17. Jahreskongress der GOTS, 21. Juni – 23. Juni 2002 – Abstracts

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17. JAHRESKONGRESS DER GOTS, 21. Juni – 23. Juni 2002 – ABSTRACTS INHALT Vorträge Hypertensionssyndrom der Patella im Wachstumsalter 123 Auftreten ...

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17. JAHRESKONGRESS DER GOTS, 21. Juni – 23. Juni 2002 – ABSTRACTS

INHALT Vorträge Hypertensionssyndrom der Patella im Wachstumsalter

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Auftreten femoropatellarer Schmerzen in einem körperlich stark beanspruchten Kollektiv – Eine Untersuchung an 248 Rekruten 123 Mittelfristige Ergebnisse zweier Behandlungskonzepte des femoropatellaren Schmerzsyndroms (FPS) 123 Patellofemorale Knorpelschäden und deren Korrelation zu subjektiven Beschwerden und klinischen Untersuchungsbefunden Die arthroskopische Implantation von autologen Chondrozyten zur Behandlung von retropatellaren Knorpeldefekten des Kniegelenkes

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Verbesserungen der Technik der Open-wedge-Osteotomie am Tibiakopf

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Kahnbeinfrakturen – Frühmobilisation durch minimal-invasive Stabilisierung

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Unfallursache, Verletzungsmuster und Prävention bei der Trendsportart Rollerfahren („Cityroller“ und „Kickboard“) 130 Die Unterschenkelfraktur beim Fußballer – eine retrospektive Outcome-Analyse nach UTN 131 Die Bandscheibenvollprothese (Modell PRO DISC®) und Sport – Indikation, OP-Technik, Ergebnisse, erste Erfahrungen Rückwärtsauslösung am Skischuh – Schutz für das vordere Kreuzband beim alpinen Skilauf?

132

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Femorale Fixation von HamstringTransplantaten bei VKB-Plastik mit resorbierbaren Pins – MRT-Befunde

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Geschlechtsspezifische Unfallmuster beim Schulsport

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Reinstabilität nach vorderer Kreuzbandersatzplastik – Eine Ursachenanalyse 133

Die Behandlung des Eminentia-intercondylaris-Ausrisses bei Kindern

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Navigationshilfe bei der Platzierung der femoralen und tibialen Tunnel beim Ersatz des vorderen Kreuzbandes

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Gelenkflächendruck am Ellbogengelenk – Gibt es einen Einfluss der Kollateralbänder und der Achsenfehlstellungen? 127 Zusammenhang zwischen skapulohumeralem Rhythmus und glenohumeraler Dezentrierung bei atraumatischer Schulterinstabilität

127

Sportartspezifische Verletzungen der Schulter bei Spitzensportlern

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Schulter- und Ellbogenbeschwerden von Baseball-Pitchers in Deutschland

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Behandlung von Knorpelschäden und Sportfähigkeit

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Vorträge/Poster

Der Knieschmerz des jungen Leistungssportlers – Fallbeispiele 138 Femoropatellares Schmerzsyndrom: neuromuskuläre Optimierung – experimentelle und klinische Ergebnisse

138

Ätiopathogenese der Osteochondrosis dissecans patellae

139

Findet sich eine Altersabhängigkeit propriozeptiv-koordinativer Eigenschaften bei Applikation einer Kniegelenkorthese?

139

Die hochauflösende 3D-Knorpel-MRT – erfolgversprechendes Verfahren zur nichtinvasiven Quantifizierung der Knorpeldicke bei Patienten mit Gonarthrose

140

Besteht bei atraumatischer Schulterinstabilität eine Korrelation zwischen veränderter Skapulakinematik und glenohumeraler Dezentrierung?

140

Muscle Cell-mediated Gene Therapy for the Rotator Cuff

140

Primäre ACL-Plastik bei jugendlichen Sportlern – Allograft versus QuadrupleHamstring-Graft: ein 2-Jahres-Follow-up 134

Erste Erfahrungen mit der FasT-Fix-Meniskusrefixation: ein 1-Jahres-Follow-up 141

Intraartikuläre Schmerztherapie bei vorderer Kreuzbandchirurgie – eine Vergleichsstudie

Fehldiagnose „Meniskusläsion“ bei Stressfraktur am distalen Femur – ein Fallbericht

Donor-Site-Morbidität nach vorderer Kreuzbandplastik mit Patellasehne (BPT) von der ipsi- und kontralateralen Seite

134

141

Mediales Tibia-Stress-Syndrom als Überlastungsschaden im Wettkampfkarate 142 135

Sport- und Alltagsfähigkeit nach vorderer Kreuzbandplastik mittels Patellasehne vs. Hamstrings 135

Poster Schulterverletzungen bei Wasserballern – klinische und sonografische Untersuchungen 136

Nicht-invasive, quantitative Arthrosedetektion mittels hochauflösender 3D-MRT – dargestellt anhand von Patienten mit Gonarthrose

122

133

128

Lasertherapie – eine Behandlungsalternative bei Insertionstendopathien bzw. Muskelverletzungen 128

Ellenbogenverletzungen und Überlastungsschäden bei Bundesligaringern 137

131

Theoretische und empirische Untersuchungen zum motorischen Leistungsvermögen 12- bis 14-jähriger Schulkinder 125

Vordere Kreuzbandplastik mit Quadrizepssehne bei Kindern mit offenen Epiphysenfugen

137

Auswirkungen eines Balance-Trainings auf die Standstabilität nach VKB-Plastik 138

Biomechanische Eigenschaften der femoralen Pressfit-Fixation beim Kreuzbandersatz mit Patellar- und Quadrizepssehnen-Transplantaten

124

Die zweizeitige Ruptur des Bicepsfemoris-Muskels – Kasuistik und Literaturübersicht einer seltenen Verletzung

Normwerte dreidimensionaler Schulterbewegungen – Ergebnisse einer linearen isokinetischen Untersuchung am Moflex®-Gerät 137

Histologische Beurteilung des Gelenkknorpels nach experimentellen subchondralen Schäden mittels Pixelanalyse 142 Rehabilitative Nachbehandlung bei Schulsportverletzungen im Kindes- und Jugendalter

143

Polytraumatisierung im Sport

143

Perkutane Fersenbeinverschraubung, ein minimal-invasives Verfahren

143

Hochauflösende Magnetresonanztomographie und Sonographie der Achillessehne

144

Kitesurfen – Verletzungen und Risikoabschätzung einer neuen Trendsportart 144

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Vorträge 3) Hypertensionssyndrom der Patella im Wachstumsalter M. Miltner, C. Siebert, R. Müller-Rath, U. Schneider (Aachen)

Zielsetzung: Der vordere Knieschmerz ist eine der häufigsten Ursachen für Kniegelenkbeschwerden im Wachstumsalter. In der hier vorgestellten Multicenter-Studie sollen die Zusammenhänge zwischen dem vorderen Knieschmerz und dem erhöhten intraossären Druck der Patella in einer 3- Jahres-Verlaufsstudie untersucht werden. Material/Methode: Im Rahmen einer Multicenter-Studie wurden 27 Patienten mit einem chronischen vorderen Knieschmerz einer standardisierten Messmethode (intrapatellarer Drucktest, Provokationstest) unterzogen. Anschließend wurde eine perkutane distale Patellaanbohrung durchgeführt. Es wurden die Methoden über 1 Jahr und die visuelle Schmerzskala über 3 Jahre nachuntersucht. Ergebnisse: Es wurden 27 Patienten (24 W, 3 M) mit einem Durchschnittsalter von 15,8 (13–18) Jahren in die Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten zeigte sich vor der Anbohrung ein positiver Schmerzprovokationstest, dieser war nach der Anbohrung bis zu einem Jahr negativ. Der intraossäre Druck reduzierte sich von 43,3 ± 13,4 mmHg vor der Operation auf 24 ± 4,2 mmHg nach 1 Jahr. Die Schmerzen (VAS) reduzierten sich von 7,6 ± 1,4 cm auf 3,1 ± 1,9 cm nach 6 Wochen. Nach 3 Jahren lag der Wert bei 2,1 ± 1,1 cm. Diskussion: Die vorgestellte Methode der intraossären Druckmessung ist eine wichtige diagnostische und die perkutane distale Patellaanbohrung eine wichtige therapeutische Maßnahme bei dem chronischen vorderen Knieschmerzsyndrom im Wachstumsalter.

Der Vorteil unserer Methode gegenüber den gebräuchlichen Verfahren sehen wir vor allem in der minimalen Invasivität der Eingriffes und in der Tatsache, dass biomechanische Verhältnisse nicht verändert werden müssen. Mit den hier vorgestellten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen stehen uns jetzt einfache Methoden zur Verfügung um eine kausale und erfolgreiche Therapie anbieten zu können. 4) Auftreten femoropatellarer Schmerzen in einem körperlich stark beanspruchten Kollektiv – Eine Untersuchung an 248 Rekruten R. Dorotka, E. Jimenez Boj, A.Kypta, B. Kollar Universitätsklinik für Orthopädie Wien und Heeresspital Wien-Stammersdorf

Zielsetzung: Unsere Absicht war es, den Einfluss von Gewicht und kniebelastenden Tätigkeiten auf das Auftreten femoropatellarer Beschwerden bei einem jungen, männlichen, körperlich beanspruchten Kollektiv zu evaluieren. Methode: 248 Soldaten im verpflichtenden Militärdienst wurden in diese Studie eingeschlossen. Bei 133 Teilnehmern bestanden bereits vor der Einberufung oder dann während des Militärdienstes patellare Schmerzen, bei 115 Personen wurden keinerlei Beschwerden im Kniegelenkbereich beobachtet. Bei allen Studienteilnehmern wurden anthropometrische und anamnestische Daten erfragt und eine klinische Untersuchung angeschlossen. 58 Probanden der Schmerzgruppe konnten nach 2 Jahren nachuntersucht werden. Ergebnisse: Bei gleicher Altersverteilung konnte kein Unterschied im Body Mass Index zwischen beiden Gruppen ermittelt werden, jedoch waren signifikant mehr Probanden

der Gruppe mit Beschwerden bereits vor dem Militärdienst sportlich aktiv, während signifikant mehr symptomlose Personen kniebelastende Berufe ausgeübt hatten. Der größte Unterschied fand sich jedoch bei der Anzahl der Vorverletzungen, wobei am häufigsten Kontusionstraumen in der Beschwerdegruppe vorlagen. 58,6 % waren 2 Jahre nach Rückkehr ins Zivilleben noch nicht beschwerdefrei. Schlussfolgerung: Wie bereits bekannt können Vorverletzungen die Entstehung patellarer Schmerzen ebenso wie sportliche Aktivität begünstigen, jedoch erscheint eine ständige, berufliche Kniebelastung weniger häufig mit dieser Beschwerdesymptomatik in Zusammenhang zu stehen. Ein Einfluss des Body Mass Index konnte nicht gefunden werden.

5) Mittelfristige Ergebnisse zweier Behandlungskonzepte des femoropatellaren Schmerzsyndroms (FPS) F. Schneider, K. Labs (Berlin)

Zielsetzung: Überprüfung von Therapieeffekten nach Behandlungen mittels Krankengymnastik und PNF bzw. mit einer Knieschiene im therapiefreien Intervall. Material/Methode: Im Rahmen einer klinischen Studie wurden 40 Teilnehmer einer vor 29 Monaten (25–36 Monate) absolvierten 8-wöchigen Therapie nachuntersucht. Die damalige Therapie erfolgte randomisiert in Gruppe A durch 16× Krankengymnastik mit PNF für 8 Wochen [15 F, 5M; Alter 20 J. (16–24)] bzw. in Gruppe B durch die 8-wöchige Nutzung einer Knieschiene und Durchführung eines speziellen Übungsprogramms für tgl. 3×15 Min. [16 F, 4 M, Alter 19 J. (16–28)]. Vorträge

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Die klinische Nachuntersuchung erfolgte mittels VAS bzw. dem 100Punkte-Score von Bassette/Hunter. Ergebnisse: Die VAS und der Score von Bassette/Hunter ergab im Nachuntersuchungszeitraum eine weiterbestehende signifikante Verbesserung in der Gruppe mit Anwendung der Knieschiene. In dieser Gruppe konnte eine Zunahme im Score von 55 (±3) auf 86 (±6) sowie in der VAS in Ruhe von 3,6 (±0,5) auf 1,2 (±0,4) und bei Belastung von 6,2 (±1,0) auf 2,6 (±0,8) festgestellt werden. Diskussion: Die Therapie mit der Knieschiene führte im Vergleich zur Krankengymnastik zu einer anhaltenden und signifikanten Abnahme der Beschwerden auch im therapiefreien Intervall von 29 Monaten. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Knieschiene eine neue erfolgreiche Behandlungsalternative für Patienten mit chronischem FPS darstellt.

6) Patellofemorale Knorpelschäden und deren Korrelation zu subjektiven Beschwerden und klinischen Untersuchungsbefunden E.-O. Münch, H. Mayr (München)

Zielsetzung: Eine häufig gestellte Diagnose beim vorderen Knieschmerz lautet „Chondropathia patellae“. Ziel der Untersuchung war es festzustellen inwieweit pathologische Knorpelveränderungen des Femoropatellargelenkes auch wirklich zu den so genannten typischen ventralen Knieschmerzen führen. Gleichzeitig sollten Untersuchungskriterien bestimmt werden, die Rückschlüsse auf patellofemorale Knorpelschäden zulassen.

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Vorträge

Material/Methode: Bei 300 aufeinanderfolgenden Patienten, die zu einer ambulanten arthroskopischen Operation des Kniegelenkes kamen, erfolgte eine genaue Evaluation des Femoropatellargelenkes nach den Richtlinien der ICRS (Int. Cartilage Repair Society). Präoperativ wurde nach den „typischen“ vorderen Knieschmerzen (beim Treppen auf- und abwärtsgehen, Aufstehen aus der Hocke und längerem Sitzen mit gebeugtem Knie) gefragt. Durch eine klinische Untersuchung wurden Beinachse, Gelenkergüsse, Krepitieren und Bewegungsumfang festgestellt. Korrelationen wurden durch statistische Verfahren erhoben. Ergebnisse: Bei nur 25% der Patienten fanden sich intakte Knorpelverhältnisse. 75% hatten Knorpelläsionen an der Patella und 45% auch Knorpelschäden in der Trochlea. Nur beim Aufstehen aus der Hocke hatten Patienten mit Knorpelläsionen signifikant mehr Schmerzen. Weibliche Patienten mit Knorpelveränderungen hatten auch bei längerem Sitzen signifikant mehr Schmerzen. Statistisch signifikant mehr Knorpelschäden fanden sich bei Patienten mit valgischen Beinachsen, Gelenkergüssen, Krepitieren, Streckdefiziten und lateralen Patellasubluxationen. Diskussion: Bei 3/4 aller Patienten fanden sich Knorpelläsionen im Femoropatellargelenk. Nur beim Aufstehen aus der Hocke hatten diese Patienten auch vermehrt Schmerzen. Chondropathien sind offensichtlich nicht Hauptursache patellofemoraler Schmerzen. Bei folgenden Untersuchungsbefunden fanden sich statistisch gehäuft Knorpelschäden im Femoropatellargelenk: Krepitieren, Gelenkerguss, Valgusachse, Streckdefizit und laterale Subluxation der Patella. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die Bezeichnung „Chondropathia patellae“ als Sammelbegriff für den

vorderen Knieschmerz ist irreführend und unzutreffend. Knorpelläsionen im Femoropatellargelenk sind häufig, führen aber nur in Ausnahmesituationen zu vermehrten Schmerzen.

