen wurden. Von allen gepriiften Centrll£rea -Strauchern konnten wiederholt Viren isoliert werden. A. Da s Gurkenmosaik- Virus a n Centaur ea canariensis Willd. val'. s ub ex pinnata und C. a rbtttifolia Svent Die crstgenanntc Centaurea-Form besaB an einem Trieb Blatter mit deutlichen chlorotischen Flecken, gelegentlichen schwachen Nekrosen sowie mit Verbeulungen

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K. Schmelzer

(Abb. 5, A). Ein groBer Teil der Blatter der letztgenannten Art zeigte wenig-e, schwacher ausgepragte chlorotische Flecke ohne Verbeulung. In diesem Fall war das Symptombild einer Schadigung durch Insektenstiche ahnlich. Von beiden Centaurea-Formen gelang es ohne Schwierigkeiten, Virusisolierungen Zll erhalten. Sie cr-

A

Ahb. G. Symptome spontan virllsinfizierter Ccntaurea-Stl'iiuchcl'. A: Centalll'l'a canaricnsis var. slIbexpinnata; n und D: Centallrea canariensis; C: Cental/I'ea webbiana

Untersuchungen an Viren der Zier- und Wildgeholze. 8. Mitt.

151

zeugten an den Testpflanzen Krankheitserscheinungen, wie sie fiir das normale, im mittleren Teil der DDR weit verbreitete GMV typisch sind. Auf die alleinige Anwesenheit des GMV deutete vor allem die Tatsache hin, daB die beiden ChenopodiumArten C. murale und C. guinoa nur lokal befallen wurden. In serologischen Versuchen lieE sich (liese Diagnose cl'hiil'ten. B. Das Gurkenmosaik unt! das Ackerbohnenwelke- Virus an Centaurea webbiana Sch. Bip. und C. c anal'iensi.~ WiJld. Centaurea webbiana wies unter den im Botanischen Garten Halle vorhandenen Centaurea-Striiuchern die ausgepriigtesten und fur Virusbefall besonders charakte-

ristisehe Symptome auf. Sie bestanden in ehlorotisehen bis gelben Bogenmustern sowie in gelben Flecken und in einer diffusen Scheekung (Abb. 5, C). 1m Gegensatz zu den anderen Centaurea-Arten sehien C. webbiana deutlieh unter dem Virusbefall zu leiden. Centaul'ea canariensis wies an mehreren Blattern vereinzclte, wie Insektenstiehsehaden aussehende runde chlorotische Flecke auf (Abb.5, B) und war an anderen Bliittcrn schwach gescheckt (Abb. 5, D). Aus den beiden Cmtaurea-Arten wurden miteinander iibereinstimmende Virusisolierungen erhalten, die an Chenopodium murale und C. guinoa neben lokalen aueh systemisehe Krankheitserseheinungen auslosten. Aile Bemiihungen, im FaIle der Isolierungen aus Centaurea webbiana mit Antiseren gegen AMV, TSRV-Serotypen, USV, LMV, KBV und LERV Prazipitationen zu erhalten, schlugen fehI. Dagegen wurden sowohl mit GMV- als aueh mit AWV-Antiserum virusspezifisehe Ausflockungen erzielt. Bevor auf diese Weise der Beweis erbraeht worden war, daB es sieh urn einen Viruskomplex aus GMV und AWV handelte, war ein Sortiment von mehr als Tabelle 2

Nachwcisbarkeit del' Komponenten eines Gemis c hes des Gurkenmosaik- und des Ackerbohnenwelk e - Virus aus Centaurea webbiana in verschiedenen TestpfJanzenarten Pflanzen art

N achgewiesenes Virus

Ammi majus L. Antirrhinum majus L. Brassica pekinensis (Lour.) Rupr. Chenopodium amaranticolor Coste et Reyn. C. capitatum (L.) Asch(HS. C. 1J1linoa WiU
GMV GMV

1) GMV nur in ahgerichcnen Bliittern {eststellhar

AWV (+ GMV) 1) GMV AWV (+ GMV)l) GMV GMV GMV +AWV GMV +AWV AWV GMV AWV

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K. Schmelzer

20 Arten abgerieben worden. Die innerhalb eines Monats festgestellten Krankheitserscheinungen sowie anschlieBend vorgenommene serologische Unters uchungen und die Reaktion von Chenopodium murale, die zum Riicktest eingesetzt worden war, crgahen, daB nicht in jedem Fall der Komplex aus beiden Viren erhalten blieb. Vielfa ch kannte in systemisch erkrankten Pflanzen nur da s GMV wiedergefunden werden, einige Male nul' das AWV, aucl! wenn gnmdsiitzlich fur beide Viren systemisdl anfallige Wirte vorlagen (TabclJe 2). ZUI' Prufung del' Blattlausuberl.ragbarkeit del' A WV-Komponente des Virusgemisches aus Centaurea webbiana wurd e MyZllS persicae in kurzfri stigen Saugversuchen eingesetzt. Nach melll'stiindi!{em Hungern und anschlieBendem 15-20 Min. langen Verweilen auf systemisch infizierten Blattern yon Chenopodium quinoa ,,,urden je 10 Tiere auf einzelne junge Nicotiana megalosiphon gesetzt. Von 12 Pflanzen erkrankten 11 systemisch. Wie bereits in friiheren Versuchen (SCHMELZER 1970) konnten auch hier die entstehenden Lokallasionen ausgezahlt werden. Maximal wurden je Pflanze 5, insgesamt jedoch 25 Liisionen festgestellt. Wenn man annimmt, daB jede Blattlaus hochstens eine Lasion yerursachte, waren 20,8% von ihnen als ViI'llsiibertrager tiitig gewesen. An zwei systemisch erkrankten Pflanzen waren abel' kcine Lasionen zu bemerken. Die Zahl der insgesamt entstandenen Infcktionsstellen war demgemaB sicherlich hoher als ermittelt. A ndererseits erscheint es ni cht vollig ausgeschlossen, daB einzelne Tiere mehr als eine Infektionsstelle bewirkten . Del' erhaltene Ubertragungsprozentsatz stimmt gut mit denjenigen iiberein, die seinerzeit mit dem Blattlausklon " I" erhalten worden waren (SCHMELZER 1970). Aueh im hier vorliegenden Fall waren die Tiere diesel' Zueht entnommen worden. Falls es zulrifft, daB ane von uns gepriiften AWV -JsoJienlllgen gleich gut durch .Myzus persicae iibertragbar sind, diirfte aueh zwischen den damals verwendeten Solanaceen und Chenopodium quinoa kein Pnterschi ed in hezug auf die Eignung als Virusquelle bestehen. A uf Grund der Erfahrungen mit del' etwas fruher untersuchten Virusisoli erung von Centaurea webbiana konnte beschleunigt mittels Testpflanzen und Serologie naehgcwiesen werden, daB C. canariens is eben falls von einem Gemisch aus GMV und AWV befallen war. 6. Das Ackerbohnenwelke-Virus an Galve:;ia speciosa A. Gray Nach unserer Kenntnis gibt es unter den Scrophulariaceen mit holzigen Stammen nllr zwei , an denen bisher ein Virusbefall festgestellt werden konnte. Es sind dies Paulownia tomcntosa (Thunh.) Steud. und H ebe bonete. Del' erstgenannte Baum erwies sich auf clem Gehiet der DDR viclfach vom GNIV hefallen (SCHMEIJZER 1969c), leiu ct darunter stark und geht meist inn erhalh weniger Jahre ein. nie letztgenannte Art, eine sogenannte Strauchveronika, wurue in den USA als spontanel' Wirt des LMV nachgewiesen (SCHWENK u. Mitarb. 1969). In del' Sammlung getopfter Geholze des botan ischen Gartens in Halle, di e in den Sommermonaten im Freiland untergebracht sind, befindet sieh auch ein IIngefiihr 1. m hohes Exemplar del' in Chile beheimateten Scrophulariacee Galvezia speciosa. Es fiel im August 1972 dadllrch auf, daB an den nIiittern einzelner Triehe cine Schekkung sowie Krauselung und schwache Nekrose auftraten, wiihrend junge Blatter anderer Zweige lediglich eine schwache Scheckung zeigten.

