Spectro~himica Acta, 1952,rot. 4, pp. 525 to 532. PergamonPressLtd., London
Ein neues Bogenger~t H. B~CKERT Optica Sot. p. AZ., Milan0 (Eingegangen am. 3. Dezember 1951)
kondensierte Funken und der Lichtbogen sind heute die gebr~uchl~chs~n A~e~ngsarten auf dem Gebiete der spektrochemischen Analyse. Wghrend der Funken infolge des Linienreichtums seiner Spektren, seiner guten Empfindlichkeit und Reproduzierbarkeit das geeignetste Anregungsmittel fiir die Mehrzahl der qualitativen und quantitativen Bestimmungen darstellt, sind dem Bogen zahlreiche *~nwendungsm~glichkeiten vorbehalten, so daB in vielen Laboratorien die Notwendigkeit besteht, Fur&en und Bogen wechselweise benutzen zu k&men. Der
Fiir die qualitative Analyse im Bogen ist es nicht so wichtig, die Anregungsbedingungen streng einzuhalten, und es ist daher fast immer anggngig, den Bogen durch mechanischen Kontakt der einen mit der anderen Elektrode zu ziinden, wie such die Konstanz der elektrischen Anregungsbedingungen von relativer Bedeutung ist. Genaue quantitative Anafysen erfordern dagegen die Ei~altung aller derjenigen Regeln, die heute fiir die quantitativen Bestimmungen im Funken als selbstverstSndlich angesehen werden, und zwar : 1. Genaue Einhaltung
des vorgeschriebenen
Elektrodenabstandes
;
2. Anregung mittels einer bestimmten, immer konstanten Folge von Stromstiifien (Wechselstrom vorausgesetzt), in strenger Abh~ngigkeit von der Netzfrequenz ; 3. Mijglichkeit der Messung von Stromst&rke und Spannung, sowie entsprechende RegelmCiglichkeiten. Ein Dauerbogen, der direkt von einem Gleich- oder Wechselstromnetz gespeist wird, kann diesen Anforderungen in keiner Weise geniigen, urn so mehr als man als zus&tzliche Schwierigkeit im Lichtbogen eine derartig grolle W~rme~ntwickIung hat, da13 die Elektroden sehon nach sehr kurzer Zeit abschmelzerl oder oxydieren. Es bleibt demnach a& einzige ~~~glichkeit znr Durchfiihrung einer genaueren quantitativen Analyse im Dauerbogen die Methode des restlosen Verdampfens einer genau abgewogenen Materialmenge auf Kohleelektroden iibrig, wobei such in diesem Falle bei allen im Handel befindlichen Apparaturen der Fehler nicht zu vermeiderr ist, der aich dadurch ergibt, dnB man zum Ziinden die Elektroden miteinander in Beriihrung bringen mufJ und die elektrischen Daten whhrend dieser Zeit unstabil und unkontrollierbar sind. Weitere Fehler und Cngenauigkeiten k&men bei dieser Arbeitsweise dadurch auftreten, daU die in den Tr~gerelektroden vorhandenexi Verurlreinignn~eri in die Xessung mit eingehen. Die einzige Anordnung, die es ermiiglicht, den obengenan~lten Forderungen restlos Geniige zu tun, ist der selbstziindende AbreiBbogen, der zudem noch weitere, zushtzliche Vorteile bietet, welche man wie folgt zusammenfassen kann: a) Der Liohtbogen regt die Grundlinien besonders stark an und ma&t daher das Spektrum liniengrmer nnd gleichzeitig die Analyse empfindlicher. Luftlinien werden im WechselstromAhreiBbogen fast iiberhaupt nicht wiedergegeben [I], [Z]. b) Die ~~nter~unds~hw~rzung ist bei Bo~enaufnahmen sehr vie1 geringer als beim Funken. Durch die erhiihte Kontrastwirkung kiinnen such sehr schwache Linien gut erkannt werden. 14 Spectrochim. vol. 4
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H. B~KERT c) Mit dem Abreiflbogen erhalt man die scharfsten Spektrallinien und die klarsten Spektren iiberhaupt [3]. Aus diesem Grunde und dem unter b) Gesagten ist diese Anregungsart die geeignetste fiir die Spurenanalyse. d) Im Dauerbogen treten infolge der groBen Warmeentwicklung zunachst die leicht verdampfenden Elemente in Erscheinung, wahrend man beim AbreiBbogen stromlose Intervalle von derartig langer Dauer einschalten kann, da6 da8 Material trotz intensiver Anregung keine tibermaflig grol3e Erwarmung erfahrt und die Verdampfung nur auf der Oberfllche der Elektroden erfolgt. Der Gedanke des Abreillbogens ist GERLACHzu verdanken, welcher in den Jahren urn 1932 ein AbreiBbogenstativ konstruierte [4], bei dem die Elektroden durch einen mit einem Motor gekuppelten Exzenter zueinander bewegt, und so zum Ziinden gebracht wurden. Wenn die Elektroden dann wieder einen bestimmten Abstand voneinander erreichten, ril.l der Bogen ah und blieb bis zur darauffolgenden Ziindung geliischt. Spater wurde eine VerbeBBerUng angebracht, derart, da6 das Loschen des Bogens durch Kurzschlull erfolgte [5]. Eine weitere, grundlegende Idee zur Verbesserung der Leistung des AbreiBbogens stammt von PFEILSTICKER,der erstmalig die Ziindung auf elektrischem Wege mittels eines hochgespannten Hochfrequenzfunkens vornahm [S]. Dieser Funken ionisiert die Luft zwischen den Elektroden und bewirkt dadurch das Ziinden des Bogens, ohne da13 es erforderlich ist, den Abstand der Elektroden zu Lndern. Diese Bauart fand erstmalig auf breiter Basis Anwendung in Industrie- und Forschungslabors. Allerdings ist es such mit dieser Apparatur noch nicht moglich, alle eingangs genannten Forderungen restlos einzuhalten. Die Kriegsjahre unterbrachen dann die Weiterentwicklung des AbreilJbogens, BOda3 dieser in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geriet. Urn diese Lticke zu schlieaen, wurden durch Optica in den vergangenen Jahren zahlreiche Versuche angestellt, mit dem Ziel, ein Bogengerst zu konstruieren, welches den heutigen Anspriichen hinsichtlich Analysenempfindlichkeit mu1 Genauigkeit weitgehend entspricht und das es ermoglicht, Aufnahmen sowohl im Abreilibogen - unter strenger Einhaltung der eingangs aufgestellten Forderungen - wie such im Gleich- und Wechselstrom-Dauerbogen zu maohen, BO da3 ein Laboratorium, welches einen Funkenerzeuger und dazu noch dieses Bogengerat besitzt, in der Lage ist, alle irgendwie vorkommenden Anregungsarten anwenden zu konnen. Bei der Entwicklung dieses Gerates war nun zunachst zu entscheiden, ob der AbreiRbogen mit Gleich- oder Wechselstrom betrieben werden ~011. GriilIere zu diesem Zwecke durchgefuhrte Versuchsreihen bestatigten die bereits von anderer Seite [2] getroffene Feststellung, da13namlich in den Spektren von Gleich- und Wechselstrom-Abreifibogen ahnlichen Charakters keine wesentlichen Unterschiede festgestellt werden konnen, und da6 such die Nachweisempfindlichkeit praktisch gleioh gut ist. Demgegentiber war die Klarheit der Spektren des WechselstronrAbreiPJbogens zweifellos besser, und die Luftlinien traten noch weniger in Erscheinung. Da sic11 zudem ein Wechselstrombogen sehr vie1 genauer schalten l%iUt, wurde diesem der Vorzug gegeben. EB wurden dann zunachst Versuche mit einer elektronischen Apparatur angestellt, urn den AbreiBbogen auf rein elektrischem Wege zu steuern. Diese Apparatur wurde jedoch derart umfangreich und kompliziert (und entsprechend teuer), wenn man alle Forderungen an Anpallbarkeit und Leistung erftillen wollte, da13 auf dessen Herstellung schliel3lich verzichtet wurde. In der endgiiltigen Bauart wurde dann eine mechanische Steuerung gewahlt, welche den Vorteil bietet, da6 bei auftretenden Schwierigkeiten jeder gute Mechaniker bzw. Elektrotechniker die Schaltung und die Steuerungsorgane nachpriifen und notigenfalls reparieren kann.
Beschreibung des Bogengeriites Der Aufbau und die Anwendungsmijglichkeiten dieses Gerates, welches heute serienmaI3ig hergestellt wird *, sind aus nachstehender Beschreibung zu ersehen. Die Umschaltung von einer Anregungsart auf die andere geschieht mittels eines einzigen Hauptschalters, der vier Positionen hat : Aus, Wechselstrom-AbreiBbogen, Wechselstrom-Dauerbogen, Gleichstrom-Dauerbogen. * Patent wurde in den meistsn. Liindern angemeldet.
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Wechselstrom-Abre@ogen Stromstarke und 300 V.
regelbar
zwischen
0,3 und
16 A.
Spannung
regelbar
zwischen
150
Ziinddauer und stromlose Ruhedauer kiinncn in 20 verschiedenen, feststehenden Verhaltnissen wie folgt eingestellt werden, wobei sich nachstehende Tabelle auf 50 Hz Net’zfrequenz bezieht und die Zahlen Absolutwerte sind, die mit groBer Genauigkeit eingehalten werden kiinnen :
1 2 3 4 5 0 7 8 9 IO 11 12 13 14 15 16 17 18 19 29
SC?
SC(
2 2 2 1 1 1
4 2
‘I2
Fig. 1. Gesamtansicht
dcs Bogenger&tes.
Dieser weite Einstellbereich ermiiglicht es, fur jede Art der zu untersuchenden Materialien, je nach dem Schmelzpunkt , der Oxydationsgefahr und der verwendeten Stromstarke, das gtinstigste Schaltverhaltnis zu wahlen. ist, sctzt sich aus Die elektrische Schaltung dieser Apparatur, die in Fig. 2 wiedergegeben einem IIochfrequenz(Ziindungs-) Stromkreis urn1 dem Hogenstromkreis zusammen. Ersterer ist in diesem Schema schwa&, letzterer stark gezeichnet. Der Hochfrequenzstromkreis besteht aus einem Hochspannungstransformator, einem Teslatransformator und der notwendigen Ketzabriegelung. Der Bogenstromkreis setzt sich im wesentlichen zusammen aus dem Regeleingangsvon dem fur Wechselstrombogen nur eine transformator (einem Drehstromtransformator, Phase benutzt w-i&), unci einer Serie von Widerstlnden, die in 4 Gruppen entsprechend der Beide Stromkreise sind tiber gewiinschten Bogenst,romstarke eingeschaltet we&en kiinnen. die Sekundarwicklung des Teslatransformators iiberlagert. Wie bereits erwahnt, wird nun die Ziindung des Lichtbogens dadurch erzielt, da8 ein hochgespannter Hochfrequenzfunken, der selbst keinen EinfluC, auf das Spektrum hat, da er im Verhaltnis zum Bogen sehr licl~tschwach ist, die Luft zwischen den Elektroden ionisiert, so da9 der Bogen ziindet, ohne daB der Elektrodenabstand verlndert wird. Der Bogen bleibt geztindet, solange cler Hochfrequenzfunken iiberspringt und erloscht gleichzeitig mit diesem. Durch Regulierung der Ziinddauer der Hochfrequenzfunkenserie kann man daher genauestens die 14s
Ypcctrochim. Tel. 4
527
I
Pig. 2. Der
Hochfrequenzstromkreis
ist
Schaltschema
diinn, beniitigt
1
der
wirtl,
Synchronmotor
dcs Bogrngcriitrs.
Bogenstromkreis, dick
sow&t
or fiir
den AbreiBbogen
gezeichnet.
7 Bogenwidrrstiinde
2 AbreiDbogenschalter
8 Elektronischer
Spitzenspannungsmesser
3 Synchronschalter
9 Druckschalter
fiir Hochfrequenzziindung
4 Hochspannungstransformator
Dauerbogen
5 Teslatransformator
10 Selentrockengleivhrichtor
6 Drehstrom-Bogentransformator
11
Fig.
3.
Ventilator
Schaltgruppe
des AbreiObogens.
Hebel zum Einstellen 2 Schalthebel
des Schaltverhiiltnisses
5 iilstandmesser 6 Getriebe mit
3 Elektrischer
am Schalthebel
7 Synchronschalter
1
Kontakt
4 Schalttrommel
8 Synchronmotor
528
des Getriebes endloser Schraube
bei
Ein neues Bogengerat Ziinddauer des Lichtbogens kontrollieren. Diese Regelung erfolgt bei dem vorliegenden Geriit mittels eines mechanischen Schaltsystems, das im Eingangskreis des Hochspannungstransformators liegt. Der dort zu unterbrechende Strom ist nur von geringer Stromstkke und vom schaltungstechnischen Standpunkte aus so giinstig, daR die Schaltung bei Benutzung von gutem Kontaktmaterial in Luft vorgenommen werden kann. Urn eine zeitlich genau begrenzte und stets reproduzierbare Anregung zu haben (urn also Punkt 2 der eingangs gestellten Forderungen zu erfiillen), wird dieses Schaltsystem von einem Synchronmotor angetrieben, der auf der gleichen Antriebswelle auIJerdem noch einen rotierenden Unterbrecher triigt. Dieser Unterbrecher liegt im Sekundgrkreis des Hochspannungstransformators und bewirkt, da8 der Funken nur jeweils im hSchsten Punkte jeder Halbwelle Er erfiillt somit die gleiche Aufgabe wie der Synder Wechselstromfrequenz iiberspringt. chronunterbrecher in den rotierenden Funkenerzeugern, der sich seit vielen Jahren bestens bewshrt hat. Das mechanische Schaltsystem besteht aus einer Trommel, deren Drehgeschwindigkeit durch die Netzfrequenz und durch das UbersetzungsverhLltnis der endlosen Schraube des Getriebes gegeben ist. Die Drehzahl kann also als konstant angesehen werden. In diese Trommel sind 20 Serien Vertiefungen eingefrlst, deren L%nge die jeweilige Ziinddauer bestimmt. Ein Stift, der auf der Trommel aufliegt, wirkt, sobald er in eine dieser Vertiefungen fgllt, auf einen Hebel, an dessen anderem Ende sich der elektrische Kontakt befindet, und schlief3t denselben. Wenn die Vertiefung am Stift vorbeigewandert ist, geht dieser in seine Crsprungsstellung zuriick, und der Kontakt iiffnet sich wieder. Diese Schaltung erfolgt, wie schon gesagt, streng in AbhLngigkeit von der Netzfrequenz und von der Stellung des Synchronschalters, der auf der gleichen Welle sitzt.. Wenn man auf ein anderes Verhliltnis ZiinddauerjRuhedauer iibergehen will, wird der Stift mit dem dazugeh6rigen Kontaktsystem angehoben, in der Lsngsrichtung zu der Trommel verschoben, und man 1lBt ihn in die dem neuen SchaltverhSiltnis entsprechende Serie Vertiefungen eingreifen. Zur Verdeutlichung des Aufbaues der mechanischen Schaltgruppe ist diese in Fig. 3 zusammen mit dem Antriebsmotor wiedergegeben. Die Konstruktion ist &uWerst robust, so da15 das Geriit such jahrelangem Dauerbetrieb unterworfen werden kann. Es ist lediglich notwendig, periodisch alle 2-3 Monate den iilstand des Getriebes zu kontrollieren *.
Wechselstrom-Dauerbogen Stromst%rke
regelbar
zwischen
0,3 und
15 A.
Spannung
regelbar
zwischen
150
und 300 V. Die Schaltung des Bogenstromkreises bleibt die gleiche wie beim lediglich bleiben der Hochfrequenz-Stromkreis und das mechanische
abgeschaltet
AbreiBbogen, Schaltsystem
.
* Nachtrag wiihrend der Drueklegung:
Eine wichtige Ergiinzung
wurde von I’. J. JUNKES vom Astrophysikalischen
Laboratorium
zu dem beschriebenen
der Vatikan-Sternwarte
Bogengeriit in Vorschlag
gebracht und besteht aus folgendem: Wie
schon
in der Beschreibung
generell eine gewisse Schwierigkeit
des Gerittes erwbhnt, der Ziindung
besteht
bzw. Unterbrechung,
arbeitet, die sich zwangsl&ufig noch vergro;Dert, wenn nichtleitende Urn diesen
Schwierigkeiten
strecke in den Bogenkreis troden, urn unn6tige
abzuhelfen,
zu vermeiden,
und bewirken,
Materialien untersucht werden sollen.
Elektroden
(Wolfram)
nur etwa 1 mm Abstand
wird diase Nebenfunkenstrerke
genau ziindrn und unterbrechen gleichen Rhythmus arbeitet.
Wechselstrom-AbreilJbogen
wenn man mit Kohleelektroden
P. J. JUNKES den Vorschlag,
zu legen, die zwei metallische
Energieverluste
bei allen Metallelektroden
machte
beim
eine Serienfunken.
hat, wobei diese Elek-
voneinander
haben.
such beim Wechselstrom-AbreiBbogen
da13 die Hauptfunkenstrecke
trotz Kohleelektroden
Wie sehr im
Diese Erg&nzung diirfte von besonderem Interesse sein, wenn der AbreiDbogen fiir mineralogische und geochemische Untersuchungen, fiir die LGsungsanalyse wie such fiir die Analyse von keramisrhen und biologischen Materialien, Aschen, Schlacken und iihnlichen Nichtleitern benutzt werden solI. Die Bogengerhte werden daher in Zukunft alle mit dieser Serienfunkenstrecke man nach Belieben in den Stromkreis einschalten kann.
529
versehen
werden,
die
H.BSKERT
Da es such bei Aufnahmen im Dauerbogen niitzlich sein kann, den Elektrodenabstand unverandert zu belassen, kann die Ztindung such im vorliegenden Falle mittels Hochfrequenz vorgenommen werden. Zu diesem Zwecke kann man den Hochfrequenzkreis mit einem Druckschalter schliefien. Wenn man mit Kohleelektroden arbeitet, geniigt ein kurzer StromstoB zum Ztinden; bei Metallelektroden dagegen bleibt der Bogen nur mit Hilfe der Hochfrequenz geztindet, so da13 man den Knopf fur die gesamte Dauer der Belichtung niederdrticken muf3. Da die Schaltung der Hochfrequenz such in diesem Falle tiber den rotierenden Synchronschalter erfolgt, kann der mit diesem Gerat erzeugte Wechselstrom-Dauerbogen such als ein WechselStrom-AbreiSbogen angesehen werden (sofern man den Kontaktknopf fur die gesamte Dauer der Belichtungszeit niederdrtickt), wobei der Bogen (bei 50 Hz) lOOma in der Sekunde ztindet und unterbrochen wird. Die jeweilige Brenn- und Ruhedauer entspricht daher etwa einer Viertelperiode der Netzfrequenz. Gleichstrom-Dauerbogen Stromstarke regelbar zwischen 0,3 und 15 A. Spannung regelbar zwischen 0 und 200 V. Beim Ubergang auf Gleichstrom-Dauerbogen werden alle drei Phasen des Eingangstransformators benutzt und der Drehstrom mittels eines Selentrockengleichrichters in dreifacher G&z-Schaltung gleichgerichtet. Durch diese Schaltanordnung, ist die restlich tibrigbleibende welche einem 6-Phasen-Gleichrichter entspricht, Wechselstromwelligkeit lufierst gering und kann daher praktisch vernachlassigt werden . Auch der Gleichstrom-Dauerbogen kann mit Hilfe eines Hochfrequenz-StromDa bei Gleichstrom der Bogen such zwischen MetallstoBes geztindet werden. elektroden geztindet bleibt, gentigt in jedem Falle ein kurzer Druck auf den Kontaktknopf . MeBeinrichtungen Auf die Notwendigkeit der genauen Einhaltung von Stromstarke und Spannung bei quantitativen Analysen wurde bereits eingangs hingewiesen, wobei noch zu betonen ist, dafi weniger die elektrischen Daten der Anregungsapparatur, als vielmehr die des Bogens selbst interessieren, denn hier erfolgt die Verdampfung des zu untersuchenden Materials. Es erwies sich aber nun als praktisch nicht anglngig, die Spannung des Bogens selbst fur irgendwelche Arbeitsvorschriften zu verwenden, denn dieser Wert ist eine Funktion von Elektrodenabstand, Elektrodenbeschaffenheit und Stromstarke. AuBerdem ist noch zu berticksichtigen, daB in die Spannungsmessung das Verhaltnis der Brenndauer zur Ruhedauer, sowie such die Hochfrequenzspannung in einem gewissen Grade eingehen wiirde. Aus diesen Grtinden ist es gunstiger, fur Spannungsangaben die Ausgangsspannung des Regeltransformators zu wahlen, weshalb beim vorliegenden Gerat das Voltmeter hier angelegt wurde. Anders liegen die Verhaltnisse hinsichtlich der Kontrolle der Stromstarke, die von derartiger Bedeutung fur die Analyse ist, dalj auf deren Messung im Bogen selbst nicht verzichtet werden kann. Wahrend nun die Messung der Stromstarke eines Dauerbogens eine sehr einfache Sache ist, liegen die Dinge beim AbreiBbogen etwas anders, denn man kann ein 530
nor-males MeBinst,rument. ct\va tin Hitzdraht-Amperemeter, nur dann genau auf einen Effektivwert, eichen, wenn das Schalt’verhaltnis konst’ant bleibt oder sich Dagcgen ist. es nicht miiglich, mit lediglich innerhalb gewisser Grenzen andert. normalen Hilfsmitteln einen AbreiBbogen auszumessen. der ein derartig grol3es Schaltbereich wie das hier beschriebene Model1 besitzt . Eineimvandfreier Mel% wert’ist jedoch die Spitzenstromstarke, also die im gezundeten Bogen tatsachlich vorhandenc, maximale Stromstarke, die dem h&h&n Punkte jeder Halbwelle entspricht . Diesrr Wert,ist sehr stabil, fur die einzelnen Bogeniibergange der Brennserien konst)ant und vor allem unabhangig vom Schaltverhalt~nis. Es ist alsoeineeindeutigeGrii13c. die man gut in Arbeitsvorschrift’enverwendenkann. Um die Spitzen -Ampere einwandfrei messen zu konn.en, wurde ein elektronischer Spitzen strommesser ent’uickelt , Fi,q. 1. Die wichtigstm Bau- und Schaltelemente des Bogcngc dessen Skala in Absolutfiir Bogenwidcr9 Umschalter 1 Sicherungm werte geeicht ist’, welche stat& dcs Bogentrans2 Keguliernng des Get,riobes 10 iilstandmesscr formators dazu noch unabhangig 11 Srhalt~trommel 3 Iiontaktknopf fiir Horhfrcsind von der Brcnndauer 12 Tiirkontakt qucnzziindrmg bei Dauerdes Bogens und der Lange 13 Bogenregeltransformator bogcn der stromlosen Intervalle. dahinter 14 Tcslatransformator, 4 Voltmeter Das Amp&remet,er besitzt’ Horhsl,anllungstrallsformator 5 Hauptsrhaltrr 15 Synrhronschaltcr C Umsrhaltcr fiir die verschiezwei Skalen, die eine von denen Bogelw%en 16 Bogenwitlorstiintla 0 bis 7,5 A, die andere von Spitzewpan17 Mektronischor 7 Hrbel zur ICinstellung des 0 bis 15 A, so da0 die nungsmesser Schaltvcrhiiltrlisses Ablesung sehr genau vor18 Selelltrockellgleicllricllter 8 Amp&wneter genommen werden kann. wemr versehentlich das niedrige Das Instrument -\i-ird au& nicht beschadigt, MeBbereich eingeschaltet ist und der Bogen mit masimaler Stromstarke brennt. Das beschriebene Bogengerat besit’zt somit alle Me& und Regelmoglichkeiten, die zu einer genauen quantitativen Analyse im AbreiBbogen unerlaljlich sind. Eine auf diesen Apparat bezogene Arbeitsvorschrift wird also, ‘was die elektrische Anregung anbetrifft, folgende Angaben enthalten :
H. B~~CKERT: Ein ne~es Bogengerbt
-
-
Spitzenstromstarke ; Schaltverhaltnis (welches angegeben werden kann in Brenndauer-Sekunden und Ruhedauer-Sekunden oder aber der Einfachheit halber, lediglich durch Nennung der entsprechenden Positionsnummer des Schalters) ; Transformatorspannung, wobei dieser Wert in erster Linie als Kontrolle dafiir dienen wird, da0 alle anderen Angaben der Arbeitsvorschrift, und im besonderen such der Elektrodenabstand, richtig eingehalten werden.
Obwohl speziell fur den AbreiBbogen gebaut, dient der Spitzenstrommesser aus Griinden der Vereinfachung der Gesamtapparatur such fiir Stromstarkemessungen am Gleich- und Wechselstrom-Dauerbogen. Allgemeiner Aufbau des Gerltes Die gesamte elektrische und mechanische Apparatur ist in einem Metallschrank untergebracht. Die Bogenwiderstande und die Selengleichrichter sind wegen ihrer Warmeentwicklung in einer besonderen, abgeteilten Kammer angeordnet, welche von einem Ventilator entliiftet wird. Die obere Flache des Schrankes ist als Schaltbrett ausgebildet, und alle Einstellungen und Messungen konnen von hier aus vorEinzelheiten uber den Aufbau und die Bedienungselemente genommen werden. des Apparates sind aus Fig. 4 ersichtlich. Das gebrauchlichste und einzige fabrikmafiig hergestellte Baumuster eines AbEs seien daher nachstehend reifibogengerates war bisher das nach PFEILSTICKER. die Vorteile aufgefiihrt, welche das neue Optica-Geriit gegenuber letzterem bietet : GroBere Bogenstromstarke, wodurch hiichste Anregungsempfindlichkeit gewahrleistet ist. Synchronisierung - und daher zeitlich genaueste Begrenzung - der einzelnen Ziindserien, wie such der dazwischenliegenden Ruhepausen. Erst durch Anwendung dieses Prinzips erhalt man wirklich reproduzierbare und konstante Zeiten. Ziind- und Ruhedauer des Bogens sind tiber ein sehr vie1 gr6Beres Bereich einstellbar, mit der Moglichkeit, diese Zeiten in kontrollierbaren Absolutwerten anzugeben. Miiglichkeit, den Bogenstrom, unabhangig von dem Schaltverhaltnis, in Absolutwerten zu messen. Miiglichkeit, das gleiche Gerat such fiir Gleich- und Wechselstrom-Dauerbogen zu verwenden, wobei such in diesem Falle die Ziindung mittels Hochfrequenz erfolgen kann. Zusammenfassung Nach einer Zusammenfassung der Vorteile des Abreiljbogens und der Anforderungen, die an dessen Aufbau und Wirkungsweise zu stellen sind, wird ein Bogengerat beschrieben, welches aufler der Apparatur fiir Gleich- und Wechselstrom-Dauerbogen ein AbreiSbogengerat mit Synchronziindung von sehr groljem Schaltbereich enthalt. Idteratur [l] GERLACH, W. u. ROLLWAGEN, W.; Metallwirtsch. 1937 16 1083. [2] KAISER, H. u. SOHM, M.; Spectrochim. Acta 1941 Bd. 2, H. 2, S. 87. [3] GERLACH, W. u. ROLLWAGEN, W.; Metallwirtsch. 1936 15 837. [4] GERLACH,W. u. GERLACH,W.; Chem. Emissions-Spektralanalyse. Voss, Leipzig 1933. [5] GERLACH, W. u. ROLLWAGEN, W.; Zs. techn. Physik 1934 15 461-453. [6] PFEILSTICKER, K.; Zs. Elektrochem. 1937 43 718-721.