ARTICLE IN PRESS
www.elsevier.de/zefq Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) 102 (2008) 329–343
Methodik
Systematische Gewinnung von Informationen zu ethischen Aspekten in HTA-Berichten zu medizinischen Technologien bzw. Interventionen Sigrid Droste Institut fu¨r Qualita¨t und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Ko¨ln
Zusammenfassung Hintergrund: Ziel eines Health Technology Assessment ist die vollsta¨ndige und umfassende Beurteilung einer medizinischen Technologie bzw. Intervention. Dies schließt die Beru¨cksichtigung ethischer Aspekte ein, die mit der Nutzung einer medizinischen Technologie oder mit dem Prozess der Technologiebewertung verbunden sind. Ethik – als Philosophie der Moral – umfasst dabei Fragen der Autonomie, des Wohlergehens, der Schadensvermeidung bzw. -minimierung, der Verha¨ltnisma¨ßigkeit und der Gerechtigkeit. Ziele: Darstellung der Arbeitschritte zur Gewinnung von Informationen zu ethischen Aspekten, Auflistung und Beschreibung der unterschiedlichen verfu¨gbaren Informationsquellen sowie der an die jeweilige Informationsquelle angepassten Suchbegriffe und -strategien. Vorgehensweise: Die Informationsgewinnung, welche analog den Arbeitsschritten zur Informationsgewinnung fu¨r die Bewertung des medizi-
nischen Nutzens einer Medizintechnologie erfolgt, bedient sich neben den bekannten internationalen und nationalen Informationsquellen wie HTA-, biomedizinischer (wie z. B. MEDLINE), sozialwissenschaftlicher sowie psychologischer Literaturdatenbanken auch bestehender Ethik-Datenbanken. Die Datenbanken erlauben Suchabfragen, welche eine Kombination aus Thesaurus- und Freitextbegriffen darstellen oder solche, die ausschließlich aus Freitextbegriffen bestehen. Eine erga¨nzende Handsuche in Ethik-Fachzeitschriften, den Internetseiten der HTA-Institutionen und wissenschaftlichen Institutionen/Organisationen mit Arbeitsschwerpunkt Ethik sowie ggf. auch Anfragen bei Ethikexperten vervollsta¨ndigen das Suchergebnis. Fazit: Die Gewinnung von Informationen zu ethischen Aspekten medizinischer Technologien erfolgt zwar nach dem gleichen Arbeitsablauf wie die Bewertung des medizinischen Nutzens, bedarf jedoch eigener Suchstrategien und weiterer fachspezifischer Informationsquellen.
Schlu¨sselwo¨rter: Ethik, Health Technology Assessment, Information Retrieval, Literaturrecherche, Literaturdatenbanken, U¨bersichtsarbeit
Systematic Search for Information on Ethical Issues in HTA Reports on Medical Technologies or Interventions Summary Background: The aim of a health technology assessment (HTA) is the complete and comprehensive evaluation of a medical technology or in-
tervention. This includes the consideration of ethical aspects associated with the use of a medical technology or with the technology evaluation
Korrespondenzadresse: Sigrid Droste, Institut fu¨r Qualita¨t und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Institute for Quality and Efficiency in Health Care Ressort,
Nichtmedikamento¨se Verfahren, Dillenburgerstraße 27, D-51105 Ko¨ln. Tel.: 0221 35685-255; fax: 0221 35685-855. E-Mail:
[email protected] Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) doi:10.1016/j.zefq.2008.03.001
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ARTICLE IN PRESS process. In this context, ethics, as a moral philosophy, embraces issues of autonomy, beneficence, non-maleficence, and justice. Objectives: Presentation of the working steps to retrieve information on ethical aspects; documentation and description of the various information sources available, as well as of the search terms and strategies tailored to the respective information sources. Procedures: In addition to well-known national and international information sources such as bibliographic databases for HTA, biomedical sciences (e.g., MEDLINE), social sciences, and psychology, ethics databases are also used in the retrieval of information, which is performed analogously to the working steps applied in the retrieval of information for the
evaluation of a health technology’s clinical benefit. The databases allow search queries that present a combination of thesaurus and free-text terms or those that exclusively consist of free-text terms. The search results are completed by supplementary handsearching of ethics journals, websites of HTA institutions and institutions/organisations with key activities involving ethics and, if necessary, requests to ethics experts. Conclusion: Although the search for information on ethical issues of medical technologies is performed according to the same procedures as those that are followed in clinical benefit assessments, specific search strategies and additional specialist information sources are needed.
Key words (MeSH): ethics, technology assessment, biomedical, information storage and retrieval, databases, bibliographic, review [publication type]
‘‘Als ich des Suchens mu¨de war, erlernte ich das Finden’’ (Friedrich Nietzsche).
1. Hintergrund Ziel eines Health Technology Assessment (HTA) bzw. der Erstellung eines HTA-Berichts ist es, eine medizinische Technologie bzw. Intervention vollsta¨ndig und umfassend zu beurteilen. Dies geschieht als multidisziplina¨rer ’’ Prozess, welcher Informationen zu medizinischen, sozialen, o¨konomischen und ethischen Aspekten, die mit der Nutzung einer medizinischen Technologie verbunden sind, in systematischer, transparenter, unbeeinflusster Weise zusammenfasst (EUnetHTA, s. unter http://www.eunethta.net/HTA/). Ethik (griech. ethos) als Theorie vom richtigen Handeln oder’’ Philosophie der Moral [2,7] reflektiert’’ und u¨berpru¨ft die Richtigkeit menschlichen Handelns, das von den gesellschaftlichen Wertvorstellungen und Normen, die in einer bestimmten Kultur soziale Geltung erlangt haben, gepra¨gt wird [6]. Ethische Aspekte spielen bei vielen medizinischen Technologien eine wichtige Rolle – sei es z. B. in der Onkologie, in der Gen- oder in der Transplantationsmedizin, in der Pra¨nataldiagnostik oder ’’
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Schritt 1: Umwandlung der Fragestellung in eine recherchierbare Fragestellung
bei Screeningtests. Fragen der Autonomie, des Wohlergehens, der Schadensvermeidung bzw. -minimierung, der Verha¨ltnisma¨ßigkeit oder der Gerechtigkeit sind auf individueller wie auf gesellschaftlicher Ebene zu beru¨cksichtigen. Aber auch bei solchen Technologien bzw. Interventionen (im folgenden nur Technologien genannt), bei denen ethische Aspekte oder Wertvorstellungen nicht so offensichtlich sind wie bei den vorgenannten Beispielen sind mo¨glicherweise ethische Aspekte von Belang – beispielsweise hinsichtlich deren Schaden-Nutzen-Bewertung, der Patientenautonomie und der informierten Entscheidungsfindung. Nicht zuletzt erfolgen wa¨hrend des gesamten Prozesses der Bewertung einer Technologie (von der Themenpriorisierung bis hin zur Formulierung eines Fazits) Entscheidungen, die von Werten mitbestimmt sind. Dies gilt insbesondere auch fu¨r die Bewertung der o¨konomischen Effizienz einer Technologie. In der Literatur wird eine Vielzahl unterschiedlicher Definitionen ethischer Aspekte und Methoden zur Beru¨cksichtigung dieser im HTA beschrieben [4,9–11,13–17,19,20,22]. Dies ist fu¨r den Prozess der Informationsgewinnung jedoch nicht maßgeblich, da die
Schritt 2: Konzepterstellung
Schritt 3: Auswahl relevanter Datenbanken
Beru¨cksichtigung ethischer Aspekte in der Bewertung keinen entscheidenden Einfluss auf die Methodik der Informationsgewinnung hat. Da u¨ber den Prozess der Informationsgewinnung zur medizinischen Effektivita¨t und o¨konomischen Effizienz einer Technologie eher zufa¨llig und nicht systematisch Informationen zu ethischen Aspekten identifiziert werden – und ha¨ufig auch u¨berhaupt keine – ist ein eigensta¨ndiger Prozess der Informationsgewinnung erforderlich. Ein systematisches Vorgehen bei der Identifizierung von Informationen zu ethischen Aspekten wird im Folgenden dargelegt.
2. Ablauf der systematischen Informationsgewinnung Der Prozess der Informationsgewinnung zu ethischen Aspekten aus Literaturdatenbanken [3,5,6,8,12] erfolgt systematisch – analog der Vorgehensweise des Information Retrieval zur Nutzenbewertung einer medizinischen Technologie [18,21]. Er gliedert sich in folgende Schritte (Abb. 1): Dabei wird das Recherchekonzept fu¨r Informationen zur Bewertung des medizinischen Nutzens erweitert um die
Schritt 4: Entwicklung der Suchstrategien
Schritt 5: Durchführung der Recherchen
Abb. 1. Arbeitsschritte eines systematischen Informationsgewinnungsprozesses.
