Lexikon Orthopädische Chirurgie

Lexikon Orthopädische Chirurgie

Buchbesprechungen aktualisiert und vor allem die Graphiken durch eine nun durchweg farbige Gestaltung deutlich aufgefrischt. Geblieben sind die mitun...

69KB Sizes 77 Downloads 525 Views

Buchbesprechungen

aktualisiert und vor allem die Graphiken durch eine nun durchweg farbige Gestaltung deutlich aufgefrischt. Geblieben sind die mitunter seltenen klinischen Fotografien, die teilweise noch aus der Heidelberger Zeit der beiden Autoren stammen. Auch im Kapitel Unterschenkel und oberes Sprunggelenk sowie Fuß sind diese Verbesserungen mit eingeflossen. Dem Tätigkeitsschwerpunkt von Prof. Niethard entsprechend nimmt die Kinderfußorthopädie einen breiten Raum ein. Prinzipiell verbleibt auch die neue Auflage dem Konzept des Buches entsprechend auf einem mittleren Niveau, die Zielgruppe des Buches sind ältere Studenten bis hin zum Assistenzarzt vor der Facharztprüfung. Immerhin wird jedoch in allen Bereichen eine hervorragende Übersicht und Orientierungsmöglichkeit geliefert, die dann mit weiteren Publikationen vertieft werden muss. Im Kapitel Fuß sind inhaltlich bedauerlicherweise nur wenige Aktualisierungen eingeflossen, so wird in der Einleitung über die praktische Fußanatomie immer noch vom Quergewölbe und der Dreipunktabstützung, analog dem Böhler’schen Tripod gesprochen. Hier bestehen bekanntermaßen neue biomechanische Erkenntnisse, die bei einer Neuauflage zu berücksichtigen wären. Das trifft auch auf die Übersicht über Vorfußdeformitäten zu. Hier werden in der Hallux valgus-Chirurgie vornehmlich die Brandesund die Kramer-Osteotomie vorgestellt, das dargestellte Röntgenbild zeigt im postoperativen Ausheilungsergebnis denn auch eine zwar gute Großzehenstellung mit jedoch deutlicher Verkürzung des Metatarsale-I. Hier sollte bei der nächsten Auflage eine differenzierte Darstellung erfolgen, so dass das Buch aus fußchirurgischer Sicht dem aktuellen Stand entspricht.

Das schmälert jedoch in keiner Weise den Nutzen des Buches als hervorragende Übersicht und schnelle Update-Möglichkeit in Bereichen der Orthopädie, auf denen man nicht täglich arbeitet. Ergänzt wird die neue Auflage durch eine sehr gut gemachte Video-CD-ROM, bei der auch ein kompletter klinisch-orthopädischer Untersuchungsgang dargestellt wird. Deutlich verbessert wurde das Sachverzeichnis mit Kurzdefinitionen wichtiger Begriffe sowie das im Anhang befindliche Deutsch-Englische Glossar. Der Ladenpreis von 49,95 1 ist nach wie vor konkurrenzlos und ist nur durch die Unterstützung des Finanzdienstleisters MLP möglich. E.-H. Schwer, Hamburg

Lexikon Orthopädische Chirurgie F. J. R. Döhler Springer-Verlag 2003, 242 Seiten, 256 Abb., geb., 49,95 1 ISBN 3-540-41317-0

Privatdozent Dr. med. Joachim Rüdiger Döhler, Orthopäde und Unfallchirurg, ist Chefarzt einer Abteilung für Orthopädische, Unfall- und Handchirurgie in Plau am See.

53

Seinem mit 246 Seiten handlichen Lehrbuch merkt man sofort an, dass sich der Autor einen Lebenswunsch erfüllt hat. Hinter jedem seiner von „Abrissfrakturen“ bis „Zwischenlösung“ alphabetisch geordneten Texte meint man, die im Ausbildungsalltag eines Assistenzarztes oftmals gestellte (und doch in der Kürze der Zeit allenfalls kurz beantwortete) Frage zu erkennen. So lassen sich Erklärungen zu vielen Abkürzungen („AO“), allgemeinen Begriffen („Distorsion“), Phänomenen („Kribbelparästhesien“), Untersuchungsprinzipien („Umfangsmessung“) und speziellen Krankheitsbildern („Osteonekrose des medialen Femurkondylus“) finden. Eine nach Namen oder Operationsverfahren geordnete Listung (z. B. OP nach „Brandes“ oder „M. Ahlbaeck“) würde der Zielgruppe des Buches noch entgegen kommen. Döhler gelingt es, auf gut lesbare, manchmal fast unterhaltsame Art didaktisch hervorragend, durchweg kompakt und ausreichend Information zu den verschiedenen Komplexen zu geben. Das Buch ist gerade nicht systematisch, nicht umfangreich und nicht mehrbändig und schon gar nicht wortreich konzipiert. Es beruft sich ebenfalls nicht auf seitenlang aufgelistete Literatur, sondern beschränkt sich auf, allerdings manchmal sehr knapp gehaltene, Quellenangaben. Dem Autor ist seine Vorliebe für die operative Orthopädie deutlich anzumerken. Die für Orthopäden, Hand- und Unfallchirurgen wichtigen Krankheitsbilder, Fachbegriffe und Stichworte sind ausreichend und anregend im Wesentlichen wiedergegeben. Der konservativ tätige Orthopäde vermisst dagegen das eine oder andere Thema aus seiner täglichen Praxis. Ein mitunter ausführlicheres Literaturverzeichnis, insbesondere der grundlegenden Arbeiten zu den einzelnen Themenkreisen könnte