7) Die arthroskopische Implantation von autologen Chondrozyten zur Behandlung von retropatellaren Knorpeldefekten des Kniegelenkes C. Erggelet1, M. Sittinger2 1

Orthopädische Klinik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 2 Medizinische Klinik III, Charité, HumboldtUniversität Berlin

Seit der Arbeit von Brittberg 1994 über die klinische Anwendung der autologen Chondrozyten-Transplantation sind mehr als 5000 Operationen durchgeführt und die klinischen Ergebnisse nach bis zu 10 Jahren in verschiedenen Studien beschrieben worden. Diese erscheinen kurz- und mittelfristig vielversprechend besonders für Patienten nach fehlgeschlagener Operation zur Behandlung von Knorpeldefekten. Wesentlicher Nachteil der Methode ist die hohe Morbidität durch die Notwendigkeit der Arthrotomie zur Implantation der Zellen. Mehr als 25% der Komplikationen nach ACT sind auf den arthrotomischen Eingriff zurückzuführen. Die Wahrscheinlichkeit von Adhäsionen, Bewegungseinschränkung, postoperativen Schmerzen und beeindruckenden Narben ließe sich durch eine arthroskopische Applikation der Zellen vermindern. In originaler Technik wird die Zellsuspension unter einen in den Knorpeldefekt eingenähten Periostlappen injiziert. Zur Standardisierung der Zellverteilung und Verbesserung der operativen Handhabung wurden dreidimensionale, bioresorbierbare Konstrukte aus verschiedenen Materialien entwickelt. Bei der vorgestellten Technik kommt ein

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2 mm dickes und 2,3 cm2 großes Polymer-Vlies zum Einsatz, welches mit 5×106 autologen Chondrozyten/cm2 beladen ist. Unter arthroskopischen Standardbedingungen erfolgt das Debridement des Defektes in rechteckiger Form bis auf die subchondrale Platte. Eine stabile, perifokale Knorpelschulter ist von großer Bedeutung. Mit einer speziellen Messahle wird der Defekt ausgemessen und das Implantat entsprechend zugeschnitten. Ein suprakondylärer Zugang, die Verwendung einer 70°-Optik und ggf. die temporäre Fixierung der Patella durch einen transossären K-Draht kann hilfreich sein. Die Ecken des Defektes werden mit einem speziellen Zielgerät retrograd angebohrt. Das Implantat wird an den Ecken mit resorbierbarem Faden (Vicryl 1-0) armiert. Mit einer speziellen Technik wird dieser Faden zweifach geknotet und auf 1–2 cm gekürzt. Ein Zugfaden wird in das Ende eingeschlauft. Diese Zugfäden werden in das Gelenk eingeführt und mit einem Fadenfänger transpatellar durchgezogen. Nun gleitet das gerollte Implantat durch eine 10-mm-Arbeitskanüle und entfaltet sich intraartikulär. Unter Zug werden abschließend die vorgelegten Knoten in den Knochen eingezogen und verankern das Transplantat. Die Ausrisskräfte dieser Knoten übersteigen die Implantatstabilität. Die Zugfäden können gekürzt und dann durchgezogen werden. Durch gründliche Mobilisierung des Gelenkes wird der feste Sitz des Transplantates getestet. Frühfunktionelle Nachbehandlung und initiale Entlastung des operierten Beines sind wichtig in der Nachbehandlung. Die arthroskopische Ausführung der autologen Chondrozyten-Transplantation zur Behandlung von retropatellaren Knorpelschäden mit all ihren Vorteilen unterstreicht den biologischen Charakter der Methode und wird neue Möglichkeiten zur Indikation und Therapie von Knorpeldefekten eröffnen.

14) Theoretische und empirische Untersuchungen zum motorischen Leistungsvermögen 12- bis 14jähriger Schulkinder Meike Küster, M. Grosser, Gabriele Fitzner-Ott, W. Beyer

Schlussfolgerung: Ausweitung und Qualitätssicherung des Schulsports sind dringend notwendig, ebenso ein verändertes Verantwortungs- und Vorbildbewusstsein der Eltern als „erste Bewegungserzieher“.

(München)

Zielsetzung: Erfassung des motorischen Leistungsvermögens 12- bis 14-jähriger Schulkinder im Hinblick auf konditionell-koordinative und koordinative Fähigkeiten sowie Analyse der Wirbelsäulenform und -beweglichkeit. Material/Methode: prospektive Querschnittuntersuchung von 200 Schulkindern zwischen 12 und 14 Jahren. Testbatterie: standardisierter Dokumentationsbogen, Münchner Fitnesstest nach Rusch/Irrgang, BiodexStability-System, Zebris-CMS-System, IPN Back Check und Fuß-Tapping. Ergebnisse: Schulkinder bewegen sich insgesamt viel zu wenig. Die untrainierten Probanden erzielten in Relation zu Vergleichswerten schlechte Ergebnisse. Sportliche Kinder erzielten bessere Ergebnisse als Nichtsportler, wobei sich entwicklungsbiologische Faktoren, Geschlecht und Medienkonsum unterschiedlich störend auswirkten. Diskussion: Die Häufigkeit körperlicher und motorischer Leistungsschwächen bei Kindern steigt ständig an, weiterhin das Auftreten von Übergewicht, Wirbelsäulenfehlhaltungen und weiteren Zivilisationskrankheiten, unter denen bisher hauptsächlich ältere Menschen litten (Kofink 1995, Weineck et al. 1997). Gemäß einer Statistik des BAG stehen dabei Haltungsschwächen der Wirbelsäule mit 35–60% an erster Stelle. Im Hinblick auf die schon bestehende „Volkskrankheit“ chronischer Rückenschmerz muss bei Kindern frühzeitig präventiv eingewirkt werden anstatt der Gefahr einer Zunahme von potentiellen Rückenpatienten gegenüber zu stehen.

15) Geschlechtsspezifische Unfallmuster beim Schulsport J. Kelm1, F. Ahlhelm2, Th. Regitz, E. Engel3 1

Orthopädische Universitätsklinik Homburg/ Saar 2 Neurochirurgische Universitätsklinik Homburg/Saar 3 Chirurgische Abteilung Krankenhaus Neunkirchen/Saar

Zielsetzung: Der Schulsport prägt die Einstellung der Schüler(innen) zum Sport wesentlich. Etwa 5% aller Schüler(innen) erleiden jährlich eine Verletzung im Sportunterricht. Ziel der Studie war es, Erkenntnisse geschlechtsspezifischer Unfallmuster im Schulsport zu eruieren um zur Reduktion der Sportunfälle beitragen zu können. Methode: Prospektiv wurden 213 Schulsportunfälle mittels eines empirischen Erhebungsbogens erfasst; dabei wurden neben der Art und Ursache der Unfälle die Diagnose, die Verletzungslokalisation, die entsprechende Therapie und die Dauer der Behandlung dokumentiert und mit dem χ2-Test geschlechtsspezifische Unterschiede untersucht. Ergebnisse: Das Prädilektionsalter lag zwischen 11 und 15 Jahren, 45% waren weiblich. 3,7% der Schüler(innen) benötigten eine stationäre Behandlung. Geschlechtsspezifische Unterschiede fanden sich bei der Verletzungsart (p = 0,018) und den Unfallursachen (p = 0,028). Distorsionen, Kontusionen und Frakturen zählten zu den häufigsten Verletzungen. Die häufigsten Unfallursachen lagen in der Ausübung der motorischen Grundfertigkeiten (Laufen/Springen/Fangen) und sportartspezifischer Techniken. Keine geVorträge

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schlechtsspezifischen Unterschiede fanden sich bezüglich der Verletzungslokalisation und der Unfallsportart. Die obere Extremität (55%) war am häufigsten betroffen. 62,2% der Unfälle wurden bei großen Spielen (Fuß-/Basket-/Volley-/Handball) beobachtet. Schlussfolgerung: Insbesondere bei den Mädchen sind motorische Grundfertigkeiten und sportartspezifische Techniken intensiver auszubilden. Bei den Jungen sind soziales Handeln und bessere Spielübersicht zu entwickeln. Sportartspezifische Wettkampfformen sollten in Mannschaftssportarten erst nach Erreichen eines homogenen Fertigkeitsniveaus Anwendung finden. Schulsportadäquate Regeländerungen könnten zu einer Unfallreduktion beitragen. 16) Die Behandlung des Eminentia-intercondylaris-Ausrisses bei Kindern F. Mauch, T. Scheu, O. Eberhardt, K.-D. Parsch (Stuttgart)

Zielsetzung: Die knöcherne Ausrissverletzung des vorderen Kreuzbandes ist eine typische Verletzung des Schulkindes und Jugendlichen. Nach Verdrehtrauma mit folgendem Hämarthros und Schmerzen wird die Diagnose in der Regel über das Röntgenbild, im Ausnahmefall über eine Kernspintomographie gestellt. Es sollen die mittelfristigen Ergebnisse nach Behandlung dieser Verletzung dargestellt werden. Material/Methode: Von 1989–2001 behandelten wir 44 Patienten mit Eminentia-intercondylaris-Ausriss. Das Alter lag zwischen 6 und 16 Jahren (Durchschnitt betrug 10,3 Jahre). Führende Unfallursachen waren Fahrradsturz, Skifahren und Turnen. Bei 32 Kindern erfolgte die Fixierung über eine Arthrotomie, 12-mal wurde per Arthroskopie vor-

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Vorträge

gegangen. Nach Gelenkspülung wurde die Eminentia anatomisch reponiert und danach mit 2 umgebogenen dünnen Kischner-Drähten (1,0 oder 1,2 mm) retrograd fixiert. Hierbei werden die K-Drähte wie Einzinker zum Heranziehen der Eminentia verwendet. Danach werden die anderen Enden der Drähte subkutan an der Tuberositas tibiae versenkt. Eine Gipsruhigstellung erfolgte für 4 Wochen. Die Metallentfernung wurde im Durchschnitt nach 4 Monaten ohne nochmalige Arthroskopie bzw. Arthrotomie durchgeführt. Ergebnisse: Es wurden 37 der 44 Patienten klinisch mit Berücksichtigung des IKDC-Scores und Lysholm-Scores nachuntersucht. Im IKDC-Score fanden wir 28 Kinder mit Gruppenqualifikation A (normales Kniegelenk) und 9 Kinder mit Gruppenqualifikation B (fast normales Kniegelenk). Kein Kind wies eine Gruppenqualifikation C (abnormales Kniegelenk) oder D (stark abnormales Kniegelenk) auf. Die subjektive Einschätzung wurde im Lysholm-Score durch 34 Kinder mit sehr gut (90–100 Pkt.) und durch 3 Kinder mit gut (80–89 Pkt.) angegeben. Eine mäßige (70–79 Pkt.) und eine schlechte Einschätzung (<70 Pkt.) wurden nicht genannt. Alle Patienten würden diese Operation nochmals an sich durchführen lassen. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die Behandlung des Eminentia-Ausrisses bei Kindern durch retrograd eingebrachte K-Drähte ist ein das Kniegelenk schonendes Verfahren mit sehr guten bzw. guten Ergebnissen. 17) Vordere Kreuzbandplastik mit Quadrizepssehne bei Kindern mit offenen Epiphysenfugen U. König, M. Schibli, N. Friedrich (Bruderholz/Schweiz)

Zielsetzung: Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes bei Kindern mit offenen

Epiphysenfugen tritt insbesondere in Zusammenhang mit den neuen Risikotrendsportarten gehäuft auf. Die Quadrizepssehne mit einem kleinen femoralen knöchernen Block und extraartikulärer Fixierung an einer „Poller“-Schraube femoral und tibial (steiler Bohrkanal) stellt eine Transplantatmöglichkeit für die operative Versorgung dar. Material/Methode: Zwischen 10/97 und 1/01 wurden 17 Kinder (∅ Alter 12 Jahre, Range 10–14, 11 Jungen und 6 Mädchen) mit VKB-Ruptur und offenen Epiphysenfugen operativ versorgt. Alle erlitten die Ruptur bei sportlicher Aktivität. Die Indikation bestand bei persistierendem Instabilitätsgefühl. Die klinische retrospektive Nachuntersuchung erfolgte anhand des Lysholm- und IKDC-Scores. Ergänzend dazu wurden eine KT-1000-Messung und Röntgenkontrolle durchgeführt, in ausgewählten Fällen eine MRT-Kontrolle. Der durchschnittliche followup betrug 29 Monate (Range 10–48). Ergebnisse: Der durchschnittliche Lysholm-Score lag postoperativ bei 95 (93–97). Im IKDC-Score erreichten über 85% der Kinder Grad A und B. Die mittlere KT-1000-Differenz betrug 1,5 mm (1–2 mm) im Vergleich zur Gegenseite. Kein Patient zeigte klinisch und radiologisch eine signifikante Beinlängendifferenz oder Achsabweichung. Zwei Patienten zeigten postoperativ eine diskrete Erweiterung des tibialen Tunnels (Windshield-Effekt). Zwei der 17 Patienten erlitten bei erneutem adäquatem Sportunfall eine Reruptur. Diskussion: Unsere Technik mit Quadrizepssehne, welche mit einer extraartikulären Fixation erfolgt, zeigt sehr gute Ergebnisse, keine Beinlängenunterschiede und keine Achsabweichung trotz offener Epiphysenfugen. Die Technik ist kostengünstig. Die Reruptur-Rate liegt allerdings leicht höher als beim Erwachsenen.

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Schlussfolgerung: Bei Kindern mit vorderer Kreuzbandruptur und offenen Epiphysenfugen wird bei Instabilitätsgefühl die VKB-Plastik mit Quadrizepssehne empfohlen, um sekundäre Folgen einer Instabilität zu vermeiden.

20) Gelenkflächendruck am Ellbogengelenk – Gibt es einen Einfluss der Kollateralbänder und der Achsenfehlstellungen? J. Steinhagen, A. Puchmüller, J. Bruns Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Zielsetzung: Bei Wurfsportarten kommt es häufig zu medialen Seitenbandschäden am Ellbogengelenk. Es stellt sich die Frage, ob diese Instabilität und Achsenfehlstellungen in Valgus und Varus Einfluss auf die Gelenkflächendrücke im Ellbogengelenk haben. Material/Methode: Aus formalinfixierten Leichenarmen wurden Kapselbandpräparate hergestellt und 12 Exemplare ohne Zeichen der Degeneration, Bandinstabilität bzw. -läsion ausgewählt. Die Präparate wurden auf eine definierte Länge zugesägt und in einen für diese Untersuchung konstruierten Apparat eingepasst. Dieser ermöglichte die Ausübung einer axialen Belastung von 40 kg unter verschiedenen Gelenkstellungen. Vor jeder Messung wurden druckempfindliche Folien (Fuji-Folien) in den Gelenkspalt radial und ulnar gebracht. Jede Messung wurde 6x wiederholt. Danach erfolgte die Messung in 10°-Valgus- und 10°Varusstellung sowie in den Beugestellungen von 10°, 20° und 30°. An jeweils 6 Präparaten wurden die Messungen nach Durchtrennung des lateralen und medialen Seitenbandes wiederholt.

Ergebnisse: Unter allen Bedingungen zeigte das humero-radiale Kompartiment einen höheren Spitzendruck als das mediale. Mit zunehmender Beugung änderte sich der Druck bei intakten Bändern medial nur unwesentlich, lateral stieg er zwischen 10°- und 20°-Beugung sowie unter Valgusstress signifikant an. Bei medialer Banddissektion zeigte sich eine ähnliche Druckverteilung, die Differenz zwischen 10°-Flexion und der Valgusstellung war p< 0,001. Der maximale Druckwert wurde unter 40 kg Belastung bei medialer Banddissektion und Valgusposition gemessen (8,51 MPa), der minimale medial nach Dissektion lateral und Valgusposition (0,58 Mpa). Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Es konnte gezeigt werden, dass das mediale Seitenband eine große Stabilisierungsfunktion am Ellbogen besitzt und seine Instabilität insbesondere unter Valgusstress deutlich den Gelenkflächendruck lateral erhöht. Daraus könnte eine Arthrose am Ellbogengelenk entstehen.