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Komponente ethische Aspekte/Wertvorstellungen ’’ durch Kombination mit dem logischen AND (zur Formulie’’ rung einer Suchstrategie zur Informationsgewinnung fu¨r HTA-Berichte siehe [5]). Wie in Abbildung 2 dargestellt, ergeben sich die Publikationen, die sich mit der medizinischen Technologie X und deren ethischen Aspekten befassen, durch eine AND-Verknu¨pfung der Komponenten Problem A und Intervention X und’’ Ethik . Je nach ’’untersuchtem Thema’’ ko¨nnen auch die Schnittmengen Problem A und ’’ Ethik oder Intervention X und ’’Ethik von Interesse ’’ sein. Die verwen’’deten Methoden der Erstellung einer Suchstrategie entsprechen denen der u¨blichen Durchfu¨hrung einer Suchstrategie. ’’
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3. Quellen der Informationsgewinnung Wie bei der Informationsgewinnung fu¨r die Bestimmung von Effektivita¨t und Effizienz einer medizinischen Technologie bedient man sich zur Identifizierung der vorliegenden Studien und bestehenden Diskussionen zu ethischen Aspekten der Informationsquellen: – – – –
Literaturdatenbanken, Zeitschriften, Ethik-Institutionen und Experten.
3.1.1. HTA-Datenbanken Fu¨r die Identifizierung von Publikationen zu ethischen Aspekten und Wertvorstellungen einer medizinischen Technologie ko¨nnen – je nach Thema – HTA-Datenbanken hilfreich sein. Zu nennen sind hier die NHS CRD-Datenbanken DARE (Database of Abstracts of Reviews of Effects), NHSEED (NHS Economic Evaluation Database), HTA-Database, sowie die Cochrane Datenbanken The Cochrane Database of Systematic Reviews und die Cochrane Database of Methodology Reviews (Die NHS CRD-Datenbanken DARE, NEED und HTA (HTA-Datenbank des INAHTA) sind in der Cochrane Library enthalten.). Die Dokumente der Cochrane Library sind mit dem MeSHThesaurus verschlagwortet und ko¨nnen deshalb in gleicher Weise recherchiert werden wie Dokumente der MEDLINEDatenbank (siehe unten). 3.1.2. Biomedizinische Datenbanken MEDLINE. Die von der amerikanischen National Library of Medicine (NLM) bereitgestellte Datenbank MEDLINE ist nicht nur fu¨r medizinische Fragestellungen, sondern auch zur Gewinnung von Informationen zu ethischen Aspekten einer medizinischen Technologie eine der wichtigsten Datenbanken. Dies gilt umso mehr, seitdem die ebenfalls von der NLM herausgegebene Datenbank BIOETHICSLINE aufgelo¨st wurde und die Zeitschriftenbesta¨nde dieser Datenbank in MEDLINE aufgegangen sind. MEDLINE stellt in seinem Thesaurus verschiedene Begriffe, die ethische Aspekte bezeichnen, zur Verfu¨gung. In Tabelle 1 sind diese Begriffe mit ihren Definitionen dargestellt. Da die Inde-
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Abb. 2. Recherchekonzept fu¨r eine Suchstrategie mit Beru¨cksichtigung der Komponente ethische Aspekte . ’’
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In einer Vielzahl von Datenbanken aus den Bereichen HTA, Biomedizin, Sozialwissenschaften, Psychologie bzw. aus solchen mit explizitem bioethischem Schwerpunkt sind Informationen zu ethischen Aspekten einer medizinischen Technologie identifizierbar. Eine wichtige Rolle bei den biomedizinischen Datenbanken spielen hierbei insbesondere MEDLINE, EMBASE und der Science Citation Index (SciSearch).
xierung der Dokumente in MEDLINE mit nicht-medizinischen Schlagwo¨rtern unvollsta¨ndiger ist als mit medizinischen Schlagwo¨rtern, sollte immer eine Erga¨nzung der Recherche mit Suchwo¨rtern im Freitextmodus erfolgen. Freitextsuchwo¨rter sind insbesondere ‘‘ethic*’’,’’moral*’’, ‘‘justice’’, ‘‘fairness’’, ‘‘equity’’, ‘‘access’’ und ‘‘quality of life’’. Die Trunkierung mit *’’ ( ¼ $’’ bei OVID-Recherchen) fu¨’’hrt zum ’’Einschluss aller in den Dokumenten verwendeten Endungen dieser Wo¨rter. Fu¨r das Beispiel Ethische Aspekte der Behandlung mit ’’Stents ergibt sich entsprechend die in Tabelle 2 dargestellte Beispielrecherche (Die Schlagwortabfrage wurden um einige Freitextformulierungen erga¨nzt). Alternativ dazu bietet MEDLINE ein Subset ‘‘bioethics’’ (vgl. Tabelle 3) an, indem alle fu¨r bioethische Fragestellungen relevanten Begriffe zu einem mit einem einzigen Befehl abfragbaren Baustein zusammengefu¨gt werden. Es mu¨ssen also nicht alle Synonyme zum Baustein Ethik/Wertvorstellungen aus ’’ dem Thesaurus herausgesucht werden. Durch Aufrufen des Subsets besteht die Mo¨glichkeit, den Baustein der medizinischen Technologie mit dem EthikBaustein durch eine AND-Anweisung zu verknu¨pfen. Fu¨r das vorgenannte Beispiel Be’’ handlung mit Stents lautet die Suchabfrage wie in Tabelle 4 dargestellt. Beim vorliegenden Beispiel werden mit dem Subset ‘‘Bioethics’’ 44 Dokumente identifiziert – darunter 18, die nicht durch die in Tabelle 2 wiedergegebene Suchstrategie identifiziert wurden. Das vom Kennedy Institute of Ethics der Georgetown University formulierte Subset kann also nicht nur alternativ sondern auch erga¨nzend eingesetzt werden. Die Anwendung des Subsets ist jedoch nicht bei allen Datenbankanbietern mo¨glich. Beim Zugriff auf PubMed oder OVID-Medline ist dieses Subset aber wa¨hlbar. Bei anderen Datenbankanbietern ist die Verwendung von selbst geschriebenen und gespeicherten Abfrageformulierungen mo¨glich, beispielsweise beim Deutschen Institut fu¨r Medizinische Information und ’’
3.1. Literaturdatenbanken
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Tabelle 1. MeSH-Terms und ihre Definition zur Recherche-Komponente Ethik/Wertvorstellungen . ’’ MeSH-Terms zu Ethik/Wertvorstellungen’’ Definition des MeSH-Terms (PubMed-Originaltext) ’’ The philosophy or code pertaining to what is ideal in human character and Ethics (Eltern sind ‘‘Morals’’, ‘‘Humanities’’, ‘‘Philosophy’’ und conduct. Also, the field of study dealing with the principles of morality. ‘‘Health Care Quality, Access, and Evaluation’’) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –
Narrower terms (Kinder): Bioethical Issues Bioethics (Kind: Ethical, Clinical) Complicity Conflict of Interest Double Effect Ethical Analysis (Kinder: Casuistry, Retrospective Moral Judgment, Wedge Argument) Ethical Relativism Ethical Review (Kind: Ethics Consultation) Ethical Theory Ethicists Ethics, Business Ethics Committees (Kinder: Ethics Committees, Clinical, Ethics Committees, Research) Ethics, Institutional Ethics, Professional (Kinder: Codes of Ethics, Ethics, Clinical Ethics, Dental, Ethics, Medical Ethics, Nursing, Ethics, Pharmacy) Ethics, Research (Kind: Helsinki Declaration) Humanism (Kind: Feminism) Morals (Kinder: Conscience, Moral Development, Social Responsibility, Virtues) Personhood Principle-Based Ethics (Kinder: Beneficence, Personal Autonomy, Social Justice) Professional Misconduct (Kind: Scientific Misconduct)
ethics (Subheading)
Used with techniques and activities for discussion and analysis with respect to human and social values.
Morals (Eltern sind ‘‘Psychology, Social’’ und ‘‘Ethics’’)
Standards of conduct that distinguish right from wrong.