UuterSllC]lULlgen all Viren dcl' ZicI'- llLld WihIgehOlze. 8. Mitt.

153

Mehrfache Isolierungsversuchc Endc August bis Anfang Oktober fiihrtcn stets zu deutlichen Krankheitserscheinungen an vielen der beimpften Testpflanzen. Am starksten wurde Chenopodium quinoa geschadigt. Sie reagierte mit einer systcmischcn

B

A Ilb. 6. Symptome des Ackerbohnenwelke -Virus nus Gall'ezia speciosa nn experimentC'll infizierten Pflanzen. A: Gornphrena gln/msa (rC'cht s: gesllude Pflanzc); B: A nagallis arl'ensis; C: Tetragonoloblls purpllreus (rcchts: gesundc Pflanze); D-E: Torenia pedunclilaris, D: infiziert, E: gesund

J54

K. Schmelzer

Chlorose, verbunden mit Blattverbiegung nach unten und anschlieBender Nekrose. Serologische Untersuchungen mit Antiseren gegen AMV, GMV, LMV, KBV, LERV, beide Serotypen des TSRV und gegen das A WV zeigten, daB eine Infektion nur durch das letztgenannte vorlag. Auf Grund des Serumtiters von 1: 64, der nahezu dem homologen Wert entsprach, war die Isolierung aus Galpezia del' in del' DDR verbreitelen norma]en Form des Virus zllzureehnen. Auch die Reaktionen del' folgenden Wirtspflanzen sprachen fiir das Vorliegen einer normalen AWV -Herkunft: A nagal/is alvensis L. (Abb. 6, B), Apium gl'aveo{ells L. val'. dulce Pel's., Chenopodium foetiriwn Schrad., DimorpllOtheca aurantiaca DC., El'inns alpinus L., Gomphrellil globosll L. (Abb. 6, A), Hyoscyamus niger L., Lilthyrus tingitallus t., Lycopersicon pilllpinellifolium (Jusl.) Mill., Alimulus guttatus DC., Nicotiana clevelandii Gray, ,iV. megillosiphon Heurek et MucH., Phaseolus vulgaris L., Physalis floridana Rydh., Plantago lanceolata L., Senecio vulgaris L. und Vicia f aba L. Hervorzuheben ist, dag die let ztgenannte Art ebenso wie auf aile lihrigen bisher gepriiften mitteleuropaisehen A WVHerkiinfte mit Mosaikerseheinungen und Blattkrauselungen, nieht jedoch mit l\'ekrosen reagierte. Jm Gegensatz zu friiheren Experimenten, in denen Vel'bllscum thapsiforme Schrad. lediglieh ]okal infiziert werden konnte, eJ'wies sich diese Art nunmehr als systemiseh anfiillig. \Tom A WV sind hisher im WeltmaBstah runel 150 experimentell anfalligc Wirte bekannt. Die zunehmende Flille an spontan erkrankten Pflanzenarten - abgesehen von denen in diesel' Arheit ermi !lelten, sind es nach neuesten Feststellungen allein in Europa 19 Arten aus den Fami]ien del' Bignoniaceen (t), Crncifel'en (10), Leguminosen (2), Scrophulariaceen (1), Solanaceen (1), Tropaeolaceen (1) lind Umhelliferen (3) - laBt abel' auf einen weit gI'iiBeren potenliellen Wirtskreis schlieBen. Deshalh wurden einige in Tahelle 3 zusammengcfaBte Versuchc gemacht, mit Hilfe del' Jsoliernng ails Galf'l'zia nene expcrimcntclle Wirtspflanzen zn crmitteln. Tabf'lle 3 Bisher unbekannte experimcntellc \Virtc des Ackcrbohnen\ydkc- Virus (Anmerkungen: siehl' Tabelle 1)

AlZOACRAE Aptenia cordifolia (L. f.) Schwan\. 0 02/0 I chlorolische odeI' wpifllich-nekl'Otischc Flecke llnd Ringe Carpanthea pomeridiana (L.) N. E. Dr. 1/0/0 I nekrotische SteIlen; II Schcckung, Staurhung Micropterum pinnatifidum (I... f.) Schwant. i/O/O IT Scll('ckung, Staurhung AMARANTHACRAEj Celosia argentea L. (1 )/0/0 II Sclwclmng, Nekrosl', \VPI kl' , ;\ hSln\wn e\1'1' ganzen Pflanze Deeringia amllranlhoides (Lam.) Moq. 1/0/0 II Nekrosc del' Triehspitzc BASELLACEAE Basella alba L. 1/0/0 BORAC! N ACRAE Anchusa capensis Thunh. 0 0/1/0 Echiwn lycopsis Grufh. 1/0/0 Myosotis sylratica (Ehrh.) Boffm. 1/0/0 Omphalodes linifolia (L.) Moench 1/0/0

Untersuchungen an Viren del' Zier- und Wildgehiilze. 8. Mitt.

