Optimierung der zuchtung innerhalb einer geschlossenen zuchtlinie mit schwacher inzuchtrate

Optimierung der zuchtung innerhalb einer geschlossenen zuchtlinie mit schwacher inzuchtrate

Livestock Production Science, 3(1976)351--361 351 © Elsevier Scientific Publishing Company, Amsterdam -- Printed in The Netherlands OPTIMIERUNG DER...

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Livestock Production Science, 3(1976)351--361

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© Elsevier Scientific Publishing Company, Amsterdam -- Printed in The Netherlands

OPTIMIERUNG DER ZUCHTUNG INNERHALB EINER GESCHLOSSENEN ZUCHTLINIE MIT SCHWACHER INZUCHTRATE

JEAN N A V E A U

lnstitut Technique du Porc, Centre Experimental de Sdlection Pen Ar Lan, 35380 Maxent (France) (Received March 24th, 1976)

ABSTRACT Naveau, J., 1976. Optimization of the selection in a closed line of pigs at a low level of inbreeding. Livest. Prod. Sc~, 3 : 3 5 1 - - 3 6 1 (in German). The design of a selection programme within a closed line of pigs should take account of genetic progress, development of inbreeding and economic management. F r o m a simulation study of a closed herd situation where all male and female offspring were performance tested, it was concluded that: Selection via sows gives m a x im u m genetic progress when the sows produce between 2 and 3 litters. -- The best compromise between the annual increase in degree of inbreeding and genetic progress is obtained by selecting 15--20 boars each year, i.e. 1 boar every 3 weeks, and eliminating the oldest boar at the same time. Finally, the genetic and economic analysis has shown that it is not very realistic to design a selection programme in a closed line when the herd size is below 100 sows. -

-

EINLEITUNG

Die Ausarbeitung eines Zuchtprogramms innerhalb einer geschlossenen Zuchtlinie setzt voraus, dass die Vatertiere nut in der Nachkommenschaft der Linie ausgew~ihlt werden. Die notwendige Auswahl fiir die Ausarbeitung eines solchen Programms iibt einen Einfluss sowohl auf den Zuchtfortschritt und die Entwicklung des Inzucht-Koeffizienten, als auch auf die Bewirtschaftung der Zuchtlinien aus. Bevor das Programm endgi~ltig festgesetzt wird, muss der Einfluss der verschiedenen Faktoren, auf die eine Wirkung mSglich ist, analysiert werden. Das Zuchtprogramm variiert im Zusammenhang mit 3 Werten: Si oder Selektionsintensit~it pro Jahr, d.h. das Verh~iltnis zwischen der in Standardeinheiten N (0.20) ausgedriickten Selektionsdifferential (Selektionsintensit~it) und dem in Jahren ausgedriickten Generationsinterval (s. Naveau, 1972, S. 69). Wenn alle anderen Bedingungen gleich sind, h~ingt der j~ihrliche Zuchtfortschritt der ausgew~ihlten Linie yon der Selektionsintensit~it pro Jahr ab.

352 K m oder die mittleren Haltungskosten der Eber pro Wurf. ~ f oder die j/ihrliche Zunahme der Inzuchtrate innerhalb der Linie. Diese Arbeit wurde zuerst dutch die Bestimmung dieser Variablen unter verschiedenen Aufzuchtbedingungen oder -beschr/inkungen, dann durch die Festsetzung eines Berechnungsprogramms ausgefiihrt, mit dem der Zahlenwert der Variablen bei Variation der Beschr~inkungen erreicht werden kann. MATHEMATISCHER

