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Buchbesprechung 479 Literator FROEBE, H. A. (1979): Die Infloreszenzen der Hydrocotyloideen (Apiaceen). Trop. und subtrop. Pflanzenwelt 29: 462-658...

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Literator FROEBE, H. A. (1979): Die Infloreszenzen der Hydrocotyloideen (Apiaceen). Trop. und subtrop. Pflanzenwelt 29: 462-658. (1987): Transition from monotely to polytely in Umbelliferae. Poster abstract 4-118-2, XIV International Botanical Congress Berlin. & CLASSEN, R. (1987): Kritische Evaluation zur Deutung des Spreublattkomplexes von Carlina L. Flora 179: 445-452. GERSTBERGER, P., & LEINS P. (1978): Rasterelektronische Untersuchungen an Bliitenknospen von Physalis philadelphica (Solanaceae). Anwendung einer neuen Priiparationsmethode. Ber. Dt. Bot. Ges. 91: 381-387. Goon, R. (1956): Features of Evolution in the Flowering Plants. London: Longmans, Green & Co. JAGER, E. J. (1987): Arealkarten der Asteraceen-Tribus als Grundlage der iikogeographischen Sippencharakteristik. Bot. Jalrrb. Syst. 108: 481-497. JEFFREY, C. (1977): Corolla forms in Compositae- some evolutionary and taxonomic speculations. In: HEYWOOD, U.H., HARBORNE, J.B., & TURNER, B.L (eds.): The Biology and Chemistry of the Compositae II. London: Academic Press. 111-118. KAMELIN, R. V. (1987): Gundelia tournefortii (Asteraceae) - A new species of the Parniro-Alai Flora. Botan. Zurnal 72: 974-978 (russisch). KuPICHA, F. K. (1975): Gundelia L. In: DAVIS, P. H.: Flora of Turkey and theEastAegeanislands, Vol. 5. Edinburgh 325-326. MARESQUELLE, H. (1971): Evolutionstendenzen bei komplexen Infloreszenzsystemen. Ber. Dt. Bot. Ges. 84: 187-188. NoRLINDH, T. (1977): Arctoteae- systematic review. In: HEYWOOD, V.H., HARBORNE, J.B., & TURNER, B.L. (eds.): The Biology and Chemistry of the Compositae II. London: Academic Press. 943-959. RIDLEY, H.N. (1930): The Dispersal of Plants throughout the World. Ashford, Kent: Reeve & Co. SELL, Y. (1976): Tendances evolutives parmi Ies complexes inflorescentiels. Rev. Gen. bot. 83: 247-267. TROLL, W. (1964): Die Infloreszenzen. Typologie und Stellung im Aufbau des Vegetationskiirpers. Bd. 1. Jena: Fischer. WEBERLING, F. (1981): Morphologie der Bluten und der Bliitenstiinde. Stuttgart: Ulmer. Eingegangen am 11. August 1988 Anschrift der Verfasser: Dr. ~EGINE CLASSEN-BOCKHOFF, Prof. Dr. HANS A. FROEBE, DIETER LANGERBEINS, Botanisches Institut der R.W.T,.lt: Aachen, Worringer Weg, D-5100 Aachen.

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Flora (1989) 182: 479-480 VEB Gustav Fischer Verlag Jena

Buchbesprechung DAHLGREN, G. (Hrsg.): Systematische Botanik. Unter Mitarbeit von I. BJORKQUIST, R.DAHLGREN, 0. NILSSON, H.RUNEMARK, S.SNOGERUP und G.WEIMARCK. Obersetzt und bearbeitet von M.KOTTEL. -BerlinHeidelberg-New York-London-Paris-Tokyo: Springer-Verlag 1987. - VIII, 259 S., 436 Abb., Format 21,4 x 24,2cm. Broschiert DM 59,-. Diese von 7 Autoren verfaBte Einfiihrung in die systematische Botanik ist fiir das Grundstudium an den Hochschu1en, aber auch fiir Oberschullehrer gedacht. Sie wurde aus dem Schwedischen iibersetzt, wei! (wie es im Vorwort heiBt) fiir den Unterricht an den deutschen Hochschulen kein lesbares und nicht allzu teures Lehrbuch empfohlen werden konnte, welches das ganze System abgewogen darstellt. Dabei wurde freilich die ,Pflanzensystematik" von WEBERLING & ScHWANTES (S.Aufl. 1987) iibersehen, die durchaus lesbar, nur halb so teuer, in vieler Hinsicht exakter und auch anspruchsvoller ist, so daB sie den Anforderungen des Hochschulstudiums eher entspricht.