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CAJVIPANULACEAE Symphyandra wanneri (Roell.) t]purr. 0 0/1/0

CAHYOPHYLLACEAE Gypsophila elegans ~L n. 1/0/0 II Schcckung, Bipgllng elcr BliittP1' Silelle coeli-rosa (L.) Rohrh. '1/1/0 II Sch('cimng

n~rh

Ilnten, El'holnng

COMPOSITAE Hrarhycome iheridifolia Benl h.I/O/l B. pachyptera Turrz. 2/0/0 ('ental/rea cyanlls L. 2/0/0 C. solstilialis L. 0 0/2/0 Guizotia abyssillim (L. f.) Casso 2/0/0 Helipterum 11ll11lboidtimwm (Gaudich.) D('1/0/0 Lactllca sativa L. 1/0/0 L. serriola L. 1/0/0 Lindheimera texana A. Gray et Engclm. 1/0/0 Yerbesina encelioir/es (Cav.) Upnlh. el Hook f. 1/0/0 CnUCIFlmAE Aethiollcmn reCW'1'11/1i II 1Illsskn. cl B01'1l111. 2/0/0 Jfalcolmia flexHosa Sibth. et Sm. 2/0/0

CO"" I 'OL r UI,A CEA F C01IFol"lI/us tricolor L. 0

0/1/0

CFNTI A N A('};jll~ Centauriwn minus Moench 2/0/0 I neki'olischc Stdlcll; II gclegcllllieh SChWHChc

~ckrose

LABIATAE JIysso]JlIs officinalis L. 1/0/t LGFanr!u[n (mgllsti{oi;a Mill. 0 O/l/! /.,'al(';a patells Cay. 0 0/1/0

LECUMINOSAE Tetragonoloblls pllrpllreus Mocnch 1/0/0 II Chlorose, Nckrosc, VcrilC'lllllng dcl' Bliittcr (Ahb. 6, C) TrigO/wlln calliceras Fisch. 1/0/0 II gelegcnllich Scheclmng Iln.! VC'l'hpllltmg del' Bliitter T. corniclIlala L. 1/0/(1) II S('heckung WASN'EAE

Loasa triphylla J IlSS. 1/0/0 I chlorotische Stc])en; II schwachc SchcckuIlg Nlentzelia lindleyi Torr. ct Grny 1/0/0 PAP A

V1\lL1CJ~AP;

ArW'II/OIw intermedin Sweet 2/0/0

&chscholtzia californica Cham. 1/0/0 Papaver orientale L. 0 0/1/0 POLl~JlrWNIAC1;;AE

Phlox dntmmondii Hook. 1/0/0 PORTULACACRAE Montia perfoliata (Donn. ex Willd.) Howell 1/0/0 II Scheckung Portulaca marginata II. B. K. 1/0/0 II chlorotisehe Fleeke, nekrotische Ringe, Erholung

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K. Schllleizer

RUBIACEAE Asperula orientalis Boiss. et Hoh. 1/0/0 SCROPHULARIACEAE Alonsoa meridionalis (L. f.) Kuntze 1/1/0 I gelegentlich nekrolische Stellcn lJebe bolonsii (CKn.) CKn. et AlInn 0 0/2/0 Hebenstreitia dentata L. 1/0/0 Pen/stemon hirsutus Wille!. 1/0/0 Scrophularia allricl/lata L. 0 0/1/0 Torenia pedunclliaris Benth. 1/0/0 II schwaehe Schcckung, starke Bicgung del' Bliltter nach unten (Abb. 6, D-E) SOLANACKAE Atropa bella-donna L. 0 0/3/0 Nicotiana maritima Wheeler 1/0/0 Schizanthus pinnatus Ruiz ct Pay. 1/0/0 VALERIANACEAE Valerianella coronala (Willd.) DC. lJO/O VEHBENACEAE Verbena canadensis (L.) Britt. 1/0/0

Insgesamt erwiesen sich in diesen Versuchen 53 Arten aus 21 Familien als anfallig. In friiheren Veroffentlichungen waren in den meisten diesel' Familien bereits natiirliche odeI' experimentelle Wirte des AWV nachgewiesen worden. Neu ist jedoch, daE sie auch unter den Basellaceen, Convolvulaceen, Loasaceen, Polemoniaceen, Portulacaceen und Rubiaceen zu finden sind. Die Untersuchungen liefen in den Herbst- und vVintermonaten. Daher konnten mehrere del' anscheinend symptomlosen Species linter besseren Wachstums- lind Lichthedingungen deutlich erkennbare Krankheitserscheinungen ausbilden.

7. Das Luzernemosaik-Virus an Cistus populifolius L. und C. monspeliensis L. In del' Literatur fehIte bisher jeglicher Nachweis einer spontanen Viruserkrankung an Cistus-Arten. Ebenso konnte in den zur Verfiigung stehenden N achschlagewerken kein Hinweis darauf gefunden werden, daB auf sic erfolgreiche experimentelle Virusiibertragungen vorgenommen wurden. Bei Besichtigungen del' Bestande mediterraner Geholze des Botanischen Gartens in Halle Mitte August hzw. Anfang Septemher 1972 wurden einige wahrend dcr Sommermonate im Freiland aufgestellte getopfte Exemplare del' in del' Oberschrift genannten Cistus-Arten ermittelt, die mit Sicherheit auf Virllshefall hindeutende Symptome aufwiesen. Sie bestanden hei C,:stus populi{olius aus leuchtend gelben Flecken, Linien und Ringen auf einem Teil del' Bliitter (Ahb. 7, links). Das Krankheitsbild licE sich nicht sofort einem hestimmtcn Virus zllordnen. Mehrfache mechanische Obertragungsversuche auf die in eig-enen Untersuchungen viel£ach hewahrten Testpflanzen schlllgen fehI. Erst als einige Wochen spiiter die zuvor iibersehene Gelbfleckigkeit an cineI' sechsjahrigen Cistus monspeliensis beobachtet wurde, die genau derjenigen an zahlreichen Pflanzenarten von LMV vernrsachten entsprach (Ahh. 7, rechts), konnte in beiden Cistus-Arten das Vorliegen dieses Virus vermutet werden. Auch mit Blattmaterial von Cistus monspeliensis verliefen aher mechanische Ubertragungsversuche auf krautige Pflanzen erfolglos.

Untersuchungen an Viren del' Zier- und Wildgehiilze. 8. Mitt.