– – – – – –
Narrower terms (Kinder): Conscience Ethics Moral Development Social Responsability (Kind: Moral Obligations) Virtues
Social Justice (Eltern sind ‘‘Principle-Based Ethics’’ und ‘‘Human Rights’’)
An interactive process whereby members of a community are concerned for the equality and rights of all.
Health Services Accessibility (Eltern sind ‘‘Delivery of Health Care’’)
The degree to which individuals are inhibited or facilitated in their ability to gain entry to and to receive care and services from the health care system. Factors influencing this ability include geographic, architectural, transportational, and financial considerations, among others.
Healthcare Disparities (Eltern sind ‘‘Delivery of Health Care’’)
Differences in access to or availability of facilities and services.
Freedom (Eltern sind ‘‘Human Rights’’)
The rights of individuals to act and make decisions without external constraints.
– Narrower terms (Kinder): – Personal Autonomy
Altruism (Eltern sind ‘‘Social Behavior’’)
Consideration and concern for other people, as opposed to self-love or egoism, which can be a motivating influence ( ¼ Beneficence).
Informed Consent (Eltern sind ‘‘Jurisprudence’’ und ‘‘Patient Rights’’)
Voluntary authorization, given to the physician by the patient, with full comprehension of the risks involved, for diagnostic or investigative procedures and medical and surgical treatment.
– Narrower terms (Kinder): – Consent Forms – Third-Party Consent (Kind: Parental Consent)
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ARTICLE IN PRESS Tabelle 1. (continued ) MeSH-Terms zu Ethik/Wertvorstellungen’’ ’’ Counseling (Eltern sind ‘‘Psychology, Applied’’, ‘‘Mental Health Services’’ und ‘‘Community Health Services’’)
Definition des MeSH-Terms (PubMed-Originaltext)
Value of Life (Eltern sind ‘‘Life’’)
The intrinsic moral worth ascribed to a living being.
Social Values (Eltern sind ‘‘Psychology, Social’’)
Abstract standards or empirical variables in social life which are believed to be important and/or desirable.
Quality of Life (Eltern sind ‘‘Life’’ und ‘‘Social Sciences’’)
A generic concept reflecting concern with the modification and enhancement of life attributes, e.g., physical, political, moral and social environment.
The giving of advice and assistance to individuals with educational or personal problems.
Tabelle 2. Beispielrecherche Ethische Aspekte der Behandlung mit Stents’’ (Ergebnisse fu¨r MEDLINE (PubMed)). ’’ Suchschritt Hits Suchformulierung #1 #2 #3 #4 #5 #6 #7 #8 #9 #10 #11 #12 #13 #14 #15 #16
28362 19059 30516 121560 30680 6983 55902 56048 11208 3131 27859 24225 27431 4869 14121 114306
#17 #18
24659 5025
#19 #20
281827 178
‘‘Stents’’ [Mesh] Stents [ti] OR stent [ti] OR stenting [ti] #1 OR #2 ‘‘Ethics’’[Mesh] OR ‘‘ethics’’ [Subheading] ‘‘Morals’’[Mesh] ‘‘Social Justice’’[Mesh] ‘‘Health Services Accessibility’’[Mesh] ‘‘Healthcare Disparities’’[Mesh] ‘‘Freedom’’[Mesh] ‘‘Altruism’’[Mesh] ‘‘Informed Consent’’[Mesh] ‘‘Counseling’’[Mesh] ‘‘Quality of Life’’[Majr] ‘‘Value of Life’’[Mesh] ‘‘Social Values’’[Mesh] ethic* OR moral [ti] OR morals [ti] OR justice [ti] OR fairness [ti] OR equity [ti] OR (access [ti] AND health care [ti]) autonomy or beneficenc* burden/benefit ratio OR burden benefit ratio OR fact value distinction* OR patient preference* OR value based [ti] OR value judgment* OR norms [ti] OR normative effectiveness #4 or #5 or #6 or #7 or #8 or #9 or #10 or #11 or #12 or #13 or #14 or #15 or #16 or #17 or #18 #3 and #18
Tabelle 3. MEDLINE-Subset ‘‘Bioethics’’. Jsubsete OR ethical [ti] OR ethically [ti] OR ethico OR ethics [mh] OR ethics [ti] OR ethics [sh] OR ethicist OR ethicists OR bioethic OR bioethical OR bioethicist OR bioethicists OR bioethics OR abortion, criminal [majr] OR abortion, eugenic [majr] OR ((abortion, induced [majr:noexp] OR abortion, legal [majr]) NOT animals [mh:noexp] AND (attitude [mh] OR public opinion OR coercion OR decision making [mh] OR prenatal diagnosis [majr] OR pregnancy trimester, third [mh] OR women’s health services OR women’s rights [mh])) OR (abortion, legal [majr] AND trends) OR (abortion, therapeutic [majr] AND (attitude [mh] OR public opinion OR coercion OR decision making [mh] OR women’s rights [mh])) OR advance care planning [majr] OR advance directive adherence OR advance directives OR animal care committees OR animal rights OR animal experimentation [majr:noexp] OR (laboratory animals AND (animal welfare/lj [majr:noexp] OR (animal welfare [majr:noexp] AND (experimentation [ti] OR research [ti] OR animals, genetically modified [majr])))) OR (animal experimentation [mh] AND animal welfare [mh:noexp]) OR vivisection [majr] OR anonymous testing [mh] OR beginning of human life [mh] OR ((biomedical enhancement [mh:noexp] OR clinical trials/lj [majr] OR embryo disposition [mh] OR (embryo research [mh] AND (economics OR cryopreservation OR fertilization in vitro OR social control, formal)) OR embryo research [majr] OR euthanasia, active [mh:noexp] OR fetal research [mh] OR genetic enhancement [majr] OR withholding treatment [majr] OR posthumous conception) AND humans [mh]) OR (euthanasia [ti] AND humans) OR (euthanasia [mh:noexp] AND (humans [mh] OR history [sh] OR political systems)) OR euthanasia, active, voluntary OR euthanasia, passive OR civil rights [majr] OR (capital punishment [majr] AND (attitude of health personnel [mh] OR physicians [majr] OR pharmacists [majr] OR professional role [majr])) OR (commitment of mentally ill [majr] AND (attitude OR public opinion OR coercion OR jurisprudence [mh:noexp] OR lj [sh])) OR commodification [mh] OR commodification [ti] OR confidentiality [mh] OR confidentiality [ti] OR dehumanization [mh] OR directed tissue donation OR (disabled persons [mh:noexp] AND disease transmission, horizontal) OR disclosure [majr:noexp] OR (drug industry [majr:noexp] AND (health personnel [majr:noexp] OR faculty, medical OR faculty, nursing OR medical staff [mh] OR nursing staff [mh] OR nurses [mh:noexp] OR nurse administrators [mh] OR physicians [mh] OR physician’s role OR health occupations [mh:noexp])) OR duty to recontact OR eugenics OR fraud [majr] OR freedom [majr] OR (gene therapy [majr] AND government agencies) OR genetic privacy OR (genetic screening [majr] AND (attitude [majr] OR public opinion [majr] OR mandatory reporting)) OR Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen 102 (2008) 329–343 www.elsevier.de/zefq
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ARTICLE IN PRESS Tabelle 3. (continued ) (gift giving AND (industry [majr] OR interprofessional relations [majr] OR professional-patient relations [majr])) OR health care rationing [majr] OR holocaust [mh] OR human experimentation [mh] OR human experimentation [ti] OR (human experimentation AND (attitude OR public opinion OR standards [sh])) OR human rights [majr:noexp] OR (human rights abuses AND (biological warfare OR biomedical research OR health facilities [majr] OR prisoners [majr] OR professional role OR public health [mh:noexp] OR terrorism [mh])) OR informed consent [majr] OR informed consent [ti] OR ((informed consent [mh] OR consent[ti]) AND (AIDS serodiagnosis [majr] OR research [majr] OR clinical trials [majr])) OR consent forms [ti] OR parental consent [mh] OR (insurance, psychiatric [majr] AND parity [ti] AND (accessibility OR jurisprudence)) OR involuntary sterilization OR legal guardians [majr] OR (life support care [majr] AND (brain death OR decision making OR patient participation [mh] OR pregnancy [mh] OR pregnant women OR palliative care [mh] OR social values [mh] OR terminal care [majr] OR terminally ill [majr])) OR mandatory programs [majr:noexp] OR (mandatory reporting [majr] AND (AIDS serodiagnosis OR HIV infections OR communicable diseases OR (domestic violence [majr:noexp] AND professional role [majr]) OR medical errors [majr:noexp])) OR mandatory testing [majr] OR medical futility OR (mental competency [majr] AND (patient OR patient rights [mh:noexp] OR informed consent OR treatment refusal)) OR (national socialism AND victims) OR (national socialism [majr] AND (medical faculty OR medical specialties OR disabled persons OR nurses OR physicians OR professional role [majr])) OR oocyte donation/px [majr] OR parental consent [ti] OR parental notification OR paternalism OR patient self determination act OR patient rights [mh:noexp] OR ((patient [ti] OR patients [ti]) AND rights [ti]) OR personhood [ti] OR (prejudice AND (diagnosis OR therapy) AND (age factors [majr] OR disabled persons [majr] OR ethnic groups [majr] OR minority groups [majr] OR sex factors [majr])) OR (prejudice [majr] AND (diagnosis OR