Erfahrungen mit den testmethoden zur bestimmung der photostabilität von organischen verbindungen in der gasphase

Erfahrungen mit den testmethoden zur bestimmung der photostabilität von organischen verbindungen in der gasphase

Chemosphere, Vol.lO, No.ll/12, pp 1275 - 1280, 1 9 8 1 Printed in Great Britain OO45-6535/81/121275-06502.00/O ~1981 Pergamon Press Ltd. ERFAHRUNGEN...

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Chemosphere, Vol.lO, No.ll/12, pp 1275 - 1280, 1 9 8 1 Printed in Great Britain

OO45-6535/81/121275-06502.00/O ~1981 Pergamon Press Ltd.

ERFAHRUNGEN MIT DEN TESTMETHODEN ZUR BESTIMMUNG DER PHOTOSTABILITXT VON ORGANISCHEN VERBINDUNGEN IN DER GASPHASE M. Mansour,

K. Hustert und F. Korte

Gesellschaft fur Strahlen- und Umweltforschung mbH MUnchen Institut fur ~kologische Chemle D-8050 Freislng-Attachlng und Technische UniversltAt MUnchen Institut fur Chemie D-8050 Frelsing-Weihenstephan

1978 wurde der OECD ein Testverfahren nach M. Fujlkl als Screenlng-Test

zur Be-

stimmung des Photoabbaues von organlschen Chemikallen in der Gasphase vorgeschlagen 1) . Dieses Testverfahren sol1 AufschluB Uber das Verhalten deE Umweltchemlkalien unter troposph~rlschen Bedingungen geben.

Um die Reproduzierbarkelt

und Relevanz dieser Methode zu UberprUfen wurden in der vorllegenden Arbeit Substanzen untersucht,

die wegen lhrer physikalisch-chemlschen

glschen Eigenschaften als Modellumweltchemikallen

15

und 5kotoxikolo-

angesehen werden kSnneh.

In

dem vorgeschlagenen Testverfahren wird nur die relative Abbaugeschwindigkelt Substanz in Abh~nglgkelt yon der Zelt bestlmmt,

der

dagegen wlrd auf die quantita-

tive Auswertung der gebildeten Photoprodukte verzlchtet. Experimenteller Tell Die Bestrahlungsapparatur

besteht aus vler zylindrlschen QuarzgefABen,

die einen

Durchmesser yon 100 mm und eine H~he von 400 mm haben. Als Lichtquellen wurden

1275

1276

UV-Leuchtstofflampen Alle Dichtungen

FL 20 S-BL

und Schl~uche

fach-Schlauchpumpe einem DruckkSrper

(360 nm) und FL 20 S-E Lampen

sind aus Tygon G gefertigt.

mit Standardgetriebe

Guideline wurde eine kontinuierliche R~cklauf

(10 ml/mln)

eine geeignete ventil besitzt.

sowie frelgelagerten

aus Hart-PVC wurden zur UmwMlzung eingehalten.

Gas-Dosierspritze Die Abb.

und konstante

Die Dosierungen "Pressure-lok"

I zeigt die Anordnung

(300 nm) verwendet.

Eine Desaga STA-VielAndruckwalzen

eingesetzt. F~rdermenge

und

GemMB Testbei Vor- und

und Probenahmen

erfolgten

durch

der Serie A-2, die ein Absperrder Bestrahlungsapparatur

nach

M. Fujiki.

U

Abb.

I: Bestrahlungsapparatur

der untersuchten

10 ppm festgelegt

und kann h~her oder niedriger

Eigenschaften

FL-205-BL Lampe

B

FL-205-E Lampe

C

Quarz-Reaktionsgef~B

D

Magnetr0hrer

E

Drehtisch

F

Perlstaltische

Substanzen wird nach dem Testverfahren

der ausgewMhlten

sein,

Substanzen

strahlungsversuche

wurden bei 25 - 30 ° C durchgefUhrt.

fangskonzentration

in den ReaktionsgefMSen

bestrahlt,

wobei

Pumpe

nach M. Fujlkl

Die Konzentration chemlschen

A A

auf

je nach den physlkallschin der Gasphase. Nach Bestimmung

wurde die Substanz

Die Beder An-

24 Stunden

jeweils nach 2, 4, 6 und 24 Stunden die noch vorhandene

lang Menge

1277

der Ausgangssubstanz Test

bestimmt wurde.