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ALL. 7. Symptomc spontau yom Luzernemosaik- Virus infizierter Cistus-Slriiuclier. Links: Cislus pupuli/,ulius; reeh ls: Cislu8 IIwIl8pelien8i8

Serologisehc Untersuehungen wiihrclld del' Monate August und September wiesen demgegcniihcr wiederholt nach, daB Cistus populifolius mit LMV infizicrt war. Ein Antiserum mit dcm Titer 1:256 gegenuher normalen LMV-Stammen rcagierte deutlich bis zur Vcrdiinnung 1: 64. Vielleicht lag in Wirklichkeit ein hohercr Serumtitel'wcrt VOl'. Eine zusatzlichc unspezifische Ausfallung im Agar durch den rohen Cislus- Prc/3saft lieU moglicherwcisc vorhandene schwachere Linien hoherer Verdiinnungsstufen nicht erkennen. Cistus monspeliensis wurde dagegen in diesel' Zeit mehrfach mit negativem Ergebnis auf die Anwesenheit dcs L.\IV gepriift. Als Ursaehe wmdc ein geringerer Virusgchalt und ein hoherer Antcil zu unspezifischen Heaktionen AnlaB gehender Stoffe angcnommen. Anfang Oktoher wurde nochmals Blattmaterial bcider Cistus-Arten einer serologischen Priifung mit L'\1 V-Antiserum unterzogen. Starke unspezifische Reaktionen tratcn abermals in beiden Fallen auf. Wahrend diesmal Cistus populifolius keinc zusatzlichen Linien zeigte, waren nunmehr hinreichcnd deutliche das LMV anzeigende Prazipitationen bei C. monspeliensis zu erkennen. Die unterschiedlichen Ergebnisse waren offcnsichtlich tatsachlich von den Konzentrationen del' Viren und del' unspezifische Prazipitate erzeugenden Stoffen ahhangig. Anfang Oktoher waren die Blatter von Cistus populifolius zum Teil herbstlich verfarht, inshesondere etwas gerotet, wahrend die Blatter von C. monspeliensis immer noch leuchtend gclb und griin kontrastiert waren. Durch Regen und abpcrlcnden Tau schien bei diesel' Art ein 'reil des st6rendcn klebrigen Blattdriiscnsckrets beseitigt worden zu sein. Tatsiichlich stellten weitcre Versuche fest, daB mehrstiindiges Wassern del' Blatter von Cistus monspeliensis die N achweisbarkeit des LMV im Agargeltest verbesserte. Das Resultat zeigt, daB es gelegentlich mit Hilfc geeigllctcr Antisercn lIlog1ich ist, auch danIl Viren in Geholzcn nachzuweisen, wcnn del' Ahrcibetest versagt. In dcn mcisten Fallen durftc allerdings del' serologische Agargcl- Doppeldiffusionstest mit Geholzblattern wcniger erfolgreich als del' Ahreihetest sein. Del' erstmalige Nachweis des LMV in Cistaceen stellt einen interessanten Beitrag zum spontanen Wirtspflanzenkreis dieses Virus dar, del' nach bisheriger Kenntnis 35 Pflanzenfamilien umfaBte (SCHMELZER und Mitarb. 1973).

158

K S ch melzer

8. Das Tomatenschwarzring-Virus an Forestiera acuminata (Michx.) Poir. 1m Schrifttum war keine Angabe darLibel' zu finden, daB an eincr del' ungerabI' 20 bcscbI'iebencn Forestiera-Artell eill virusverdachtiges Symptombild auftrat odcr eine Virusisolierung gelang. 1m Botanischen Garten dcr Tcchniscben Ulliversilii.l Drcsdcn wurdc sowolll im J uni als auch im August 1972 aus einem allen mchl' als mannshohcn Strauch von Forestiera aCUlninata cine Vil'usisoliel'ung gewonnen, die sich nach den Krankheilsbildern del' kl'autigen Teslpflanzen und den El'gebnissen dcl' serologiscllcn U ntersuchungen an diesen als Angehiiriger dcs Kartoffelbukettscrolyps des TSR V idelltil'izieren JieH. Eine Heihc Anliseren gegen andere ViI'CIl, z. B. gegen AMV, LEHV Ilud KBV, gaben keine Prazipitationcn. DcI' Forestiera-Straucb hatte im FrLihjahr deutlich helldllllkelgrLin geschecktc l3lattcr mit schwachen Umrif3vcrallderungcn ausgctricbcn (Abb. 8, links). Die spateI' im J ahr cntstchcnden Blattcr bliebcn dagcgcn symptomfrci und wurdcn deutlich griiHer (Abb. 8, rechts). Aus dcr Talsache, daB sic im zweiten Isolierungsversuch Anfang August positive Ergcbnisse brachtcn, wahrend die alteren symptomtragenden Blalter nunmchr vcrsagtcn, ist auf eine offcnsichtlich von del' Jahreszeit abhangigc IVlaskierung zu schlicBcll.

ALL. 8. Symptome spontan vom Tomatcnseitwarzl'ing- Virus infizicrtcl' Forestiera acuminata. Links: Zu Beginll dcl' Vcgctalionspcriodc geLildete Bliittcl'; rcclits: Blatt lies spiileren Zuwachses

Es ist cinc in vielen eigencn Vcrsllchcll bestiitigte llegcl, daf3 iill.ere BliiLtcr eines Gehiilzcs schlechter als j Lingere Zll Virusisolicrllllgsvcl'sllchen hrallchbar sind, seibsl wcnn nur die crstcrcn Krankhcil.scrschcinungcn aufwcisen. 9. Das Tomatenschwarzring-Virus an Abeliophyllum distichum Nakai Ebenso wie die verhaltnismaHig artenreichc GaLtung Forestiera gehiirt auch die lllonotypischc Gattllng Abeliophyllllln zu dcn Oleaceen. Diese Pflanzenfamilie, die ullsschlieJ.llich Biiume und Striiucher umfalh, erwies sich bemerkenswert haufig von Viren befallen. In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, daB zu ihr die Gattungen Chionanthus, Forsythia, Fraxintts, Jasminum, Ligustrum und Syringa gehoren,

Untersuchungen an Viren der Zier- und WildgehOlze. 8. Mitt.

