KRITISCHE
SCHUBSPANNUNG BE1 HOHEREN VON
F. BENZEt,
VON ALUMINIUM-EINKRISTALLEN TEMPERATUREN*
S. E. BuHLERt
und K. LijCKEt
Die Temperatur- und Gesohwindigkeitsabhingigkeit der kritischen Schubspannung van AluminiumEinkristallen mittlerer Orientierungen wurde im Bereich zwischen Raumtemperatur und Schmelzpunkt untersucht. Der von Howe, Liebmann und Lticke entdeckte Steilabfall der kritischen Schubspannung oberhalb 250°C wurde best&t&t und auf einen thermisch aktivierten ProzeB zuriickgeftirt. Unter verniinftigen Annahmen beziiglich des To-Anteiles konnten die Aktivierungsenergie zu 1,36 eV in tfbereinstimmung mit der Aktivierungsenergie der Selbstdiffusion und das Aktivierungsvolumen zu 2,3 x lo-l0 cm3 bestimmt werden. Die Deutung liil3t sich am zwanglosesten mit Hilfe das Modelles van Hirsch und Warrington durchfiihren, das auf dem Mitschleppen der Spriinge in Schraubenversetzungen beruht. Als Alternative kann jedoch die Annahme einer Kletterbewegung der Knoten des Versetzungsnetzwerkes nicht ausgeschlossen werden. TENSION
CRITIQUE
DE
CISAILLEMENT
AUX
DE
MONOCRISTAUX
TEMPERATURES
D’ALUMINIUM
ELEVEES
La variation de la tension critique de cisaillement de monocristaux d’aluminium d’orientation moyenne en relation avec la temperature et la vitesse, a BtB Btudibe A partir de la temperature ambiante jusqu’Q la temperature de fusion. La d&xoissance rapide de la tension critique de cisaillement observbe par Howe, Liebmann et Liicke au-dessus de 250°C a BtB confirmbe et expliqube par un processus active thermiquement. Faisant des hypothirses raisonnables en ce qui concerne la partie 76, on a pu determiner 1’8nergie d’activation comme &ant 1,36 eV, en bon accord avec 1’8nergie de l’autodiffusion et le volume d’activation comme &ant 2,3 x lO-1D cmS. L’explication peut 6tre mieux demontree B l’aide du modAle de Hirsch et Warrington, qui est be& sur l’entrainement des sauts dans le cas des dislocations-vis. D’autre part, l’hypoth&se d’un grimpage des noeuds du reseau de dislocation ne peut pas 6tre exclu. CRITICAL
RESOLVED
SHEAR AT
STRESS
ELEVATED
OF
ALUMINUM
SINGLE
CRYSTALS
TEMPERATURES
The influence of temperature and strain rate on the critical resolved shear stress of aluminum single crystals of intermediat,e orientations has been studied for the range between room temperature and the melting point. The steep decrease of the critical resolved shear stress above 250°C discovered by Howe, Liebmann and Liicke has been confirmed and is thought to be caused by a thermally activated process. Starting from plausible assumptions concerning the contribution of 7,~ the activation energy was determined to be 1.36 eV which agrees with the activation energy of self diffusion. The activation volume is 2.3 x lO-19 cmS. The interpretation is most easily done in terms of the Hirsch and Warrington model involving the dragging on of jogs in screw dislocations. As an alternative, however, climb of the nodes of the dislocation network cannot be excluded.
I. EINLEITUNG
Trotz zahlreicher retischer
Arbeiten
neuer experimenteller zur plastischen
und theo-
Verformung
von
Metallen ist die Natur der die Spannungs-Dehnungskurve
von
mechanismen sich
unter
Einkristallen noch
bestimmenden
weitgehend
anderem
in
die
der
Elementar-
unklar. zur
Dies
Zeit
Kontroverse
iiber
gungskurven
kubisch-flschenzentrierter
Interpretation
zeigt
bestehenden der
einem
zwi-
andererseits.
Zur Priifung besondere
Arbeit,
der Versetzungen
Ansicht
des
eignen
sich ins-
Verfestigungsverhaltens
reiner Metalle bei hijheren Tempera-
turen. Mit Ausnahme der Arbeiten von Howe, Liebmann und Liicke@) sowie Hirsch und War-
als such
Reichweite)
dieser Auffassungen
Messungen
von Einkristallen
dieser
mit kurzer
der gem&B der Seeger’schen
nicht aufgespalten sind und sich somit leicht entlang der Versetzung bewegen kijnnen.
Nach Seeger setzt sich die FlieBspannung aus einem auf der elastischen Wechselwirkung (sowohl mit langer beruhenden Anteil r6 und einem auf das Schneiden der “Waldversetzungen” von den bewegten Verset-
Anteil,
gerade zu vernachllssigen ist. Im Gegensatz zu Hirsch nimmt Seeger niimlich an, daB diese Spriinge
Verfesti-
Metalle
schen den Auffassungen von insbesondere A. Seeger und Mitarbeitern(‘z2) einerseits und P. Hirsch und Mitarbeiternt3s4)
Bewegung von Schraubenversetzungen infolge der darin befindlichen Versetzungsspriinge bestimmt (T,),
rington’s)
Howe,
Art
liegen jedoch kaum brauchbare vor.