21) Zusammenhang zwischen skapulo-humeralem Rhythmus und glenohumeraler Dezentrierung bei atraumatischer Schulterinstabilität R. v. Eisenhart-Rothe, K.-H. Englmeier, T. Vogl, H. Graichen (Frankfurt/Main)

Zielsetzung: Bislang ist unklar, inwieweit bei der atraumatischen Schulterinstabilität Veränderungen der aktiven Stabilisatoren durch eine Insuffizienz der Rotatorenmanschette oder durch eine Fehlpositionierung der gesamten Skapula verursacht werden. Ziel der Studie waren die 3D-Analyse der Skapularkinematik und der glenohumeralen (De-)Zen-

trierung bei atraumatischer Schulterinstabilität sowie deren Vergleich. Material/Methode: In einem offenen MRT wurden die Schulter von 12 gesunden Probanden und beide Schultern von 14 Patienten mit atraumatischer Instabilität in verschiedenen Abduktions- und Rotationsstellungen mit und ohne Muskelaktivität untersucht. Nach Segmentation und 3D-Rekonstruktion von Humerus und Skapula erfolgte eine 3D-Analyse der Skapulakinematik sowie der glenohumeralen Position. Ergebnisse: 11 von 14 Patienten wiesen einen erhöhten skapulo-humeralen Rhythmus (SHR) auf (90° Abd.: gesund: 2,0/0,8, instabil: 4,3/3,0; p < 0,05). 10 von 14 Patienten zeigten eine vermehrte Innenrotation der Skapula (gesund: 49°/3°, instabil: 59°/9°, p = 0,1). Während Patienten mit unverändertem SHR eine inferiore Position des Humeruskopfes aufwiesen, konnte in 9 von 11 Schultern mit vergrößertem SHR eine superiore Position festgestellt werden (Korrelationskoeffizient: 0,6). In der Transversalen zeigten nur Patienten mit einer vermehrten Innenrotation (<10°) eine posteriore Dezentrierung (Korrelationskoeffizient: 0,8). Muskelaktivität führte weder zu einer Rezentrierung des Kopfes noch zu einer Korrektur der Skapula-Gesamtpositionierung. Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass mehrheitlich bei atraumatischer Schulterinstabilität Veränderungen der Skapulakinematik vorliegen. Die hohe Korrelation zwischen glenohumeraler Dezentrierung und Veränderungen der Skapulakinematik legt einen relevanten Einfluss der Skapula-Gesamtpositionierung auf die glenohumerale Position nahe. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Diese Daten können sowohl für eine verbesserte Diagnostik als auch zur Therapieoptimierung genutzt werden. Vorträge

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22) Sportartspezifische Verletzungen der Schulter bei Spitzensportlern R. Siebold, S. Lichtenberg, P. Habermeyer, P. Magosch (Heidelberg)

Zielsetzung: Ziel der Studie ist es, die Verletzungsmuster der unterschiedlichen Sportarten aufzuzeigen. Material/Methode: Seit 1997 wurden 61 Sportler auf National- (n = 17) und Bundesliganiveau (n = 37) mit einem mittleren Alter von 27,4 Jahren (18–47 Jahre) behandelt. Es erfolgte eine Einteilung in Kontaktsportler (n = 42) und Überkopfsportler (n = 12). 7 Sportler konnten keiner der beiden Gruppen zugeordnet werden. Die Diagnose wurde bei allen Sportlern arthroskopisch gesichert. Ergebnisse: In der Gruppe der Überkopfsportler zeigten 7 ein posterosuperiores Impingement des Glenohumeralgelenkes. Zwei Sportler wiesen eine SSP-Läsion auf, 3 Sportler eine SLAP-Läsion. Bei einem Sportler wurde eine Bankart-Perthes-Läsion diagnostiziert. In der Gruppe der Kontaktsportler erlitten 28 (67%) eine primärtraumatische Schulterluxation. Bei 17 Patienten trat eine Bankart-Läsion (2 in Kombination mit einer Supraspinatussehnen-Partialruptur) auf. Acht Sportler erlitten eine Bankart-Fraktur. Bei 7 Sportlern (58%) wurde eine SLAP-Läsion beobachtet, 4 wiesen eine Früharthrose auf und 5 erlitten eine AC-Gelenksprengung. Insgesamt fanden sich in dieser Gruppe 6 Rotatorenmanschettenläsionen, 2 in Kombination mit einer Bankart-Läsion und 2 isolierte Rupturen. Ein Sportler erlitt eine HAGL-Läsion, bei einem Patient lag bereits eine Früharthrose vor. Diskussion/Schlussfolgerung: Das Verletzungsmuster der Überkopfsportler unterscheidet sich deutlich von dem bei Kontaktsportlern. Meist führt eine chronische Mikrotraumatisie-

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rung des Glenohumeralgelenkes zu morphologischen Schäden. Dagegen werden in den Kontaktsportarten hauptsächlich primärtraumatische Verletzungen beobachtet. Auffällig war in dieser Gruppe die hohe Rate primärer Luxationen mit komplexem Verletzungsmuster. Die sportmedizinische Betreuung der Überkopfsportler sollte chronischen Überlastungsverletzungen der Schulter vorbeugen. Zur Vermeidung von Sekundärverletzungen empfehlen wir diesen Patienten ein frühzeitiges operatives Vorgehen. 23) Schulter- und Ellbogenbeschwerden von BaseballPitchers in Deutschland M. Dingerkus, A. Heidinger, A. B. Imhoff

nenreizung (33%) oder ein „Tennisarm“ (20%) vor, an der Schulter ein Impingement-Syndrom (40%) oder eine Reizung der langen Bizepssehne (20%). Auffallend war die hohe Inzidenz von Beschwerden am Wurfarm bei Spielern mit geringer SchulterAußen(hoch-)rotation, hoher Spielfrequenz, ausschließlichen Überkopfwürfen und bei 3/4-Arm-Werfern. Ergebnisse: Die Ergebnisse decken sich weitgehend mit denen aus amerikanischen Studien. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Anatomische Voraussetzungen, Wurfanzahl, -stil und Wurf-/Griffart beeinflussen das Beschwerdebild besonders, weshalb Nachwuchspitchers langsam und behutsam an leicht Beschwerde auslösende Wurfvarianten herangeführt werden sollen.

(München)

Baseball zählt im Deutschen Sportbund zur Sportart mit den höchsten Zuwachsraten. Der Pitcher (Werfer) ist der wichtigste Spieler in einer Baseballmannschaft. Um so mehr interessieren die Umstände von Beschwerden, insbesondere am Wurfarm. Material/Methode: Im Kalenderjahr 1999 wurden retrospektiv 51 (männliche) Baseball-Pitchers aus Deutschland (Alter 26,3 [15–46] J; verschiedene Ligen) mittels eines standardisierten Fragebogens zu persönlichen Daten, Verletzungen und Überlastungen befragt sowie die wurfspezifische Anatomie von Hand, Ellbogen und Schulter erfasst. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe der deskriptiven Statistik und der Inferenzstatistik unter Verwendung von Microsoft Excel 97. Zwei Drittel der Pitchers klagten über Ellbogen- (55%) und Schulter(40%) Überlastungen, lediglich 6 Pitchers über Verletzungen. Am Ellbogen des meist rechtsseitigen Wurfarms lag am häufigsten ein „Werferarm“ (33%), eine Bizepsseh-

28) Lasertherapie – eine Behandlungsalternative bei Insertionstendopathien bzw. Muskelverletzungen H. Hüring, T. Steinacker, M. Steuer (Lüdenscheid)

Zielsetzung: Trotz vielfältiger konservativer Therapiemaßnahmen kommt es bei Insertionstendopathien sehr häufig zum chronischen Verlauf mit Gefährdung der Leistungsfähigkeit im Hochleistungssport bzw. bei Muskelverletzungen zu einer langen Rekonvaleszenzphase. Untersucht wurde der Einfluss der Laserflächenbestrahlung auf den Krankheitsverlauf. Material/Methode: Von 03/98 bis 09/00 wurden 127 konservativ austherapierte Sportler mit therapieresistenter Insertionstendopathie oder Muskelverletzung einer Laserbehandlung unterzogen. Die Bestrahlung erfolgte mit einem Infrarot-Dioden-Laser, Wellenbereich 780– 800 nm, Leistung 3 mW, 5 Therapiesitzungen im Abstand von ≤1 Woche. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 12 Minuten/Sitzung.

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Ergebnisse: Die Erfassung der Therapieergebnisse erfolgte 3 Monate nach Behandlung mittels eines standardisierten Fragebogens. Neben einer subjektiven Beurteilung wurde die Schmerzstärke auch mit der visuellen Analogskala (VAS) erfasst. 86,6% der Fragebögen waren auswertbar. Im Gesamtkollektiv ergab sich für 51,8% der Fälle ein gutes bis sehr gutes Ergebnis, für 26,4% ein befriedigendes und für 21,8% ein schlechtes. In der Aufschlüsselung zeigten sich bei der Behandlung der chronischen Achillodynie die besten Therapieergebnisse. Der VAS-Schmerzindex ging von 59,8% auf 36,2% zurück. Diskussion: Die Lasertherapie als Laserflächenbestrahlung im gewebestimulierenden infrarotnahen Wellenbereich (760–800 nm) hat sich als günstige Behandlungsalternative bei Insertionstendopathien und Muskelverletzungen in unserer sportorthopädischen Ambulanz bewährt. In vielen Fällen konnten der chronische Verlauf gestoppt und die Rekonvaleszenzphase deutlich verkürzt werden. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Im Vergleich zu den umstrittenen Kortikoidinjektionen ist der Einsatz einer Laserbehandlung nebenwirkungsarm und aufgrund der Wirksamkeit daher bei chronischen und rupturgefährdeten Tendopathien zu propagieren. 35) Nicht-invasive, quantitative Arthrosedetektion mittels hochauflösender 3D-MRT – dargestellt anhand von Patienten mit Gonarthrose H. Graichen, R. v. Eisenhart-Rothe, F. Eckstein (Frankfurt/Main)

Zielsetzung: Die Quantifizierung eines Knorpelverlustes bzw. -schadens ist von enormer Bedeutung. Bislang gelang dies allerdings nur am intakten

Gelenk. Ziel der vorliegenden Studie war es mit Hilfe einer neuen MRTTechnik die Knorpeldicke und das -volumen mittels hochauflösender 3D-Knorpel-MRT bei Patienten mit Gonarthrose nicht-invasiv zu quantifzieren sowie die MRT-Technik zu validieren. Material/Methode: Die Kniegelenke von 12 Patienten mit schwerer Gonarthrose wurden präoperativ in einem Hochfeld-MRT (1,5 Tesla) mit einer hochauflösenden (Pixel: 0,25 ×0,25 mm) 3D-GRE-Sequenz mit selektiver Wasseranregung (TR 16,9 ms, TE = 6,9 ms) untersucht. Nach der Datenerhebung erfolgte die 3DBestimmung der Knorpeldicke des Volumens und der Gelenkflächengröße der intraoperativ entnommenen Tibiaplateaus und Patellarückflächen. Die Validierung der MRTTechnik wurde mittels anatomischer Schnitttechnik (aS), A-Mode-Ultraschall (US) und Knorpelverdrängungsmessung durchgeführt. Ergebnisse: Die mittlere Knorpeldicke (MRT) im Bereich des med. und lat. Tibiaplateaus betrug 1,31 ± 0,25 mm bzw 1,22 ± 0,31 mm, die im Bereich der Patella lag gering höher, 1,44 ± 0,33 mm. Der Vergleich der mittleren Knorpeldicke zwischen MRT und aS erbrachte eine nicht signifikante system. Differenz von 4,2% und für den US von 5,8%. Für die Fläche ergab sich ebenfalls eine hohe Übereinstimmung zwischen den Methoden (MRT 991 mm2; aS 1075 mm2). In dieser Studie konnte erstmalig die Validität der Knorpel-MRT für die nicht-invasive Quantifizierung der Knorpeldicken und -volumenanalyse bei generalisierter Gonarthrose nachgewiesen werden. Trotz deutlich reduzierter Knorpeldicken (Arthrose: 1–2 mm vs. gesund: 2–4 mm) war die Genauigkeit der Knorpel-MRT ähnlich hoch wie bei gesunden Gelenken. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Mit dieser Methode kann in Zukunft der Verlauf der Gonarthrose quantitativ

erfasst werden, außerdem stellt es eine Möglichkeit zur objektiven Überprüfung verschiedener Therapieverfahren dar. 36) Behandlung von Knorpelschäden und Sportfähigkeit J. Mortier, T. Megerle, M. Engelhardt (Frankfurt/Main)

An der Orthopädischen Universitätsklinik haben wir vom Juli 2001 bis zum Oktober 2001 40 Patienten mit einer autologen Knorpelzelltransplantation (ACT) und 32 Patienten mit einer Knorpel-Knochen-Transplantation (KKT) nachuntersucht. Neben einer Nachuntersuchung folgten dann ein MRT und die Erhebung eines Fragebogens, der die Bewertung nach KOOS und ICRS, Womac und Cincinnati mit einschloss. Die durchschnittliche Nachuntersuchungszeit betrug 2,2 Jahre nach dem Eingriff. Das mediale Kompartiment war in 65% der Fälle am häufigsten betroffen. Die Zufriedenheit mit dem Eingriff schwankte je nach Formulierung der Frage zwischen 63 und 80%. Eine Beschwerdebesserung konnte in 75% der Fälle erreicht werden. Die Lebensqualität im Alltagsleben wurde in 30% der Fälle als deutlich gesteigert angegeben. Das MRT zeigte eine Konturunterbrechung in 25% (ACT) bzw. 50% (KKT) und ein subchondrales Ödem in 75% (ACT) bzw. 12% (KKT). Wünschenswert wäre eine einheitliche Formulierung der Fragestellungen bei der Nachuntersuchung größerer Patientenkollektive. Die Bildung eines subchondralen Ödems zeigt auch über 2 Jahre nach dem Eingriff noch keine vollständige Erholung der Gelenkstruktur. Eine Konturunterbrechung der Knorpeloberfläche im MRT korrelierte nicht mit dem Gesamtergebnis. Von allen MRT-Parametern zeigte einzig das subchondrale Ödem einen signifiVorträge

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kanten Zusammenhang mit dem Gesamtergebnis. Eine Sportfähigkeit nach der Definition des KOOS-Bogens fand sich in 20% der Fälle. Erfreulicherweise gibt es Einzelfälle, in denen eine Belastbarkeit auch im Tennis- oder Fußballsport erreicht werden kann, obwohl offiziell Sportarten mit Scherwirkung auf den Knorpel nicht empfohlen werden. 37) Verbesserungen der Technik der Open-wedge-Osteotomie am Tibiakopf J. Agneskirchner, P. Lobenhoffer (Hannover)

Zielsetzung: Die valgisierende Openwedge-Osteotomie am Tibiakopf ist elegant und wenig invasiv. Allerdings bestehen erhebliche Komplikationsrisiken: Frakturen, unerwünschte Vermehrung der Sagittalkippung, Pseudarthrosen und Implantatversagen. Wir stellen drei wesentliche Verbesserungen der Op-Technik vor, welche diese Komplikationen vermeiden helfen. Material/Methode: 1. winkelförmige Osteotomie: Nur die hinteren 2/3 des Tibiakopfes werden quer osteotomiert. Im vorderen Drittel wird hinter der Tuberositas im 135°-Winkel aufsteigend eine zweite Osteotomie angelegt. Dadurch Rotationssicherung, vordere Abstützung der Osteotomie, Erhöhung der Primärstabilität. 2. Graduelles Öffnen der Osteotomie mit speziellen langen Flachmeißeln, welche bis zur Osteotomietiefe in den Tibiakopf eingebracht werden: sicheres Vermeiden von intraartikulären Frakturen und von Instabilitäten der lateralen Knochenbrücke. 3. Aufspreizen der Osteotomie posteromedial mit speziellem Knochenspreizer gegen die ventrale Brücke: Vermeidung einer unerwünschten Sagittalkippung der Osteotomie. 4. Adäquate Implantate: bei Öffnungen über 10 mm Verwendung eines