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von denen allen cin SponlanbefalJ durch mchl'ere Vil'en gctl'cnnt und zum Teil in Mischinfektion bekannt wurde. Bisher fehlte jeglicher Hinweis auf lias Vorkommen eincs Virus an Abeliophyllltln. Ers tmalig im Jahre 1971 beohacht eten w ir virus verdadllige Symp tome an 15-Hi Jahre aiten :'Ilutterpflanzen von Abeliophyllttfn distichltln in einer Berliner Buumschule. Sie bestanden zu Beginn del' Vegctationsperiode in einer diffusen Schcekung, die sieh hauptsiiehlieh lungs del' Adem noeh nieht voll entwickelter Blatter bemcrkbar rnaehte (Abb.9, A). Es tratcn abel' auch l'lIude chlorotische

ALL. D Symptomc spolltall vom Tomatcnsch warzl'ing- Vit'Us iufizierlcr Abeliophyllwf! distielwln. A: Diffuse Schekkung; 13 : chIOl'otisehe FIekkung; C: Vel'fiirLungcn cutlang del' Adern

160

K. S Chlllelzer

Flel:ke (Abb. 9, B) und spateI' weil3liche bis riitlicbe Verfarbungen entlang der HauptuIld Seitenadern auf (Abb. 9, C). Meist verblaHten die Krankheitserscheinungen schlieHlich weitgehend. Klare Symptome traten jedoch fast immer nul' im Frlihjahr kurz nach del' Blattentfaltung auf. SpateI' waren sie an dem genannten Standort weitgehend versl:hwunden. Die Mutterpflanzen waren aus Stecklingen eines in Werder/Havel wachsenden Strauches gewoIlllen worden, del' seillerseits dem Botanischen Garten in Berlin-Dahlem entstammte. Ob dieser Strauch dort durch vegetative oder generative Vermehrung erhalten worden war, lieB sich nil:ht mehr nachweisen. Bereits 1971 steHte sich bei Stichproben heraus, daB die NIutterpflanzen del' Baumschule von einem meehanisch verhaltnismaBig leicht iibertragbarell Virus befallen waren. Ende Mai 1972 wurde del' gesamte Bestand einer Viruspriifung unterzogen. Von den 16 Exemplaren erwiesen sieh 15 ais befallen. Serologische Priifungen mit systemisch infizierten Chenopodium quinoa als AntigenqueHe zeigten, daB weder das A:\lV noeh das KBV odeI' LERV vorlagen. Mit Antiseren gegen das TSRV wurden dagegen bei jeder infizierten Pflanze positive Ergebnisse erhalten (Tabelle 4). InteI'essanlerweise Iagen sowohl Infektionen mit dem Riibenringfleeken- als aueh mit dem Kartoffelbukett-Serotyp VOl'. Sie wurden allerdings nieht in Mischinfektion, sondern getrennt angetroffen, wobei del' erstgenannte Serotyp weitaus haufiger zu verzeiehnen war. Tnbellc 4 Nachweis untel'schiedlicher Scrotypen des TOlllatcnschwal'zring- Virus Mutterpflanzcn von Abeliophyllum distichum CIllcr Berliner Baumschulc Muttcrpflanze Nr.

1

2 3 4 5 6 7

8

SCl'otyp l\al'loffelbnkett RoD

IHibeuringfleckcn HoG

512 1) 256 256 256 16 128 512 256

32 32 32 32 512 16 32 32

MuLterpflanze Nr.

!)

10 11

12 13 14 15 16

In

Serotyp Kartoffelbukett RoD

Hiibcnringfleeken HoG

256 512 256 256 256

32 32 32 32 32

kein Virus isoliert

512 32

32 1024

1) Hezipl'okerWert des ScrUllllitel's

Anfangs w urde del· N aehweis des Kartoffelbukett-Serotyps ais ein Vel's uehsfehler angesehen. Er konnte jedoeh an noehrnals isoliertem Material bestatigt werden. In vergleiehenden Symptombeobachtungen war iiberdies zu bemerken, daB einige Testpflanzenarten auf die beiden TS R V-Serotypen aus Abeliophyllum deutlieh unterschiedlieh reagierten. Auch in jungen Abeliophyllum-Pflanzen des Forstbotanisehen Gartens Eberswalde lieB sieh das TSRV naehweisen. Wie sieh herausstellte, handelte cs sich urn vegetative Naehkomrnen des Materials der Berliner Baurnsehule. Erganzend wurde eine Eberswalder Isolierung mit Antiseren gegen das USV gepriift. Eine virusspezifisehe Prazipitation kam nieht zustande.

Untersuchungen all Vil'cn del' ZieI'- und Wildgcholze. S. Mitt.

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10. Das Tomatenschwarzring-Virus an Celastrus orbiculatus Thunh. Uuter den Celastraccen wurdc ]ivonymus japonicus 1. bereils durch ERWIN BAUR (Hl08) als Viruswirt nachgewiesen. SpateI' demonstrierte RISCHKOW (1927), daB]ivonymus fortunei (Turcz.) Hand.-Mazz. val'. radicun/; (Miq.) Hehd. offensichtlich yom gleichen Virus befallen sein kaIlll. Obgleich die Erkrankung uI'sprunglich als infektiose Chlorose odeI' infektiosc Buntblattrigkeit bezeichnet wurde (BAUR 1908), soHte sie auf Grund ihres Symptombildes ",\!osaik des J apanischen Plaffenhutchens" genannt werden (SCHMELZER 1962/63c). Bisher schlugen alle Bemtihungen tehl, das dafUr verantwortliche Virus auf krautige Testpflanzen durch Abreibung zu iibertragen (DAVIS 1929, SCHMELZER 1962/63 c). Aus gelbscheckigem ]ivunymus europueus L. wurde LEH V isoliert (SCHMELZER 1969b). Weiterhin wurde angegeben, daB an ]ivunYl/lUs europueus eine Mosaikcrscheinung vorkommt und aus derartig erkrankten Striiuchern ein Virus in Lokalinfektion auf C urkcn ubertragbar gewcsen sci (BOJNANSKY U. KOSLJAROV A 1968). RAMASWAMY u. GARRETT (1970) zweifelten aHerdings mit Rccht die Virusiitiologie dcl' Lokalliisionen an. In eigenen Untersuchungen mit almlichcIll Slaterial von ]ivonymus europlleas, die meist schon VOl' del' Veroffentlichung VOll BOJNANSKY und KOSLJAROV A durchgefUbrt worden waren, licf3 sich lliemals cine Virusisolierullg crhalten. Es liegt nach UllSel'Cn Erfahrungcn del' Vcrdacht nahe, daB auch die aus dcl' CSSR bcschl'icbcnen Erscbcinullgen an fivunyIItUS europaeuo llichtvirosen Ursprungs silld und cine iihnliche Verkettung von Baktcricninfcktionen und Schiidigungen wie illl Faile des Krausehnosaiks del' SOllnenblumc (SCHMELZER J97Ua) eintrat. Weitet'e Angaben ubcr Vircn und virusiihnliche Erschcinullgen an Celastraceen sind uns bisher nicht bekaunt gewordell. 1m Jahre 1971 wllrde iIll ArboretuIll del' Humholdt-Universitiil in BerlinBaulllschllienweg eine Erkrankung an Celaslrus orvicu/alus beobachlet, die sich in ForIll einer hellgrunen Fleckung odcr Scheckung bemerkbar machle. Sie ergriff iIll Frtihjahr fast aile Blatter. Zum Teil waren die Flecke ringformig odeI' konzentrisch (ALb. 10), im Veriauf del' Vegetationsperiodc verblaBten sie mehr odeI' weniger. Es blieb jedoch einc schwache Veriinderung des Blattumrisses bestchcn. 1m Fruhjahl' 1971 und 1972 gelang es mehrfach, cin Virus auf krautige Tcstpflanzen zu iibertragen, das an hand del' auftrelenden Symptome und del' serologischen Reaktionen als Kartoffelbukett-Serotyp des TSH V bestimrnt wllrde. Das Virus erreichtc entweder nicht sellr llOhe Konzenlrationen in den Bliiltern der luanken Ausgangspflanze odeI' wurde - was wahl'scheinlicher ist ~ durch Hemmstoffe an Infektionen gehindert. Slets traten nul' einige wenige Lokallasionen an den primar infizierten Testpflanzen auf. Am gtinstigsten erwies sich dabci noch Chenopodium quinoa. Serologische UnterslIchungen stellten kIar, daB die Testpflanzen nicltt zusatzlich vom AMV, KBV odeI' LER V infizierl waren. Isolierungsversuche mit Biattmaterial symptomloser Celastrus urbiculatus aus Eberswalde und Dresden sehlugen fehl.

