ABSTRACTS - 28. GOTS-KONGRESS, 14.-15. JUNI 2013, MANNHEIM Sport Orthop. Traumatol. 29, 138–162 (2013)
Mikrofrakturierung wurden die Defekte mit einer AMIC therapiert. Anschließend wurde die Dislokationsrate der AMIC nach wiederholten Hu¨ftgelenkbewegungen beurteilt. Ergebnisse: Bei allen 48 Defekten konnte die Mikrofrakturierung mit anschließender AMIC-Versorgung durchgefu¨hrt werden. Die mittlere Dauer zum Einbringen der AMIC betrug 8 2,9 Minuten. Die Dauer hat sich mit zunehmender Erfahrung des Operateurs wa¨hrend der Studie verku¨rzt. Am Femurkopf zeigten nach 20 Bewegungszyklen bei 18/24 Defekten keine Dislokationen, bei 4/24 Defekten geringe Dislokationen und bei 2/24 Defekten große Dislokationen der AMIC. Am Acetabulum zeigten 22/24 Defekte keine Dislokationen, 2/24 große Dislokationen. Schlussfolgerung: In dieser Invitro-Studie konnte gezeigt werden, dass Knorpeldefekte des Femurkopfes und des Acetabulums arthroskopisch mittels Mikrofrakturierung und AMIC versorgt werden ko¨nnen. Die Dislokationsrate war am Femurkopf ho¨her als am Acetabulum, was mo¨glicherweise der Mobilita¨t des Femurkopfes aus dem Acetabulum heraus geschuldet ist. Somit ist die ada¨quate Behandlung von Knorpeldefekten beim aktiven Patienten mittels arthroskopischer Techniken mo¨glich. Es werden jedoch dringend klinische Studien beno¨tigt, die den arthroskopischen Einsatz der AMIC am Hu¨ftgelenk untersuchen. doi:10.1016/j.orthtr.2013.02.032
V 45 Sportliche Aktivita¨t und Freizeitverhalten nach lateralem unikondyla¨rem Kniegelenkersatz Tilman Walker*, M. Streit, C. Merle, T. Gotterbarm Universita¨tsklinikum Heidelberg, Schlierbacher Landstraße 200a, 69118 Heidelberg, Germany E-Mail:
[email protected] Fragestellung: Aufgrund der guten Ergebnisse des unikondyla¨ren Kniegelenkersatzes im mittel- und langfristigen Verlauf wird die Indikation zur Prothesenimplantation zunehmend auf junge und aktivere Patienten ausgeweitet. Diese Patientengruppe hat ha¨ufig hohe Erwartungen und Anspru¨che bezu¨glich des postoperativen Aktivita¨tslevels. Derzeit gibt es keine vero¨ffentlichten Daten bezu¨glich des Aktivita¨tslevels und der Lebensqualita¨t von Patienten nach Implantation einer unikondyla¨ren Kniegelenkprothese im lateralen Kompartiment. Methodik: In dieser Studie wurden die sportliche Aktivita¨t sowie das Freizeitverhalten einer konsekutiven Serie von 50 Patienten nach Implantation eines lateralen unikondyla¨ren Kniegelenkersatzes (Oxford domed lateral, Biomet, Swindon, UK) evaluiert. Von 45 Patienten (90%) konnten Daten erhoben werden. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 3 (2,0 - 4,3) Jahre. Sportliche Aktivita¨t und Freizeitverhalten wurden mi Hilfe des UCLA Scores, Tegner Scores und des Schulthess-Klinik-Fragebogens evaluiert. Mit Hilfe des SF-36-Fragebogens wurde zudem eine Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualita¨t durchgefu¨hrt.