Daher
wurde
die sich direkt an die erwghnte Liebmann
Messungen
in der vorliegenden Arbeit
von
und Liicke anschlieI3t und ein Teil
Nach
eines griil3eren Programms zur Untersuchung der HochtemperaturplastizitBt kubisch-fllichenzentrierter
Hirsch hingegen kann der rsAnteil vernachlgssigt werden und ist der rG-Anteil nur von geringer Bedeutung. Die FlieBspannung wird nach dieser Auf-
Metalleinkristalle darstellt, die kritische Schubspannung von Aluminium-Einkristallen im Bereich zwischen Raumtemperatur und Schmelztemperatur
fassung im wesentlichen
fiir verschiedene Dehngeschwindigkeiten untersucht. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem von diesen Autorencj) entdeckten Steilabfall der kritischen Schub-
zungen
beruhenden
Anteil
7s
zusammen.
durch die Behinderung
* Received March 4, 1963. t Institut fiir Allgemeine Metallkunde der Technischen Hochschule Aachen ACTA
METALLURGICA,
VOL.
der
und Metallphysik
11, OCTOBER
1963
spannung 1179
bei Temperaturen
i_iber 300°C gewidmet.
1180
ACTA
METALLURGICA,
Aluminium hat aul3erdem die Vorteile, da3 das plastische Verhalten bei tiefen Temperaturem und Raumtemperatur besonders eingehend untersucht worden ist(s-14) und da13 die theoretischen Vorhersagen im Hochtemperaturbereich besonders einfach sind . Die gefundenen Ergebnisse, insbesondere die hier erstmalig e~it~lten Akti~e~n~volumina, stimmen, wie gezeigt werden wird, mit der Hirsch’schen Theorie iiberein und widersprechen der urspriinglichen Seeger’schen Auffassung. Es scheint jedoch nicht ganz ausgeschlossen zu sein, die Ergebnisse such durch die Annahme eines zusiitzlichen, nur bei hoheren Temperaturen wirksamen Verformungsmechanismus (Klettern des Ve~etzungsnetzwerkes~, der nicht im Widerspruch zu der Seeger’schen Interpretation des Tieftem~eraturverhaltens steht, erkliren zu kiinnen. II. VERSUCHSDURCHFUHRUNG VERSUCHSERGEBNISSE
VOL.
11,
1963
peratur aufwies. Zur Einspannung der Einkrista~e in die Halterung wurden an die beiden Enden der Probe nach dem Vorbild von Howe, Liebmann und Liickec5) Einspannkijpfe angeschmolzen. Die freie L%nge zwischen den Einspannkopfen betrug im Mittel 38 mm bei einem Kristalldurchmesser von 54 mm. Die kritische Schubspannung r0 wurde aus demjenigen Wert der Kraft ermittelt, der sieh aus dem Schnittpunkt der linearen Verlangerung der elastischen Geraden und Tangente an den ersten geradlinigen Teil der Verfestigungskurve ergibt. Urn zu erkennen, ob die Temperaturabhilngigkeit der kritischen Schubspannung die des Schubmoduls iibersteigt, wurden in den Bildern 1 und 2 die Spannungswerte duroh die Werte des entsprechenden Schubmoduls(18) G(T) = (cI1 - cl0 + c,,)/3 (Werte der elastischen Konstanten natch Sutton(*9)) dividiert.
UND
Zur Herstellung der Proben wurde Reinstaluminium (99,994% Al; 0,~19% Fe; 0,~16~~ Si; 0,6920% Cu; Mn und Mg in Spuren) benutzt. Es wurde in Kokillen aus hochverdichtetem Graphit (20 ppm Verunreinigung), die durch Aufbohren von Graphitstaben hergestellt waren, nach dem BridgmanVerfahren zu Einkristallen verarbeitet. Fur eine besondere Versuchsreihe wurden zonengereinigtes Aluminium (Reinheit besser als 99,999x Al) und Koki~enma~rial aus hoehre~em Reakto~phit (2 ppm Verunreinigung) verwendet. Unter Benutzung einer Schutzgasatmosph&re aus Spezialargon (Argon 99,99 %) und bei einer Ziehgeschwindigkeit von 6 cm/h wurden so schlieljlich Einkristalle von 5,4 mm Durchmesser und etwa 20 cm Lange hergestellt. Diese langen Einkristalle wurden jeweils in drei Die Herstellung weiterer gleiche Teile gel&t. Kristalle gleicher Orientierung erfolgte mit Hilfe von “Impfkristallen”. Die Bestimmung der Einkristallorientierung erfolgte in einigen Fallen rontgenographisch, meistens jedoch nach der Lichtfigurenmethode(15J6), wozu zuniichst mit eine maus 2 Teilen HCl, 1 Teil HNO, und 1 Teil Ha0 bestehenden Atzmittel die (lOO)-Flachen freigelegt wurden. Mit einem anderen Atzmittel (3 Teile HF, 9 Teile HCl, 3 Teile HNO, und 5 Teile H,O) die Oxydschicht von den Kristallen entfernt. Die ZerreiBversuche wurden mit einer elektronischen Instron-Zerreil3maschine durgefiihrt. Fur die WarmdehnungsversuchewurdeeineOfenanordnung’17) benutzt, die fiir Temperaturen bis 4OO’C eine auf -& 2”C, dariiber auf etwa & 4°C konstante Ofentem-
%#3&?400%#6#7mm9&3
T PW
BILD. 1. Tempereturabh&gigkeit
der kritischen Schubspannung fiir versohbdene Orientierungen.