therapy) AND (age factors [mh] OR disabled persons [mh] OR ethnic groups [mh] OR minority groups [mh] OR sex factors [mh])) OR (prejudice [majr] AND research [majr] AND (ethnic groups [mh] OR minority groups [mh])) OR ((prejudice OR insurance selection bias) AND (aids serodiagnosis [majr] OR communicable diseases OR genetic screening [majr] OR hiv seropositivity [majr])) OR (( prejudice [majr] OR insurance selection bias) AND (aids [majr] OR disabled persons [majr:noexp] OR hiv infections [majr:noexp] OR mass screening [majr:noexp] OR mentally disabled persons)) OR (patents [majr] AND (animals, genetically modified OR biomedical research [majr] OR biomedical technology [majr] OR human body OR human genome project OR organisms, genetically modified [mh:noexp])) OR presumed consent OR (proxy [mh] AND decision making) OR (quarantine [majr] NOT veterinary NOT animals [mh:noexp]) OR refusal to treat OR assisted suicide OR resuscitation orders OR right to die OR treatment refusal [majr] OR reproductive rights OR refusal to participate [majr] OR social values [majr] OR truth disclosure [majr] OR value of life [mh] OR whistleblowing OR wrongful life [majr] OR (sterilization, reproductive [mh:noexp] AND (mental retardation OR disabled persons)) OR surrogate mothers [mh] OR tissue and organ procurement /ec[majr] OR ((tissue and organ procurement [majr] OR tissue donors [majr:noexp] OR living donors [majr]) AND (attitude [majr] OR commerce [majr:noexp] OR decision making [majr:noexp] OR gift giving OR informed consent [mh] OR consent [ti] OR motivation [majr:noexp] OR public opinion)) OR (blood donors [majr] AND (altruism [mh] OR commerce [majr:noexp] OR decision making [majr:noexp] OR gift giving OR motivation [majr:noexp] OR public opinion)) OR ((torture [mh] OR (war [majr] AND (politics OR war crimes))) AND (health personnel [mh] OR physician’s role OR nurse’s role OR health occupations [majr:noexp])) OR (terrorism [majr] AND (research [majr] OR civil rights [mh:noexp] OR coercion OR freedom [mh] OR mandatory programs [mh:noexp] OR voluntary programs [majr])) OR united states office of research integrity OR ((buddhism OR christianity OR confucianism OR hinduism OR islam OR judaism OR religion [mh:noexp] OR religion and medicine [mh] OR theology [mh] OR altruism [mh] OR philosophy [mh:noexp] OR philosophy, dental [mh:noexp] OR philosophy, medical [mh:noexp] OR philosophy, nursing [mh:noexp] OR government regulation OR jurisprudence [mh:noexp] OR legislation [mh] OR health policy [mh:noexp] OR organizational policy [mh] OR policy making [mh] OR public policy [mh:noexp] OR politics [mh:noexp] OR guidelines [mh:noexp] OR guideline [pt] OR legal cases [pt] OR legislation [pt] OR lj [sh]) AND humans AND (abortion, induced [majr:noexp] OR abortion, legal [majr] OR abortion, therapeutic [majr] OR cloning, organism OR embryo research [mh] OR human genome project [mh] OR preimplantation diagnosis [mh] OR reproductive techniques [majr:noexp] OR reproductive techniques, assisted [majr] OR sex determination analysis OR sex preselection [mh])) OR ((buddhism OR christianity OR confucianism OR hinduism OR islam OR judaism OR religion [mh:noexp] OR religion and medicine [mh] OR theology [mh] OR altruism [mh] OR philosophy [mh:noexp] OR philosophy, dental [mh:noexp] OR philosophy, medical [mh:noexp] OR philosophy, nursing [mh:noexp] OR government regulation OR jurisprudence [mh:noexp] OR legislation [mh] OR health policy [mh:noexp] OR organizational policy [mh] OR policy making [mh] OR public policy [mh:noexp] OR politics [mh:noexp] OR guidelines [mh] OR guideline [pt] OR legal cases [pt] OR legislation [pt] OR lj [sh]) AND humans AND (brain death [majr] OR embryo transfer [majr] OR gene therapy [majr] OR human experimentation)) OR ((buddhism OR christianity OR confucianism OR hinduism OR islam OR judaism OR religion [mh:noexp] OR religion and medicine [mh] OR theology [mh] OR altruism [mh] OR philosophy [mh:noexp] OR philosophy, dental [mh:noexp] OR philosophy, medical [mh:noexp] OR philosophy, nursing [mh:noexp] OR government regulation OR jurisprudence [mh:noexp] OR legislation [mh] OR health policy [mh:noexp] OR organizational policy [mh] OR policy making [mh] OR public policy [mh:noexp] OR politics [mh:noexp] OR guidelines [mh:noexp] OR legal cases [pt] OR legislation [pt] OR lj [sh]) AND humans AND (cesarean section [mh] OR clinical trials data monitoring committees OR contact tracing [mh] OR genetic counseling [majr] OR genetic screening [majr] OR genetic research [majr:noexp] OR genetics, medical [majr:noexp] OR intensive care units, neonatal [mh] OR life support care [majr] OR tissue donors [majr:noexp] OR living donors [majr] OR tissue and organ procurement [majr] OR (patents [majr] AND (base sequence [majr] OR cell line [majr] OR chimera [majr] OR (developing countries [mh] AND health services accessibility [mh]) OR DNA [majr] OR genes [majr] OR genome, human [majr] OR life [ti])) OR patient transfer [majr] OR prenatal diagnosis [majr] OR professional-patient relations [majr] OR refusal to participate [mh] OR stem cells [majr] OR terminally ill [majr] OR transplantation [majr])) OR health care anal [ta] OR health matrix [ta] OR hec forum [ta] OR issues law med [ta] OR jonas healthc law ethics regul [ta] OR j law ethics dent [ta] OR j law med ethics [ta] OR nurs ethics [ta]
Tabelle 4. Ergebnisse des MEDLINE-Subset ‘‘Bioethics’’ fu¨r die Beispielrecherche ‘‘Stents’’. Suchschritt
Hits
Suchformulierung
#1 #2 #3 #4
28299 19012 30441 44
‘‘Stents’’[Mesh] stents [ti] OR stent [ti] OR stenting [ti] #1 OR #2 #3 AND bioethics [sb]
’’
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Dokumentation (DIMDI) als individuell gespeicherte Formulierung u¨ber eine von mehreren Personen zuga¨ngliche Bibliothek oder als ‘‘pre-processed ’’ search (pps)’’. Beim Datenbankanbieter OVID lassen sich selbst geschriebene und als ‘‘expert search’’ gespeicherte Abfrageformulierungen aufrufen sowie
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ARTICLE IN PRESS Tabelle 5. EMTREE-Begriffe zu ethischen Aspekten und Wertvorstellungen. EMTREE-Term
Synonyme
Ethics
Ethical Analysis; Ethical Aspects; Ethical Relativism; Ethical Review; Ethics Consultation; Principle-Based Ethics; Wedge Argument; Codes of Ethics
– Narrower terms: – Medical ethics
Double Effect; Ethics, Clinical; Ethics, Dental; Ethics, Medical; Ethics, Nursing; Ethics, Pharmacy; Ethics, Professional; Helsinki Declaration; Hippocratic Oath; Medical Morale; Medical Responsibility; Nursing Ethics
Morality
Immorality; Moral; Moral Development; Morale; Moral Obligations; Morals; Moral Treatment; Retrospective Moral Judgment; Virtues
Justice
juvenile justice
Health care access
keine angegeben
Health care delivery
After-Hours Care; Delivery of Health Care; Health Care Supply; Health Services Accessibility; Provider-Sponsored Organizations; Service Delivery
– – – – – – – – – – – –
Narrower terms: Aftercare Ambulatory care Community care Home care Hospital care Institutional care Long term care Nursing care Primary health care Self care Telehealth
Altruism
Keine angegeben
Beneficence
Keine angegeben
Informed consent
Consent Form; Consent Forms; Consent,Informed; Duty to Warn; Presumed Consent; Third-Party Consent
Counseling
client centered therapy; counselling; nondirective therapy; pastoral care
Personal Value
Keine angegeben
Social Attitude
Keine angegeben
Quality of life
Health Related Quality of Life; Hrql; Life Quality
Law
antitrust; antitrust law; antitrust laws; antitrust suit; Clinical Laboratory Improvement Amendment; Labor Legislation; legislation; legislation, dental; legislation, food; legislation, hospital; legislation law; legislation, nursing; legislation, pharmacy; legislation, veterinary; patient freedom of choice laws
Human rights
Rights, Human
– Narrower terms: – Patient right
Personal Autonomy
Keine angegeben
Social Justice
Keine angegeben
Human Dignity
Dignity Freedom of Choice; Freedom of Expression; Individual Freedom; Liberty; Personal Freedom; Professional Freedom; Social Freedom
ein weiteres Subset ‘‘Biomedical Journals’’ bei Suchabfragen in den Datenbanken Medline und CINAHL wa¨hlen. EMBASE. Die von der niederla¨ndischen Firma Elsevier bereitgestellte biomedizinische Datenbank EMBASE beru¨cksichtigt in gro¨ßerem Maße europa¨ische Zeitschriften als MEDLINE,
hat aber einen Schwerpunkt auf den Bereich Pharmazie. Sie bietet zu einer Vielzahl von medizinischen Technologien Dokumente, die ethische Aspekte beru¨cksichtigen. Ebenso wie im MeSH werden im EMTREE – dem EMBASEThesaurus – Begriffe zum Thema angeboten. Diese sind in Tabelle 5 dargestellt.
Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen 102 (2008) 329–343 www.elsevier.de/zefq
Einige der Begriffe, die EMBASE zum Thema anbietet, sind weniger themenspezifisch als die entsprechenden MeSH-Terms. Es sind mehr Synonyme hinterlegt, die im Hintergrund der Abfrage mit gesucht werden und die Trefferzahlen erho¨hen sowie die Pra¨zision des Ergebnisses reduzieren. Hier ist je nach Thema zu u¨berlegen, ob und/oder
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ARTICLE IN PRESS Tabelle 6. EMBASE-Suchstrategie fu¨r die Beispielrecherche ‘‘Stents’’ (Suchoberfla¨che OVID, Recherchezeitraum: 1996–2007). Suchschritt
Hits
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
18532 15937 25355 46884 5727 1821 16707 886 249 14628 6067 66 209 11171 2791 26426 110 187 204 201 28133 4996 7081
24 25
111430 188
Suchformulierung Stent/ (Stents or stent or stenting).m_titl. 1 OR 2 exp Ethics/ Morality/ Justice/ Health care access/ Altruism/ Beneficence/ Informed consent/ Counseling/ Personal Value/ Social Attitude/ *’’Quality of Life’’/ *’’Law’’/ exp Human Rights/ Personal Autonomy/ Social Justice/ Human Dignity/ Freedom/ (ethic$ or moral$ or justice).ti,ab. (autonomy or beneficenc$).ti,ab. (burden#benefit ratio or burden benefit ratio or fact value distinction$ or ‘‘facts and values’’ or patient preference$ or value based or value judgment$ or norms or normative effectiveness).ti,ab. 4 or 5 or 6 or 7 or 8 or 9 or 10 or 11 or 12 or 13 or 14 or 15 or 16 or 17 or 18 or 19 or 20 or 21 or 22 or 23 3 and 24
Tabelle 7. SciSearch-Suchstrategie fu¨r die Beispielrecherche ‘‘Stents’’ (Suchoberfla¨che ISI Web of Knowledge, Recherchezeitraum: 1945–2007, alle Dokumenttypen, alle Sprachen). Suchschritt
Hits
Suchformulierung
1 2 3 4
34210 24425 1713 5311
5 6 7 8 9
45189 42441 26649 42441 54
TS ¼ ethic* TI ¼ (ethic* or moral* or justice) TI ¼ (autonomy or beneficenc*) TI ¼ (burden-benefit ratio or burden benefit ratio or fact value distinction* or ‘‘fact* and value*’’ or patient preference* or value based or value judgment* or norms or normative effectiveness) #4 OR #3 OR #2 OR #1 TS ¼ stent* TI ¼ (stents OR stent OR stenting) #6 OR #7 #5 AND #8
wie diese eingesetzt werden sollen. Auf jeden Fall ist auch bei EMBASE eine Erga¨nzung der Thesaurusbegriffe durch Suchwo¨rter im Freitextmodus notwendig. Es ko¨nnen dieselben Suchwo¨rter eingesetzt werden wie bei MEDLINE. Die Beispielrecherche ‘‘Stents’’ sieht in EMBASE wie in Tabelle 6 wiedergegeben aus (auf den EMTREE-Term ‘‘health care delivery’’ wurde im Interesse einer angemessenen Pra¨zision des Ergebnisses verzichtet). Ein von Elsevier vordefiniertes Subset fu¨r die Identifizierung von Publikationen zu ethischen Aspekten existiert nicht.
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Die Datenbank LocatorPlus von der National Library of Medicine (NLM) entha¨lt Publikationen, die sich im Bestand der NLM befinden. Von Interesse sind im vorliegenden Fall insbesondere Monographien und sonstige Dokumente, welche keine Zeitschriftenaufsa¨tze sind. Eine Identifizierung von Dokumenten mit Relevanz fu¨r ethische Aspekte ermo¨glicht LocatorPlus (http://www.locatorplus.gov/) im ‘‘Advanced-Search-Modus’’ durch die erga¨nzende Anwendung des Suchtextes ‘‘ethics KIE’’ in ‘‘Keyword Anywhere’’ und der Option ‘‘any of these’’. Die zusa¨tzliche Verwendung von FreiLocatorPlus.
textsuchwo¨rtern ist mo¨glich. Die Abfrage lautet folgendermaßen: Search: stent* (Option AS: Title ‘‘any of these’’) AND Search: ethics KIE (Op- AS: Keyword tion ‘‘any of these’’) Anywhere Diese Suchabfrage resultiert in 0 Treffern. Da die Themenstellung von Monographien i. d. Regel globaler ist als bei Zeitschriftenaufsa¨tzen, muss gepru¨ft werden, ob die Suchformulierung zur Intervention bzw. Indikation erweitert werden sollte.
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ARTICLE IN PRESS Science Citation Index. Im Science Citation Index (ISI Web of Knowledge) existiert kein Thesaurus – SciSearch arbeitet mit so genannten ‘‘Topics’’. Deshalb kann hier neben diesen Topics nur im Freitextmodus recherchiert werden. Fu¨r die Durchfu¨hrung der Recherche ko¨nnen die gleichen Freitextsuchwo¨rter wie bei MEDLINE verwendet werden. ‘‘Ethics’’ ist als Topic verfu¨gbar. Dementsprechend ergibt sich fu¨r die Beispielrecherche ‘‘Stents’’ die in Tabelle 7 aufgefu¨hrte Suchstrategie. Ein vordefiniertes Subset fu¨r die Identifizierung von Publikationen zu ethischen Aspekten existiert nicht. CCMed. Current Contents Medizin (CCMed) ist eine Datenbank, die von der ZB Med in Ko¨ln erstellt wird und einen Großteil der deutschen bzw. deutschsprachigen medizinischen und zahnmedizinischen Zeitschriften entha¨lt. Die Datensa¨tze dieser Datenbank enthalten keine Abstracts, d.h. die Abfragemo¨glichkeiten sind deutlich begrenzter als bei den großen biomedizinischen Datenbanken. Recherchiert wird im Freitextmodus. Schlagworte sind nicht vergeben. Unter http:// www.medpilot.de/ oder http://gripsdb. dimdi.de/websearch/servlet/Prestart ist diese kostenfreie Datenbank adressierbar. Verlagsdatenbanken. Viele der großen Verlage fu¨r medizinische Fachzeitschriften halten eigene Datenbanken bereit, in welchen sie die in ihren Zeitschriften publizierten Aufsa¨tze recherchierbar machen. Ein Teil dieser kostenfreien Datenbanken ist unter http://www. medpilot.de/oder http://gripsdb.dimdi. de/websearch/servlet/Prestart recherchierbar, darunter Datenbanken der Verlage Hogrefe, Karger, Kluwer, Krause & Pachernegg, Thieme und Springer. Elsevier publiziert die Zeitschrifteninhalte unter http://www. info.sciencedirect.com/content/journals/ als ScienceDirect-Datenbank direkt im Internet. Die meisten Datensa¨tze der Verlagsdatenbanken sind mit Abstract gespeichert und recherchierbar, teilweise ist auch eine Verschlagwortung vorgenommen worden.