AUSDRUCK

DER VARIABLEN

Variation der Selektionsintensiti~t pro Jahr: Si = -[s/I d.h.: N, die j~ihrliche Zahl der in der Linie erhaltenen Wiirfe; Ng, die Zahl der gleichzeitig benutzten Eber; Ns, die Gesamtwurfzahl einer Sau; n, die durchschnittliche Zahl der zur Zucht benutzbaren Tiere in jedem Wurf; E, die Zahl der jedes Jahr benutzten Eber. (a) Eber. Das Selektionsdifferential Is h/ingt yon der Remontierungsrate unter den Ebern ab, und ist in dieser Arbeit eine normale Variable N (0.20). Mit dem j/ihrlichen Eberbedarf E und der Zahl der jedes Jahr verfiigbaren Eber nN/2, wird die Remontierungsrate so ausgedriickt 2E/nN. Die Selektionsintensit/it Is = F (2E/nN) kann aus der Funktion F oder einfacher aus einer Tabelle (s. Naveau und K6risit, 1974, S. 21) berechnet werden. Das Generationsintervall I: Die Nutzungsdauer eines Ebers in Jahren ist ( l / E ) × Ng Mit Ae, Alter des Ebers am Benutzungsbeginn, erh/ilt man: I = (Ae + 114)/365 + N g / 2 E Demnach Si =

und Si =

F (2E/rdV) (Ae + 114)/365 + N g / 2 E

F (2E/nN) [0.97 + N g / 2 E ] '

wenn die Eber das erste Mal mit 8 Monaten (240 Tagen) b e n u t z t w e r d e n . (b) Sauen. Der j~ihrliche Sauenbedarf ist N/Ns. Die Selektionsintensit/it wird wie die jenige der Eber ausgedriickt, d.h.: -is = F (2/n X Ns) Das Generationsintervall I: Mit As, durchschnittliches Sauenalter bei der ersten fruchtbaren Deckung und p, Zwischenwurfzeit, wird folgende Gleichung festgelegt: I = (As + 114)/365 + (Ns Ap)/2

353

F (2/n X Ns) Si=

(As + 114)/365 + (Ns Ap)/(2 X 365)

und Si -

F (2/n × Ns) 0.97 + 0.25 Ns

As = 8 Monate und p = 6 Monate. Jdhrliche Haltungskosten der Eber: K m

a = t~igliche Haltungskosten der Eber. Wit nehmen an, dass der Eber ab 6 Monaten nicht mehr als Schlachtschwein, sondern als Zuchteber betrachtet wird. Die Haltungskosten der benutzten Eber sind: Ng X 365 a. Die Haltung der Eber zwischen dem Mastende und der ersten Paarung ist a(Ae -- 180) E. Die durchschnittlichen Haltungskosten der Eber, um einen Wurf zu erhalten, stellen den wirklich bedeutenden wirtschaftlichen F a k t o r dar. Also: K m = ( l / N ) [365 a Ng + (Ae -- 180) a E] gm=

(a/N) [365 Ng + (Ae --180) E]

Wir nehmen an, die Eber kSnnen normalerweise mit 8 Monaten (240 Tagen) b e n u t z t werden. Andererseits betr~igt der t~igliche Futterverbrauch eines Ebers 2,8 Kg zu 0.95 F (1 DM - 1.80F) ohne Steuer und das F u t t e r stellt 60--70 % der Haltungskosten eines Zuchtebers dar. K m = (1 500/N) × (Ng + 0.17 E) J'dhrliche Steigerung der Inzuchtrate: A f

Bei einer geschlossenen Population mit Zufallspaarung ist nach Wright die Steigerung Af des Inzuchtkoeffizienten pro Generation wie folgt ausgedriickt: Af = 1/(8 N m ) + 1/(8 N w ) N w : Zahl der weiblichen Tiere pro Generation, und N m : Zahl der benutzten m~innlichen Tiere pro Generation. Unter Generationsintervall versteht man das Durchschnittsalter der E l t e m bei der Geburt der Nachkommen, d.h. den Mittelwert des Alters yon Vater und Mutter. Demnach:

1 I = 2 (Ae + 114)/365 + N g / 2 E + (As + 114)/365 + (Ns Ap)/(2 × 365)

354 oder mit den angenommenen Ziffern: I = 0.97 + Ng/4E + 0.125 Ns

Nm = E I

und

Nw = I N/Ns

A f = 1/8E I + N s / 8 N I 5 f = (1/8 I) l I E + N s / N SIMULATIONSERGEBNISSE

Prinzip der Simulation Ein Programm wurde ausgearbeitet, um die nachfolgend aufgefiihrten Varianten fiir die einzelnen F a k t o r e n automatisch simulieren zu kSnnen. Folgende Werte wurden hier gegeben: n N Ng E Az Ae a

: 4, 6 : 71, 99, 138 , 194, 271 , 379 , 5 3 1 : 1, 2, 4 , 8, 16 , : 52, 26, 17.4, 13, 10.4, 8.7, 4, 2, 1 : 7, 14, 21, , 28, 35 , 42 , 91, 182, 365 : 240 : 4.10

Einfluss der Zahl Ng der gleichzeitig benutzten Eber Die Berechnungen zeigen, dass eine Steigerung yon N g (mit N konstant) zu einer Verminderung der Selektionsintensit~it pro Jahr, zu einer Zunahme der durchschnittlichen Haltungskosten der Eber pro Wurf und zu einer Zunahme der Zahl der Eber, die man pro Generation benutzen soll (Nm), fiihrt. Wi~rde die Beschr~inkung der Inzucht nicht eingeffihrt, so sollte die Zahl der gleichzeitig benutzten Eber zumindest theoretisch minimal sein. In diesem Fall abet wird die genetische Variabilit~it in den Priifungsgruppen, die Zeitgef~ihrten darstellen, kleiner. Wir nehmen 4 als Zahl der gleichzeitig benutzten Eber an. Die optimale Zahl kSnnte durch eine vollst~indige Berechnung genauer bestimmt werden; aus praktischen Griinden wurde aber die Zahl 4 festgesetzt. -- Die genetische Variabilit~it darf nicht mehr zunehmen, wenn die Zahl yon 4 Eberv~itern in jeder Kontrollgruppe erreicht ist. Im Falle eines Ausfalles ist die Wahrscheinlichkeit gering, nur noch einen oder zwei V~iter zu haben. -

-

Einfluss der Wurfzahl pro Sau Die Variation der Selektionsintensit~it pro Jahr in Abh~ingigkeit yon der

355

Si, 20

10

A b b . 1. V a r i a t i o n d e r Selektionsintensit~it p r o J a h r (Si) abh~/ngig y o n der durchschnittlichen W u r f z a h l p r o Sau. Fig. 1. V a r i a t i o n in s e l e c t i o n i n t e n s i t y p e r a n n u m (Si) in r e l a t i o n t o t h e average n u m b e r o f l i t t e r s p e r sow. Fig. 1. V a r i a t i o n d e l ' e f f o r t de s61ection (Si) e n f o n c t i o n d u n o m b r e m o y e n de port6es des truies.

durchschnittlichen Wurfzahl pro Sau wird in Abbildung 1 dargestellt. Mit einer Zunahme der durchschnittlichen Wurfzahl pro Sau nimmt die Selektionintensit~it pro Jahr bei den Sauen zu, wird maximal und nimmt wieder ab. Dieses Maximum wird mit ungef~ihr 2 Wi]rfen je Sau fiir eine Selektionsintensit~it pro Jahr yon 15 bis 20 erreicht. Eine A b n a h m e der Frucht~ barkeit fiihrt zu einer Abnahme der maximalen Selektionsintensit~it pro Jahr, denn ffirn =6Si=20,4mitNs=2 f6r n = 4 Si = 17.5 mit N s = 2.6 aber die durchschnittliche Wurfzahl pro Sau muss grSsser sein, um diese maximale SelektionsintensiQit pro Jahr zu erreichen. Einfluss d e r Z a h l E d e r p r o Jahr b e n u t z t e n E b e r