Ergebnisse: Vor Eintreten der ersten aktivita¨tseinschra¨nkenden Symptome waren 93% der Patienten regelma¨ßig sportlich aktiv, wa¨hrend nach der Operation 95,6% regelma¨ßig Sport betrieben. Ein Patient beendete seine Aktivita¨ten vollsta¨ndig, so dass hieraus eine ,,Return to activity rate’’ von 97,8% resultiert. 56% kehrten innerhalb von 3 Monaten zu ihren gewo¨hnlichen Aktivita¨ten zuru¨ck, 78% innerhalb von 6 Monaten. Die am ha¨ufigsten genannten Aktivita¨ten nach Implantation waren Fahrradfahren sowie Wandern. Als Hauptgrund fu¨r einen Ru¨ckgang in der sportlichen Aktivita¨t nannten unsere Patienten ,,Vorsichtsmaßnahme’’ am ha¨ufigsten. 92% der Patienten gaben an, dass ihre Sportfa¨higkeit durch die Implantation der unikondyla¨ren Schlittenprothese erhalten (25%) oder verbessert (67%) wurde. Der UCLA Score zeigte eine signifikante Steigerung von pra¨operativ 5,3 auf 6,5 postoperativ (p< 0,001), der Tegner Score von 2,9 auf 3,5 (p = 0,002). Im Vergleich zu einer Referenzgruppe von Patienten mit klinisch manifester Osteoarthrose erreichten unsere Patienten signifikant ho¨here Durchschnittswerte in den SF-36-Werten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass eine große Mehrheit der Patienten unabha¨ngig vom Alter oder Geschlecht nach lateralem unikondyla¨rem Kniegelenkersatz zu ihrem gewohnten Sport- und Freizeitverhalten zuru¨ckkehrt. Wa¨hrend unsere Patienten u¨berwiegend kniegelenkschonende Aktivita¨ten betrieben, wurden Aktivita¨ten, welche eine große Belastung fu¨r das Kunstgelenk darstellen, u¨berwiegend aufgegeben. Die gesundheitsbezogene Lebensqualita¨t unserer Patienten nach Implantation der Prothese entsprach der einer gesunden Referenzgruppe. Um mo¨gliche negative Effekte regelma¨ßiger Aktivita¨t auf
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die Implantatfixierung sowie das Abriebverhalten zu untersuchen, sind Langzeitstudien notwendig. doi:10.1016/j.orthtr.2013.02.033
V 46 Sportfa¨higkeit nach transphysealer VKBRekonstruktion bei Kindern Christian Holwein*, S. Hinterwimmer, H.O. Mayr, P.U. Brucker, E.-O. Mu¨nch, A.B. Imhoff Abteilung fu¨r Sportorthopa¨die Klinikum rechts der Isar, Ismaninger Straße 69, 81675 Mu¨nchen, Germany E-Mail:
[email protected] Fragestellung: Ergeben transphyseale VKB-Rekonstruktionen mit gelenkferner Fixierung bei Kindern mit offenen Wachstumsfugen stabile Kniegelenke? Besteht ein Risiko fu¨r Wachstumsvera¨nderungen? Ist die Ru¨ckkehr zu ‘‘High-impact’’-Sport mo¨glich? Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden 37 (25 m, 12 w) von 42 Patienten mit einem Follow up von 24,9 11,1 Monaten untersucht. Alle Patienten hatten zwischen 10/2006 und 04/2010 bei offenen Wachstumsfugen eine transphyseale VKB-Rekonstruktion mit ipsilateralen Hamstringsehnen erhalten. Zum Zeitpunkt der OP betrug das Durchschnittsalter 13,2 1,6 Jahre bei den Jungen und 13,1 1,0 bei den Ma¨dchen. Fu¨nf Patienten wurden wegen Eingriffen an der Gegenseite (2) oder Re-Rupturen (3) nicht eingeschlossen. Die femorale Fixierung erfolgte mittels Endobutton (21), Transfix-Pin (17) oder Interferenzschraube (4), die tibiale Fixierung jeweils mit Interferenzschraube (42). Die sportliche Akti-