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internen Plattenfixateurs mit winkelstabil verriegelten Bolzen (Tomofix) mit verbesserter Primärstabilität. Von 1998 bis 2001 wurden 257 Osteotomien, davon 167 open-wedge am Knie durchgeführt. In 44 Fällen wurden bikortikale Beckenspäne ohne Komplikationen verwendet. In 79 Fällen wurde eine Spacerplatte eingesetzt. Bei 5 Fällen kam es zu einem revisionspflichtigen Implantatversagen und Korrekturverlusten. Nach Etablierung o.g. technischer Verbesserungen wurden in den nächsten konsekutiven 44 Fällen keinerlei Komplikationen mehr beobachtet. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die Open-wedge-Osteotomie ist eine elegante aber anspruchsvolle Technik. Die vorgestellten technischen Verbesserungen haben sich im eigenen Vorgehen als entscheidend für den Operationserfolg erwiesen und sollten weitere Verbreitung erfahren. 38) Kahnbeinfrakturen – Frühmobilisation durch minimalinvasive Stabilisierung B. Mayer, H. Krimmer, R. Schmitt, Birgit Karle (Bad Neustadt/Saale)

Zielsetzung: Die zunehmende Verbreitung von Trendsportarten wie Snowboarden, Inlineskaten und Mountainbiken erhöht den Anteil an Kahnbeinfrakturen durch Freizeitaktivitäten. Vermeintlich stabile Frakturen im Nativ-Röntgen zeigen in der Längsschnitt-CT-Untersuchung nicht selten Trümmerzonen und Verschiebungen und müssen daher als instabil eingestuft werden. Die minimalinvasive Stabilisierung bietet den Vorteil der Frühmobilisation mit deutlich kürzerem Heilverlauf. Material/Methode: Mit Einführung einer für einen 1-mm-Führungsdraht kanülierten Schraube mit dem Design der originalen Herbertschraube

(HBS-System) konnte die Operationstechnik verbessert werden. Über eine Inzision von ca. 1 cm in Höhe des STT-Gelenkes wird unter Bildwandlerkontrolle ein 1-mm-K-Draht in die Längsachse des Skaphoids eingebracht, dessen korrekte Lage in allen Ebenen exakt kontrolliert werden muss. Nach Längenmessung wird über den liegenden Draht bis zur Gegenkortikalis aufgebohrt, um ein Auflaufen der Schraube und damit ein Auseinanderweichen der Fraktur zu verhindern. Über den Draht kann dann die selbstschneidende Schraube, die in zwei unterschiedlichen Kompressionsstufen zur Verfügung steht, platziert werden. Ergebnisse: 29 Patienten wurden nach dieser Technik versorgt. In 18 Fällen lag eine B2- und in 11 Fällen eine B1-Fraktur nach der Klassifikation nach Herbert vor. Die durchschnittliche Immobilisationsdauer betrug eine Woche. Alle Frakturen zeigten bei einer Röntgen- bzw. CTKontrolle nach drei Monaten einen knöchernen Durchbau. Diskussion: Um ein konservatives Behandlungsregime einer Kahnbeinfraktur zu rechtfertigen, ist eine stabile Situation durch eine CT-Untersuchung nachzuweisen. Instabile Frakturen sollten operativ behandelt werden. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Das HBS-System (Headless Bone Screw) erleichtert die minimal-invasive Stabilisierung von Kahnbeinfrakturen und führt zu einem sicheren knöchernen Durchbau mit deutlich kürzerer Morbidität.

39) Unfallursache, Verletzungsmuster und Prävention bei der Trendsportart Rollerfahren („Cityroller“ und „Kickboard“) A. Losch, M. Fuchs, K. M. Stürmer (Göttingen)

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Zielsetzung: Aufzeigen sportartspezifischer Verletzungsmuster und Ausarbeitung einer Prävention bei dieser Trendsportart. Material/Methode: prospektive Untersuchung von Juni bis Oktober 2000 bei allen Patienten unserer Poliklinik nach Rollerunfall. Erfassung des Verletzungsmusters, der Unfallursache und Unfallgeschwindigkeit mittels Fragebogen. Ergebnisse: Es wurden 69 Patienten (43 Männer, 26 Frauen, Durchschnittsalter 17,5 Jahre) behandelt. 6 Patienten mussten stationär behandelt werden. 48% der Patienten hatten Frakturen, 45% Prellungen und Schürfungen und 27% KapselBand-Verletzungen (Mehrfachnennung möglich). Die Unfallursache war in 37% unklar; 30% war ein Umknicktrauma des OSG die Unfallursache. Schwerste Verletzungen nach Sprung bei hoher Geschwindigkeit. Diskussion: Unsere Untersuchung zeigt, dass bei der Trendsportart Rollerfahren sportartspezifische Verletzungsmuster auftreten. Der Anteil an Frakturen ist höher als bei vergleichbaren Trendsportarten (InlineSkating), da keine Schutzausrüstung getragen wird. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Als Prävention empfehlen wir gerade bei Kindern eine Schutzausrüstung in Anlehnung an die des Inline-Skatens. 40) Die Unterschenkelfraktur beim Fußballer – eine retrospektive Outcome-Analyse nach UTN F. Fankhauser, C. Boldin, B. Schatz, F. J. Seibert (Graz/Österreich)

Fragestellung: Die seit 1992 an unserer Klinik mit einem AO-UTN versorgten Unterschenkelfrakturen bei Fußballern wurden bezüglich ihrer Verletzung und des funktionellen Outcome analysiert.

Material/Methode: Anhand eines Fragebogens konnten 20 von insgesamt 26 Patienten, die sich beim Fußballspielen eine isolierte Unterschenkelfraktur zugezogen hatten, bezüglich des Verletzungsmechanismus (Bodenbeschaffenheit, Verletzungszeit, Schuhwerk, Schienbeinschützer usw.) sowie des Outcome (insbesondere über das Wiedererreichen des sportlichen Levels) befragt werden. Ergebnisse: 17 Fußballer zogen sich ihre Verletzung auf Rasen, meist nachmittags (n = 14) zu. Trotz Schienbeinschützern (n = 16) hatten 16 Patienten ihre Verletzung durch Gegnerkontakt (dreimal mit dem Tormann, zweimal als Tormann) erlitten. Frühestens nach 5 Monaten, meist erst nach 6 Monaten (n = 7) oder nach Metallentfernung (n = 5) konnte die sportliche Aktivität wieder aufgenommen werden. In sechs Fällen wurde nie wieder Fußball gespielt. Nur 10 Patienten (50%) erreichten ihr ehemaliges sportliches Niveau wieder. Schlussfolgerung: Zu Unrecht wird die Unterschenkelfraktur in Fußballerkreisen als harmlos abgetan. Diese schwerwiegende Verletzung lässt sich auch durch das Tragen von Schienbeinschützern bei hartem Gegnerkontakt nicht vermeiden. Trotz unkomplizierter Unterschenkelmarknagelung und frühfunktioneller Behandlung ist nur in etwa 50% der Verunfallten mit einem sportlichen Comeback auf einem Level entsprechend dem Zustand vor Verletzung zu rechnen. 41) Die Bandscheibenvollprothese (Modell PRO DISC®) und Sport – Indikation, OP-Technik, Ergebnisse, erste Erfahrungen F. Pfeiffer, R. Bertagnoli (Straubing)

Zielsetzung: Schmerzhafte Bewegungseinschränkungen nach Bandscheibenvorfällen, Operationen oder im Rahmen einer degenerativen Er-

krankung stellen immer noch eine erhebliche therapeutische Herausforderung dar und beeinträchtigen häufig die Sportfähigkeit, oft sogar die Erwerbs- oder Berufsfähigkeit von Patienten. Material/Methode: Von 02/00 bis 12/01 wurden insgesamt 104 Bandscheibenvollprothesen (BSVP) bei 92 Patienten in den Segmenten L2/L3 bis L5/S1 implantiert. 82 Patienten (88,5%) erhielten eine BSVP, bei 10 Patienten wurde eine multisegmentale Versorgung durchgeführt. Die Hauptindikation besteht in einer degenerativen, vertikalen Segmentinstabilität mit oder ohne Prolaps. Zur Implantation sind ein ventraler, retro- oder transperitonealer Zugang zur LWS sowie ein Spezialinstrumentarium notwendig. Abdominelle Voroperationen können die Operation erheblich erschweren. Weder intra- noch postoperativ war die Gabe von Erythrozytenkonzentraten notwendig. Ergebnisse: Bei allen 104 Patienten zeigte sich ein korrekter Sitz der Implantate bei guter knöcherner Einheilung. Bei keinem Patienten trat eine Lockerung, Verschiebung oder ein Einsinken der Prothese auf. Die Auswertung erfolgte nach radiologischen Kriterien, der Schmerzsymptomatik sowie der körperlichen Aktivität (VAS, Oswestry Score und SF 36). Die früh- und mittelfristigen Ergebnisse zeigen eine signifikante Reduktion der Schmerzzustände. Im Vergleich zu den fusionierenden Operationsverfahren stellte sich bei fast allen Patienten eine Besserung der LWS-Beweglichkeit und somit eine Zunahme der körperlichen und sportlichen Aktivität ein. Diskussion: Die Untersuchung von Marnay, Montpellier/Frankreich, zeigt ähnlich gute Resultate (Vorgängermodell der Pro Disc®, 64 Patienten, 7–11 Jahre Nachbeobachtung, keine Lockerung oder Verschiebung). Vorträge

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Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die bisherigen Ergebnisse bei der Implantation der Pro Disc® sind vielversprechend. Die Auswertungen einer Multicenterstudie folgen, Langzeitergebnisse müssen weiterhin kritisch diskutiert werden.

42) Rückwärtsauslösung am Skischuh – Schutz für das vordere Kreuzband beim alpinen Skilauf? W. Vogt, H. Engel, R. Jakob (Fribourg, Schweiz)

Zielsetzung: Ein neues, sog. Rear-Release-System (RRS) wurde von der Skiindustrie angeboten mit dem Ziel LEER (Lower Extremity Equipment Related)-Verletzungen, insbesondere aber vordere Kreuzbandverletzungen zu reduzieren. Das Ziel der Studie war das Evaluieren der Einstellbarkeit des Systems und des möglichen Benefits für das Kniegelenk. Material/Methode: Für die Drehmomentmessungen in unserem Labor wurde die Skischuhsohle fixiert. Das Drehmoment -My (-My definiert das Drehmoment der Rückwärtsauslösung) wurde mit DMS-Technik gemessen und zur Skischuhschaftposition in Beziehung gesetzt. Die folgenden Variablen zur Evaluierung des RRS wurden gewählt: verschiedene Einstellungen des RRS (nicht aktiviert, 1, 2, 3, blockiert), verschiedene Raumtemperaturen (+ 20°, ± 0°, –20° C), unterschiedlicher Schnallenverschluss (leicht, mittel, fest). Ergebnisse: Wir fanden Drehmomentwerte My zwischen min. –108 Nm (1, +20°, leicht) und max. –454 Nm (3, –20°, fest). Die Drehmomentreduktion nach Auslösung des RRS beträgt min. 48 Nm und max. 135 Nm entsprechend den verschiedenen Einstellungen. Die Rückwärtsbewegung des Skischuhschaftes war zwischen 3° und 8°. Der Temperatureinfluss auf -My kann vernachlässigt werden.

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Die Art des Schnallenverschlusses bewirkt eine Variation von 115 Nm (weich: –148 Nm, fest: –263 Nm). Diskussion: Die Rückwärtsauslösung am Skischuh mit Reduktion des Drehmoments -My verringert bei Rückwärtssturzsituationen temporär den Stress am Kniegelenk und am vorderen Kreuzband. Die konsekutive Extension im Kniegelenk durch die Rückwärtsöffnung des Schaftes ist ein positiver Nebeneffekt. Der am RRS vorgegebene Einstellbereich mit den entsprechenden Drehmomentwerten -My ist hoch, so dass eine suffiziente Auslösung am Schuh vor Erreichen der Verletzungsgrenze nicht gewährleistet ist. Ein schwerwiegendes Problem hinsichtlich der Einstellung des RRS ist die Variation des Auslösedrehmomentes aufgrund des Reibungseinflusses zwischen Schale und Schaft bei unterschiedlichem Schnallenschluss. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Der RRS-Mechanismus ist ein zusätzlich wirksames Sicherheitssystem zur Reduktion von Kniegelenkverletzungen im Skilauf, aber Einstellungsverbesserungen sind vorzunehmen.

43) Biomechanische Eigenschaften der femoralen Pressfit-Fixation beim Kreuzbandersatz mit Patellarund QuadrizepssehnenTransplantaten R. Schmidt-Wiethoff, J. Dargel, M. Gerstner, T. Schneider

men. Es erfolgte die Aufarbeitung der Knochenblöckchen aus der Patella zu konisch geformten Knochenzylindern. Danach wurden die Knochenzylinder in frische Femurknochen von Schweinen in 8- und 9mm-Bohrkanäle eingestößelt und in computergestützten Ausreißversuchen bei verschiedenen Winkelpositionen (0°, 30°, 60°) stufenweise belastet. Ergebnisse: Bis zu einem 60°-Knochenblock-Ligament-Winkel (KBLW) fand sich eine signifikant niedrigere Ausreißfestigkeit von durchschnittlich 258N (0° KBLW) und 301N (30° KBLW). Ab 60° KBLW wurden in der Mehrzahl Ligamentabrisse bei durchschnittlich 472N beobachtet, wobei das Ausreißverhalten von Patellarund Quadrizepssehnen-Transplantat keine signifikanten Unterschiede zeigte. Diskussion: Verminderte Haltekraft durch Blockfrakturen und knochennahe Ligamentabrisse stellen die häufigsten Probleme der PressfitFixation dar. Die Ausreißfestigkeit variiert in Abhängigkeit von der Winkelposition und dem Bohrlochdurchmesser. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die femorale Pressfit-Fixation der Quadrizepssehne stellt ein neuartiges Verfahren in der Kreuzbandchirurgie dar und zeigt im Vergleich zur Patellarsehne keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Primärstabilität der knöchernen Verankerung.

(Köln)

Zielsetzung: Anhand einer experimentellen Arbeit wird die Primärstabilität der femoralen Pressfit-Fixation mit Ligamentum-patellae- und Quadrizepssehnen-Transplantaten überprüft. Material/Methode: Insgesamt wurden 70 Patellarsehnen- und 70 Quadrizepssehnen-Transplantate von Frischleichen mittels einer oszillierenden 9,4-mm-Hohlsäge entnom-

44) Femorale Fixation von Hamstring-Transplantaten bei VKBPlastik mit resorbierbaren Pins – MRT-Befunde E. Schröter, C. Wimmer, F. Hoffmann (Rosenheim)

Fragestellung: Bei der Verwendung von Hamstring-Sehnen für die VKBPlastik sind die Anforderungen an

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eine suffiziente Fixierung des Transplantates bisher noch nicht zufrieden stellend erfüllt. Resorbierbare Pins (Mitek® RIGIDfix) für die femorale Fixation scheinen eine Verbesserung darzustellen. Gibt es bei dieser Technik unerwünschte Ereignisse und wie verläuft die Biodegradation der Rigid-fix-Pins im MRT? Sind die klinischen Ergebnisse vergleichbar mit den bisher bewährten Transplantatfixationen? Material/Methode: Seit Januar 2000 wurden in unserer Klinik bei 120 Patienten mit einer Hamstring-VKBPlastik femoral Rigid-fix-Pins verwendet. Bei 10 Patienten konnten wir im Mittel nach 11,4 Monaten (7–14 Monaten) ein MRT anfertigen. Es kamen PD-, T1- und T2-gewichtete SE-Sequenzen und Flash-Sequenzen zum Einsatz. Das durchschnittliche Alter der Patienten lag bei 31 Jahren (18–50 Jahren). Neben einer klinischen Untersuchung wurden der IKDC, ein Visueller AnalogskalaBogen (28–280 Punkte) und eine KT1000-Messung erhoben. Ergebnisse: Im Seitenvergleich reduzierte sich die maximale manuelle Translation von 5,3 mm auf 2,4 mm postoperativ (KT-1000). Im IKDCScore erzielten 3 Patienten A, 5 Patienten B, 2 Patienten C sowie in einem Fall den Wert D. Das durchschnittliche postoperative Ergebnis in der Visuellen Analogskala betrug 70,4 Punkte (34–148 Punkte). Im MRT war in 2 Fällen ein minimaler und in weiteren 4 ein geringer Erguss festzustellen. In allen Fällen war das Transplantat intakt. Bei 3 Patienten kam es im Bereich der Rigid-fix-Pins zu Metallartefakten. Die Pins stellten sich sowohl in der T1- als auch der T2-Gewichtung fast signalfrei dar und zeigten keine Signalveränderungen in der umgebenden Spongiosa. Bei weiteren 3 Patienten konnten geringfügige Fehlplatzierungen von Pins ohne klinische Auswirkung gesehen werden.