11. Virell an Staphylea- Arlen Zu den Staphyleaceen geliort nul' cine einzige Gatlllng mit 12 in der nordliehell gellltif3igten Zone verbreiteten Arten. Einige davon sind in Mitteleuropa als Ziergeholze bekannt (KRlisSMANN 1960/62). Bisher fehlt jeglichc Nachricht tiber ihre Virusanfalligkeit. In eigenen Untersuchungen wurden Staphylea-Straucher verschiedener Arten in mehreren botanischen Garten, Arboreten und Parks im mittleren und 11

ZbI. Bakt. Abt. II Bd. 129

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K. Schmelzer

siidlichen Tell der DDR auf Virus befall gepriift. Mit Ausnahme des Arboretums in Berlin-Baumschulenweg war an ihnen kein virusverdachtiges Krankheitsbild zu beobachten, und ebenso verliefen Isolierungsversuche mit Bliittern symptomloser Pflanzen erfolglos. A. Das Arabismosaik-Virus an Staphylea emodi Wahl. Ende Mai 1972 fiel uns in dem erwiihnten Arboretum del' einzige vorhandene Strauch von Staphylea emodi dadurch auf, daB an einem Teil seiner Blattcr eine diffuse Griinscheckung vorhanden war (ALL. 1.1, links). Mechanische Dbertragungs-

Abb. 10. Symptome spontan vom Tomatenschwarzring-Virus infizierter Celastrus orbiculatus

Abb. 11. Symptome spontan virusinfizierter Staphylea- Arten. Links: Staphylea emodi, iufiziert vom Arabismosaik- Virus; rechts: Staphylea trifolia, infiziert vom Arabismosaik- und Tomatenschwarzring-Virus im Komplex

Lilllersudlllllgcll all Vircu dcr Zier- uml Wildgchlilze. 8. "\liLl.

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versuche fUhrten zu Symplomen am Testpflanzensol'timent, die auf das VOl'liegen eines ;\i EPU- Virus hindeutelen. Pl'lifungen mit Antisel'en gegen beide Sel'otypen des TSH V, das KB V und Jas LER V verlielen negativ. Mit einem Antiserum gegen Jen S tam III FII Jes ASI V, Jas einen homologen Titer von 1: 8000 aufwies, wUI'Jen dagegeu Pl'iizipi ta (ionell bis 1: ftOOO el'reich t. Dara us ist zu schlieBen, daB ta tsachlich Jas A~1 V vorlag.

D. D a s A I' a b i s Jll 0 S a i 11. - Ull J d a s To 111 ate II s cll\v a I' z ri n g - Vi I' usa n S tap It ylea tl'i[oLia L. Am gleichen Urt und zur gleichen Zeit wie im Falle von StaphyLea ellwdi wurde auch ein Strauch del' ausliiufertreibenden Form ,Pauciflora' von S. tri[olia mil vil'usvel'dachtigen SYlllptolllell heobachtet. Sie bestanJen aus einer diffus verlaufendell, leuch lend gelben Verfiil'bllng eillzclller Blattpartiell an S pi tzenblii ttem cines A usliiufers (Abb. 11, rechts). Pl'eJ.lsaftliberlragungeu bestiitigten wiederholt, daB es sich Ulll einen Virusbefall IWllllclte. Wuhrend mil Antiserum gegen Jas LEH V keine Heaktion zu verzeiclmen war, kamen mit Allliseretl gegell das AM V, den HUbeul'ingflecken- nnd den KartoffellJUkettserotyp des TS RV mit llOmologen Titern von 1: 8000, 1: 5tL UlHI 1: 128 bis zu Serumvel'dlinnungen VOll 1: 8000, 1: 512 uud 1: 32 Pruzipitationen zustande. Demzllfolge bestand Jie Isolierung von Staphylea trifolia aus einelll Gemiseh des A~lV mit Jell1 HUbenringfiecken-Sel'otyp des TSH V.

12. Das Kohlenschwarzring-Virus an Crambe strigosa L' Herit. val'. gigantea eeh. et Ort. Spontaner Virusbefall an Crambe-Al'tell wurde bisher nul' sehr sellen gemeldet. Es ist nieht ldar, ob del' Hinweis yon BROADBBNT (J957), daB Crall/be maritima L. yom Hlumenkohlmosaik- Virus (cauliflower lllosaic virus) illfiziert werden kann, auf natLirliehen Befall odeI' auf Beilllpfungsversuehe zuruckgeht. An del' gleichell PflaIlzenart wurden Spontaninfektionen mit dem GSt V ill zwei botanischen Gurten del' DDH. naehgewiesen (SHUKLA u. SCHMBLZEl{I973b). In klinstliehen Ubel'tragungsversuehen kOIlllte die Anfulligkeit von Crambe abyssillica Hochst. ex H. E. Frees fur verschiedene Typen des Tabakmosaik- Virus (tobaeco mosaic virus), flir ein Virus aus Clluleya,
lH2D). FijI' UlIsel'e yil'ologisehen UlIlersuehllngen standen lUIS die illl "Kanal'en-Yersuehsgewuehshaus" des Holalliselien Gartens in Halle ausgepflallztell Exemplare aus del' Sektion Dendrocrambe zur VerfUgung. Es handelte sich urn filnf Pflanzen versehiedenen Alters und unterschiedlicher GroBe. Sie aUe zeigten ein meist kriiftiges 11'

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K. Schmelzer

Mosaik aus hell- Lis dunkelgrunen FarLtonen, woLei sich die dunlderen Particn gelegentlich bevorzugt langs der starken Blattadern hinzogen (ALb. 12). Krauscillngen und Deformationen del' Blatter traten dagegen nicht auf. Sellr wahrscheinlich hatte die Erkrankung vorzeitiges Blattabsterhen sowie Ycrminderung des Wachsturns und del' Blutenbildung zur Folge. Aus J'langel all vergleichbaren gesunden Pflanzen kann dies jedoch nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die genaue Artzugehorigkeit und das Alter war Lei den meisten Baumen nicht zu ermitteln. In einem Fall handelte es sich abel' bestimmt urn eine Cram be strigosa val'. gigantea, die 1966 aus Originalsaatgllt von Teneriffa angezogen worden war und his 1972 mehr als 2 m Hohe erreicht haltc.