Karlsruher virtueller Katalog. Der Karlsruher virtuelle Katalog (KvK) ist ein Internetportal (Meta-Katalog), u¨ber das ein Großteil der Bestandskataloge deutscher Bibliotheken (einschl. Fachbibliotheken und Bibliotheken mit Sondersammelgebieten) recherchierbar ist – kostenfrei adressierbar unter http:// www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html. Mehrheitlich handelt es sich bei den Datensa¨tzen um Monographien. U¨ber z. B. die Zeitschriftendatenbank ZDB sind aber auch Zeitschriftenaufsa¨tze enthalten. Insbesondere die ansonsten schwer auffindbare Graue Literatur ist u¨ber den KvK identifizierbar. Zu beru¨cksichtigen ist, dass dem KvK keine eigene Datenbank hinterlegt ist. Es wird jeweils eine Verlinkung auf die eingebundenen Bibliothekskataloge vorgenommen, welche nicht alle gleich ausfu¨hrliche Informationen und nicht im gleichen Format speichern. Ein Teil der Bibliothekskataloge verfu¨gt u¨ber eine Verschlagwortung. Im KvK sollten nicht zu komplexe Suchstrategien eingegeben werden. Zu bedenken ist ferner die globalere Titelformulierung bei Monographien. Neben den Katalogen deutscher Bibliotheken umfasst das Portal auch Datenbanken des Buchhandels und viele ausla¨ndische Bibliothekskataloge, wie z. B. der Franzo¨sische Nationalkatalog, der Bestand der British Library oder der Library of Congress.
3.1.3. Sozialwissenschaftliche und psychologische Datenbanken Je nach dem zu bearbeitenden Thema ist eine Erga¨nzung der biomedizinischen Datenbanken durch sozialwissenschaftliche und psychologische Datenbanken notwendig bzw. zu empfehlen. Je weiter eine zu bewertende Technologie vom medizinischen Kernbereich entfernt ist, desto wichtiger werden diese Datenbanken. Konkret stehen fu¨r den genannten Themenbereich insbesondere die Datenbanken Social Science Citation Index (Social SciSearch), SOLIS, SOFIS, DZI SoLit, CSA Sozialwissenschaftliche Datenbanken, Psyndex und PsycInfo zur Verfu¨gung. Fu¨r die Datenbanken Psyndex und PsycInfo ist von einzelnen Datenbankanbietern (z. B. Wolters Kluwer oder
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Tabelle 8. PsycInfo-Thesaurusbegriffe zu ethischen Aspekten und Wertvorstellungen. PsycInfo-Thesaurusterms zu ethischen Aspekten und gesellschaftlichen Wertvorstellungen Ethics narrower terms: – Bioethics – Experimental Ethics – Professional Ethics
Morality Integrity Justice narrower terms: – Criminal justice – Procedural justice – Social justice
Freedom Values narrower terms: – Ethnic values – Personal values – Social values
Social Norms Attitudes Community Attitudes Public Opinion Prejudice Stigma Labeling Social Acceptance Stereotyped Attitudes Altruism Informed consent Counseling Quality of life Human rights Narrower terms: – Civil rights
Independence (Personality) Self Determination Empowerment
DIMDI) ein Thesaurus hinterlegt. Da dieser jedoch nicht sehr umfassend ist, empfiehlt sich in der Regel eine Suche im Freitextmodus. Auch hier ko¨nnen die bei MEDLINE verwendeten Begriffe eingesetzt werden. Je nach Datenbankanbieter sind Trunkierungen in unterschiedlichem Umfang mo¨glich. Teilweise werden andere Trunkierungszeichen verwendet als bei MEDLINE. Die fu¨r eine Recherche in PsycInfo relevanten Schlagwo¨rter sind in Tabelle 8 aufgelistet.
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ARTICLE IN PRESS Tabelle 9. PsycInfo-Suchstrategie fu¨r die Beispielrecherche ‘‘Stents’’ (Suchoberfla¨che OVID, Recherchezeitraum: 2000–2007). Suchschritt
Hits
Suchformulierung
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
10 9077 3688 1935 816 1196 4530 7352 2586 443 477 284 2701 1783 4898 560 1888 1576 1807 405 1244 2888 742 851 1644 28450 5304 8078
29
73503
30
0
(Stents or stent or stenting).m_titl. exp Ethics/ Morality/ Justice/ Altruism/ Informed consent/ Counseling/ *’’Quality of Life’’/ exp Human Rights/ Social Justice/ Freedom/ Integrity/ values/ Social Norms/ Attitudes/ Community Attitudes/ Public Opinion/ Prejudice/ Stigma/ Labeling/ Social Acceptance/ Stereotyped Attitudes/ *’’independence (personality)’’/ Self Determination/ Empowerment/ (ethic$ or moral$ or justice).ti,ab. (autonomy or beneficenc$).ti,ab. (burden#benefit ratio or burden benefit ratio or fact value distinction$ or ‘‘facts and values’’ or patient preference$ or value based or value judgment$ or norms or normative effectiveness).ti,ab. 2 or 3 or 4 or 5 or 6 or 7 or 8 or 9 or 10 or 11 or 12 or 13 or 14 or 15 or 16 or 17 or 18 or 19 or 20 or 21 or 22 or 23 or 24 or 25 or 26 or 27 or 28 1 and 29
Fu¨r die Beispielrecherche ‘‘Stents’’ ergibt sich daraus die in Tabelle 9 dargestellte Suchstrategie (da zur Intervention in der Datenbank PsycInfo lediglich 10 Treffer gefunden wurden, wu¨rde man in der Praxis auf die Eingabe der Suchabfrage zu ethischen Aspekten verzichten und die identifizierten Dokumente per manuellem Screening auf Relevanz pru¨fen). Ein von der American Psychological Association (APA) vordefiniertes Subset fu¨r die Identifizierung von Publikationen zu ethischen Aspekten existiert u¨ber den OVID-Classification Code ‘‘professional ethics & standards & liability’’ (aufrufbar als Limit). 3.1.4. Ethik-Datenbanken U¨ber die genannten Datenbanken hinaus gibt es Datenbanken, die schwerpunktma¨ßig Publikationen mit ethischen Inhalten erfassen. Neben wenigen gro¨ßeren existiert eine Vielzahl kleinerer Datenbanken, die ha¨ufig von einzelnen Institutionen mit dem Ar-
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beitsschwerpunkt Ethik bereitgestellt werden. Deshalb kann die folgende Auflistung nur einen Ausschnitt aus den tatsa¨chlich verfu¨gbaren Datenbanken aufzeigen. Die Integrative Bioethik-Literaturdatenbank (BELIT) – kostenfrei adressierbar unter http://www.drze.de/ BELIT – umfasst Literatur zu Themen der Ethik in den Biowissenschaften. Sie entha¨lt die Datenbanken des Deutschen Referenzzentrums fu¨r Ethik in den Biowissenschaften (DRZE), der Informations- und Dokumentationsstelle fu¨r Ethik in der Medizin (IDEM), dem Interfakulta¨ren Zentrum fu¨r Ethik in den Wissenschaften (IZEW), dem Kennedy Institute of Ethics (KIE) (vgl. LocatorPlus), dem Centre de Documentation en E´thique des Sciences de la Vie et de la Sante´ de l’INSERM (CDEI) sowie EUROETHICS. Recherchiert werden kann diese Datenbank mit MeSH-Terms und Begriffen aus dem Thesaurus Ethik BELIT.