Diskussion: Die femorale Fixation beim Ersatz des vorderen Kreuzbandes durch ein Semitendinosus-Transplantat mit Rigid-fix ist eine operativ sicher und schnell durchführbare Technik. Man erzielt eine gute Primärstabilität bei gelenknaher Fixierung. Im untersuchten, jedoch sehr kleinen Krankengut bestätigten die MRT-Befunde die gute Verträglichkeit der Implantate. Dabei sind die klinischen Ergebnisse mit bisher gängigen Fixationsmethoden vergleichbar. Weitere Verlaufskontrollen der Biodegradation der Pins sind jedoch notwendig. 45) Reinstabilität nach vorderer Kreuzbandersatzplastik – Eine Ursachenanalyse J. Petermann, M. Wenski, M. Schierl, L. Gotzen (Marburg)

Zielsetzung: In ca. 20% aller Patienten tritt eine Reinstabilität nach VKB-Ersatzplastik auf. Es finden sich u.a. als Ursache ein erneutes adäquates Trauma, eine Fehlpositionierung des Transplantates, ein Versagen der Fixation oder eine fehlende biologische Einheilung. In einer retrospektiven Analyse werden die Gründe untersucht, die zu einer operativen Intervention bei Reinstabilität führten. Material/Methode: Zwischen 1995 und 2000 wurden 51 Patienten (35 männlich) nach einem isolierten VKB-Ersatz bei Reinstabilität einer Kapselbandrekonstruktion unterzogen. Das Durchschnittsalter betrug 29 Jahre. Die Analyse stützt sich auf die Anamnese, die körperlichen Untersuchung, die KT-1000-Messung, die Röntgenuntersuchungen und andere bildgebende Verfahren sowie den intraoperativen Befund. Die Positionsbestimmung der Bohrkanäle wurde in der seitlichen Kniegelenküberstreckaufnahme und der Stan-

dard-ap-Projektion vorgenommen. Die Lagebestimmung der Bohrkanäle erfolgte nach dem Vorschlag von Lobenhoffer. Ergebnisse: Die Reinstabilität wurde in 9 Fällen durch ein Kniegelenkempyem bewirkt. In 12 Fällen war ein Retrauma verantwortlich, wobei sich bei der Lageanalyse in 4 Fällen ein Impingement-Syndrom 1. Grades und in einem Fall eine zu weit anteriore Position des femoralen Kanals zeigte. Bei 27 Patienten konnte eine inkorrekte Platzierung der Bohrkanäle gefunden werden. Bei 26 Patienten bestand eine zu weit anteriore Positionierung des tibialen Bohrkanals, bei 1 Patient lag das Transplantat zu weit posterior. Eine gleichzeitige Fehlpositionierung fand sich bei 5 Patienten. Die Impingement-Grade betrugen 2° bei 10 und 3° bei 17 Patienten. Bei 1 Patient war das Versagen der tibialen Fixation die Ursache; bei 2 Patienten fand sich keine der oben aufgeführten Ursache, es ist von einer mangelnden biologischen Einheilung auszugehen. Schlussfolgerung: Als Hauptursache für das Auftreten einer Reinstabilität nach VKB-Ersatz findet sich die inkorrekte Positionierung des Transplantates. Eine intraoperative Lagekontrolle für die Bohrkanäle ist zu fordern.

46) Navigationshilfe bei der Platzierung der femoralen und tibialen Tunnel beim Ersatz des vorderen Kreuzbandes H. J. Eichhorn (Straubing)

Zielsetzung: Bei Revisionsoperationen ist eine falsche Bohrkanalplatzierung die häufigste Fehlerquelle bei Kreuzband-Therapieversagern. Viele Autoren empfehlen die obligate Röntgenkontrolle der gelegten KirschnerDrähte. Dies stellt aber in vielen OpeVorträge

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rationsabteilungen eine deutliche Behinderung des Operationsablaufes dar. Viele erfahrene Operateure können sicher gute Ergebnisse mit ihrer Erfahrung und entsprechenden Zielgeräten erzielen. Eine Statistik in Deutschland zeigt allerdings, dass 70% aller Kreuzbandoperationen von Operateuren durchgeführt werden, die weniger als 30 pro Jahr einbauen. Material/Methode: Nach meiner Meinung ist die Durchführung der Operation mit einem Roboter ein Fehlweg, da dieser viele anatomische Strukturen wie Pes anserinus und hinteres Kreuzband bei der Durchführung der Operation nicht entsprechend schützt und berücksichtigt. In der Arbeit wird die Navigationshilfe für die Bohrkanallegung beschrieben. Es werden zunächst im Operationssaal auf normalen Röntgenbildern Landmarks zur Systemorientierung eingegeben. Danach werden entsprechende Punkte im Kniegelenk palpiert. Diese sind tibialer Vorderrand, PCL, mediale und laterale Fossawand, Vorderkante, Außenmeniskusvorderhorn, Verbindungslinie zwischen Außenmeniskusvorderhorn und Eminentia intercondylaris medialis sowie Fossavorderkante. Des Weiteren werden die Tuberositas tibiae und die dorsale Tibiakopfbegrenzung auf Höhe des Innenmeniskushinterhorns palpiert. Das tibiale Zielgerät wird in seiner Lage über die Infrarotkameras kontrolliert, so dass der tibiale Austrittspunkt im Tibiaplateau sicher bestimmt werden kann. Bei der femoralen Navigation wird zunächst die Hinterkante der Fossa, die 10-Uhr-, 11-Uhr- (bzw. 1-Uhr-, 2Uhr-)Position bestimmt; des Weiteren der Vorderrand der Fossa, so dass auch hier sichergestellt wird, dass der anatomische Anlasspunkt des vorderen Kreuzbandes am Femur getroffen wird. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Nach umfangreichen Versuchen hat sich die Computernavigation der

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Zielgeräte als gutes Hilfsmittel auch für den erfahrenen Operateur herausgestellt. Der Zeitaufwand beträgt nach Durchschreiten der learning curve weniger als 5 Minuten. Die radiologisch dokumentierte Sicherheit der Navigation beträgt jetzt 100% (N = 93, Stand 03/01).

47) Primäre ACL-Plastik bei jugendlichen Sportlern – Allograft versus Quadruple-HamstringGraft: ein 2-Jahres-Follow-up B. Hiller, G. König, C. Sobau, J.-U. Bülow (Pforzheim)

Zielsetzung: Im Zeitraum 1995–1999 wurde bei jugendlichen Sportlern eine ACL-Plastik mit Allograft-Transplantaten und vierfach Semitendinosus/Gracilis-Sehne durchgeführt. Zielsetzung war herauszufinden, inwieweit die Entnahme und Verwendung von körpereigenem Sehnenmaterial im Vergleich zu Spendertransplantaten einen Einfluss auf die Kniefunktion und die Sportfähigkeit bei Jugendlichen haben. Material/Methode: 120 Patienten (60/60) wurden mit einem Follow-up von 2 Jahren nach primärer ACL-Plastik prospektiv erfasst und nachuntersucht. Einschlusskriterien: Alter <25 J., regelmäßige sportliche Aktivität. Die Nachuntersuchung bestand aus Anamnese, klinischer Untersuchung, KT 1000, IKDC, Cincinnati Knee Score, Bildgebung. Ergebnisse: Die Rerupturrate bei der Allograftgruppe lag mit 12 zu 3 viermal so hoch wie bei den mit Hamstrings versorgten Jugendlichen. Der CKS betrug bei der Allograft-Gruppe 86,9 Punkte, bei der HamstringGruppe 87,1 Punkte. Der IKDC teilte sich wie folgt auf: Allograft-Gruppe A: 26%, B: 46%, C: 8%, D: 20%. Hamstring-Gruppe A: 29%, B: 58%, C: 8%, D: 5% (D ausschließlich Re-

rupturen). Die Rerupturen waren in der Mehrzahl verursacht durch Noncompliance, hauptsächlich durch zu frühzeitige Wiederaufnahme von Risikosportarten wie z.B. Fußball. Diskussion: Abgesehen von einer erhöhten Rerupturrate bei Allograft zeigen die Ergebnisse der beiden Gruppen vergleichbar gute Resultate. Unter unbedingter Einbeziehung der Rerupturrate liegt jedoch bei jugendlichen Sportlern die Wahl des ACL-Transplantates eindeutig bei 4-fach Hamstring-Graft. Interessant wäre ein weiterer Vergleich mit anderen Transplantaten, wie z.B. autologe Quadrizepssehne und Ligamentum patellae. Schlussfolgerung: Wir verwenden als Transplantat der Wahl bei jugendlichen Sportlern Quadruple-Hamstring-Graft. Interessant wäre ein weiterer Vergleich mit autologer Quadrizepssehne und Ligamentum patellae.

48) Intraartikuläre Schmerztherapie bei vorderer Kreuzbandchirurgie – eine Vergleichsstudie H.-O. Mayr, E.-O. Münch (München)

Zielsetzung: Ist präoperative intraartikuläre Gabe von Opiaten und Lokalanästhetika bei arthroskopischer Kreuzbandchirurgie ein sinnvolles Verfahren zur postoperativen Schmerzbekämpfung? Material/Methode: Wir führten eine prospektive, randomisierte Vergleichsstudie durch, in die 157 aufeinanderfolgende Patienten aufgenommen wurden, die sich bei uns einer vorderen Kreuzbandplastik in Vollnarkose unterzogen. Der jeweils erste Patient in der Reihenfolge erhielt einen 3-in1-Block mit 10 ml Bupivacain 0,5%, dem zweiten wurden 0,1 mg Fentanyl + 8 ml Bupivacain 0,5% postoperativ und dem dritten 0,1 mg Fentanyl + 8

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ml Bupivacain 0,5% präoperativ intraartikulär verabreicht, usw. Der Schmerz wurde 0,5 h, 1 h, 2 h, 4 h, 6 h, 8 h, 12 h und 24 h postoperativ beurteilt. Zur Schmerzbe-stimmung wurde eine Visuelle Analogskala (VAS: 0–10) verwendet. Die mittlere Differenz der VAS wurde im Mehrfachvergleich nach Tamhane und Bonferroni gegenübergestellt. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Levine-Test auf Gleichheit der Fehlervarianzen. Als signifikant wurde ein Unterschied bei p < 0,05 bezeichnet. Ergebnisse: Der Verlauf der Schmerzscores (VAS) war unter Berücksichtigung aller Kreuzbandfälle bei der Gruppe Fentanyl-Bupivacain postoperativ signifikant schlechter als bei der 3-in-1-Block-Gruppe (p = 0,043). Zwischen der 3-in-1-BlockGruppe und der Gruppe Fentanyl-Bupivacain präoperativ bestand kein signifikanter Unterschied. Bei den Fällen ohne Synovialitis bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen. Sowohl bei der lokalen als auch bei der generalisierten Synovialitis waren jedoch die Gruppe Fentanyl-Bupivacain präoperativ und die 3-in-1-Block-Gruppe der Gruppe mit postoperativer Fentanyl-Bupivacain-Verabreichung signifikant überlegen mit p < 0,05. Diskussion: Der Nutzen einer peripheren Opiatapplikation bei operativen Eingriffen am Kniegelenk wurde bisher kontrovers beurteilt. Wir konnten anhand unserer Studie beweisen, dass die präoperative intraartikuläre Injektion von Fentanyl+Bupivacain dem 3-in-1-Block mit Bupivacain bei der vorderen Kreuzbandplastik ebenbürtig ist. Es ist auch zu berücksichtigen, dass bei intraartikulären Anästhesien keine Quadrizepshemmung in dem Maße auftritt wie beim 3-in-1-Block. Unter Berücksichtigung aller Kreuzbandfälle erscheint die postoperative intraartikuläre Anästhesie weniger wirksam. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Bei

vorderer Kreuzbandplastik ist zur Reduzierung der postoperativen Schmerzen die präoperative intraartikuläre Analgesie mit Fentanyl + Bupivacain eine gleichwertige Alternative zum 3-in-1-Block mit Bupivacain. 49) Donor-Site-Morbidität nach vorderer Kreuzbandplastik mit Patellasehne (BPT) von der ipsiund kontralateralen Seite D. Mastrokalos, S. Müller, J. Springer, H. H. Pässler (Heidelberg)

Zielsetzung: Ziel dieser prospektiven Studie waren die Evaluierung der „Donor-site morbidity“ nach Entnahme eines Patellasehnendrittels zur Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes und ihr Einfluss auf das Outcome der Patienten. Das Transplantat wurde entweder aus dem ipsilateralen Kniegelenk (Gruppe 1) oder aus dem kontralateralen (Gruppe 2) Kniegelenk entnommen. 100 Patienten mit Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes zwischen 1996 und 1998 wurden in die Studie aufgenommen. Die Rekonstruktion wurde mit einem Patellasehnentransplantat mit nur einem Knochenblock (von der Tuberositas tibiae) mittels Miniarthrotomie pressfit vorgenommen. 84 Patienten konnten mit dem Tegner- oder CincinnatiScore evaluiert werden. Die verschiedenen Symptome an der Sehnenentnahmestelle wurden mit einem von uns entwickelten Fragenkatalog erfasst und ausgewertet. 52 Patienten wurden mit Sehne der ipsilateralen Seite, 48 mit Sehne von der kontralateralen Seite versorgt. Es konnten jeweils 34 Patienten ausgewertet werden. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation betrug 34 Jahre (18–49 Jahre), die Patienten wurden nach durchschnittlich 35 Monaten (53–25 Monaten) befragt. Die Evaluierung der Scores

zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den zwei Gruppen. Der Mittelwert des Cincinnati-Scores betrug bei Gruppe 1 85,2, bei Gruppe 2 86,3. Beim Tegner-Score gab es ebenfalls keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Outcomes: Rund 1 Drittel der Patienten wurden schlechter eingestuft als vor der Verletzung, die restlichen blieben gleich oder verbesserten sich. Auffällig war jedoch, dass 88% aller Patienten über Beschwerden im Bereich der Sehnenentnahmestelle (Taubheitsgefühl, Schmerz) klagten. Unsere Ergebnisse demonstrieren, dass die Beschwerden der Patienten durch die Entnahme des Patellasehnentransplantats verursacht sind. Die Entnahme der Patellasehne vom kontralateralen Knie ist mit keinen Vorteilen, aber auch keinen Nachteilen für das Outcome der Patienten verbunden. Die hohe Rate von Entnahmeproblemen verlagert sich lediglich vom verletzten auf das unverletzte Knie und sollte Anlass sein, vermehrt auf andere Transplantate wie Semitendinosus-, Gracilis- oder Quadricepssehne überzugehen.