In Bild. 1 ist die kritische Schubspannung von Einkristallen verschiedener Orientierung im Temperaturintervall von 25°C bis 600°C bei einer Dehngeschwindigkeit von B = 2 x 10e4 see-l wiedergegeben. Bei den mittleren Orientierungen nimmt die kritische Schubspannung mit steigender Temperatur zuniichat langsam ab, urn oberhalb 575°K nach einem Plateau stark abzusinken. Dieser Abfall wurde zum ersten Ma1 von Howe, Liebmann und Li_icket5)beobschtet. Fur die Eckorientierungen liegen die r,-Werte bei Raumtemperatur sehr vie1 hoher, gehen dann aber mit wachsender Temperatur steil auf den Plateauwe~ zuriick, urn schlief%lich oberhalb 575°K ghnlich wie die Mittelorientierungen abzufallen. Die starke Orientierungsabhangigkeit ist also oberhalb 575°K verschwunden. Bei den Mittelorientierungen versehwindet bei dieser Temperatur die mehr oder weniger gute Auspragung des Bereichs I der Verfestigungs kurve (“easy glide”).
BEN%&
BU‘HLEX,
UND
Lt?CKE:
AL-EINKRISTALLEN
Fur die Mittelorientierungen (Kristall Nr. 2) wurde die Geschwindigkeitsabhangigkeit der kritischen Schubspannung zwischen 25% und 600°C untersucht und ist in Bild. 2 in Abh~ngigkeit van der Temperatur aufgetragen. Zwischen Raum~mperatur und 500°K fallen die Kurven annahernd zusammen, oberhalb dieser Temperatur ist eine erneute starke Abhfingigkeit von der Abgleitgeschwindigkeit zu beobachten. Dieser Befund bestatigt die Ergebnisse von Hirsch und Warringtonc3), die die FlieBspannung von polykristallinem Aluminium im gleichen Temperaturintervall untersuchten und oberhalb 575°K sowohl einen Spa~ungsabfall als such eine starke Gesehwindigkeitsabh~n~gkeit der ~ieBspannung fanden.
BE1
Hi5HEREN
TEMPERATUREN
1181
III. ANALYSE DES HOCHTEMPERATURABFALLS DER KRITISCHEN SCHUBSPANNUNG
Die in Bild. 2 dargestellten Kurven der kritischen Schubspannung in Abhgngigkeit von der Temperatur zeigen im Gebiet des S~ilabfaIIs eine starke Geschwindigkeitsabhangigkeit und deuten somit auf einen thermisch aktivierten ProzeB bin. Es soll daher zunachst eine formale Analyse dieser Erscheinungen auf der Grundlage der Theorie des thermisch aktivierten FlieBens durchgef~hrt werden. Wir setzen also fiir die Abgleitgeschwindigkeit im Bereich des Hochtemperaturabfalles
(1) wobei die Aktivierungsenergie U als eine Funktion der am 01% des Elementarereignisses herrschenden Schubspannung res und St, als Konstante angenommen werden solI. Dabei mu3 bekannt~ich 7es ats Differenz zwischen der aul3eren Spannung r und einer inneren Spannung rL2angesetzt werden, wobei die letztere, sofern es sich bei dem Elementarprozeh urn einen Versetzungsp~ze~ handelt, proportional zum Schubmodul G angenommen werden kann. Da die Temperaturabhlingigkeit von G durch G = G,(l - /IT/T,)
300
400
m
660
T&Y
800
m
(T, = Schmelz~m~ratur, gegeben ist, erhlitt man
BILD. 2. Temperaturebhiingigkeit der kritischen Schubspannung bei versohiedenen Abgieitge~chwindi~kei~n
Die Einkristalle aus zonengeschmolzenem Aluminium wurden im gleichen Temperaturintervall mit einer Dehngeschwindigkeit $ = 2 x lop4 s~c-~ verformt. Die Werte der kritischen Schubspannung (Bild. 1) liegen erw&ungsgemiiB tiefer, zeigen jedoch einen iihnlichen Verlauf mit der Temperatur wie die des nicht zonengeschmolzenen Reinstaluminiums. Die Ergebnisse dieser Versuehsreihe widerlegen die Annahme, da3 der steile Abfall der kritischen Schubspannung bei hbheren Temperaturen wesentlieh durch die Verunreinigungen bedingt ist, wie man leicht auf Grund einer Arbeit von Walton, Shepard und Dorn(20) hatte schliel3en kiinnen. Nach dieser Arbeit, in der die Temperaturabhangigkeit der kritischen Schubspannung fiir Al-Cu-Legierungen untersucht worden war, schien niimlich ein Plateau und anschlieBender steiler Abfall in der Temperaturabh~ngigkeit der Flie6span~lung nur bei Legie~ngen-nicht hingegen bei Reinstaluminium (das ist in dieser Arbeit AI 99,99 %)-zu bestehen. 5
r&f
=
7
-
T*
(2)
fi lv 05 fur Aluminium)
r-+.&P;)
=
(3)
Hierbei stellt 769 die GroQe der inneren Spannung rG1am Schmelzpunkt dar. Aus Gl. (1) lassen sich ganz allgemein, wie Conrad und Wiedersioh(sl) gezeigt haben, Ausdriicke fur die jeweilige Aktiv~e~ngsenergie U und dem (differentiellen) Aktivierungsvolumen v = aU/&,, ableiten. Hier soll hingegen nur ein einfacher Sonderfah betrachtet werden, namlich da13 die Aktivierungsenergie linear mit der Spannung abnimmt: u = u, -
“T&r
(4)
Damit erhalt man durch Einsetzen in Gl. (1) und mit Hilfe von Gl. (3) 7
=
70
+
Teff
=
-
UO
V
+
k -lnb---21
-
-J-G8
1-B
B 1-BT,
709
-
k - In it,
v
(5)
Nach dieser Gleichung sol&e die kritische Schubspannung in Abhangigkeit von der Temperatur
ACTA
1182
METALLURGICA,
einerseits und von In d anderseits gerade Linien ergeben, deren Achsenabschnitte A und Steigungen B durch
VOL.
