Vorwort zur 8. Auflage Das erste Mal traf ich Jack Kanski, als ich im Rahmen des ophthalmologischen Oxford-Deanery-Programms zur Facharztausbildung an The Prince Charles Eye Unit in Windsor rotierte. Jack hatte sich gerade aus der klinischen Praxis zurückgezogen, nahm aber weiter an den wöchentlichen Schulungen der Abteilung teil. Ich war als Assistenzarzt für die Organisation dieser Sitzungen verantwortlich, zu denen Jack dieselben Qualitäten beitrug, die ihm seinen großen Erfolg als medizinischer Autor beschert hatten: sein enzyklopädisches Wissen über die Augenheilkunde und eine unerschütterliche Fähigkeit zur Isolierung der kritischen Aspekte eines Themas – von seinem scharfsinnigen Witz ganz zu schweigen. Durch ihn wurden diese Treffen außerordentlich effektiv und sehr unterhaltsam. Jack wusste, dass ich schon an Lehrbüchern mitgeschrieben hatte. Daher fragte er mich nach einer unserer Lehrveranstaltungen, ob ich Interesse daran hätte, mit ihm gemeinsam ein interaktives Grundlagenbuch für Medizinstudenten und junge Augenärzte zu schreiben. Zunächst war ich ein wenig überwältigt, weil Jack damals schon mehr als 30 ophthalmologische Lehrbücher verfasst hatte, aber ich machte mich pflichtbewusst an die Arbeit. Wir konnten sehr gut zusammenarbeiten, das Buch war zum Abgabetermin fertig und sehr beliebt – es wurden viele Exemplare verkauft. Nachdem ich Windsor verlassen hatte, arbeiteten Jack und ich erneut an einem oder zwei Projekten und blieben auch privat in Kontakt. Ein paar Jahre später sprach er mich auf eine mögliche Zusammenarbeit bei der nächsten Auflage der „Klinischen Ophthalmologie“ an. Ich war begeistert. Ich erinnere mich noch genau, dass ich unmittelbar vor meiner ersten Anstellung als Augenarzt unabhängig voneinander Kontakt mit zwei Assistenzärzten aufgenommen und nach einem geeigneten ersten Lehrbuch befragt hatte. Beide antworteten mit einem Wort: Kanski. Damit war klar, dass es keinen Grund für weitere Fragen gab. Keine leichte Aufgabe. Ich habe mich bemüht, Jack Kanskis systematischen und prägnanten Ansatz bei der Darlegung klinischen Wissens beizubehalten. Der inhaltliche Umfang der späteren Ausgaben des Buches wird leicht unterschätzt. Eine eingehende Beschäftigung mit dem Inhalt soll eine umfassende Wissensbasis für die allgemeine augenärztliche Praxis vermitteln. In der vorliegenden Auflage wurde jedes Kapitel vollständig aktualisiert und wurden die aktuellsten praktischen evidenzbasierten diagnostischen und therapeutischen
Ansätze berücksichtigt. Die Bilder wurden entsprechend ausgetauscht und verbessert, außerdem wurden neue bildgebende Verfahren mit verbesserter Perspektive aufgenommen. Das Register dieser Ausgabe wurde vom Autor verfasst, damit es leicht umsetzbar und klinisch praktikabel ist. Ich stehe tief in der Schuld von Jack Kanski, weil er es mir ermöglicht hat, zur „Klinischen Ophthalmologie“ und anderen Büchern beizutragen und mir auch weiterhin als Mentor zur Seite steht und mich unterstützt. Mehrere Kollegen haben wertvolle Beiträge zu dieser 8. Auflage geleistet. Simon Chen stellte eine große Anzahl von Fotografien und anderen Bildern zur Verfügung und nahm sich Zeit für Ratschläge zu verschiedenen Themen des hinteren Augenabschnitts. Auch Chris Barry stellte zahlreiche Bilder zur Verfügung und bearbeitete sie, und viele andere Augenärzte, Optiker, ophthalmologische Fotografen und weitere Fachleute der Augenheilkunde steuerten eines oder ein paar Bilder bei. Sie alle werden in den jeweiligen Bildlegenden namentlich genannt. Philip Spork war so gut, den Abschnitt über makuläre Antioxidanzien gegenzulesen. Außerdem danke ich den zahlreichen Kollegen, die Jack Kanski oder mir nützliche Hinweise zu bestimmten Punkten der 7. Auflage zukommen ließen. Viele haben entscheidend auch zu früheren Auflagen der „Klinischen Ophthalmologie“ beigetragen, die den Grundstein für diese Auflage bilden. Ken Nischal und Andy Pearson haben mehrere Abschnitte der 7. Auflage aufmerksam durchgelesen, Jay Menon leistete entscheidende Beiträge zur 5. Auflage, Anne Bolton und Irina Gout ließen jahrelang ihre fotografischen Erfahrungen einfließen und Terry Tarrant lieferte sehr viele erstaunlich authentische Farbzeichnungen. Meine Frau Suzanne und meine Söhne Edward und Oliver standen während der aufwändigen Überarbeitung des Buches vorbehaltlos hinter mir und tolerierten klaglos über viele Monate meine Abwesenheit. Abschließend danke ich den Mitarbeitern von Elsevier für die aufmunternde und fachkundige Unterstützung und Hingabe, insbesondere Russell Gabbedy, Louise Cook, John Leonard, Anne Collett und Marcela Holmes. Ich kann den Stil von Jack Kanski nicht genau kopieren, habe aber versucht, die Essenz seines Ansatzes möglichst getreu fortzuführen. Ich hoffe, dass dieses Buch beim Leser zumindest ein wenig von der Begeisterung für das Thema weckt, wie es die 2. Auflage der „Klinischen Ophthalmologie“ bei mir getan hat. Brad Bowling, 2015