Die Tabellen ermSglichen fi~nf graphische Darstellungen, die die Entwicklung der Selektionsintensit~it pro Jahr (Si), der mittleren Haltungskosten ( K m ) der Eber pro Wurf und der j~ihrlichen Variationen der Inzuchtrate f zeigen. (a) Fiir jeden Bestand stellt die Selektionsintensit~it pro Jahr eine optimale Zahl fi]r eine Eberzahl E dar (siehe Abbildungen 2 und 3). Diese Zahl nimmt, wie auch das Optimum, mit der j~ihrlichen Wurfzahl zu u n d schwankt zwischen 8 und 17 Ebern pro Jahr. Andererseits ist die Abnahme der Selektionsintensit~t pro Jahr nach dem O p t i m u m u m so niedriger, je grSsser der Bestand ist. Demnach kSnnen die Variationen N v in einem grSsseren Bestand ziemlich erweitert werden; in .einem kleineren Bestand fi]hrt aber

356 Si, 50 N = 271

40

30

2C

1C

. . . . . . .

12 4

810.413 17.4

~

6

5

?E

Abb. 2. Entwicklung der SelektionsintensiHit pro Jahr (Si) abh~'ngig yon der Zahl E der pro Jahr ausgewiihlten Eber (n = 6). Fig. 2. Development of selection intensity per annum (Si) in relation to the number E of boars selected annually (n = 6). Fig. 2. Evolution de l'effort de s~lection (Si) en fonction du nombre de verrats E selectionn$ par an (n = 6).

si t

50

N = 531

30 20 10 . . . . . .

124

810.413 17.4 6s 5s 4s 3s

~

6 2s

~)E

5 ls

Abb. 3. E n t w i c k l u n g der Selektionsintensit/it pro Jahr (Si) abh~/ngig v o n d e r Zahl E der pro Jahr ausgew~/hlten Eber ( n = 4). Fig. 3. D e v e l o p m e n t o f selection intensity per a n n u m (Si) in relation to the n u m b e r E o f boars selected annually (n = 4). Fig. 3. Evolution de l'effort de s~lection (Si) en fonction du n o m b r e de verrats E s~lectionn~ par an ( n = 4).

eine a b n o r m a l e Variation y o n N v zu einer b e d e u t e n d e n A b n a h m e der Selektionsintensit~it pro Jahr. E n d l i c h fShrt eine Verbesserung der Fruchtbarkeit z u einer Verbesserung der Selektionsintensit~it pro Jahr. (b) D i e durchschnittlichen H a l t u n g s k o s t e n der Eber K m ( A b b i l d u n g 4) h~ngen nicht y o n der Fruchtbarkeit der S a u e n ab u n d zeigen eine lineare Variation abh~ingig y o n E. Mit N g = 4, K m = ( 6 0 0 0 + 2 5 5 E ) / N

357

K~ v= 7y' N= 9 9 /

t~,

8.710.413 '' '

d4

/

16

~2t"

Abb. 4. Entwicklung der durchschnittlichen Haltungskosten der Eber abh~ingig yon der Zahl E der jedes Jahr ausgew~ihlten Eber. Fig. 4. Development of average costs of maintenance per boar in relation to the number E of boars selected each year. Fig. 4. Evolution du cofit m o y e n d'entretien des verrats en fonction du hombre de verrats E s~lectionnfi chaque annie,

Schliesslich ist die Zunahme yon K m abh~ngig yon E um so gr6sser je kleiner N ist. Um eine Linie yon geringer Tierzahl wirtschaftlich zu fiihren, ist es notwendig, die Zahl der jedes Jahr benutzten Eber zu reduzieren. Es ist jedoch wirtschaftlich undenkbar, ein Zi~chtprogramm innerhalb einer geschlossenen Zuchtlinie fiir einen Bestand N kleiner als 150 Wiirfe pro Jahr zu entwickeln. (c) J~ihrliche Zunahme der in den Abbildungen 5 u n d 6 dargestellten Inzuchtsteigerungsrate Af. ~f, 10°/o