50) Sport- und Alltagsfähigkeit nach vorderer Kreuzbandplastik mittels Patellasehne vs. Hamstrings J. Springer, R. Kilger, D. Mastrokalos, H. H. Pässler (Heidelberg)

Zielsetzung: Das Ziel der prospektiven, randomisierten Studie ist die funktionelle Evaluation von zwei verschiedenen Press-Fit-Techniken zur Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes mittels der Patellasehne mit nur einem Knochenblock vs. Hamstrings. Material/Methode: 62 VKB-insuffiziente Patienten (Durchschnittsalter 32 Jahre) ohne zusätzliche SportverVorträge

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letzungen nahmen an der Studie teil. 31 Patienten unterzogen sich einer VKB-Rekonstruktion mittels Patellasehnentransplantat (Gruppe I). 31 weitere Patienten wurden mittels der Hamstrings operativ versorgt (Gruppe II). Alle Patienten wurden mittels IKDC-, Lysholm- und Tegner-Scores, KT 1000, One Leg Hop, Isokinetik, Internal Torque, Kneeling- und Kneewalking-Tests, 1 Tag vor Op (V.U.) sowie 3 (N.U.I), 6 (N.U.II) und 12 Monate (N.U.III) postoperativ untersucht. Ergebnisse: Bezüglich des IKDC-Scores waren die Ergebnisse der Gruppe II besser als die der Gruppe I. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich beim

Lysholm-Score (Gruppe II: 95,61 Punkte vs. Gruppe I 90,87 Punkte, p = 0,017) and Tegner-Score (Gruppe II: 7,07 Punkte vs. Gruppe I 6,61 Punkte, p < 0,05). Die isokinetische Evaluation der Hamstringkraft ergab einen staistisch signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen (Gruppe II: 90,34 Nm vs. Gruppe II 99,19 Nm, p = 0,008). Unsere Ergebnisse bezüglich des „One-Leg-Hop“Tests und des Internal-Torque-Tests zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen. Mit Hilfe des Kneeling- und Kneewalking-Tests zeigte sich, dass der vordere Knieschmerz bei der Verwendung der Hamstrings während des 1

postoperativen Jahres signifikant geringer ist als bei der PS (p < 0,05) (p < 0,05). Zusammenfassung: Unsere Ergebnisse bezüglich des IKDC-, Lysholmund Tegner-Scores und des vorderen Knieschmerzes geben Anlass, vermehrt die ST/G zur Rekonstruktion des VKBs einzusetzen. Nur die isokinetischen Messungen der Hamstringkraft zeigte ein statistisch signifikantes Kraftdefizit der Hamstringgruppe verglichen mit der Patellasehnengruppe. Jedoch konnte dieses Ergebnis nicht durch den InternalTorque- und den One-Leg-Hop-Test bestätigt werden.

hende körperliche Untersuchung angeschlossen, um vorhandene Pathologien aufzudecken. Zusätzlich wurde bei 7 Probanden eine dynamische standardisierte sonografische Untersuchung beider Schultergelenke durchgeführt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 21 akute Sportverletzungen dokumentiert. Der Kopf war 13-mal, die oberen Extremitäten waren 6-mal, Rumpf und untere Extremitäten jeweils einmal betroffen. Überlastungsschäden und chronische Beschwerden fanden sich vor allem an den Schultergelenken. Von 13 dokumentierten chronischen Beschwerden war 5-mal das Schultergelenk betroffen; 5 der insgesamt 10 Sportler klagten über nächtliche Schmerzen in einem oder beiden Schultergelenken nach Belastung wie z. B. Training. Die Dauer der Beschwerden lag zwischen 2 Monaten und 5 Jahren. Diskussion: In Anlehnung an die Technik von Krarup wurden die passive Translationsbewegung sonografisch gemessen und die gemessenen

Strecken der ventralen und der dorsalen Translationsbewegung miteinander verglichen, um Instabilitäten und Seitendifferenzen zu identifizieren. Drei der sonografisch untersuchten Probanden klagten über Beschwerden in einem Schultergelenk. In 2 Fällen war die Translationsbewegung auf der betroffenen Seite deutlich erhöht, in einem Fall deutlich vermindert. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Bei der Untersuchung der leistungsorientierten Wasserballer gaben 5 von 10 Beschwerden in einem oder beiden Schultergelenken an. Die Anamnese und die eingehende Untersuchung allein ergeben in keinem der Fälle einen eindeutigen, richtungsweisenden Befund. In Ergänzung zu einer sinnvollen, auch zeitlichen Abfolge der Untersuchungen kann die sonografische Untersuchung mit Messung der ventralen und dorsalen Translationsbewegung unter Druck- und Zugbelastung zusätzliche Informationen über die Stabilität und muskuläre Sicherung des Gelenkes bie-

Poster 1) Schulterverletzungen bei Wasserballern – klinische und sonografische Untersuchungen F. Braatz, Ch. Bertram, Th. Kausch, D.-P. König (Köln)

Zielsetzung: Beim Wasserball werden die Schultergelenke stark beansprucht. Neben hoher Kraftausdauer ist eine extreme Beweglichkeit der Schultergelenke gefordert. Ziel der Untersuchung war eine Analyse der durch Wasserball erlittenen Schulterverletzungen sowie die Beurteilung der Wertigkeit einer dynamischen standardisierten sonografischen Untersuchung. Diese Untersuchung soll dem betreuenden Sportmediziner eine Hilfestellung geben, mit welchen spezifischen Schulterproblemen bei der Betreuung von Wasserballern zu rechnen ist. Material/Methode: 10 Spieler der 2. Bundesligamannschaft des BlauWeiß Poseidon Köln beantworteten einen Fragebogen über Trainingsart, -häufigkeit und über erlittene Sportverletzungen. Es wurde eine einge-

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ten, die direkt in eine physiotherapeutische Behandlung umgesetzt werden können. 2) Normwerte dreidimensionaler Schulterbewegungen – Ergebnisse einer linearen isokinetischen Untersuchung am Moflex®-Gerät M. Schierl, J. Petermann, L. Gotzen (Marburg)

Zielsetzung: Die Schultermuskulatur sichert in Synergie mit dem Kapselbandapparat das Schultergelenk. Normwerte dreidimensionaler Schulterbewegungen am linearen System sind nicht beschrieben. Zielsetzung der Studie ist, Normwerte modifizierter PNF-Pattern der Schulter am linearen isokinetischen System zur Verbesserung der Funktionsdiagnostik der Schultermuskulatur, Optimierung der Rehabilitation des Schultergelenkes und Standardisierung des Testverfahrens zu evaluieren. 66 gesunde Männer ohne Erkrankungen oder Verletzungen des Schultergürtels im Alter zwischen 18 und 46 (Mittel 29,7±7,2a) werden getestet. Der Test wird am Moflex®-System für zwei dreidimensionale Schulterbewegungen mit kon- und exzentrischer Bewegungsphase entsprechend modifizierter PNF-Pattern durchgeführt. Er umfasst 10 Zyklen mit 0,4 m/s Geschwindigkeit. Die statistische Auswertung erfolgt mit dem SPSS-Programm. Sämtliche untersuchten Parameter sind normal verteilt. Die „Spitzenkraft” der dominanten Seite beträgt für die PNF-Patter „D2fl” konzentrisch 181,9 N, exzentrisch 192,3 N. Die „Arbeit” erzielt konzentrisch Werte von 897,7 J, exzentrisch 677,1 J. Die „Leistung” beträgt 45,7 W bzw. 31,5 W. Für die „D2ex”-Patter betragen die entsprechenden Werte 204,5 N und 213,5 N, 1085,6 J und 875,6 J sowie 55,4 W und 40,3 W. Die „D2fl”-Patter ist auf der dominanten Seite signifikant kräftiger.

Die Kombinationsbewegung Innenrotation/Adduktion/Flexion ist kräftiger (p < 0,05) als die Kombinationsbewegung Abduktion/Außenrotation/Extension. Die Parameter “Spitzenkraft” sind exzentrisch, die Parameter “Arbeit” und “Leistung” konzentrisch größer. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die Messung der muskulären Parameter am Moflex®-Gerät ist gut standardisierbar und ergibt für alle untersuchten Parameter und Verhältnisse normal verteilte Ergebnisse. Die evaluierten Daten können als Basis für Diagnostik, für Therapieplanung und -kontrolle und für zukünftige wissenschaftliche Fragestellungen dienen. 3) Die zweizeitige Ruptur des Biceps-femoris-Muskels – Kasuistik und Literaturübersicht einer seltenen Verletzung M. Muschol, M. Mann, A. Falliner, J. Hassenpflug (Kiel)

Zielsetzung: Eine isolierte Ruptur des Biceps-femoris-Muskels ist äußerst selten und wurde in der Literatur nur in 7 Fällen beschrieben. Material/Methode: Wir berichten über einen 58-jährigen Patienten, der sich zweizeitig bei einem Sprung auf das gestreckte linke Bein und 5 Tage später bei einer Drehbewegung im Kniegelenk eine Ruptur am Muskel-Sehnen-Übergang des Biceps femoris zugezogen hat. Nach sonografischer und MRT-Dokumentation erfolgte Ruhigstellung in einem Brace bei 20°-Knieflexion über 6 Wochen. Ab der 5. Woche wurde mit passiven physiotherapeutischen Mobilisationen des Kniegelenkes begonnen. Ergebnisse: Unter der konsequenten Ruhigstellung erfolgte eine restitutio ad integrum. Radiologische Kontrollen zeigten eine komplette Ausheilung. Funktionell ist das betroffene Bein voll belastbar.

Schlussfolgerung: Bei Beschwerden an der lateralen Kniegelenkseite sollte neben den Kniebinnenläsionen auch an eine Sehnen-/Muskelverletzung gedacht werden. Eine konservative Therapie bei nicht dehiszenten Muskel-/Sehnenverhältnissen ist unter regelmäßiger sonografischer Kontrolle möglich. 4) Ellenbogenverletzungen und Überlastungsschäden bei Bundesligaringern D. P. Könif, F. Braatz, H. Fürstenberg, U. Münnich (Köln)

Zielsetzung: Anhand einer Bundesligaringermannschaft sollen die Ellenbogenverletzungen und Überlastungsschäden erfasst werden. Material/Methode: 19 Ringer inkl. der Trainer (Altersklassen-Weltmeister) beantworteten einen Fragebogen hinsichtlich erlittener Verletzungen und Schäden am Bewegungsapparat. Jeder Ringer wurde eingehend manualtherapeutisch untersucht. Ergebnisse: Folgende Verletzungen und Schäden wurden jeweils einmal angegeben: Ellenbogenluxation, Hyperextensionsverletzung, knöcherner Seitenbandausriss, Luxation des N. ulnaris, Muskelriss des M. biceps brachii, Gelenkchondromatose und eine Epicondylitis radialis humeri. Diskussion: In Relation zu Schultergelenkverletzungen sind Ellenbogengelenkverletzungen und -schäden seltener jedoch oftmals schwerwiegender. Insbesondere Ellenbogenluxationen, Seitenbandrupturen und repetitive Traumata führen zu deutlich degenerativen Veränderungen des Ellenbogengelenkes. Diese werden bis auf die Bewegungseinschränkung zur aktiven Zeit von den Ringern gut kompensiert. Erst zum Ende der Laufbahn treten zunehmende Beschwerden durch die Arthrose auf. Poster

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Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Bei reflektorisch auftretender Schwäche mit plötzlichem Schmerz muss an eine N.-ulnaris-Luxation gedacht werden. Bei Bewegungseinschränkung des Gelenkes sollte an eine Arthrose sowie freie Gelenkkörper gedacht werden.

5) Der Knieschmerz des jungen Leistungssportlers – Fallbeispiele J. Enneper, T. Steinacker (Lüdenscheid)

Zielsetzung: Vorstellung einer gezielten Anamnese bei akuten und chronischen Beschwerden des Kniegelenkes anhand von Fallbeispielen junger Leistungssportler. Material/Methode: Es werden verschiedene Fallbeispiele aus dem sportorthopädischen Alltag eines Olympiastützpunktes vorgestellt. Es erfolgten eine ausführliche Anamnese, eine klinische und apparative Untersuchung. Ergebnisse: Der größte Anteil der anamnestisch und klinischen Verdachtsdiagnosen (89%) wurden durch apparative Diagnostik bestätigt. Diskussion: Akute und chronische Kniegelenkbeschwerden gehören zum sportorthopädischen Alltag in einem Olympiastützpunkt. Bereits anhand einer gezielten Anamnese kann differentialdiagnostisch der Knieschmerz des jungen Leistungssportlers deutlich eingegrenzt werden, so dass möglicherweise aufwändige apparative Diagnoseverfahren, auch im Leistungssport, auf ein Mindestmaß reduziert werden können, um eine Diagnose zu stellen. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Bereits anhand der gezielten Anamnese kann differentialdiagnostisch der Knieschmerz des jungen Leistungssportlers deutlich eingegrenzt werden.

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6) Femoropatellares Schmerzsyndrom: neuromuskuläre Optimierung – experimentelle und klinische Ergebnisse H. D. Hildebrandt, A. Marka (Ahnatal-Weimar)

Zielsetzung: Beobachtungsempirisch gewonnene Erkenntnisse auch im Sport ließen vermuten, dass infrapatellarer Druck die neuromuskulären Defizite bei vorderem Knieschmerz zumindest teilweise ausgleichen kann. Ziel der experimentellen und klinischen Untersuchungen war es, exaktere Erkenntnisse bezüglich dieser Phänomene zu gewinnen. Material/Methode: In Zusammenarbeit mit mehreren Autoren wurden in den letzten Jahren biokinetische, die Stützkoordination prüfende, sportspezifische und klinische Untersuchungen bei Gesunden, VKB- und Arthrosepatienten mit femoropatellarer Symptomatik durchgeführt. Ergebnisse: Die EMG-Untersuchungen zeigten mit infrapatellarem Tape oder Bandage schnellere und erhöhte Tonisierung des M. quadriceps bei gleichzeitiger Balancierung zugunsten des M. vastus medialis. Bei den sportspezifischen Untersuchungen wurden schnellere Zeiten erreicht, die Stützkoordination (Schwankungsbreite) wurde verbessert. Die klinischen Untersuchungen ergaben eine Minimierung der Beschwerden „Schmerz und Unsicherheit“ auf ca. 50 % des Ausgangswertes. Diskussion: Die von Sportlern mitgeteilte Besserung der Beschwerden „Schmerz und Unsicherheit“ bei Intervention mittels infrapatellarem Druck lässt sich neurophysiologisch erklären. Infrapatellarer Druck führt nicht zum passiven Stützen des Kniegelenkes, sondern bewirkt durch die schnellere und erhöhte Tonisierung eine aktive Stabilisierung des Gelenkes. Durch die wiedergewonnene Balancierung geht zudem eine chondroprotektive Wirkung für den

Retropatellarraum aus. Physiotherapeutische Arbeit wird synergistisch gefördert. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Effektive, physiologienahe neuromuskuläre Rekrutierung mit Gelenkbenefit bei schon jetzt verbreiteter Anwendung in der internationalen Sportmedizin. 7) Auswirkungen eines BalanceTrainings auf die Standstabilität nach VKB-Plastik O. Muelbredt, J. Kelm, G. Deubel, H. Felder (Neunkirchen/Saar)

Zielsetzung: Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob die Balancefähigkeit bei Patienten mit VKB-Plastik innerhalb einer „Ambulanten Rehabilitationsmaßnahme” wiederherzustellen ist und signifikante Unterschiede zwischen den ermittelten Daten der Eingangsuntersuchung und denen der Abschlussuntersuchung bestehen. Patienten/Methode: Die Studie inkludierte 15 (12 m/3 w) Patienten, die sich einer Reha-Maßnahme in einem ambulanten Reha-Zentrum unterzogen. Zu Beginn und nach Abschluss der Reha-Maßnahme wurde zur Beurteilung der Balancefähigkeit mit dem Biodex-Stability-System der Firma Proxomed der Gesamtstabilitätsindex und der Anterior/Posterior-Stabilitätsindex für den Einbeinund den Beidbeinstand ermittelt. Trainiert wurde mit dem Biodex-Stability-System während jeder Rehabilitationseinheit nach einer 10minütigen Erwärmung jeweils 3 × 1 Minute die gesunde und 3 × 1 Minute die operierte Seite im Einbeinstand. Zur Regeneration sollte nach jedem Trainingsdurchgang eine Pause von einer Minute eingehalten werden. Im Anschluss daran erfolgte ein 5-minütiges Training ohne Pause im Beidbeinstand.

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Ergebnisse: Der Gesamtstabilitätsindex im Einbeinstand verbesserte sich auf der operierten Seite um 17,2 % signifikant (p = 0,0096), der Anterior/Posterior-Stabilitätsindex ebenfalls signifikant (p = 0,0015) um 19,5%. Im Beidbeinstand verbesserte sich der Gesamtstabilitätsindex um 22,6% (p = 0,02), der Anterior/ Posterior-Stabilitätsindex um 25,7% (p = 0,003). Nach Abschluss der Reha bestand im Gegensatz zum Eingangstest kein signifikanter Unterschied der Balancefähigkeit im Einbeinstand zwischen operiertem und gesundem Knie. Somit konnten die zu Beginn der Rehabilitationsmaßnahme vorhandenen Defizite zwischen operierter und gesunder Seite ausgeglichen werden. Schlussfolgerung: Es ist möglich vorliegende Balancedefizite im Rahmen einer ambulanten Rehabilitationsmaßnahme auszugleichen und den Patienten an den koordinativen Leistungsstand wie vor der Verletzung heranzuführen.