11,
1963
durch ein System von sich bei T = 0 in einem Punkt schneidenden Geraden wiedergegeben werden kann. Der gemeinsame Achsenabschnitt, ergibt sich zu A, = 120 g/mms, die Steigungen B, sind in Tabelle 1 wiedergegeben. In Bild. 4 sind die Schnittpu~~ dieser Geraden mit der Linie T = 700°K als Funktion der Dehngeschwindigkeiten aufgetragen. Man erhlilt eine gerade Linie mit dem Achsenabschnitt A, = 66 g/mm2, und der Steigung B, = 4,2 gfmmc. I
I
I
gegeben sind. AuBerdem ergibt sich aus Gl. (I) und (4) als Schnittpunkt der Geraden 7 = T(T) und TV = ~~(2’) (d.h. T,~ = 0) die Temperatur T, =
uv
(7)
k In (h&f
1
Durch Messung der in Gl. (6) und (7) gegebenen Gr63en sollten sich die GriiBen U,, v und In h, bestimmen lassen, sofern 7os bekannt ist. Es ist niimlich nicht moglich, 7cs als vie&en Wert unabhiingig aus den vier GriiBen A,, A,, B, und Bz zu berechnen, da in Wirklichkeit (Gl. (6)) nur die drei Kombinationen
treten. Da somit nicht bekannt ist, welcher Anteil der Gesamtspannung am Schmelzpunkt auf die innere Spannung rG9entfallt, sol1 im folgenden die Rechnung fiir zwei Grenzwerte von T@~, dem ~inimalwe~ 7us = 0 und dem Maximalwert 7os = 10 g/mm2, der sich als kleinste gemessene Gesamtspannung r0 ergibt (siehe Bild. 3) durchgefiihrt werden.
BILD.
4.
TABELLE 1. Zur Analyse des Hochtemperaturabfalls kritischen Schubspannung
_-
---
400
600
l&lo
TPW
Brlrn. 3. Kritische Schubspannung fiir den Hoohtemperaturbereich bei verschiedenen Abgleitgeschw~ndigkei~n
Aus Bild. 3 Ial% sich erkennen, da13die MeBpunkte im Gebiet des Steilabfalls im Rahmen der Streuung
B
4.6.1OW
1.4*10-i
4.6.10-a
1.25.10-l
4.6-10-3
1.15.10-*
der
In b0( 700°K)
gimm”
70s = 0
i Grad
re* = 10--gmm*
____-_
Aus A,,A,undB, -~
200
1)
Gem%3 Gl. (5) kann man aus B, sofort das Aktivierungsvolumen v berechnen, fiir das man den Wert 2,3 x lo-iv cm3 erhalt. Kombiniert mit dem Achsenabschnitt A, ergeben sich fiir U, die Werte 1,71 eV bzw. 1,42 eV: je nachdem, ob man 7os = 0 oder 10 g~mm2 setzt.
it [see-‘]
0
d (set-
Geschwindigkeitsabhiingigkeit der kritischen Schubspannuug bei 700°K.
---___ -I__
__-_ 13.3
11.5
13.1
11.3
13.6 12.8
~-
11.8 11.1
Der Wert In iGckann auf zwei Weisen berechnet werden: einmal durch Einsetzen des Ausdrucks von B, in den fiir B,, was zu den in Tab. 1 in Abhangigkeit von der Dehngeschwindigkeit aufgefiihrten Werten fiihrt, und zum anderen durch Kombination der Ausdriicke A,, A, und B,, wofiir die Ergebnisse ebenfalls in Tab. 1 wiedergegeben sind. Die Ubereinstimmung zwischen zu gleichen rGs gehdrigen Werten ist sehr gut. Diese Obereinstimmung kann
BENZE,
BUHLER
UND
AL-EINKRISTALLEN
LOCKE:
im Rahmen der Mef3genauigkeit als Beweis fur die Richtigkeit der ~nahme eines durch die Gleichungen (1) und (4) beschriebenen thermisch aktivierten Prozesses angesehen werden. In Tabelle 2 sind die sich so ergebenden Konstanten nochmals zusammengestellt . 2. Die Konstanten des thormisch aktivierten FlieDens im Bereich des Hochtemperaturabfalles der kritisehen Schubspannung
BEI
70s
-.