0.5°/o

N=531

1~ ~ 8.7'15~h ~-~.4

2'6

~2YE

Abb. 5. Jiihrliche Inzuchtsteigerungsrate Af abh~ingig yon der Zahl E der jedes Jahr ausgew~ihlten Eber (Ns = 2). Fig. 5. Annual increase Af of the degree of inbreeding in relation to the number E of boars selected each year (Ns = 2). Fig. 5. A u g m e n t a t i o n annuelle du t a u x de c o n s a n g u i n i t 6 A f en f o n c t i o n du n o m b r e de verrats E s ~ l e c t i o n n ~ c h a q u e a n n i e (Ns = 2).

358 ~f, 10°/o

0.5°•o

N = 5 : ~ i

i

i

i

i

4 8.710.413 IZ4

26

i~

52.1 E

Abb. 6. J~hrliche Inzuchtsteigerungsrate ~ f abb.~ngig yon der Zahl E der jedes Jahr ausgew~hlten Eber ( N s = 3). Fig. 6. Annual increase ~ f of the degree of inbreeding in relation to the number E of boars selected each year ( N s = 3). Fig. 6. Augmentation annuelle du taux de consanguinit$ ~ f en fonction du nombre de verrats E s~lectionn~ chaque a n n i e ( N s = 3).

Es wird folgendes festgestellt: -- Eine ErhShung der jedes Jahr ausgewiihlten Eberzahl fiihrt zu einer bedeutenden Senkung der j~ihrlichen Inzuchtsteigerungsrate. Besonders wenn man weniger als 8 Eber pro Jahr ausw~ihlt, w i r d / ~ f grSsser als 1%. Af ist grSsser in den kleineren Best~inden. -- Eine Variation der durchschnittlichen Wurfzahl pro San iibt wenig Einfluss auf Af aus. Es wird aUgemein angenommen, dass eine j~hrliche Inzuchtsteigerungsrate yon 1% in einer geschlossenen Linie annehmbar ist. Jedoch wird dabei nicht mit dem Einfluss der Selektion gerechnet, so dass Af untersch~itzt wird. Deshalb wird in dieser Arbeit angenommen, dass Af niedriger als 0.75% sein muss. -

-

AUSARBEITUNG

EINES P R O G R A M M S

Tats~ichlich mi]ssen die Eber einer Linie in aufeinander folgenden Gruppen yon in einem Zeitintervall ~ z (in Tagen) geborenen Zeitgef'~ihrten gepriift werden. In jeder Kontrollgruppe muss eine konstante Zahl junger Eber ausgew~hlt werden, um einen partiellen Verlust der mSglichen Selektionsintensitiit pro Jahr zu vermeiden. Wenn man annimmt, dass ein einziger Eber pro Kontrollgruppe ausgew~ihlt wird, und dass die Zahl der pro Jahr benutzten Eber E ist, ergibt sich: E = 365/Az A b e t die Woche stellt den normalen R h y t h m u s der Arbeitsorganisation dar:

359

Az (T) 7 E 52.1

14 26.1

21 17.4

28 13

35 10.4

42 8.7

E muss so gew~ihlt werden, dass ein befriedigender Kompromiss mit den betrachteten Variablen erreicht wird. Si ist maximal fi~r E zwischen 4 und 26 Af ist kleiner als 0.75% fi]r E hSher als 10.4 K m ist kleiner als 50F fi]rE < 26.1 (N = 271) und fi~r E < 17.4 (N = 194) Mit N < 150 ist es unmSglich, durchschnittliche Haltungskosten der Eber von weniger als 50 F zu erreichen.

