Strahlenchemie von Alkoholen-VI; epoxidbildung bei der uv-photolyse von sekundären und Tertiären alkoholen

Strahlenchemie von Alkoholen-VI; epoxidbildung bei der uv-photolyse von sekundären und Tertiären alkoholen

Tetrahedron Letters &.43, pp. 4515-4517, STRAHLENCHEMIE VON ALKOHOLEN-VI; 1968. EPOXIDBILDUNG Pergampn Press. BE1 DW Printed W-PHOTOLYSE T...

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Tetrahedron

Letters

&.43,

pp.

4515-4517,

STRAHLENCHEMIE VON ALKOHOLEN-VI;

1968.

EPOXIDBILDUNG

Pergampn Press.

BE1 DW

Printed

W-PHOTOLYSE

TERTIjiREN ALKOHOLEN

in Great

Britain.

VON SEKUND;iREN UND

(1)

C. von Sonntag und D. Siinger

Institut fiir Strahlenchemie, (Received in Germany 25 July 1968; Bei der Photolyse

Karlsruhe,

Kernforschungszentru

Germany

received in UK for publication 29 July 1968)

(A= 185 run) lir~n sekundaren und tertiliren Alkoholen in fliissiger Phase (25'C)

entstehen Epoxfde.

Isopropanol Bildet Propylenoxid Butenoxide Alkohole,

mit einer Quantenausbeute

(0 = 0.043) und tert-Butanol

Isobutenoxid

von 0 = 0.016,

(0 = 0.08).

sek-Butsnol bildet

Bei der Photolyse der primitren

z. B. xtbanol, n-Propsnol, n-Butanol und iso-Butanol, konnten Expoxide nicht nachge-

wiesen werden

(0 = 0.001).

Beim tert-Butanol molekularen

entsteht das Epoxid nicht iiber radikalische

FragmentierungsprozeB,

serstoff-Quantenausbeute

Vorllufer,

sondern iiber einen

wie durch folgende Befunde bewiesen werden konnte. Die Was-

des tert-Butsnols

betrligt 0.11. Wird tert-Butanol-OD

enthtilt der entstehende Wasserstoff iiber 95% HD. Bei der Wasserstoffabspaltung zwei Produkte: Isobutenoxid

(0 = 0.08)

Die Summe der Quantenausbeuten gebildeten Wasserstoff. (0.1 Mel/l), Benzophenon

und 1-tert-Butoxi-2-methyl-propanol-(2)

eingesetzt,

entstehen nur (0 = 0.027) (2).

dieser Produkte ist ebenso groB wie die Quantenausbeute

Beide Produkte lassen sich durch zugesetzte Radikalfanger (0.05

Mel/l), Sauerstoff

dere Produkte stark beeinfluSt werden

so

fiir den

(Isopropanol

(10~~ Mel/l)) nicht unterdriicken, wahrend an-

(2).

Die Tatsache, daB sekundare und tertilire Alkohole bei der Photolyse Epoxide bilden, primlire dagegen nicht, legt die Annahme nahe, daI3 die Alkohole in einer bevorzugten nung vorliegen,

aus der heraus sie reagieren.

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sterischen Anord-

Die sterisch giinstigste Konformation is-t in den prim&risenAlkoholen wahrscheinlirh in der die 0-H-Verbindungslinie

zwischen die beiden q-Wasserstoffe

die Stellung,

weist (3,k). Eine Epoxidbil-

dung ist aus dieser Anordnung heraus nicht zu erwarten. Bei den sekundlren und tertiiiren Alkoholen ist zumindest einer der a-Wasserstoffe der OH-Gruppe befindet die Epoxidbildung

durch eine Alkylgruppe

ersetzt und der Wasserstoff

si'ch in der Niihe der an das S-C-Atom gebundenen Wasserstoffatome,

wodurch

sterisch miiglich xird.

H H

Y

H

Isopropanol

n-Propanol

Die Abbildung macht dies fiir n-Propanol und Isopropanol in einer abgewandelten Newman-Projektion deutlich. Der innere Kreis stellt den Sauerstoff dar, der &uBere Kreis das an ihn gebundene C-Atom mit seinen drei Ligsnden.

Beim Isopropanol serstoffbfldung

trPgt die Fragmentierung in Epoxid und Wasserstoff (@ = 0.016) (0 = 0.75)

nur

Gessmtwas-

2% bei. Der iibrige Wasserstoff wird iiber sndere Reaktionen, wie

s. B. die molekulare Fragtnentierung in Wasserstoff eine solche Konkurrenzreaktion

zur

und Ketone, gebildet. Beim tert-Butanol

nicht miiglich und die Fragmentierung

liefert 73% des (allerdings in geringerem Ma&)

ist

in Epoxid und Wasserstoff

gebildeten Wasserstoffs

(8 = 0.11).

Experfmentelles Die durch einen Einfrfer-Abpump-Auftau-Zyklus

entgasten oder mit Reinstickstoff

sauerstoffrei

gemachten Proben wurden in 1 cm Suprasil-Quars-Kiivetten tit einem Hg-Niederdruckbrenner

bestrahlt.

Der Kiivetteninhalt wurde mit einem Teflon-iiberzogenen Magnetriihrer geriihrt. Der Quantenstrom der Hg-Linie A= 185 mn wurde mit dem xthsnol-Aktinometer

(5)

bestimmt,

fiir das eine Quantenaus-

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beute van 0.4 angenommenwurde (6). Der Lichtstrombetrug 3.1 x lo1' Quanten x crnw2xmin -1. Das van dem Brenner ebenfallsedttierte Licht der Hg-Linie X= 254 nm konnte vernachllssigtwerden, da die Quantenausbeuteder Produktbildungbei dieser Wellenllnge&uBerst klein ist. Die Bestimmung der Produkte geschah gaschromatographisch. Die Trennung der Butenoxidein 1,2-Butenoxid und 2,3-Butenoxidgelang nicht. Die Genauigkeitder Messungenbetrlgt + 10%.

Literatur (1) 5. Mitteilung:C. Ton Sonntag und W. Briining, Int. 3. radiat. Phys. Chem. (im Druck) (2) Eine audihrliche Darstellungder W-Photolyse van tert. Butanol ist in Vorbereitung. (3) F. Dalton, G.D. Meakins, J.H. Robinson und W. Zaharia, J. Chem. Sot. (1962),1566 (4) L. Joris, R. Scheyer und E. Osawa, Tetrahedron,z, 4759 (1968) (5) L. Farkas und Y. Hirshberg,J. Amer. *hem. Soc.,z,2450

(1937)

A. Bernas, M. Bodsx und D. Sagghattchfan,5. Chim. Phys. 62, 1418 (1965) (6) N. Getoff, Mh. Chem. 2,

136 (1968)