Abb. 12. Das Kohlschwarzrillg- Virus an Crambe strigosa val'. gigantea

Von allen gepruften Biillmen lieBen sich Virusisolierungell auf luau tige Pflanzen durch Abreibungen ubertragen. In das zu bcimpfclldc Sortimellt waren jeweils einige Cruciferen, Blumenkohl und Brassica pel,inensis (Lour.) Hupl'. mit eil\Lezogen worden. Die Reaktionen del' Testpflanzcn cntspraehen den bereits £ruher fur das KoSRV beschrieLcnen (SHUKLA u. SCHMELZER 1970, 1973a). Allc Bcmulnmgcn, anhand serologischer Prufungen und mechaniseher Obertragungsvcrsuche weitere Viren nachzuweisen, wie das GMV, das AWV und die kaferuhertragbaren Viren Rettichmosaik- (radish mosaic virus), Wasserrubengelbmosaik- (turnip yellow mosaic virus), \Vasserrubenkrausel- (turnip crinkle virus), Wasserrubenrosetten- (turnip

Untersuchungen an Vil'en der Zier- und Wildgeholze. 8. Mitt.

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rosette virus) und Latentes Erysimum-Virus (Erysimum latent virus - SHUKLA u. SCHMELZER 1972), blieben erfolglos. Die naher untersuchte Isolierung von Cramb e erwies sich jedoch auf vielen Testpflanzen im Vergleich mit anderen KoSRV-Isoli erungen als starker schadigend. In elektronenmikroskopischen Untersuchungen konnten die fur (las KoS R V charakteristischen fadenformigen Partikeln von etwa 750 nm Lange gefllnden w erden. Sowohl von meehanisch infiziertem Chinakohl auf China kohl als auch von n a turlieh el'kranktel' Crambe strigosa auf Sinapis alba war di e RoSH V-Isolierung in kurzhistigenSaugversuehen mit MyZllS persicaeubertragbar. 1m Kanaren-Ycl'sllchsgcwiic h shalls von Halle konnte n m ehrere, durch Selbstaussuat entstllndene Pflanze n d e l' I)i\urnfiirmigen Crambe im Keimblattstadium entnommen lind unter virusgeschutzten Bedingungen in Aschersleben weiter kultiviert werden. Einige davon wllrJen e twu 6 Woehen spateI' mit einer KoSRV-Isolierllng von Cramhe meehllniseh heimpft, die inzwisehen auf Chinakohl gehalten worden war. Di e Cramhe-Samlinge entwiekelten daraufhin ehenso wie gleiehzeitig abgeriebene Pflanzen von China kohl lind Senf ein lIusgepriigtes hell-dunkel-grunes Mosaik, w ah rend mit virusfreiem Prei3saft beimpfte Crambe symptomlos blieben. Die Reproduktion del' urspriinglich lin baumWrmiger Crambe h eo hllchteten Erscheinungen mit dem entspreehenden KoSRV-Jsolnt hewies. daB d as Virus die Ursache del' spontan IIl1fgetl'etencn l\fosaikkrankheil W111'. Diskussion Ubereinstimmend mit fruheren Befunden (SCHMELZER 1971) erwiesen sieh GMV, TSRV und Al1V als di e am h kiufigsten in GehOlzen vorkommenden Viren, da sie aHein bzw. im Kompl ex miteinander odeI' mit nachslehencl aufgefuhrten Viren a n jeweils 5 hzw.;' Arten odeI' botanisehen Varietaten na ehw eisbar waren. Aueh das LMV gehiirt Zll den in Geholzllrten nieht allzu selten anzntreffenclen Viren. Offens.iehtlich hal das A WV unte r den verholzten Pflanzen gleiehfalls ein heaehtlich weites S pektl'lIm spontaner Wil'te. D el' ziemlieh haufige A WV -Befall von Catalpa bigllonioides in cineI' Berliner Baumsehll! e (SC HMELZER 1970b) war als Hinweis auf (liese Tatsache Zll werton. Die nnnmehr noeh erwcitcrten Kel1ntni 58e iibel' d en experimentellen Wirtskreis des A WV stellen es in die Reihe del' besonders poly phagen Viren, eine Erkenntnis, die bei unserer erstmaligen Beschaftigung mit ibm (SC HMELZER 1960) noeh nicht abzusehen war. In zu kunftigen Untersuchungen wifd sieh llerausstellen, ob die Gatlung Hydrangca hesond er e Affinitat zum TMaV hat. Del' Nachweis des Virus in nllnmehr zwci llydrangca-Arten sprieht dafur. Das USV wurde auBer in Ulmus und Syringa jetzt anch in einer dritten Gattung von Geholzen in Spontaninfektion angetroffen. Da sic samtlieh zu versehiedenen Familien gehoren und del' experimentelle Wirtskreis des USV nach fruheren und jetzigen Befunden bemerkensw ert umfangreich ist, kann damit gereehnet werden, daB das Virus eine weitaus groBere Verbreitung unter naturlichen Bedingungen b esitzt, als bisher angenommen werden konnte. Die natiirlichen Wirte durften nicht nul' unter den Geholzen zu snehen sein. Nen ist die F eststellung einer baumartigen Pflanze als Wirt des KoSRV. Wenngleich Cram be strigosa als Angehoriger del' Crueiferen von vornherein als potcnticller KoSRV-Wirt in Frage kam , scheint es nicht ausgeschlossen, daB zukunftig ein VOl'kommen des Virus aueh in Geholzarten anderer Familienzugehorigkeit entdcckt wird. Fremde veroffen tlichte sowie eigene unveroffentlichte Befunde zeigen cindringlich, wie groB del' natiil'liche Wirtskreis auch des KoSRV ist.