schwerflQchtige

Verblndungen

Schwlerlgkelten

mit niedrigem Dampfdruck.

schriebenen VerdQnnungsmethode

im Test-Guldellne

trationen

errelcht werden.

der Modellsubstanzen

der 15 vorgeschlagenen phosphat,

Verbindungen,

2,4,6-Trlchlorphenol,

¥-HCH sowie Thioharnstoff, Trichlorbenzol,

4-Chloranilin

Die relativen Abbauraten GlassMulen

Tris-(2,3-dibrompropyl}-

und 4-Nitrophenol werden

PCP, Atrazln,

Die restlichen

Phenylethylenoxld,

Testsystem untersucht

dlenten

konnten dagegen

(vergl. Tabelle

wurden gaschromatographlsch

(80-100 mesh)

Ergebnisse

bestlmmt.

Als TrAger-

(80-100 mesh),

15% Siponate DC-10 + 2%

sowie 80/100 Carbopack C/D.2% CW 1500.

kSnnte nach Beseitlgung

llefern.

technischer

Wenn man die ohne Schlauchpumpe

zu registrleren

durchgef~hrten

nach der Applikation

relchert.

Damit wird die Bestlmmung erschwert.

ReaktivltMtsunterschiede

an den Schl~uchen ergeben,

stanzen vortMuschen

kSnnen.

der Ausgangskonzentration

experlmentellen

sind die Abbauraten

scheinenden

der Anfangskonzentratlonen

Daten in Einklang

zu bringen

ohne Umw~Izung mlt

der fur dlesen Test geelgnet er-

tauchten unerwartete

konnten keine ausrelchenden

dungen erreicht werden. Verbindungen

Dagegen

erzlelten Ergebnlsse

zufrledenstellend.

acht Substanzen

ReaktionsgefASen

der Modellver-

Absorptionseffekte,

rapide Umsetzung der Modellsub-

Die unter diesen Bedingungen

sind nicht mit den blsher bekannten

Bel der Einstellung

an-

auf, so dab slch daraus KonzentratlonsAnderungen

die elne schelnbar

und slnd daher unbrauchbar. einigen EinschrMnkungen

Tell der

an den WMnden der Reaktionsgef~Se

Ferner treten w~hrend des Versuches

in dem Gesamtsystem

(Tabelle

Versuche ver-

sind 2) . Daraus ergibt sich, dab sich ein erheblicher

bindungen

insbesondere

MMngel reproduzierbare

erzielten Ergebnlsse

der unter st~ndlger UmwMlzung

so stellt man fest, dab keine nennenswerten

Testverbindungen

anilin,

Hierzu wurden

verwendet.

3% Silicon SE-30 auf Chromosorb WAW-DMCS

I) mit den Resultaten gleicht,

in dem vorge-

und Diskusslon

Die Testmethode Daten

1,2,4-

I und 2).

Tenax GC, Porapak Q, 1% SP-2250 auf I00/12t) Supelcoport, NaOH

sieben Verblndungen,

1,1-Dichlorethylen,

von 1,5 bls 2 m LMnge und 2 mm Innendurchmesser

materiallen

Nach deE be-

Aus dlesem Grunde wurden acht

Hexachlorbenzol,

nicht untersucht.

Trichlorethylen,

in diesem

konnten kelne genauen Konzen-

2,6-Dichlorbenzonitril,

n~mllch Benzol, schlagenen

berelteten

Schwierigkeiten

Konzentrationen

Auch bel hohen Temperaturbereichen

zum erhebllchen

2,4,6-Trichlorphenol

schon vor der Bestrahlung.

auf. In den

der Modellverbin-

kondenslerten

Tell an den WAnden deE ReaktionsgefMSe. und Pentachlorphenol

verMnderten

sich die

p-Chlor-

sich geringfUglg

1278

Ber~cksichtigt entwickelten

man die experimentellen

systems unumgAnglich VergrSBerung UV-Anteile

Bedingungen

der in den letzten Jahren

Gassystemmodelle 3'4) , so wlrd elne Variation sein 5~," wle z.B. Vermeldung

der Reaktionsgef~Be.

unterhalb

Ferner dUrften die verwendeten

290 nm nlcht durchlMsslg

Lampen muB ~berprUft werden. was Wellenl~ngen

Weiterhin

und IntensltMten

des untersuchten

yon Schlauchverbindungen Glasarten

fur

sein. Die Langzeitstabillt~t

der

sollte das Emissionsspektrum

anbelangt,

Testund

der Lampen,

mlt dem Sonnenspektrum

vergleichbar

sein. Tab.