54

Fuß & Sprunggelenk, Band 2, Heft 1 (2004) © Steinkopff Verlag 2004

jeden jungen Kollegen weiterführen. Ein Stichwortverzeichnis wäre durch Aufnahme synonymer Begriffe hilfreich. Es ist dem Autor gelungen, eine ungewöhnliche, jedoch auch ungewöhnlich praktische lexikalische Darstellung des gemeinsamen orthopädisch-unfallchirurgischen Fachgebiets vorzulegen, das neben jedem Facharzt-Beginner auch den sog. nicht-medizinischen Berufsgruppen, die sich mit orthopädischer Chirurgie beschäftigen, ans Herz gelegt werden kann.

Neben dem „Pschyrembel“ hat sich das Roche Lexikon Medizin als zweite Referenz im Segment der medizinischen Wörterbücher etabliert und liegt jetzt auch als CD vor. Der technische, d. h. Installations- und Startbereich der CDROM, ist leider nicht optimal gelungen: Bei der Installation unter Windows ME auf einem schnellen Notebook, auch bei Verwendung eines externen Laufwerks, ist das Programm nicht zu starten, es erscheint eine Fehlermeldung: ROCHE_CD verursachte einen Fehler durch eine ungültige Seite in Modul ROCHE_CD. Exe bei 0197:00426e49. Unter Windows 2000 gelingt die Installation problemlos. Leider dauert der Start der CD-ROM, die immer eingelegt sein muss, 25 Sekunden, weil auf Original-CDROM überprüft werden muss. Warum ist keine Vollinstallation (des gesamten CD-ROM-Inhaltes) auf der Festplatte möglich? Die meisten Computer haben heute eine große Festplatte, wo eine Installation von ca. 650–700 MB nicht ins Gewicht fällt. Die Erstellung einer Sicherungskopie ist nicht möglich, so dass die CD-ROM bald abgenutzt ist, wenn sie immer mal gegen andere Software im CD-Laufwerk ausgetauscht wird. Die Suche nach eingegebenen Schlagwörtern dauert relativ lange. Es gibt auch nicht sehr viele Möglichkeiten, wie z. B. bei der Pschyrembel-CD-ROM, bestimmte Wörter im Text anzuklicken, die dann aufgerufen werden.

H. Gaulrapp, München

Roche Lexikon Medizin CD-ROM Urban & Fischer 2003, 5. Auflage, 62 000 Stichwörter, 60 000 Querverweise, 40 000 englische Übersetzungen, 2200 Abbildungen, Schemata und Tabellen, 39,95 1, ISBN 3-437-15170-3

Die Löschfunktion in der Eingabespalte funktioniert auch nicht so richtig, meist ist noch das vorher gesuchte Wort enthalten. Das Lexikon geht nur auf allgemeine medizinische Begriffe ein, es gibt keine Spezialisierung (wie z. B. fußchirurgische Ausdrücke: Keller-Brandes, Chevron, es gibt nur den Ausdruck: Brandes-Operation). Hervorragend sind die Abbildungen, z. B. der Füße, bei denen man auf bestimmte Punkte zeigt und die Bezeichnung der bestimmten Ligamente etc. wird angezeigt – aber nur in Latein/Griechisch und nicht mit deutscher Bezeichnung. Sehr gut sind auch die im Lexikon unter dem „deutschen“ Begriff genannten englischen Ausdrücke, was sehr hilfreich sein kann bei englischer Korrespondenz. Die Verbindungen zu den ausgewählten Internet-Seiten funktionieren sehr gut. Wer bislang mit der Pschyrembel-CD-ROM gearbeitet hat, tut sich schwer mit dieser CD-ROM, zumal der etwas blasse Schrifttyp das Lesen erschwert. Auch ist dieses Lexikon für einen medizinisch Versierten zu einfach gestaltet, für die anderen wiederum mit seinen Angaben „zu hoch gesteckt“. Der Verlag müsste noch einiges überarbeiten und doch den Preis überdenken, der mit 39,95 1 m. E. zu hoch angesetzt ist. Gisela Schütt, Hamburg