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K. Schlnelzer

Bei einem Vergleich del' bisherigen eigenen Befunde an Viren und Virosen del' Zier-, Forst- und Wildgehulze in Mittel- lind Osteuropa einerseits mit denjenigen in nnderen Teilen Europns 11n(1 in Nordamerika andererseits riillt. auf, daB zwar in vielen F tHlc n ann loge Ergebnisse erzielt wl1I"den, nber nuch bemcrkenswerte Cnlersehiede zu verzeiehnen waren. Ebemo wie hei Ohstgeholzen, schein! das HimheerringfleckenVirus (raspberry ringspot virus) in Nord- und West ellropa sowie moglieherweise bereits in westliehen Teilen Mitteleul'opns verhreitet Z\l sein. Es konnte in Schottland an Ribes sal1g11inelltn (CADMAN 1960) lind in Diinemark an Ligf!stnun I'u/gare (THOMSEN 1970) festgestellt werden. Demgegeniiher fehlt bish er sein Nachweis noeh vollig an Zier-, Forst- und Wildgeholzen in der DDR und in allen ostlieh oder siidostlieh <.lavon liegenden Liindern . Das TSH V ist offensiehtlich ein Virus vornehmlich des europaischen Raumes, w~ihrend d as Tahakringfleeken-Vil'lls (tobacco ringspot virus) und das Tomatenringfleeken-Virus (tomato ringspot virus) hier nieht beheimatet, sondern nur gelegentlieh eingeschleppt zu sein scheinen. Dementsprechend fehlen z. B. TSRV-l\aehweise an Geholzen in l\'ordamerika, w5hrend die beiden letztgenanntcn Viren an dieser Pflanzengruppe bisher nicht in Europa zu findcn waren. Wahrscheinlich spieIt dabei anch die geographische Vcrhreitung del' als Vektoren der betreffenden Viren in Frage kommenden Nematoden eine Rolle. Es erhebt sieh nunmehl' die Frage nach dem Ursprung del' in del' vorliegenclen Arlwit besehriebenen Geholzvirosen. Die mf'isten davon Wllrden im Rallm tIm Berlin unci im Botanischen Garten von Halle entdeckt. 1m erstgenannten Gebiet lagen ausschliel3lich mit Sicherheit oder wahrseheinlieh nematodeniibertraghare Viren Yor, wiihrend yom letztgenannten Standort nul' hlattlausiihertrag-hare Viren wr llntf'rsllcJl1lng kamen. Am klarsten liegen die Verhaltnisse hei den hlnttlnusiihertraghare~l Viren. Die von den Kanarischen Inseln stammenden Pflanzen formen, wahrseheinlieh nbcr alll'h die iihrigen, waren ails Samen gezogen worden . Die nachgewiesenen Infektionen sind in diesen Fallen zicrnlich sichel" am Flln(lort zllslande gekommen. Tm Ibum von Berlin sind zweifellos dns TSRV, aher anch rl as A~lV bcheimatet. Ein r1oT"tiger Erstbefall scheint deshalh nicht allsgeschlossen. Das hetrifft VOl' nllem das TSRV an Forsythia. In einigen Flillen, inshesondere hei den aus del" BR D impoftierten JJydral1 gea, ist jedoeh eine Einsc1deppnng mit vegetativ vermehrtem Geholzmaterial ni cht von der Hand zu weisen . Del' Nnchweis zahlrcicher Ziergeholzvirosen in der DDR ist kein Bcweis fiir deren ha ufigeres Vorkommen in diesem Land als anderswo. \Vie bel'eits ausgefiihrt (SCHMELZER 1967), spiegelt sieh in den umfangreiehen Befllnden lerliglich die groBe Aufmerksamkeit wider, die diesem Problem in del' DDR seit .lahren entgegengebraehl wllrde. Die eingeleitete praktisehe NutZllng der Ergebnisse zur Bereinigung der ~111tter­ pfl anzenhestande gewlihrleistet, d a B die Raumsrhulhetrieh e del' DDR weitgchend vimsfreies Ziergeholzmaterial fiir Inlandbedarf lind Export liefern kiinnen. Fiir ihre I1ilf(~ lH'i der tcchnisehell Dllrchfiihrllllg del" l'nt('1"slIdllmgPJI dnnke iell Frnll BrCJ11H'l" , Frl. C. Drews lind 1"1"1. P. S tahl. ])PlI llel"l"PIl Dr. lllihil. .T. Ri c ht er und Dr. II. B. SC)lmid L
K. Be y er, Fran E.

Untel·suchungen an Viren der ZieI'- und Wildgeho}ze. 8. Mitt.

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Zusammenfassung Es wurden folgende bisher vollig unbekannte spontan aufgetretene Kombinationen von Viren und Geholzen ermittelt: Dns Tomatens('\nvnn:ring-Virus an Forsythia intermedia, Foresliera acuminata, Abeliophyllum distichum unIt Celastrus orbiculatlls; das ArabismosaikVirus an Forsythia ellropaea und Staphylea emodi; das Arabismosaik- und das Tomatenschwar7.ring- Virus im Komplex nn Staphylea trifolia; das Tnhnkmaurhe-Virus allein odeI' in Kombination mit dem Arabismosaik- Virus nn Hydrangea aspera val'. strigosa; das UlmenscheckungsVirus all Philadelphus spec.; dns Gurkenmosaik- Virus an Centaurea canariensis val'. sube.xpinnata und C. arblltifolia; dns Gurkenmosaik- und das Ackerbohnenwelke-Virus (Synonym: Ringmosnik- Virus del' Kapuzinerkrcsse) im Komplex an Centaurea canariensis und C. webbiana; das Ackerbohncnwelkc- Virus an Galvezia speciosa; das Luzernemosaik-Virus an Cistus populifolills und C. monspeliensis ; das Kohlschwarzring- Virus an Crambe strigosa var. gigantea; ein nicht identifiziertcs, lcdiglich propliibertragbares Virus an Rhamnlls frangula. Neu fiir Europa ist del' Nachweis des Gurkenmosaik- Virus an Rhamnus cathartica. Die Viren wurden mechanisch, im FaIle einiger blattlausiibertra gbarer Viren zusiitzlich durch Vektoren, auf krautige Testpflanzen iibertragen und anschlieBend mit Hilfe von Antiseren identifiziert. Nul' das Luzernemosnik- Virus wurde ausschlieBlich durch direkte serologische Untersuchung del' Blatter krflnker Cistlls erfaBt. Die an den spontan infizierten Geholzen beobachteten Krankheitserschcinungen werden heschrieben. Fiir das Ulmenscheekungs- und das AckerbohnenwelkeVirus werden zahlreiche neue experimentelle vVirte und ihre Reflktionen angegeben.

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