I: Prozentualer

Anteil photochemisch

nlcht umgesetzter

Testsubstanzen

nach 24 Stunden Bestrahlung

Testsubstanz

Bestrahlung mitAnschluB an Schlauchpumpe

Bestrahlung ohne AnschluB an Schlauchpumpe

Dunkelreaktion

I) Hexachlorbenzol

n.d.

n.d.[98] 2}

n.d.

2) Tris-(2,3-dibrompropyl)-phosphat

n.d.

n.d.

n.d.

Konzentration mg/l

12,4 n.d.

3) Benzol

29,5

81,23162] 2)

87,9

9,0

4) Trichlorethylen

14,7

26,9

83,5

14,6

5) Styroloxid

16,10

53,5

85,5

10,5

6) 1,1-Dichlorethylen

36,6 I)

72,4 I)

82,7

12,6

7) Thioharnstoff 8) 1,2,4-Trichlorbenzol 9) 2,4,6-Trichlorphenol 10) 4-Chloranilln 11) 2,6-Dichlorbenzonitril

n.d. 13,7

n.d. 76,9

n.d. 12,4

n.d. 56,3

n.d.

n.d.

85,4

8,7

n.d.

n.d.

80,3

10,3

n.d.

n.d.

n.d.

n.d.

12) Pentachlorphenol

n.d.

n.d.

n.d.

n.d.

13} Atrazln

n.d.

n.d.

n.d.

n.d.

14) ¥-HCH

n.d.

n.d.

n.d.

(Lindan)

15) 4-Nitrophenol

7,25

16) Methanol

-

17) Tetrachlorkohlenstoff

-

n.d. 38,6[30] 2)

90,3

9,5

82,02)

-

10,3

68,02)

-

8,7

n.d.: nicht detektierbar

I): 2):

bereits nach 6 h Bestrahlung OECD Chemicals Testing Programme

Die Versuche geben,

1979

sollten nicht nut AufschluB

tiber den Totalabbau

der Substanzen

sondern auch Aussagen ~ber die Kinetlk und den Mechanismus

erlauben,

da

1279

die Charakterlslerung Zwischenstufen

der Abbauprodukte

wichtige

lien in der AtmosphSre Tab.

Informationen

sowie intermediAr

entstehende

Uber das Verhalten

der Umweltchemika-

llefern kann.

2: Die signifikanten

physlkallsch-chemischen

Eigenschaften

der

Substanzen

Testsubstanz

1)

Dampfdruck in mbar bei 20 ° C 2.8

Hexachlorbenzol

x 10 - 5

~ma x[nm]

a)

291

2) Tris-(2,3-dibrompropyl)phosphat

n.d.

3) Benzol

100

279

77

200

4) Trlchlorethylen

n.d.

5.4

5) Styroloxld 6) 1,1-Dichlorethylen

269

663

7) Thioharnstoff

208 238

-

8) 1,2,4-Trichlorbenzol

2.8 x 10 -I

286

9) 2,4,6-Trichlorphenol

I. 3 x 10 -2

294

10) 4-Chloranilln

1.9 x 10 -2

296

11) 2,6-Dichlorbenzonltril

6.7 x 10 -4 a)

298

12) Pentachlorphenol

1.5 x 10 -4

302

13) Atrazln

3.9 x 10 -7

265

14} ¥-HCH

3.9 x 10 -2

< 290

(Lindan)

4.5 x 10 -4

15) 4-Nitrophenol

311

16) Methanol

128

210

17) Tetrachlorkohlenstoff

122

265

a): bel 25 ° C n.d.:

nlcht detektlerbar

Danksaqunq Dem Dmweltbundesamt

Berlln sel f~r die FSrderung

Fr~uleln S. Wawrlk,

Instltut

die geschlckte

experlmentelle

fur ~kologische

des Vorhabens gedankt.

Chemle der GSF, danken wit fur

Hilfe bei den durchgefUhrten

Versuchen.

1280

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(Received in The Netherlands i October 1981)

Final report on photo1979.