=
0
V[cm3]
In Ic, (In set-*)
1.7
2.3.10-r@
13.2
1.4
2.3=10-1a
11.4
.-
Die Aktivierungsenergie U,, die sich ergibt, wenn man rcs = 0 setzt, ist also relativ hoch (1 ,? eV), wahrend man fur 7os = 10 g/mm2 einen Wert erhalt (1,4 eV), der etwa der GriiBe der Aktivierungsenergie der Selbstdiffusion (U, = 1,35 eV(22-25))entspricht. Im Gegensatz dazu finden Hirsch und Wa~ng~n bei ihren Untersuchungen an poIykristallinem Material (wobei allerdings nur zwei verschiedene Dehngeschwindigkeiten benutzt wurden) die wesentlich hijheren Werte von 2 eV bzw. I ,6 eV bei cost = 0. bzw. Tos’,s = o,4* 727%. Der letzte Wert entspricht in etwa einem rcs = 25 g/mm2*. Temperaturwechselversuche beim Kriechen von Reinstaluminium Einl~rista~en fiihrten sc~ie~lich auf I,3 eV fur Temperaturen von 600°-780°K und auf 1,55 eV fiir hohere Temperaturen (Dorn, Lytton, Shepardt2Q). Da unsere Messungen an Einkristallen und einem relativ grol3en Bereich der Verformungsgeschwindigkeit durchgefiihrt worden sind und auRerdem, wie gezeigt werden wird, die Verformungsgeschwindigkeit in diesem Tem~raturgebiet wa~sche~lieh durch diffusionsartige Prozesse bestimmt ist, soil im folgenden unser Wert von U, = 1,4 eV und damit ein 7GsWert der GrtiBenordnung 10 g/mm2 zugrunde gelegt werden. Die hier erhaltene GrCiBedes Aktivierungsvolumens 21 von 2,3 x lo-r9 cm3 ist unabhangig von dem angenommenen Wert fiir 7os. Es steht fiir den Hoch~rnperaturabfa~ der kritischen Schubsp~nnung kein Vergleichswert in der Literatur zur Verfiigung, es wurde fiir diesen ProzeR hier zum ersten Ma1 * Unserem Wert fiir ro8 = 10 g/mm2 entspricht bei Raumtemperatur eine Spannung von r~aas= 20 g/mmg. Mit, der bei Raumtemperatur gemessenen kritischen Schubspannung von etwa 75 g/mm2 ergibt sich in unserem Fall TQBOS = 0938 7295. Der Unterschied zwischen nnseren ros We&en nnd denen von Hirsch und Warrington entsteht dadurch, da3 diese Antoren die FieBsp~nungen untersuchten, hier hingegen die kritische Schubspannung gemessen wurde.
TEMVERATUREN
1133
bestimmt. Unsere In bs-Werte liegen mit etwa 13 und 115 (siehe Tab. 1) tiefer ah die von Hirsch und Warrington, die fiir die beiden ros-Werte 19 bzw. 17 erhalten.7 Eine von uns vorgenommene Auswertung der von Dorn, Lytton und Shepardc2”)gegebenen Daten fiihrte auf ein In it,, = 125. IV. DISKUSSION
TABELLE
U&VI
HiiHEREN
Eine quantitative Theorie der kritischen Schubspannung kubisch-fl~chenzent~e~r 1Metalle wurde von Seeger(2) gegeben. Danach wird die Temperaturabhangigkeit der kritischen Schubspannung bei Aluminium durch eine aus zwei linearen _&ten bestehende Kurve (siehe Bild 5, Kurve Sl und S2) beschrieben. Der Hochtemperaturast (52 in Abb. 5) sollte dabei die auf die gleitenden Versetzungen der Grundstruktur zuriickzufiihrende und sich daher mit der Temperatur nur wie der Schul~modul andernde innere Spannung rL; darstellen. Tm Tieftemperaturgebiet iibexlagert sich dann dieser Spannung eine durch thermisch aktivierte Schneidproze~e zwischen Gleitversetzungen und Waldversetzungen verursachte Spannung T*, die somit durch einen den Gleichungen (1) bis (7) entsprechenden Formalismus beschrieben werden sollte (7,s = T,). Es wird dabei angenommen, da13beide Versetzungen Stufenversetzungen sind, da dann die kleinste Aktivierungsenergie U0 fiir die Sprungbildung beniitigt wird (U, m 0,5 eV)(2).
Q
02
100
0 vori. Arbeif 0 nach Berner (12)
50
0 5. Kritische Schubspannung ale Funktion der Temperatur fiir verschiedene Versetzungsmechanismen.