8) Ätiopathogenese der Osteochondrosis dissecans patellae J. Steinhagen, L. Lehmann, J. Bruns (Hamburg)

Zielsetzung: In einer retrospektiven Analyse wurde versucht, anhand der Daten von Patienten mit Osteochondrosis dissecans patellae (ODP) sowie einer standardisierten Röntgenanalyse Hinweise auf die Ursache zu erlangen. Material/Methode: Die anamnestischen Daten wurden retrospektiv ermittelt, die axialen, a.-p.- sowie seitlichen Aufnahmen wurden nach den bekannten Klassifikationen für die axiale und laterale Form der Patella und Trochlea eingeteilt. Ergebnisse: Die anamnestischen Daten von 15/20 Patienten mit ODP gaben keine Hinweise auf die Ätiolo-

gie abgesehen davon, dass alle Patienten ein oder mehrere Traumata für das entsprechende Knie angaben. Die Röntgenbilder der 15 Patienten zeigten, dass die meisten Pat. eine flache Patella Typ I & V der HertelKlassifikation aufwiesen und dass die Patellen eine deutliche Häufung vom Typ II/III der Wiberg-Klassifikation boten. Weiterhin zeigte die axiale Form eine Häufung des Typs III der Trochlea, d.h. Hypoplasie der medialen und Hyperplasie der lateralen Trochleaseite. Die Betrachtung des medio-lateralen Patellaligaments ergab eine deutliche Häufung der Typ-II-Dislokation nach medial oder lateral. Diskussion: Obwohl diese Daten an einer relativ kleinen Klientel erhoben wurden, gibt diese Untersuchung einen Hinweis dafür, dass auch für die ODP ein starker biomechanischer Faktor ursächlich ist. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Daraus resultiert, dass etwaige Störungen der Form oder Funktion des Patellofemoralgelenkes ggfs. mit therapiert werden müssen.

9) Findet sich eine Altersabhängigkeit propriozeptiv-koordinativer Eigenschaften bei Applikation einer Kniegelenkorthese? R. Reer, V. Nagel, I. Bock, K.-M. Braumann (Hamburg)

Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Untersuchung war, den Einfluss einer äußeren Stabilisierung mittels einer Kniegelenkorthese (SofTec, Bauerfeind) auf propriozeptiv-koordinative Eigenschaften bei unterschiedlichen Altersgruppen zu bestimmen. Material/Methode: Zu diesem Zweck absolvierten jeweils 20 Jugendliche im Alter von 12 und 16 Jahren sowie als dritte Probandengruppe 20 erwachsene Testpersonen mit einem

durchschnittlichen Alter von 27 Jahren in randomisierter Reihenfolge propriozeptive Tests mit (mO) und ohne (oO) Orthese. Als Testverfahren dienten ein Winkelreproduktionstest mit einem Goniometer und eine dynamische Balanceübung auf dem KAT 2000. Ergebnisse: Beim Winkelreproduktionstest (10°, 25° und 40° ausgehend von der vollen Streckstellung) kam es mit Orthese in allen drei Altersstufen zu einer Verbesserung um ca. 20–30%, wobei mit zunehmendem Flexionsgrad im Kniegelenk schlechtere Ergebnisse erzielt wurden. Beim dynamischen Balancetest auf dem KAT 2000 konnte in allen Altersgruppen eine Verbesserung der Leistung im Einbeinstandtest sowohl auf dem dominanten als auch auf dem nicht-dominanten Bein unter Orthesenapplikation demonstriert werden. Beim Zweibeinstandtest dagegen kam es bei den beiden jugendlichen Probandengruppen zu schlechteren Ergebnissen mit Orthese. Dabei war die Verschlechterung umso ausgeprägter, je jünger die Testpersonen waren. Diskussion: Die vorliegenden Daten liefern einen Hinweis, dass eine Orthesenapplikation sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen zu einer überwiegend positiven Beeinflussung propriozeptiv-koordinativer Fähigkeiten führt. Das diskrepante Ergebnis im Zweibeinstandtest bei den Jugendlichen lässt sich mit der Schwierigkeit erklären, einen adäquaten zweibeinigen Stand infolge der altersbedingten anatomischen Gegebenheiten unter Orthesenapplikation zu realisieren. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Externe Stabilisierungshilfen können sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen über Vermittlung propriozeptiv-koordinativer Reize eine wichtige Rolle in Prävention, Rehabilitation und Therapie von Kniegelenkverletzungen spielen. Poster

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10) Die hochauflösende 3D-Knorpel-MRT – erfolgversprechendes Verfahren zur nichtinvasiven Quantifizierung der Knorpeldicke bei Patienten mit Gonarthrose H. Graichen, R. von Eisenhart-Rothe, F. Eckstein (Frankfurt/M.)

Zielsetzung: Die nichtinvasive quantitative Erfassung der Knorpeldicke bei Patienten ist trotz der Relevanz für Diagnostik und Therapie bislang nicht möglich. Ziel dieser Studie war es mit Hilfe einer neuen MRT-Technik Patienten mit Gonarthrose bezüglich der Knorpeldicke und des -volumens nichtinvasiv zu untersuchen und die MRT-Technik zu validieren. Material/Methode: 12 Patienten mit Gonarthrose wurden vor Knie-TEPImplantation mittels MRT (1,5 T) und hochauflösender (Pixel: 0,252) 3D-GRE-Sequenz mit selektiver Wasseranregung untersucht. Es erfolgte die 3D-Analyse von Knorpeldicke, -volumen und Gelenkflächengröße. Die exstirpierten Tibiaplateaus und Patellarückflächen wurden schließlich mittels anatomischer Schnitttechnik (aS), A-Mode-Ultraschall (US) und Knorpelverdrängungsmessung untersucht und so die MRTTechnik validiert. Ergebnisse: Die mittlere Knorpeldicke (MRT) im Bereich des med. und lat. Tibiaplateaus betrug 1,31 ± 0,25 mm bzw. 1,22 ± 0,31 mm, die Patella lag gering höher (1,44 ± 0,33 mm). Zwischen MRT und aS war eine nicht signifikante system. Differenz von 4,2% und zwischen MRT und US von 5,8%. Für die Fläche ergab sich ebenfalls eine hohe Übereinstimmung zwischen den Methoden (MRT 991 mm2; aS 1075 mm2). Diskussion: Die im Rahmen dieser Studie vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass die hochauflösende 3DKnorpel-MRT als nichtinvasives Verfahren hervorragend geeignet ist, die Knorpeldicke, das -volumen und

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die Gelenkflächengröße valide zu quantifizieren. Dieser Nachweis gelang verschiedenen Autoren bislang nur bei gesunden Gelenken mit intakten Knorpelverhältnissen. Im Rahmen dieser Studie gelang dies auch erstmalig bei einer größeren Anzahl von Patienten mit generalisierter Gonarthrose. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die Ergebnisse ermöglichen den Einsatz dieses nichtinvasiven Verfahrens zur exakten Knorpelverlaufsdiagnostik und zur Kontrolle der unterschiedlichen Therapieverfahren. 11) Besteht bei atraumatischer Schulterinstabilität eine Korrelation zwischen veränderter Skapulakinematik und glenohumeraler Dezentrierung? R. von Eisenhart-Rothe, F. Eckstein, T. Vogl, H. Graichen (Frankfurt/M.)

Bei der atraumatischen Schulterinstabilität werden neben Veränderungen von passiven Stabilisatoren zusätzliche Insuffizienzen der aktiven Stabilisatoren vermutet. Inwieweit diese durch eine Fehlpositionierung der Skapula oder eine Insuffizienz der Rotatorenmanschette verursacht werden, ist unklar. Ziel waren die 3DAnalyse der Skapulakinematik und der glenohumeralen Zentrierung bei atraumatischer Schulterinstabilität sowie deren Vergleich. Die Schultern von 12 gesunden Probanden und beide Schultern von 14 Patienten mit atraumatischer Instabilität wurden in einem offenen MRT in unterschiedlichen Armpositionen mit und ohne Muskelaktivität untersucht. Nach Segmentation und 3DRekonstruktion von Humerus und Klavikula wurde eine 3D-Analyse der Skapulakinematik sowie der glenohumeralen Position durchgeführt. In den atraumatisch instabilen Schultern zeigte sich eine veränder-

te Skapulakinematik sowohl in der horizontalen (Innenrotation bei 30° Abduktion: 59° ± 9° vs. gesund 49° ± 3°, p < 0,05) als auch vertikalen (skapulo-humeraler Rhythmus bei 30°-Abduktion: 3,5:1 vs. gesund 2,4:1, p < 0,05) Ebene. Gleichzeitig konnte in 12 der 14 Patienten eine signifikante Dezentrierung des Humeruskopfes in beiden Ebenen nachgewiesen werden. Muskelaktivität führte in den betroffenen Schultern weder zu einer Rezentrierung des Kopfes noch zu einer Korrektur der Skapulagesamtposition. Während sich bei passiver Bewegung des Armes eine hohe Korrelation zwischen Skapulakinematik und Humeruskopf(de-)zentrierung zeigte (r = 0,6–0,86), war diese bei Muskelaktivität deutlich geringer (r = 0,2–0,6). Patienten mit atraumatischer Schulterinstabilität wiesen Veränderungen der Schulterkinematik in beiden Ebenen auf. Die hohe Korrelation zwischen glenohumeraler Dezentrierung und Veränderungen der Skapulakinematik bei muskulärer Entspannung weist auf einen relevanten Einfluss der veränderten Skapulapositionierung bei diesen Patienten hin. Die vorliegenden Daten können für eine verbesserte Diagnostik und insbesondere zur physiotherapeutischen Therapieoptimierung genutzt werden. 12) Muscle Cell-mediated Gene Therapy for the Rotator Cuff D. Pelinkovic, M. Engelhardt, M. Rodosky, J. Huard, F. H. Fu (Frankfurt/M.)

Abstract: Rotator cuff lesions represent one of the most common causes of upper extremity disability. Surgical therapy addresses mostly the extrinsic etiology of this pathology. However, intrinsic factors such as aging, structural changes, low vascularity,

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and inflammatory processes play a keyrole in the development rotator cuff lesions. Recent advances in stem cell research and gene therapy provide new tools to improve the intrinsic healing capacity of tendons. In this study we characterized genetically engineered highly purified mice myoblasts which carry the βgalactosidase marker gene and injected them into the supraspinatus tendon of nude rats. We followed the injected cells at 1 hour, 4, 7, 14, 21 days after surgery by marker-gene expression, and in situ hybridization with a pancentromeric mouse probe. Additionally we stained the sections with vimentin, which is a marker for fibroblastic differentiation. In vitro the engineered highly purified mouse myoblasts do not express vimentin, are 98% positive for the βgalactosidase marker gene, and 99% hybridize with the highly specific pancentromeric mouse probe. We detected the β-galactosidase marker gene expression of the injected cells up to 21 days. From the 7th day after injection the cell nuclei became spindle shaped and cells were integrated into the tendon collagen bundles. With the help of in situ hybridization technique we showed the differentiation of the highly purified myoblasts in vimentin expressing fibroblastic cells at day 7. Our results indicate that the rotator cuff tendon matrix and its original cellular components modulated the injected myoblasts toward a fibroblastic phenotype. We regard the compatibility and ability of muscle derived cells to differentiate in other cell lineages such as fibroblasts to have high potential utility in tissue engineering applications for tendon healing. Our approach to promote tissue regeneration in the supraspinatus tendon facilitates the application of muscle derived progenitor cells and ex vivo gene therapy for the treatment of rotator cuff lesions.

13) Erste Erfahrungen mit der FasT-Fix-Meniskusrefixation: ein 1- Jahres-Follow-up G. König, B. Hiller, A. Ellermann, J. U. Bülow (Pforzheim)

Zielsetzung: Seit Anfang 2001 setzen wir zur arthroskopischen Meniskusrefixation den FasT Fix in der All-insideTechnik ein. Die beschriebenen Vorteile dieses Systems sind eine technische Vereinfachung der Operation, eine kürzere OP-Zeit und eine geringere Gefährdung neurovaskulärer Strukturen. Material/Methode: 26 Patienten mit einem Follow-up von 1 Jahr nach Meniskusrefixation wurden prospektiv erfasst und nachuntersucht. An isolierten Meniskusverletzungen wurden 6 Innenmenisken sowie 2 Außenmenisken refixiert. Bei den kombinierten Verletzungen (gleichzeitige Versorgung mit VKB-Plastik) wurden 5 Außen- und 14 Innenmenisken versorgt. Die Nachuntersuchung bestand aus Anamnese, klinischer Untersuchung, Lysholmund Cincinnati Knee Score. Ergebnisse/Diskussion: Es wurden 2 Rearthroskopien wegen Versagens der Naht notwendig, bei 24 Patienten war der Meniskus zum Zeitpunkt des Follow-up nach klinischen Kriterien geheilt. Neurovaskuläre Verletzungen traten nicht auf, auch Knorpelschäden wurden nicht beobachtet. Der Lysholm-Score betrug 93,6 Punkte, der Cincinnati Knee Score 83 Punkte. Die Patienten waren im Schnitt 5,5 Wochen arbeitsunfähig geschrieben. Insgesamt wurden 43 Fast-Fix-Nähte verbraucht, wobei 39 zur Naht verwendet wurden. Vier Nähte mussten bei der Operation wieder entfernt werden, da sich der Knoten nicht zuziehen ließ oder ein Anker fehlplatziert war. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Der Fast Fix ermöglicht eine schnelle Meniskusrefixation bei gleicher Ausreißkraft wie die vertikale Matratzennaht. Es ließen sich auch große Korbhenkelläsionen gut refixieren.

Der im Zusammenhang mit einer VKB-Plastik entstehende Hämarthros und die deutliche Verzögerung bei Wiederaufnahme des Sports sind möglicherweise für die guten Heilungsergebnisse verantwortlich. 14) Fehldiagnose „Meniskusläsion“ bei Stressfraktur am distalen Femur – ein Fallbericht W. Huber, K. Trieb (Wien)

Über 10% aller Sportverletzungen und zwischen 4,7 und 15,6% der Verletzungen von Läufern erweisen sich als Stressfrakturen. Fallbericht: Ein 42jähriger Läufer verspürt während des Trainings einen stechenden Schmerz im distalen linken Oberschenkel. Aufgrund der weiterhin bestehenden belastungabhängigen Schmerzen wird er bei einem Orthopäden vorstellig, der eine Muskelzerrung diagnostiziert und eine konservative Therapie einleitet. Wegen der Persistenz der Schmerzen, die nun vor allem im linken Knie angegeben werden, wird nach einem unauffälligen Röntgen in 2 Ebenen ein MRI durchgeführt. Der Befund einer mäßigen Meniskusläsion führt zur Indikation einer Kniearthroskopie. Während dieser kommt es zur Fraktur des distalen Femurs. Mit der Verdachtsdiagnose einer pathologischen Fraktur wird der Patient an unsere Klinik transferiert. Die Anamnese ergibt, dass es sich primär um eine Stressfraktur im Bereich der jetzigen kompletten Fraktur gehandelt hat, da der Patient den Umfang seines Lauftrainings massiv gesteigert hatte. Die weitere bildgebende Abklärung und Biopsie der Frakturstelle ergeben keinen Hinweis auf ein malignes Geschehen. Der Patient wird mit einer Osteosynthese versorgt. Schlussfolgerung: Durch eine ungenaue Anamneserhebung und der Missachtung des Diagnosealgorithmus Röntgen, 3-Phasen-Knochenscan kam Poster

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es zu einer schwerwiegenden Komplikation mit massiven Beeinträchtigungen für den Patient. Die Durchführung eines MRI ist erst als anschließender Schritt sinnvoll, da der fortgeleitete Schmerz zu einer Fehllokalisation der eigentlichen Ursache führt. Ist eine definitive Diagnose mit bildgebenden Verfahren nicht erreichbar, ist die Biopsie zum Ausschluss eines malignen Geschehens gerechtfertigt.