in den Biowissenschaften sowie erga¨nzenden Freitextbegriffen. Ethmed. Die Datenbank Ethik in der Medizin (ETHMED) – kostenfrei adressierbar unter http://www.medpilot. de/ oder http://gripsdb.dimdi.de/websearch/servlet/Prestart – wird von der Informations- und Dokumentationsstelle Ethik in der Medizin herausgegeben. Sie entha¨lt Zeitschriftenaufsa¨tze, Monographien, Kongressbeitra¨ge usw., darunter ein Viertel der Datensa¨tze mit Abstract. Verwendet wird der Thesaurus Ethik in den Biowissenschaften und in begrenztem Umfang auch MeSH-Terms. Zu recherchieren ist hier aber im Wesentlichen im Freitextmodus. ETHMED ist in der Datenbank EUROETHICS enthalten. ETHXWeb. Diese Datenbank des National Reference Center for Bioethics Literature des Kennedy Institute of Ethics (Georgetown University, Washington DC) entha¨lt neben Zeitschriftenaufsa¨tzen
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EUROETHICS. Das European Database Network on Ethics in Medicine (EUROETHICS) – adressierbar unter (http:// www.idem.uni-goettingen.de/euroethics/database.htm) – und Bestandteil des eureth.net ist ein Projekt des European Information Network – Ethics in Medicine and Biotechnology. 15 Institutionen aus insgesamt 14 europa¨ischen La¨ndern liefern Datensa¨tze fu¨r EUROETHICS. Die Datenbank ETHMED ist Bestandteil von EUROETHICS. Gleiches gilt fu¨r die Datenbanken BioGea (Italien), CENDIBEM (Spanien), CRIB (Belgien), ETHINSERM (Frankreich), EUROETHIK (Deutschland), MIKS (Schweden) und SveMed+ (Schweden). Es wird im Freitextmodus recherchiert.
Die Datenbank LEWI des Interfakulta¨ren Zentrums fu¨r Ethik in den Wissenschaften der Universita¨t Tu¨bingen (adressierbar unter http:// www.izew.uni-tuebingen.de/bib/lewi. html) entha¨lt den Bestand des Zentrums, d.h. Zeitschriftenartikel und Buchbeitra¨ge sowie Monographien. Verwendet wird der Thesaurus Ethik in den Biowissenschaften. Zu recherchieren ist im Wesentlichen im Freitextmodus. LEWI.
3.2. Zeitschriften Fu¨r die Publikation von Dokumenten mit ethisch relevanten Inhalten gibt es keine so genannten ‘‘key journals’’ (also wenige Journals, die fast alle relevanten Aufsa¨tze enthalten), sondern eine Vielzahl relevanter Zeitschriften. Fu¨r eine erga¨nzende Handsuche empfiehlt es sich, solche Zeitschriften mit ethischem Schwerpunkt zu durchsuchen, die nicht in den großen Datenbanken indexiert sind, wie z. B. die Auswahl der in Tabelle 10 genannten Zeitschriften, welche nicht oder nicht vollsta¨ndig in MEDLINE indexiert sind.
3.3. Institutionen Bei den fu¨r die Identifizierung von Literatur zu Bewertungen medizinischer Technologien und deren ethische Belange relevanten Institutionen sind einerseits die Institutionen von Bedeutung, die HTA-Berichte sowie Kurzbewertungen verfassen und publizieren sowie andererseits diejenigen, die sich u¨berwiegend mit Ethik und ihrer Anwendung in den unterschiedlichsten Bereichen auseinandersetzen. 3.3.1. HTA-Institutionen Die HTA-Institutionen – derzeit gibt es weltweit rund 70 – sind fu¨r die Erstellung der meisten verfu¨gbaren HTA-Berichte verantwortlich. Art und Umfang der Beru¨cksichtigung von ethischen Aspekten in der Bewertung von Technologien ist je nach Institution sehr unterschiedlich [6,13]. Eher selten werden beispielsweise methodische Ansa¨tze gewa¨hlt, die eine interdisziplina¨re Be-
wertung vorsehen (wie z. B. Bewertung der Cochlear Implantate durch das Department of Medical Technology Assessment der Universita¨t Nijmegen). Ha¨ufiger werden solche Methoden gewa¨hlt, die sich auf eine Beschreibung der ethischen Aspekte beschra¨nken (deskriptiv reduktionistischer Ansatz [2,7]). In einigen HTA-Institutionen wurden Ethik-Experten eingestellt, die den Bewertungsprozess (einschl. Themenpriorisierung) begleiten. In manchen Institutionen werden z. B. zu den jeweiligen Themen Bewertungen von externen Ethikexperten durchgefu¨hrt. Nicht selten werden aber auch von den Personen, die die Bewertung des medizinischen Nutzens vornehmen, Analysen der vorliegenden Literatur zu relevanten ethischen Aspekten vorgenommen. Letzteren liegt ha¨ufig der Principles Approach [2,7] zugrunde. Einige HTA-Institutionen, wie z. B. The Swedish Council on Technology Assessment in Health Care (SBU) haben in ihrem Gliederungskonzept fu¨r die Erstellung ihrer ‘‘Alerts’’ (early assessments of new health technologies) den Abschnitt ethische Aspekte vor’’ gegeben. Vor allem in den skandinavischen La¨ndern und Kanada ist die Integration ethischer Aspekte am weitesten fortgeschritten. Voraussichtlich in 2008 werden die INAHTA/HTAi ein Methodenpapier vorlegen. EUnetHTA arbeitet derzeit an einem Methodenpapier fu¨r ein CORE-HTA, welches einen Abschnitt zu ethischen Aspekten entha¨lt. In der Regel werden derzeit ethische Aspekte einer Technologie bzw. Intervention aber nicht systematisch erfasst ’’
auch Bu¨cher, Reports und Buchkapitel. Nutzbar ist das Klassifikationsschema des National Reference Centers fu¨r eine Schlagwortsuche, die um eine Freitextsuche erga¨nzt wird. Die Adresse: (http://bioethics.georgetown.edu/ databases/ETHXWeb/ethx.htm).
Tabelle 10. Zeitschriften mit Relevanz fu¨r die Identifizierung von Dokumenten zu ethischen Aspekten einer medizinischen Technologie, die nicht oder nur teilweise in MEDLINE indexiert sind. Name der Zeitschrift
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Advances in bioethics
http://www.sciencedirect.com/science/journal/ 14793709 http://www.blackwell-synergy.com/loi/biot http://search.informit.com.au/browseJournalTitle;res=E-LIBRARY;issn=1443-3591 http://www.ingentaconnect.com/content/rsm/ce http://www.springerlink.com/content/109376/ http://virtualmentor.ama-assn.org/ http://www.springerlink.com/content/101554 http://www.zfme.de/default.asp
englisch
nicht frei
englisch englisch
nicht frei nicht frei
englisch englisch o. deutsch englisch deutsch deutsch
nicht frei nicht frei frei nicht frei nicht frei
Bioethics Chisholm Health Ethics Bulletin Clinical Ethics Poiesis & Praxis Virtual Mentor Ethik in der Medizin Zeitschrift fu¨r medizinische Ethik
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ARTICLE IN PRESS und in die Bewertung der HTA-Institutionen eingeschlossen. In den Fa¨llen, in denen dies geschieht, handelt es sich ha¨ufig um Screeningverfahren, pra¨nataldiagnostische, transplantationsmedizinische oder therapeutische Interventionen in der Onkologie. Verzeichnisse von HTA-Institutionen sind von verschiedenen Organisationen publiziert worden – z. B. vom International Network of Agencies for Health Technology Assessment (INAHTA, http://www.inahta.org/), Health Technology Assessment International (HTAi, http://www.htai.org/) oder dem European Network for Health Technology Assessment (EUnet HTA, http:// www.eunethta.net/). Eine ja¨hrlich aktualisierte Publikation zu HTA-Informationen im Internet [1] ist erha¨ltlich von der kanadischen Alberta Heritage Foundation for Medical Research: (http://www.ahfmr.ab.ca/publications/). 3.3.2. Ethik-Institutionen Weltweit existiert eine Vielzahl von Institutionen, die sich speziell mit ethischen Fragestellungen in der Medizin und in den Biowissenschaften befassen. In Deutschland bescha¨ftigen sich wissenschaftlich mit ethischen Aspekten in der Medizin insbesondere die aus den Instituten fu¨r Medizingeschichte hervorgegangenen Einrichtungen (meistens als Institut fu¨r Ethik und Geschichte der Medizin). Die Themen-
schwerpunkte dieser Institutionen werden vornehmlich von ihren verantwortlichen Leitern bestimmt. Das Deutsche Referenzzentrum fu¨r Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) ha¨lt auf seinen Internetseiten die Datenbank BEKIS (adressierbar unter http://bekis.drze. de/) vor, in welcher nationale und internationale wissenschaftliche Institutionen und Arbeitsgruppen enthalten sind. Einige wichtige Adressen fu¨r ethische Fragestellungen in Deutschland sind in Tabelle 11 aufgelistet. Die Mehrzahl dieser Institute unterha¨lt Internetseiten mit umfangreichen Linklisten. In verschiedenen anderen Staaten gibt es nationale Gesellschaften fu¨r Ethik, so z. B. in den USA, in Kanada oder in Australien. Einzelne internationale Organisationen, wie etwa die UNESCO, haben ebenfalls eigene Abteilungen fu¨r ethische Fragestellungen. Je nach Themenstellung empfiehlt es sich, eine Auswahl zu treffen, da Recherchen auf den Internetseiten der Institutionen relativ zeitintensiv sind.
