DAS ICH-PROBLEM IN DER MOTIVA'FION
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not support the notion that activity during different states ill normal infants is under the control of a single system. Clear motor prototypes of both negation and affirmation are considered observable in the newborn. The significance of this for current findings on connotative meaning in adults is discussed.
DER EINFLUSS DER M O T I V A T I O N S D Y N A M I K A U F P R O D U K T I V E DENKVORG.~NGE H. KOI_,LING Berlin (Deutschland)
Die Umersuchung verfolgte das Ziel, den EinfluB versehiedenartiger Motivationsbedingungen auf produktive Denkvorgg.nge zu klgren. Dutch Einbettung der Aufgaben in Situationen mit unterschiedlicher Zielsetzung war es m6glich, ihre L~Ssung unter jeweils besonders akzentuierten dynamischen AblauPoedingungen zu erfassen. Ausgangspunkt war eine sozlal-neutrale, vorwiegend saehbezogene Situation mit geringem sozialen Risiko. Die bier bei der Analyse der Lasungsherg~inge gewonnenen Gesichtspunkte qualitativer und qnantitativer Art dienten als Vergleiehskriterien. Bei der Auswahl des Aufgabenmaterials (mathematische, technische und logisch-verbate Probleme) wurden sowohl Ver~schiedenartigkeit als auch Ubersehaubarkeit der Anforderungen beriieksiehtigt. Ent~ spreehend der in Vorversuchen ermittelten L6sungsfrequenz unter Standardbedingnngen erfolgte weiterhin eine Schwierigkeitsstaffelung der Aufgabenserie. In einer mehr ichbetonten, mit sozialem Risiko belasteten Anforderungssituation zeigten sich chaJrakteristische Ver~ifiderungen des Denkgesehehens in Abh~ingigkeit yon der verwendeten Problemart und dem Schwierigkeitsgrad der Anfgabe. WS.hrend einerseits das Material an Anmntungsqaalit~iten verliert and damit Disponibilit~tsverlust eintritt, wird der Denkverlauf andererseits ziigiger and straffer. Eine Leistungsverringerung trilt im Vergleich zur Standardsituation insbesonders bei der L6sang von ,,Erfindungsproblemen" ein, die durch Offenheit der Bedingungen gekenuzeichnet sind. In der klassischen Priifungssituation mit Geffihrdung der sozialen Position and erhahtem Risiko effolgt O.ne lntensiviemng aller L6sungsbemiihungen, gleiehzeitig aber" aueh eine friihzeitig Verfestigung des Denkmaterials, die sich vor allem in Aspekt-
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armut, hLiufiger Wiederholung bereits besehriebencr L6sungswege und im Vcrschwinden der strukturellen G|iederung bekundet. AIs Funktionsmodell bietet sich der I3berformungsgedanke (Gottschaldt) an. Danach wird die Denkdynamik des Aufgabe-Spannungssystems durch Kom~mnikation mit Bereicl~en des sozialpersonalen Uberbaus modifiziert. Dutch die personale Bedeutsamkeit der Situation ergeben sich bcstiinmte weehselscitige lnfeld-Umfeld-Stcuemngen, aus denen (lie jeweilige Struktur und Dynamik der LSsungsvorgiinge versfiindlich witd.
E X P E R I M E N T E L L E U N T E R S U C H U N G E N DBER E R F O L G E UND MISSERFOLGE IM LEISTUNGS- UND IM ZUFALLSBEP, EICH J. MEHL Berlin (Deutschland}
WS.hrend sich die bisher vorliegenden Untersuchungen zum Problem der Anspruchsniveau-Bildung weitgehend Methoden bedient haben, in denen Erfolge und Migeffolge in bestimmten Leistungssituationen systematisch provoziert werden konnten, die zu eincr gesetzmiil3igen Vcrschicbung des Anspruchsniveaus ftihrten (Hoppe, Gottschaldt. Jucknat, Lewin, Dembo, Festinger, Stats u.a.), werden in mehreren Versuchsreihen an Kindem verschiedener Altersstufen, an Jugendliehen und an Studenten die Auseinandersetzung mit objektiv zufNligen Gewinnen und Verlusten in Glticksspielsituationen im Vergleich zu leisungsabh~ingigen Erfolgen und Mil3erfolgen dargestellt. 1. Die Ergebnisse zeigen, dab in jiingeren Altersstufen (Schulanf~nger) zwischen dem Leistungs- und Zufallsbereich keine Differenzierung erfolgt, indcm die ~ Probanden Gewinne als ich-zugeh6rig erlebte Leismngen, Verluste hingegen als leistungsabh~ingiges Versagen werten. Bei diesen Wertungen sind zum groBen Tell neben der undifferenzierten kognitiven Durchstrukturierung derZufallssituation i n f o r m magischer Denkhaltungen ~oziale Bezugnahmen im Sinne y o n Best~itigung oder Blamage von ausschlaggebender Bedeutung. Die Stgrke der erlebten Zufallserfotge und MiBerfolge entspricht denen in einer Leistungsarfforderung. Diese Ergebnisse werden u.a. auch dadurch bestSitigt, dab Gewinne besser behalten werden als Verluste, 'and dab Kinder zu einer weitgehenden Identifikation yon Schulleistungen und ihren im Versuch erzielten Gewinnen und Veflusten neigen.