15) Mediales Tibia-StressSyndrom als Überlastungsschaden im Wettkampfkarate R. Müller-Rath, O. Miltner, M. Kaufmann, Ch. Siebert (Aachen)

Zielsetzung: Das Mediale TibiaStress-Syndrom (MTSS), welches aus Lauf- und Sprungsportarten bekannt ist, äußert sich als belastungsabhängiger Schmerz an der posteromedialen Tibiakante. Als Ursachen werden verschiedene Überlastungsschäden- und -reaktionen der dorsalen muskulotendinösen Strukturen und ihrer kortikalen Insertion diskutiert. Material/Methode: Wir berichten über einen Karatewettkämpfer, bei dem die dynamische Kampfweise mit ständigem Lastwechsel und hohem Dauertonus der posterioren Unterschenkelmuskulatur zu einem chronischen MTSS geführt hat. Ergebnisse: Bei typischer Anamnese und klinischer Untersuchung fand sich in der Skelettszintigraphie eine vermehrte Anreicherung an der medialen Tibiakante. Während die übliche konservative Therapie ohne Erfolg blieb, ließ sich durch eine dauerhafte Umstellung der Trainingsgestaltung sowie der Kampftechnik und -taktik Beschwerdefreiheit erreichen. Hierzu wurden im verkürzten Aufwärmtraining stoßabsorbierende Schuhe getragen und auf

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Sprungübungen verzichtet. Schienbeinschoner schützten vor direkter Traumatisierung. Der Wettkampfbewegungsablauf wurde mehr statisch ausgeführt und entsprechend die Kampftaktik vermehrt auf Kontertechniken umgestellt. Diskussion: Die Kenntnis der sportartspezifischen Bewegungsabläufe auch in sog. Randsportarten bildet die Grundlage für die richtige Diagnose und erfolgreiche Therapie von Überlastungsschäden am Bewegungsapparat. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Es bedarf weiterer Studien, um die Auswirkungen des Karatesports auf den Bewegungsapparat zu beschreiben und mögliche prophylaktische und therapeutische Empfehlungen abzuleiten.

16) Histologische Beurteilung des Gelenkknorpels nach experimentellen subchondralen Schäden mittels Pixelanalyse A. Lahm, M. Uhl, Ch. Ihling, Barbara Eissner (Freiburg)

Zielsetzung: Die Beurteilung der Auswirkungen von subchondralen Schäden, wie sie z. B. nach Bandverletzungen des Kniegelenkes häufig auftreten, auf den Gelenkknorpel selbst rückt in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses. Die Beurteilung von Veränderungen in histologischen Standardverfahren und der Immunhistochemie mittels Pixelanalyse bietet die Möglichkeit der Quantifizierung ohne subjektive Untersuchereinflüsse. Material/Methode: Bei 12 Hunden wurde bei jeweils einem Kniegelenk experimentell eine rein subchondrale Schädigung erzeugt. Nach einem halben Jahr erfolgte eine Untersuchung des Knorpels über dem geschädigten Areal im Vergleich mit

dem korrespondierenden Knorpel des unbeeinflussten Gelenkes. Die vergleichenden Untersuchungen wurden u.a. mit der Pixelanalyse vorgenommen, wobei repräsentative Areale eingescannt und mittels „Selectsimilar“- und „Image-grow“-Schritten vermessen wurden. So können z. B. in der Safranin-O-Färbung der Proteoglykangehalt und in der PASFärbung der Gehalt an Glykoproteinen semiquantitativ analysiert werden. Weitere Kriterien wie „Struktur“, „Zellbild“ und „Integrität der Grenzlinie“ wurden mittels MankinScore ausgewertet. Ergebnisse: Die Pixelanalysen zeigten in den Knorpelarealen über den ehemaligen subchondralen Läsionen eine signifikante Verminderung des Proteoglykan- und Glykoproteingehaltes bei 9 von 12 Vergleichen mit der nicht beeinflussten Gegenseite mit einem Signifikanzniveau p < 0,001. Eine Korrelationsanalyse zeigte, dass die Streuung der Anfärbungen mit zunehmender Schädigung abnimmt, d. h. die zonale Gliederung des Knorpels verloren geht. In der Zone des kalzifizierten Knorpels waren fokale Änderungen mit Gefäßeinsprossungen und Chondrozytenverklumpungen zu erkennen, im subchondralen Knochen Sklerosierungen. Diskussion: Nach subchondralen Frakturen, beispielsweise als Begleitverletzung der vorderen Kreuzbandruptur, entstehen schon nach wenigen Monaten Änderungen in der Zusammensetzung der Interzellularsubstanz, insbesondere des Proteoglykangehaltes. Auch die Grenzzone zeigt pathologische Auffälligkeiten. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Die vorliegende experimentelle Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer therapeutischen Konsequenz beim Vorliegen solcher subchondraler Schäden größeren Ausmaßes. Die Pixelanalyse ist ein geeignetes Verfahren zum semiquantitativen Vergleich von Knorpelbioptaten.

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17) Rehabilitative Nachbehandlung bei Schulsportverletzungen im Kindes- und Jugendalter R. Weinart, J. Ulrich (Leipzig)

Seit Jahren nehmen Unfälle im Sportunterricht mit ca. 60% den größten Anteil am Unfallgeschehen ein. Dominierende Sportarten sind dabei Ballspiele, Leichtathletik sowie Geräteturnen. Finger-, Fuß- und Knieverletzungen stellen dabei die häufigsten Unfälle dar, bei denen es zu Kontusionen, Distorsionen aber auch Frakturen kommt. In der Rehabilitation von Sportverletzungen hat sich im Bereich der ambulanten Rehabilitation die Komplextherapie mit den Säulen Krankengymnastik, Physikalische Therapie, Ergotherapie und Sporttherapie sehr gut bewährt. Da die Sporttherapie eine noch junge therapeutische Disziplin ist, wird darauf verstärkt eingegangen und am Beispiel einer Sprunggelenkdistorsion der Rehabilitationsablauf exemplarisch dargestellt. In der Sporttherapie kommen bei dieser Verletzung folgende Inhalte zum Tragen: – spezielle Eingangsdiagnostik, – medizinische Trainingstherapie, – Bewegungsbad, – sportartspezifisches Training. Bei allen Inhalten ist von den entsprechenden Entwicklungs- und Reifeprozessen der Kinder und Jugendlichen auszugehen, worauf ein individueller Therapieplan erstellt wird. Die einzelnen Übungsformen müssen dabei auf die entsprechende Altersstufe transformiert werden, um das Verständnis zu wecken sowie die Motivation am Rehabilitationsprozess aufrechtzuerhalten. 18) Polytraumatisierung im Sport P. Bruckner, V. Bühren (Murnau)

Zielsetzung: In epidemiologischen Studien über typische Verletzungsmuster einzelner Sportarten finden sich nur vereinzelt Hinweise auf lebensgefährliche Verletzungen und deren Outcome. Ziel der vorliegenden Studie war es, das Polytrauma im Sport im Hinblick auf Verletzungsmuster, operative Versorgung und klinisches Outcome unter besonderer Berücksichtigung der posttraumatischen Sport- und Berufsfähigkeit zu untersuchen. Material/Methode: Im Rahmen einer Polytrauma-Multicenterstudie zogen sich zwischen 10/99 und 06/01 38 von insgesamt 335 schwerverletzten Personen (31 Männer, 7 Frauen) eine Polytraumatisierung im Sport zu. Der durchschnittliche Injury Severity Score (ISS) lag bei den Sportlern bei 25,6 Punkten (Ausschlusskriterium ISS <16 Punkte). Mit Ausnahme von 3 Leistungssportlern waren alle übrigen Personen Freizeit- oder Breitensportler. Das Outcome wurde durch klinische Untersuchung sowie Fragebogen durchschnittlich 15 Monate nach Unfall ermittelt. Ergebnisse: Aufgrund geographischer Nähe zu den Alpen fand sich eine Polytraumatisierung überwiegend in typischen Bergsportarten wie Paragliden, Bergsteigen, Mountainbiken, alpines Skifahren und Snowboarden. Darüber hinaus wurden Polytraumata auch vermehrt beim Reiten beobachtet. Nahezu 70% der Patienten erlitten ein Schädel-Hirn-Trauma, 50% ein schweres Thorax- bzw. Wirbelsäulentrauma mit begleitender Paraoder Tetraplegie in 20 %. 5 Patienten starben primär oder sekundär während des Klinikaufenthaltes. Nach Polytraumatisierung wurde eine Sportfähigkeit in 60% wieder erreicht, allerdings mussten 20 % der Patienten ihren Beruf wechseln. Diskussion: Das Verletzungsmuster und klinische Outcome sind im Wesentlichen von der ausgeübten Sportart abhängig. Generell ist festzustel-

len, dass eine Polytraumatisierung im Sport sowohl psychisch als auch physisch ein einschneidendes Ereignis im Leben darstellt, obwohl die Mehrzahl der Patienten versucht, sich auch nach dem Unfall wieder sportlich zu betätigen. Allerdings kann das Leistungsniveau nicht immer gehalten werden, teilweise ist sogar ein Wechsel auf eine andere Sportart notwendig. Bei fehlender Sportfähigkeit waren die Ursachen in physischen und/oder psychischen Folgen des Unfalls zu suchen. Schlussfolgerung/Anwendbarkeit: Aufgrund teilweise schwerer Dauerschädigung ist in den entsprechenden „Risiko“-Sportarten von medizinischer Seite eine weitere Verbesserung protektiver Maßnahmen zur Prophylaxe schwerer Verletzungen zu fordern. 19)Perkutane Fersenbeinverschraubung, ein minimal-invasives Verfahren G. Pajenda, Sheila Chatwani, R. Ostermann, V. Vécsei (Wien)

Problemstellung: Die operative Versorgung der Fersenbeinfrakturen zeigt durch die Verbesserung der Operationstechniken und Implantate deutlich bessere Ergebnisse als die rein konservativen Verfahren. Dennoch werden Weichteilprobleme und relativ hohe Infektionsraten nach offener Reposition und Verplattung beobachtet. Seit 1996 werden an unserer Klinik diese Frakturen meistens mit der Technik der gedeckten Reposition und perkutanen Verschraubung versorgt. Die Vorteile dieses Verfahrens werden an Hand der Ergebnisse der ersten 60 Patienten vorgestellt. Methodik: Abhängig vom Allgemeinzustand des Patienten und der Weichteilsituation wurden die Patienten am Aufnahmetag oder nach Abschwellung der Weichteile operativ versorgt. Poster

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Zur Klassifikation der Fraktur und Operationsplanung wurde präoperativ ein CT in zwei Ebenen angefertigt. Nach Reposition der Fraktur mit einem speziell dafür angefertigten Distraktor erfolgte die Stabilisierung mittels kanülierter Schrauben. Ergebnisse: Bei keinem Patienten kam es zu einer Wundheilungsstörung oder zu einer knöchernen Infektion. Der Tubergelenkwinkel (Böhler-Winkel) konnte vom Ausgangswert 15° (0–20°) auf durchschnittlich 30° postoperativ aufgerichtet werden. Die klinischen Ergebnisse mindestens 1 Jahr (1–5 Jahre) nach der Verletzung an Hand des Maryland-Foot-Scores waren in über 90% der Fälle exzellent bzw. gut. Schlussfolgerung: Bezüglich der Weichteilversorgung und Rekonstruktion der Form des Fersenbeins bietet die perkutane Verschraubung große Vorteile. Ob damit die Anzahl der sekundären Arthrosen im unteren Sprunggelenk reduziert wird, kann aus der relativ kurzen Nachuntersuchungszeit nicht exakt beurteilt werden.

20) Hochauflösende Magnetresonanztomographie und Sonographie der Achillessehne W. Huber, N. Ulreich, S. Nehrer, F. Kainberger (Wien)

Zielsetzung: Korrelation zwischen Patienten mit klinisch mäßiggradig veränderter Achillodynie und modernen bildgebenden Verfahren. Material/Methode: 18 Sportler mit Achillodynie und 8 gesunde Probanden wurden nach einer klinisch-orthopädischen Untersuchung radiologisch mittels MRT und Sonographie untersucht. Die MRT wurde mit einem 1,0-Tesla-Gerät und einer Oberflächenspule durchgeführt. Dabei kamen eine sagittale STIR und T1

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sowie eine axiale hochauflösende Protonendichte-Sequenz zur Anwendung. Die sonographische Untersuchung erfolgte mit einem 13-MhzLinearschallkopf in beiden Standardebenen. Die Achillessehne, das peritendinöse Gleitgewebe, die Sehneninsertion und der Sehnen-MuskelÜbergang wurden ausgewertet. Ergebnisse: Von 18 symptomatischen und 8 asymptomatischen Achillessehnen wurden in 25 Sehnen Abnormitäten festgestellt. Diese Veränderungen fanden sich sowohl in der Sehne selbst als auch in umgebenden Strukturen. Alle symptomatischen Sehnen und 7 asymptomatische Sehnen wiesen besonders in den axialen MR-Schnitten fokale Veränderungen mit gesteigertem intratendinösem Signal auf. Dabei handelte es sich um septale Verdickungen und konfluierende Herde im Sinne einer degenerativen Veränderung. Sonographische Veränderungen fanden sich in 80% der untersuchten symptomatischen Sehnen. Diskussion: Im Rahmen der Studie wurde der Versuch unternommen, anhand von Patienten, die an einer mäßiggradigen Achillodynie leiden und noch sportfähig sind, eine Aussage bezüglich der Veränderungen und zu erwartenden Schädigungen an der Achillessehne zu treffen. Unter Zuhilfenahme eines neu entwickelten MRTProtokolls und eines hochauflösenden Ultraschalls zeigte sich eine vielfältige Pathologie, die nicht in Korrelation mit dem erhobenen klinischen Zustandsbild stand. Bezüglich der Diagnosestellung und der Beurteilung bestehender degenerativer Veränderungen ist die MRT der hochauflösenden Sonographie überlegen. Schlussfolgerung: Läsionen der Achillessehne und der umgebenden Strukturen können mittels MRT und Sonographie charakterisiert werden. Mit der MRT kann eine spezifischere Diagnose als mit der Sonographie erfolgen.

21) Kitesurfen – Verletzungen und Risikoabschätzung einer neuen Trendsportart K.-H. Kristen, A. Kröner, P. Bock (Wien)

Einleitung: Kitesurfen ist eine neue Sportart, die das Surfen mit der Kraft eines Lenkdrachens (Powerkite) erlaubt. Der Powerkite entspricht der Form nach einem Flügelprofil, das im Wind einen permanenten Zug und somit Vortrieb entwickelt, dem Wirkprinzip eines Paragleitschirmes ähnlich. Sehr rasch können große Geschwindigkeiten sowie hohe Sprünge erlernt werden, die ein Gefahrenpotential für die Ausübenden als auch für Unbeteiligte birgt. Die hohen Zuwachsraten einerseits sowie die Verletzungsmeldungen andererseits erfordern eine Analyse und Risikoabschätzung. Methode: In der Analyse werden Verletzungen und deren Mechanismen aufgezeigt. Im Kollektiv enthalten sind österreichische Kitesurfer/innen, die den Sport als Freizeitsport betreiben, sowie ein internationales Spitzenathletenteam, wobei die Verletzungen beider Kollektive retrospektiv durch persönliche Befragung über die Jahre 2001–2002 erhoben wurden. Ergebnisse: Neben banalen Verletzungen wie Exkoriationen und Kontusionen fanden sich aber auch Rippenfrakturen sowie Wirbelsäulenund Schulterverletzungen. Die Verletzungsmechanismen werden aufgezeigt und die Rolle von Selbstverschulden, materialbedingte Verletzungen sowie Fremdgefährdung dargestellt. Schlussfolgerung: Kitesurfen als Wassersport mit einer dritten Dimension lässt die Kraft und Stärke des Powerkites unterschätzen und erfordert somit die Einhaltung gewisser Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitsregeln.