Eine Stevens-1.3-umlagerung

Eine Stevens-1.3-umlagerung

pp. 3507-3512, 1966. Pergaron Press Ltd. Tetrahedron Letters No.29, Printed in Great Britain. EINE STEVENS-1.3-UMLAGERUNG Erwin Chemisches F. Jenn...

226KB Sizes 1 Downloads 69 Views

pp. 3507-3512, 1966. Pergaron Press Ltd.

Tetrahedron Letters No.29, Printed in Great Britain.

EINE STEVENS-1.3-UMLAGERUNG

Erwin Chemisches

F. Jenny und Arnfried

Laboratorium

und Forschungslaboratorien

Prof.

Dr.

1)

Freiburg

i. Br.

der CIBA Aktiengesellschaft.

Pharmazeutische

Herrn

Melzer

der Universitat

Basel,

Abteilung

A. Luttringhaus

zum 60. Geburtstag

gewidmet (Received

Ausser

der gewohnlichen

le fiir Stevens-l.

Stevens-l.

4- 3, und Stevens-l.

haben nun einen Fall einer rial sol1 zusammen gelegt

Stevens-l.

mit einer

20 May

1966)

2-Umlagerung

2) sind bisher

5-Umlagerungen 3-Umlagerung

mechanistischen

4) bekannt. gefunden.

Interpretation

BeispieWir

Das Matehier vor-

werden.

Kocht man (Formyl-l4C-methyl)-dimethyl-p-nitrobenzyl-ammoniumchlorid

(I)+)

ca.

l/2 Std.

man neben p-Nitrotoluol Gemisch

(40-50%

Ausbeute)

IIa und IIb im Verhaltnis

+)

in Pyridin (12%, 43

durch

mit etwas H2G und HCl, Isotopenverdiinnung

der beiden

radioisomeren

: 57 ++I (vgl.

Formelschema

so erhalt

bestimmt)

eiq

Hydroxyketone 1).

Dargestellt nach Formelschema 1. Das NMR-Spektrum von I in D20 zeigt, dass die Aldeh,ydfunktion in wlssriger L&sung hydratisiert ist. Versuche ergaben das gleiche Mengenverhaltnis IIa : IIb. Die 14C-Verteilung in II 5) (Fp 111-112°) haben wir durch Abbau gem&s Formelschema 2 ermittelt. - In wassriger Lijsung entstehen keine definierbaren Produkte. Das entsprechende Benzylammoniumsalz (I; H statt NO2) reagiert unter den angegebenen Bedingungen nicht.

++I Zwei verschiedene

3507

3508

No.29

Formelschema

1

Formelschema

2

CH,EHO 1. CIH,OH 2. NBS 3. (CH,),NH 1 4. O,N-@H,Cl

(Fp16Q0) *CH(OC,H,), O,N-@H,-CHO

I

I

20-proz. HCL 1Std. kochen

O,N-eH,-f(CH,),

CH,O (Dimedonderivat)

(Oxim)

Formelschema

Cl*

3

yf-4 *CHO

I

0,N

/ -0- -

I

I

CHO + CH,:HO

I

Q-W

O,NeCH=CH-_(*;HO -

H,O, HCl

I

O,N.+CH&CH,OH t:

Ita

O,N+H=CH-:H(OCH,), V

+ I

O,NeCH,-_FH--EH(OCH,),

O,N~CH,--C--EH,OH tl

N(CH,),

IIb

VI

HCl

+ O,Ne 02h~+CH,

HN(CH,),

I CH>-TH-;HO N(W),

IV

No.29

3509

Dieser

Befund war in zweierlei

Anschluss

Hinsicht

an die Stevens-Umlagerung

zum anderen muss, vom quartlren

wie die 14C-Verteilung

Stickstoffatom

sein.

Hieraus

kann jedoch nicht unmittelbar

zeigt,

lagerung begleitet

werden,

ge-

dass die

dass das Hydroxy-

der als Zwischenstufen

III (aus 1.3-Umlagerung)

angenomme-

und IV (aus >L cII3CrrcIr~

“,.n

-\=/

-A-

\--/

3-Um-

zunlchst zu zeigen.

Hydrolyseprodukt

03NnCH&H,N(CII3)3

1.2-Umlagerung)

I!J(CII:Oa

IV

ist und dass

der Stevens-Umlagerung

die

erfolgte.

14C-Verteilung

nicht erst

nach

Wir haben deshalb III und IV auf unab-

Wege synthetisiert.

Das Aminoketon Nitrierung

Kohlenstoffatome

geschlossen

ist. Es war vielmehr

nen Aminocarbonylverbindungen

hlngigem

der p-Nitrobenzylrest

2-UmlagerungimvorliegendenFallevoneinerStevens-l.

keton II tatsachlich

III

eingetreten;

Hydrolyse

an zwei verschiedene

wandert

Stevens-l.