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vita¨t, wurde durch den subjektiven IKDC Score, den Tegner Score und die Activity Rating Scale dokumentiert. Ein Sportaktivita¨tsfragebogen (Sportart, Niveau, Dauer) wurde zur weiteren Differenzierung verwendet. Die Kniefunktion wurde anhand des IKDC 2000 dokumentiert. Die Gelenkstabilita¨t wurde mit dem KT 1000 in Neutralposition und mit einem validierten Messinstrument in genormter Innen- und Außenrotation gemessen. Zuwachs der Ko¨rpergro¨ße, Beinla¨nge und -achse wurden bestimmt. Ergebnisse: Zum Follow up betrug der mittlere subjektive IKDC Score 92,9% 6,8%. Der Tegner Score erreichte im Mittel 7,2 1,8 (vs. pra¨Trauma 7,8 1,5). Die mittlere Punktzahl in der Activity Rating Scale betrug 11,4 (vs. 12,1). Die Dauer der mittleren sportlichen Aktivita¨t pro Woche lag bei 5,8 h 3,9 h (vs. 6,2 h 3,8 h). 57% der Kinder betrieben Wettkampfsport. Zu den regelma¨ßig ausgeu¨bten Top-Ten-Sportarten beim Follow up geho¨rten Radfahren (26), Fußball (23), Skifahren (19), Schwimmen (16), Joggen (12), Fitnesstraining (12), Turnen (10), Wandern (10), Inline Skating (9) und Klettern (8). 35 Patienten gaben an, dass ihre Sportfa¨higkeit mindestens gleich geblieben sei. Im ,,IKDC objective’’ erhielten 5 Patienten Grad A, 23 Grad B und 9 Grad C. Die tibiale Translation im Vergleich zur Gegenseite erreichte in Neutralposition 1,2 mm 1,5 mm (-1,5 mm - 5,0 mm), in 2 Nm Innenrotation des Unterschenkels 0,7 mm 2,2 mm (-3,5 mm - 5,0 mm) und in 2 Nm Außenrotation 0,8 mm 1,7 mm (-1,9 mm - 5,8 mm). Das durchschnittliche Wachstum zum Follow up entsprach 6,7 cm 6,4 cm. Beinla¨ngenunterschiede gro¨ßer als 1 cm (-0,2 cm 0,5 cm) konnten nicht beobachtet werden. Bei 34 Patienten gab es keine Beinachsen-
abweichungen gro¨ßer als 38. Drei Patienten zeigten eine Varus- (1) oder Valgusfehlstellung (2) zwischen 38 und 4,58. Schlussfolgerung: Die Ru¨ckkehr zu ‘‘High-impact’’-Sport mit Niveauerhalt nach transphysealer VKB-Rekonstruktion ist mo¨glich. Dabei sind subjektive und objektive Kniestabilita¨t u¨berzeugend. Abnormale Wachstumsvera¨nderungen wurden nicht festgestellt. doi:10.1016/j.orthtr.2013.02.034
V 47 Verku¨rzung der Rehabilitationszeit nach operativ versorgter Syndesmosenverletzung mittels dynamischer Fixation Klaus Johann*, C. Teusch, H. Kessler SHG Klinik Merzig, Trierer Straße 148, 66663 Merzig, Germany E-Mail:
[email protected] Fragestellung: Seit 2009 werden Sprunggelenkverletzungen mit Syndesmosenverletzung anstelle durch Stellschraube mittels dynamischer Fixierung in unserer Klinik operiert. Ziel war es, die postoperative Rehabilitationszeit zu verku¨rzen und somit auch eine fru¨here Ru¨ckkehr zum Sport zu ermo¨glichen. Methodik: Innerhalb einer allgemein angelegten Studie bzgl. Sprunggelenkverletzungen mit Syndesmosenbeteiligung(n = 74) wurden seit 2011 29 Sportler mit isolierter Syndesmosenverletzung versorgt: 9 Ringer, 7 Fußballer, 11 Basketballer, 2 Handballer. Die Leistungsklassen Oberliga bis Bundesliga waren vertreten.