BILD.
Die in der Literatur vorliegenden experimentellen Ergebnisse bei tiefen Temper&men (Cottrell und Stokes(*), Bernerns), Basinski( scheinen diese Vorhersagen zu bestatigen. Die kritisohe Schubspannung sowohl als such die Flie~spannung verlaufen in Abhangigkeit von der Temperatur oberhalb von t Hirsch und Warrington setzten fur ihre weiteren Rechnungen abweiohend van den von ihnen wirklich gofimdenen Werten ( UO = 2,0 bzw. I,6 eV) wegen Me~ungenauigkeiten den Wert lJ@ = Uo =I,35 eV ein nnd erhalten dann ans Cl. (5) bei festgehaltenen 7, cdund T In b, = 10 bzw. 8.
ACTA
1184
etwa 150°K nehmen
wesentlich
schliefilich,
METALLURGICA,
flacher ala unterhalb(12) und
wie Bild 5 (Kurve
zeigt, den Verlauf
der durch
Sl
und
S2)
das oben beschriebene
“Plateau” gegebenen Geraden an. Setzt man daher in Gl. (7) fiir T, = 150°K und nimmt fiir In ti, den Wert 23 an, so erh%lt man mit tatsiichlich den Wert U, = 0,5 eV.
plausiblen 9*10-4 se+
VOL.
Dipole
11,
1963
hinter
sich
Versetzungssprung setzung
urn einen Atomabstand
energie
der Leerstelle
Schubspannungsabfall da
werden haben
diese
diirfte.
hiiheren
Spannung Howe,
andere
etwa die Bildungs-
aufgebracht
ic =
Temperaturen
zu der Seeger’schen nicht
werden, was
r=---
UF _ b2 x lj
u,
(8)
v
Liebmann
(Ei ist der Dieser
Abstand
benachbarter
Mechanismus
sollte
Spriinge)
vorherrschen,
fiihrt.
wenn
die
unterschritten
sich aus Gl. (8) ergebende Spannung kleiner ala die sich
und
aus Gl. (5) ergebende ist.
Lticket5)
daher anl&Blich der ersten Auffindung
Effektes
U,
pro
der Ver-
steht der hier untersuchte
bei
zunachst in krassem Widerspruch Theorie,
Es mu13 dann
zu einer Spannung der Gr613e(3)
Wenn man so aber die durch das Plateau gehende Gerade ala 7. interpretiert,
ausziehen.
und Vorwartsbewegung
Deutungsmijglichkeiten
dieses
dafiir
auf-
beschriebene
Interpretiert
mus und nicht durch ho und setzt die Spannung von 75 g/mm2, die durch Extrapolation
gefiihrt, niimlich:
man das oben
Plateau (Bild. 3) durch diesen Mechanisder dem Plateau
Geraden auf T = 0 gefunden worden
(a) Verunreinigungseffekte,
entsprechenden
(b) Beweglichwerden von Versetzungsspriingen, (c) Klettern von Versetzungen.
ein, so erhalt man mit dem errechneten
Die Entscheidung
v = 2,3 x lo-l9 cm3 fiir U, = 1,07 eV bzw. 0,78 eV,
iiberlieaen
sie
zwischen
damals
Untersuchungen.
den
sofort
Moglichkeiten
Ergebnissen
Inzwischen
(Verunreinigungen)
diesen
ist (Bild
weiterer
kann die Ursache ausgeschlossen
(a)
werden,
da nach den Ergebnissen dieser Arbeit der Effekt unvermindert stark such in hijchstreinem Aluminium auftritt,
so da13 im folgenden
Moglichkeiten
diskutiert
namlich
Versetzungsspriingen,
Warringtonc3) nehmen
an,
wurde
eingehend da0
beiden
anderen
spalten
bewegen
und
Diese Autoren
Temperaturen
mit
einer
sendung von Leerstellen
zu
aufgehohen
zusammen
mit
durch das Gitter gezogen,
was einer Kletterbewegung somit
Gegensatz
Bei geniigend
werden diese vielmehr
den Schraubenversetzungen und
Im
der Spriinge
thermisch bzw.
entspricht
aktivierten
Aus-
Zwischengitteratomen
verbunden ist. Die Aktivierungsenergie dieser Sprungbildung ware gleich der der Selbstdiffusion, da dabei gleichzeitig
die Bildungs
ala such die Aktivierungs-
energie der zur wirklichen notwendigen
Wanderung
Bewegung
des Sprunges
einer Leerstelle aufgebracht
werden miissen (Hz in Bild. 5). Fur Temperaturen unterhalb der des Abfalls nehmen die Autoren einen anderen Mechanismus der Bewegung der Schraubenversetzungen an. Wennnamlich die Spriinge nicht durch thermische Aktivierung bewegt
werden
setzungen
lange
konnen, von
miissen den
die Schraubenver-
Spriingen
von
ob man 7os = 0 oder 7os = 10
In der Literatur wird fiir die Bildungs-
energie von Leerstellen ein Wert von 0,75 eV angegeben’2,22-25’. Die Hirsch-Warrington-Theorie
sagt also nicht nur
die Tatsache eines Schubspannungsabfalles voraus,
bei hohen
sondern gibt dartiber hinaus,
gefundene
Wert
von
10 g/mm2 einsetzt,
GrijSe der Aktivierungsenergie
gut
die hier
U, und der
Bildungsenergie U, fiir Leerstellen richtig wieder. Dasselbe gilt fur das hier gefundene Aktivierungs-
nicht entlang der Ver-
konnen.