Zum einen ist im

unerwartet:

offenbar

III wurde neben seinem 3 von C6H5-CH,-CO-CH,N(CH3)2

ortho-

und meta-Isomeren

mit Salpetersaure

durch

(d 1, 5) bei

- 5O erhalten. Beim Kochen von III in Pyridin mit etwas HCl und II90 entsteht IIa, kein IIb 6) . Fiir die im folgenden noch au beweisende Stevens1.3-Umlagerung

ist damit das Aminoketon

111als Produkt wahrschemlich

gemacht. Zur Darstellung

des Aminoaldeh,ycs

wir von dem bisher jedoch (V;

Ieicht erhlltlichen

IV (vgl.

Formelschema

Ausbeute Hydrolyse

Methanol

p-Nitrozimtaldehyd-dimethylacetal

(r\utoklav,

das Aminoacetal von VI mit

:\minoaldeh,yds

cont.

VI;

14 Std. 65O) ergibt

Fp ties IIydrochlorids

IICl bei RO” liefert

IV, das NinIR-spektroskopisch

Aminoaldehyd

3) ginsen

mit OrthoameisensSuretrimethylester

Fp 66-67O; Kp6 0~115~). :\ddition von wasserfreiem

an V in abs.

freie

unbekannten,

ist ausserordentlich

aus Dimethylamin

in etwa iO-proz. li3o

(Zers.)

das Ilydrochlorid nachgewiesen

+). des

wurtle.

Der

unbestLindig.

+) Das NRIR-Signal (Varian :\-60) von -C~(OClI3), ist hei VI (freie IIase) in Ccl4 oder CDC13 drri- his vierfach aufgespafien, erscheint jedoch in C6D6 sowie beim IlCl-Sal2 von VI in D20 als Dut)lrtt.

3516

No,29

Beim Kochen 40-50%

von IV in Pyridin

Ausbeute

mit etwas HCl und H20 erh< man in ca.

das Hydroxyketon

IIb, nicht aber sein Radioisomeres

Ha. Der Aminoaldehyd

IV erf&hrt also ebensowenig

III bei der Umwandlung

in das Hydroxyketon

Da nun IV auf jeden Fall, das Primiirprodukt tell gefundene rung erfolgt teilung

unabhlngig

der Stevens-l.

14C-Verteilung sein.

Erstere

im Ausgangsmaterial

mit der 1.2-Umlagerung

Co&anion

Teilen

Carbimonium-K&ions wird zu p-Nitrotoluol das Zwitterion

VIII,

von dem postulierten ist,

I).

Mechanismus,

muss

die experimen-

mit der 1. 2-Umlage-vor oder gleichzeitig Moglichkeit entflllt, weil eine AktivitatsverI ausgeschlossen

mit einem

&es Zwiechenprodukts

etwa gleiohen

II eine Skelettumlagerung

Z-Umlagerung

eine Stevens-l. -

Wir deuten dieeees Ergebnis

wie das Aminoketon

an die beiden

Mithin ist gleichzeitig vor sich gegangen.

Ionenpaarmechanismus

VII (Formelschema elektrophilen

an; ein weiterer protoniert.

ist.

3-Umlagerung

4) lagert

Zentren

3)

: Das

sich

zu

2 und 3 des

Teil der p-Nitrobenzylanionen

Das Primarprodukt

geht unter Hydridverschiebung

der 1.3-Wanderung, in das Aminoketon

III

Uber ,

Der Stiftung Volkswagenwerk danken wir fiir ein Stipendium, den Herren Dr. K. Schmid und Dr. F. Stuber von der CIIL\ :\ktiengesellschaft, Rasel, for Radioaktivitltsund Kernresonanzmessungen.

No.29

5511

Formelschemr

4

(Ar = p-Nitrophenyl)

ArCH,--&CH,),

I WJ

I

ArCH,-i(CH,),

CLe

I

?CH I '*Cl-lo

-HCl l

I *CHO

Iv

I

I

(C,H,N,

-.ArCH$--Cn,;b

A&H,-&CH,OH 0”

Ita

.

3512

No.29

Literaturhinweise

1) Diese

Veriiffentlichung

A.Melzer, 2) Erstmals J. them.

Sot.

E.M.Creighton,

(London) J.Druey,

internat.

Dort weitere

der geplanten

Dissertation

von

i. Br. 1966.

T.S.Stevens,

3) E.F.Jennyund Chem.

enthalt Teile

Freiburg

1928,

Angew.

Edit.

A.B.Gordon

und M.MacNicol,

3193.

Chem.

74,

152 (1962);

Angew.

1, 155 (1962).

Literaturangaben.

4) C.L.Bumgardner

und J.P.Freeman,

Tetrahedron

Letters

1964,

131. 5) K.Eiter

und E.Sackl,

Strukturbeweis

Monatshefte

von II siehe

6) E.F.JennyundA.Melzer, Chem.

internat.

7) Vgl. die verwandte J.C.Rohertsonund

Angew. Edit.

J.J.Duvall,

l.L.Klundt,

M.E.RIunk

83,

123 (1952).

Chem.

77,

964(1965);

Angew.

4, 951 (1965).

Umlagerung

Skelettumlagerungen

(1965).

f. Chemie

6).

von CL-Anilinoketonen: J. Amer.

bei a-.Aminoketonen und hl.D.Pillai,

them.

Sot.

beschreiben J. org.

K.L.Nelson, 86, 684 (1964). C.L.Stevens.

Chemistry

30,

2967