3.4. Experten Da die Literaturdatenbanken eher wenig Informationen u¨ber ethische Aspekte einer bestimmten medizinischen Technologie bzw. Intervention enthalten, kann es empfehlenswert sein, fu¨r die Erstellung einer Technologiebewertung erga¨nzend Fachexperten hinzu zu
ziehen. Solche Experten lassen sich durch eine explorative Suche in der Literatur und Fach-Datenbanken (z. B. BEKIS, adressierbar unter http://bekis. drze.de/) relativ schnell identifizieren, oder durch Nachfrage bei entsprechenden Instituten ermitteln. Durch die Hinzuziehung solcher Fachleute lassen sich die nicht-medizinischen, fu¨r ihre ethische Bewertung relevanten Aspekte einer Medizintechnologie/medizinischen Intervention und die entsprechende Literatur mo¨glicherweise schneller und vollsta¨ndiger identifizieren als auf dem zeitintensiven Weg der Datenbankrecherche.
4. Speicherung der Suchergebnisse Zur transparenten Offenlegung des Ergebnisses des Informationsgewinnungsprozesses sowie einer optimierten Organisation und Kommunikation dessen wie auch des folgenden Selektions- und Berichtserstellungsprozesses ist die Benutzung einer Literaturverwaltungssoftware unerla¨sslich – wie z. B. Reference ManagerR , EndNoteR , ProCiteR , LIDOSR oder auch RefWorksR .
5. Dokumentation der Informationsgewinnung Ein wichtiger Aspekt fu¨r die Transparenz und Nachvollziehbarkeit einer
Tabelle 11. Ausgewa¨hlte Forschungseinrichtungen und Dokumentationszentren fu¨r Fragen der Ethik. Name
Internetadresse
Abteilung fu¨r Ethik und Geschichte der Medizin, Universita¨t Go¨ttingen Akademie fu¨r Ethik in der Medizin e.V. (AEM), Go¨ttingen Arbeitskreis Ethik in der Medizin, Universita¨t Ulm Deutsches Referenzzentrum fu¨r Ethik in den Biowissenschaften (DRZE), Bonn Europa¨ische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt (FSP BIOGUM), Universita¨t Hamburg Institut fu¨r Geschichte und Ethik der Medizin, Universita¨t Ko¨ln Institut fu¨r Wissenschaft und Ethik (IWE), Bonn Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW), Berlin Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN), Universita¨t Mu¨nchen Interdisziplina¨res Zentrum Medizin-Ethik-Recht (IWZ MER), Universita¨t Halle-Wittenberg Interfakulta¨res Zentrum fu¨r Ethik in den Wissenschaften (IZEW), Universita¨t Tu¨bingen Nationaler Ethikrat, Berlin World Health Organisation (WHO), Geneva Zentrum fu¨r medizinische Ethik (ZME), Universita¨t Bochum
http://www.egmed.uni-goettingen.de/egm/index.php http://www.aem-online.de/ http://www.uni-ulm.de/uni/intgruppen/med-ethik/ http://www.drze.de/ http://www.ea-aw.de/
340
http://www.uni-hamburg.de/fachbereiche-einrichtungen/ fg_ta_med/index.html http://www.uni-koeln.de/med-fak/igem/ http://www.iwe.uni-bonn.de/ http://www.imew.de/ http://www.ttn-institut.de/ http://www.mer.uni-halle.de/ http://www.izew.uni-tuebingen.de/ http://www.ethikrat.org/ http://www.who.int/topics/ethics/en/ http://www.ruhr-uni-bochum.de/zme/
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ARTICLE IN PRESS Technologie- oder Nutzenbewertung ist die vollsta¨ndige Dokumentation des gesamten Prozesses der Informationsgewinnung und seiner Ergebnisse. Eine vollsta¨ndige Dokumentation sollte folgende Informationen enthalten: Darlegung des Recherchekonzeptes, Namen der recherchierten Datenbank/en, einschl. des Namens des Datenbankanbieters und der verwendeten Suchoberfla¨che, Recherchezeitraum, Datum der Recherche, Protokollierung der Suchstrategien mit Angabe der Ergebnisse (Trefferzahlen).
6. Nutzung der beschriebenen Informationsquellen und Suchbegriffe Mithilfe der angefu¨hrten Informationsquellen und Suchbegriffe kann die Ausfu¨hrung der oben genannten Arbeitsschritte Schritt 3 Auswahl relevanter Datenbanken ’’und Schritt 4 Entwicklung der Suchstrategien er’’ folgen. Die Wertigkeit der einzelnen Informationsquellen ist je nach bearbeitetem Thema sehr unterschiedlich. Deshalb ist keine generelle Aussage mo¨glich, ob und wenn ja, welche der aufgelisteten Informationsquellen nachrangig oder evtl. verzichtbar sind. Bei einem Thema, bei welchem z. B. technologieinduzierte Scha¨den (z. B. Instent-Stenosen nach Stentimplantationen) eine wichtige Rolle spielen, liefern andere Datenbanken mehr potentiell relevante Dokumente als bei einem Thema, bei welchem Fragen der Patientenautonomie oder selektive Schwangerschaftsabbru¨che nach Pra¨nataldiagnostik im Vordergrund der Betrachtung stehen. Auch die bei der Durchfu¨hrung des Informationsgewinnungsprozesses entstehenden Probleme sind je nach Thema sehr unterschiedlich und bedu¨rfen einer individuellen Lo¨sung. Im Allgemeinen sind Recherchen zu ethischen Aspekten einer Technologie
erheblich zeitintensiver als Recherchen zur medizinischen Effektivita¨t dieser. Hilfreich ist die Kenntnis der fu¨r die Technologie bedeutsameren ethischen Aspekte vor Beginn der systematischen Recherchen. Dies ermo¨glicht eine Erga¨nzung der dargestellten Suchbegriffe und erleichtert die Entscheidung bzgl. der Wahl der notwendigen bzw. sinnvollen Verknu¨pfungen der definierten Recherchekomponenten oder von einzelnen Suchbegriffen. Da die Darstellung von Erfahrungen, themenspezifischen Besonderheiten, von Problemen und Vorschla¨gen fu¨r deren Lo¨sung wichtig und hilfreich fu¨r die praktische Durchfu¨hrung von Recherchen zu ethischen Aspekten und Werten einer Technologie an dieser Stelle sinnvoll und hilfreich wa¨ren, den Rahmen des vorliegenden Aufsatzes jedoch bei weitem sprengen wu¨rden, wird im Laufe des Jahres ein weiterer Artikel in dieser Zeitschrift publiziert werden, in dem diese Aspekte der praktischen Anwendung vorgestellt werden.
Literatur [1] Alberta Heritage Foundation for Medical Research (AHFMR). Health technology assessment on the net. Institute for Health Economics. Edmonton: IHE; 2007. [2] Birnbacher D. Analytische Einfu¨hrung in die Ethik. Berlin: De Gruyter; 2007. [3] Coletti MH, Bleich HL. Medical subject headings used to search the biomedical literature. J Am Med Inform Assoc 2001; 8(4):317–23. [4] Decker M. The role of ethics in interdisciplinary technology assessment. Poiesis Prax 2004;2:139–56. [5] Droste S. Informations- und Wissensmanagement. In: Perleth M, Busse R, Gerhardus A, Gibis B, Lu¨hmann D, editors. Health Technology Assessment. Konzepte, Methoden, Praxis fu¨r Wissenschaft und Entscheidungsfindung. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2007. [6] Droste S, Gerhardus A, Kollek R. Methoden zur Erfassung ethischer Aspekte und gesellschaftlicher Wertvorstellungen in KurzHTA-Berichten: Eine internationale Bestandsaufnahme. Niebu¨ll: Medicombooks.de (Schriftenreihe HTA des DIMDI; Vol. 9) 2003. [7] Du¨well M, Hu¨benthal C, Werner MH, editors. Handbuch Ethik. Stuttgart: Metzler; 2006.
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