Wert
vertriiglichen
daB diese Spriinge
sind und sich somit
setzungslinie
Beziehung
sofern man fiir rcs den mit den Experimenten
Hirsch
Vorgang in der Bewegung der mit Spriingenbehafteten besteht.
in obige
die Mitbewegung
untersucht.
Seeger setzen sie voraus,
Kurve)
von
der geschwindigkeitsbestimmende
Schraubenversetzungen
wieder je nachdem, g/mm2 setzt.
Temperaturen
werden sollen.
Die zweite Moglichkeit, von
die
3 gestrichelte
ausgehende
volumen .
Da
pro
Aktivierungsereignis
ein
Ver-
setzungsstiick der Lange lj urn einen Burgersvektor wandert, erhalt man namlich ein Aktivierungsvolumen Wertes
v = b21i, was bei Annahme I, = 2 x 10v4 cm
Aktivierungsvolumen sam gemacht
zu dem
fiihrt.
Es sol1 darauf aufmerk-
werden, da0 die Ubereinstimmung
fur den HochtemperaturprozeB Aktivierungsvolumens standes
des plausiblen hier gemessenen
li mit
den
v und fiir
den
des
(Gl. (5)) bestimmten damit
des Sprungab-
TieftemperaturprozeB
(Gl. (8)) ermittelten Werten ein zusatzliches Argument zugunsten dieser Theorie darstellt. Neben
diesen
Warrington-Theorie
Erfolgen jedoch
bestehen
fiir die Hirsch-
such Schwierigkeiten,
die
hier nur erwahnt werden sollen. Diese Schwierigkeiten betreffen zum Teil die Konsistenz des theoretischen Modells; beispielsweise ist nicht einzusehen, warum nicht einfach die Stufenversetzungen, deren Spriinge bekanntlich beweglich sind und somit kein Bewegungshindernis der Mutterversetzung darstellen, an Stelle der stark gehinderten Schraubenversetzungen
BENZE,
die
BtZHLER
Abgleitung
UNIJ LtfCKE:
iibernehmen.
Andere
keiten betreffen die Interpretation wo
beispielsweise
erwahnt
Hochtemperaturabfall
wird,
Vorstellungen in Frage
Schubspannung Effektes
nicht
gefunden
die allgemeine
fiir
da13 ein
beobachteten
Nickel-Kobalt(27)
so da13 zumindest
Metalle
mu&
der kritischen
bei Silber(17) und
Schwierig-
der Messergebnisse,
werden
nach Art des beim Aluminium
dieser
AL-EINKRISTALLEN
Bedeutung
kubisch-flachenzentrierte
gestellt
ist.
Schliel3lich
BE1
HOHEREN
Kletterbewegungen notwendig
sind,
TEMPERATUREN
nur an ihren Enden, den Knoten, so da13 mit jedem
Aktivierungser-
eignis die ganze Versetzung urn die Strecke b vorriickt. Das
scheint
Anordnung
jedoch der
zumindest
eine
Versetzungen
sehr
spezielle
zu erfordern.
Auch
bliebe noch die Frage, ob nicht such in diesem Fall eine
der
Versetzungsbewegung
entgegengerichtete
innere Spannung zu beriicksichtigen
entsteht
1185
Grundsatzlich
besteht
noch
ware.
die Moglichkeit,
aus
noch das Problem der Deutung des bei tiefen Temperaturen beobachteten Anstieges der kritischen Schub-
dem Wert fiir B, auf den zugrunde liegenden Mechanismus riickzuschliefien. Es gilt bekanntlichf2)
spannung, iiber das noch keine endgiiltige Klarheit erzielt werden konnte(2p4J3). Ob die Hirsch’sche
ti,, = NFb v.
Deutung
der Hochtemperaturplastizitat
wird, wird namlich sie mit
dem
weitgehend
haltbar
davon
sein
abhiingen,
Tieftemperaturmechanismus
ob
vereinbar
sein wird, was zur Zeit noch nicht iiberzeugend
gezeigt
worden ist. Es sol1 nunmehr noch die dritte der oben gegebenen DeutungsmijglichkeitenfiirdenHochtemperaturabfall, die in der Annahme
eines Kletterprozesses
besteht,
wobei
an denen
N ist die Zahl der Stellen pro cm3,
ein Aktivierungsereignis einer Aktivierung
fenden Versetzung
iiberstrichene
da6 es sich hier urn Klettern
sinken, den
Spannungsspitzen
Vorgang
pauschal
verhalten einen.