Praktisch kann angenommen werden, dass mit E = 17.4 und Az = 21 T, der gSnstigste Kompromiss f f r die Ausarbeitung des Programms bei jeder BestandgrSsse verwirklicht wird. 50

Sl'

sYf mo×~mum

~Si for E = 17.4 3C 71 9'9 1:38 lC~4

2171

3-~9

531 N

Abb. 7. M a x i m a l e Selektionsintensit~it p r o J a h r u n d Selektionsintensit~it p r o J a h r fiir E = 17.4. Fig. 7. M a x i m a l selection intensity per a n n u m a n d t h a t o b t a i n e d w h e n E = 17.4. Fig. 7. E f f o r t d e s4lection m a x i m u m et e f f o r t d e s~lection o b t e n u p o u r E = 17.4.

Abbildung 7 zeigt bei den verschiedenen Best~inden den Unterschied zwischen der theoretisch maximalen Selektionsintensit~it pro Jahr (Kurve I) und der erwarteten Selektionsintensit~it pro Jahr, wenn alle drei Wochen ein Eber selektiert wird. Die Unterschiede sind gering, abgesehen yon den Linien mit kleinerer Tierzahl. SCHLUSSFOLGERUNG

Allgemein stellen wir fest, dass die Vergrbsserung der Tierzahl in einer Linie eine ErhShung der Selektionsintensit~it pro Jahr und eine Vereinfachung der Haltung einer geschlossenen Herde ermSglicht. Praktisch b e d e u t e t das:

360

Wenn N < 100 . . . . . . . . . .

ist es schwierig, genetisch und wirtschaftlich gesehen, mit geschlossener Herde zu arbeiten. Wenn N bis 200 ansteigt . . steUen wir, genetisch und wirtschaftlich gesehen, eine deutliche Verbesserung fest. Zwischen 200 und 400 . . . . ist die Verbesserung wieder viel schw~icher. Uber 400 . . . . . . . . . . . . . . bringt die VergrSsserung der Tierzahl, genetisch und wirtschaftlich gesehen, sehr wenige Vorteile mit sich. Andererseits ermSglicht diese Arbeit, die Frage nach Herden mit weniger als 100 WSrfen/Jahr zu stellen, bei denen die Eberkosten pro Wurf zu hoch liegen. Ohne Beriicksichtigung der Inzuchtrate kann man: .°

(1) die Zahl der gleichzeitig benutzten Eber vermindern und ihre Nutzungsdauer verl~ingern. Dann ergibt sich in der Tat eine deutliche Senkung yon Km, aber eine niedrigere Signifikanz der Leistungspriifungen bei den Sauen. (2) Es ist auch mSglich, zus~itzlich Eber yon aussen und besonders durch die kfinstliche Besamung einzusetzen, was die Signifikanz der Leistungspriifungen der Sauen und Eber wieder richtigsteUt. Abbildung 8 zeigt, dass eine Herde mit weniger als 100 WiSrfen/Jahr einer geschlossenen Herde yon 200 Wiirfen/Jahr noch Konkurrenz machen kann, wenn fi]r die gekauften Spermadosen nicht fiber 50 F pro befruchtete Sau bezahlt zu werden braucht.

~f

Km

100

~

50

f

DurchschnittlicheHaltungs- 1°/° kostender Eberf~r E = 17.4

T

i

~

i

71 ~9 l~e 194

0"5a/°

i

271

3"~9

531

A b b . 8. D u r c h s c h n i t t l i c h e H a l t u n g s k o s t e n der Eber und Inzuchtsteigerungsrate bei E = 17.4. Fig. 8. Average c o s t s o f m a i n t e n a n c e o f t h e b o a r s and increase o f rate o f inbreeding w h e n E = 17.4. Fig. 8. CoOt m o y e n d'entretien des verrats et augmentation d u t a u x c o n s a n g u i n i t ~ p o u r E = 17.4.