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Das vorliegende Buch ist durch unterschiedliche Schrift iibersichtlich gegliedert und reich mit neu gezeichneten Abbildungen ausgestattet. Der Text ist in einfacher, verstlindlicher Sprache gehalten. Zusammenfassende Lerntabellen komrnen dem Benutzer entgegen. Das System, das fiir die Angiospermen dem Vorschlag von TACHTADSHJAN folgt, ist durch starke Beschrankung auf die wichtigsten Gruppen Ieicht iiberschaubar. Weggelassen wurden z. B. bei den Gymnospermen die Bennettittatae, Gnetatae und Cordaitatae; von Ginkgo wird auBer einer kleinen Abbildung nur der Name erwahnt. Bei den Angiospermen sind 40 wichtige Familien ausgewahlt, dabei fallen z. B. die Moraceen, Juglandaceen, Oleaceen und aile Saxifragales ganz unter den Tisch. Nicht behandelt wird auch die Cladistik oder die Geschichte der systematischen Botanik. Gegeniiber der Schilderung phylogenetischer Zusarnmenhange tritt die Beschreibung der Strukturen oft etwas in den Hintergrund. Als Besonderheit gegeniiber deutschen Lehrbiichern folgen nach dem Systemiiberblick ein Kapitel iiber die wichtigsten Kulturpflanzen, ein kurzes Kapitel iiber Lebensformen und eines iiber Pflanzengeographie (im wesentlichen Chorologie). Vom Obersetzer wurde ein Kapitel iiber die Archaebakterien zugefiigt, die Wahl und Schilderung der Beispiele auf zentraleuropaische Verhaltnisse zugeschnitten und die zentraleuropiiische Literatur im Literaturverzeichnis erganzt. Abgesehen davon, daB die Ubersetzung nicht gut ist - Kasusfehler, Interpunktionsfehler, Ausdriicke wie ,ein paar wenige Gebiete", ,wegreduziert" oder ,verkriippelt" (statt zuriickgebildet) sind sehr zahlreich -, abgesehen von den z. T. etwas dilettantisch wirkenden Zeichnungen (bei denen Quellenangaben fast durchweg fehlen), abgesehen auch von dem fiir Biologie-Studenten etwas zu mageren Inhalt kann man das Buch Ieider vorlaufig wegen der zahlreichen sachlichen Ungenauigkeiten nicht uneingeschrankt empfehlen. Hier konnen dafiir nur wenige Beispiele aufgefiihrt werden: Verwirrende Manuskript-Fehler: ,Die Gyrnnosporen sind Baume" (S. 105), ,Eigenschaften dieser Gruppe, wie etwa Apokarpie, Balgfrucht, angeordnete Bliitenorgane" (S.151), ,Antheridien kommen entweder auf denselben oder auf verschiedenen Individuen vor" (Archegonien werden aber nicht erwahnt, S. 80), auf S. 220 folgt auf die Behandlung der Tropophyten unvermittelt eine Aufziihlung der Xerophyten-Merkrnale. Unzulassige Verallgemeinerungen: Die mannlichen Bliiten von Salix besitzen nicht stets 2 Staubblatter (S.pentandra! S.164). Auslauferbilden nicht nur an den Knoten Wurzeln (S. 122). Die Prothallien der mitteleuropaischen Lycopodien wachsen nicht aile unterirdisch (S. 92). Nicht aile Rhyniophytina trugen endstandige Sporangien (S. 90, abgebildet ist Zosterophyllum mit lateralen Sporangien!). Die Ulotrichales sind nicht durchweg haplontisch (S. 35). Unter den Geflillpflanzen sind nicht nur einige saprophytische Orchideen wurzellos (S. 121). Falsche Aussagen zur Morphologie: Die Chlorococcales bilden nicht Coenobien, sondern Aggregationsverbande. Euphorbia hat nicht Stipulardornen, sondern Subfoliarstacheln. Die Vorblatter werden irrtiimlich als ,Organe der Bliite" bezeichnet (S. 130), ihr Vorkommen ist nicht auf die Bliitenstiele beschrankt. Nicht aile Zwiebeln bestehen aus verdickten Niederblattern (Allium cepa, S. 123). In Abb. 158 werden ,Friichte" von Ginkgo abgebildet. Bei Satzen wie ,Von der Hauptachse des Makrophylls gingen Seitenaste aus" (S. 97) oder ,Rispe bezeichnet einen wiederholt verzweigten, oft traubigen Bliitenstand, bei dem im zymosen Faile jede Achse von einer Bliite abgeschlossen wird" (S. 136) miissen sich einem Morphologen die Haare strauben. Falsche Aussagen zur Chorologie: Geschlossene Areale lassen keinesfalls mehr als disjunkte ,auf eine gewisse okologische Toleranz schlieBen" (S. 223), man kann auch nicht aus der Zahl der getrennten Artengruppen ,auf die Dauer der Besiedelung eines Gebietes durch eine Gattung schlieBen" (S. 230). Die Ranunculaceae kommen nicht hauptsachlich im borealen Gebiet vor (S. 156), die Polygonaceae reichen von den Tropen nicht nur bis in die gemaBigten Gebiete (S. 162). - Falsche Abbildungen: Auf S. 101 sind die Abbildungen von Pilularia und Salvinia verwechselt. In Abb. 336 ist Verbascum im Diagramrn choripetal dargestellt, die Verwachsung der beiden oberen Petalen von Veronica ist vemachlassigt. Bei Primula (Abb. 318) miissen die Staubblatter vor den Kronzipfeln stehen, im Diagramm der Brassicaceae entspricht die Stellung der Sepalen in einem Kreis nicht der Schilderung im Text (Abb. 304). Das Areal von Verbascum (Abb. 427) ist auf 1/ 3 der Flache falsch. -In der Literatur fehlt bei den Moosen ScHUSTERS Handbuch der Lebermoose, bei den Kulturpflanzen die 4bandige Neuauflage von MANSFELDS Verzeichnis, bei den Angiospermen TROLLS ,Vergleichende Morphologie" und der zweite Band seiner ,Infloreszenzen", auch das ,Pflanzenreich" und die ,Pflanzenfamilien" werden nicht erwahnt. Eine sorgfaltige Korrektur und Dberarbeitung ist notig, bevor dieses Lehrbuch fiir den Anfanger-Studenten brauchbar sein wird. E. J. Jii.GER, Halle (Saale)