Da dieser als eine Erniedrigung der
werden
Abfall
Vorstellungen. stimmung
nicht
sich
da0
aufweist,
entspricht
besteht
such
Model1 zu erwartenden
energie, da die Aktivierungs
ergibt
des Aktivierungsvolumens, einen Atomabstand
sehr ist,
diesen Uberein-
ermittelten
Aktivierungs-
energie fur das Klettern
Versetzungen
von der Selbstdiffusion
Eine Schwierigkeit
ver-
wo im Ge-
die Stapelfehlerweite also stark behindert
Schliefllich
aufgespaltener
dieser
Theorie
Silber,
zwischen der hier experimentell
und der vom
ordnung
inneren Spannla&
Seeger’schen
die Tatsache,
gensatz zum Aluminium groB und das Klettern diesen
kann,
mit der das Tieftemperatur-
beschreibenden
Auch
ab-
in der Lage sind,
entgegenwirkenden
7C3 gedeutet
Ansatz ohne Schwierigkeit
nicht
Schubspannung
auszuweichen.
einfach
den Versetzungen nung
die kritische
da dann die Versetzungen
von der GrGBen-
sein sollte.
sich jedoch
hinsichtlich
das, da beim Klettern urn
die Versetzungen
in jeder Atom-
Flache.
b = 2,8 x lo-* cm aus dem gemessenen In ice = 11,5 den Wert N = 6 x 10n cm-3. Unter der Annahme, Grundstruktur
sollte grundsatzlich
kann
von der betref-
Da bei beiden besprochenen Mechanismen F = 104 x b2 ist, erhalt man mit u0 = lOi set-l und
diese somit einen zusatzlichen
erhalten,
stattfinden
und F die infolge
besprochen werden. In dem Temperaturgebiet, in dem das Klettern der Versetzungen moglich wird und Freiheitsgrad
und b den Burgers-
y0 einen Frequenzfaktor
vektor darstellt.
(9)
4 x lOi
handelt,
von Versetzungen
erhalt
Versetzungsbogen
man
Nimmt
man
Wert
hingegen
der
311: w
pro cm3, eine Zahl,
mit dem aus $, fur N bestimmten iibereinstimmt.
etwa
die
recht gut
an,
da13 es
sich urn die Bewegung von Spriingen handelt, so erhielte man N = R/lj, wenn A die Versetzungsdichte darstellt.
Unter Benutzung des obigen experimentellen
Wertes fiir N ergibt sich fur A der plausible Wert 1,6 x lo8 cm-2. Man sieht also, da6 sich die gemessenen iL,-Werte nach beiden Mechanismen plausibler lassen,
Annahmen
da13 also
iiber
diese
Konstanten
ungenau bekannt sind, urn aufgrund d,-Werte
zwischen
mungsmechanismen unterscheiden.
den beiden im
im Rahmen
die Konstanten der
deuten
Gl.
(9) zu
der gemessenen
diskutierten
Verfor-
Hochtemperaturgebiet
zu
Es ergibt sich somit die Situation, da9 eine Deutung der hier gefundenen Ergebnisse iiber die Temperaturund Geschwindigkeitsabhangigkeit der kritischen Schubspannung temperaturgebiet
in dem von uns untersuchten im Rahmen
der diskutierten
stellung nicht ganz ohne Schwierigkeiten
HochVor-
mijglich zu
ebene ihrer Lange eine Leerstelle aufnehmen miissen, einen Wert von etwa b3 = 3 x 1O-23 cm3 annehmen sollte. Es scheint nicht einfach zu sein, das gefundene Aktivierungsvolumen von o = 2,3 x lo-l9 cm3 =
sein scheint. Am zwanglosesten lassen sich die Ergebnisse mit Hilfe der Hirsch’schen Theorie beschreiben, doch la& sich eine Deutung unter der Annahme von Kletterbewegungen des Versetzungs-
(~1 x lo4 x b3) auf der Grundlage eines Kletterprozesses zu deuten. Man mu&e dazu beispielsweise
netzwerkes nicht ausschliel3en. Wahrend die erste Vorstellung im Widerspruch zurSeeger’schenTheorie(2)
annehmen, da6 Versetzungen des Netzwerkes (Grundstruktur auf ihrer ganzen Lange 1,v = 104b gleiten und
der kritischen Schubspannung bei tiefen Temperaturen steht, ist das bei der zweiten Deutungsmoglichkeit
ACTA
1186
nicht
der
Pall,
sie kann
vielmehr
METALLURGICA,
als
Erganzung
dieser Theorie fur hohe Temperaturen betrachtet werden. Damit ist die Deutung der Hochtemperaturplastizitat gekoppelt.
mit Eine
der der Tieftemperaturplastizitat Diskussion dieses Gesichtspunktes
sol1 jedoch
zuriickgestellt
werden,
bis die zur Zeit in
diesem Institut
im Gang befindlichen
experimentellen
Untersuchungen
verhaltnisse Ergebnisse Der Deutschen groflziigige
Unterstiitzung
der AIAG,
sind wir fiir die Uberlassung
schmolzenen
sei fur die
dieser Arbeiten
Den Herren Dr. Bloch und Dr. R.
Rhoner vom Forschungslabor Schweiz,
haben.
Forschungsgemeinschaft
materielle
viemals gedankt.
gebracht
eingehenderen
der Tieftemperatur-
Aluminiums
Neuhausen, des zonenge-
zu Dank verpflichtet.
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