361

LITERATUR Falconer, D.S., 1964. Introduction to quantitative genetics. Oliver and Boyd, Edinburgh and London. Naveau, J., 1972. La mesure de l'effort de s~lection darts un ~levage de porcs. Journ~es de la Recherche Porcine en France. Minist~re de l'Agriculture, Paris, pp. 69--72. Naveau, J., 1975. Facteurs influen~ant la s~lection des verrats dans une lign~e ferm4e faible consanguinitY. Journ~es de la Recherche Porcine en France. Minist~re de l'Agriculture, Paris, pp. 267--278. Naveau, J. und K~risit, R., 1974. Le programme de s~lection rationnelle de L'Institut Technique du Porc (I.T.P.). Referat in der 25.Jahrestagung der Europ~ischen Vereinigung fiir Tierzucht, Kopenhagen. In: I.T.P. Bulletin Technique No. 4, pp. 7--22. Ollivier, L., 1972. Note sur le taux optimum de renouvellement annuel des femelles dans la s~lection du porc. Journ~es de la Recherche Porcine en France. Minist~re de l'Agriculture, Paris, pp. 63--67. Rl~SUME Naveau, J., 1976. Optimisation de la s~lection dans une lign~e ferm4e ~ faible consanguinitY. Livest. Prod. Sci., 3 : 3 5 1 - - 3 6 1 (en allemand). La conception d'un programme de s~lection de porcs dans une lign~e ferm~e doit tenir compte du progr~s g~n~tique, de l'~volution de la consanguinit~ ainsi que de la gestion 4conomique des lign~es. Une ~tude de simulation dans le cas d'un ~levage ferm~ o~ tousles descendants m~les ou femelles sont contrbl~s individuellement (Performance Test) ~ permis de constater: Que la s~lection sur les truies permet un progr~s g~n~tique m a x i m u m si les truies ont entre 2 et 3 port~es en moyenne. Que le meilleur compromis entre l'augmentation annuelle de la consanguinit~ et le progr~s g~n~tique est obtenu en s~lectionnant 15 ~ 20 verrats chaque annie, c'est-~-dire environ 1 verrat toutes les trois semaines, et en ~liminant simultan~ment le verrat le plus ~g~. Enfin, l'~tude g~n~tique et ~conomique montre qu'il est peu r~alistede concevoir un programme de s~lection en lign(~eferrule lorsque l'effectifdu troupeau est inf~rieur 100 truies. -

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KURZFASSUNG Naveau, J., 1976. Optimierung der Zuchtung innerhalb einer geschlossenen Zuchtlinie mit schwacher Inzuchtrate. Livest. Prod. Sci., 3: 351--361. Die Konzeption eines Selektionsprogramms bei Schweinen in einer geschlossenen Linie muss dem genetischen Fortschritt, der Entwicklung des Inzuchtgrades sowie ~konomischen Gesichtspunkten Rechnung tragen. Es wurde eine Simulationsstudie fiir den Fall einer geschlossenen Zucht durchgefiihrt, in der alle m~innlichen oder weiblichen Nachkommen einer Einzelpriifung (Eigenleistungspriifung) unterzogen werden. Folgende Feststellungen wurden gemacht: Ein maximaler genetischer Fortschritt kann erzielt werden, wenn die Sauen im Durchschnitt zwei his drei Wiirfe gebracht haben. -- Der heste Kompromiss zwischen der j~ihrlichen Steigerung des Inzuchtgrades und dem genetischen Fortschritt wird dutch die j~ihrliche Selektion yon 15 his 20 Ebern erzielt, das heisst Selektion eines Ebers alle 3 Wochen, wohei gleichzeitig der ~ilteste Eber ausgemerzt wird. Schliesslich zeigt diese genetische und 5konomische Studie, dass es wenig realistisch erscheint, ein Selektionsprogramm fiir eine geschlossene Linie aufzustellen, wenn die HerdengrSsse unter 100 Sauen liegt. -

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