ARTICLE IN PRESS ¨ 25. GOTS-KONGRESS, 18. JUNI – 20. JUNI 2010 IN MUNCHEN
Abstand eine wichtige Entscheidungshilfe zur korrekten OP-Planung dar. Die Messung erfolgt derzeit ausschließlich in voller Streckung. Eine dynamische Messung kann das Verstandnis der Ki¨ netik des Patellofemoralgelenkes verbessern und damit eine kausale Therapie ermoglichen. ¨ Methodik: Es wurde bei 30 Patienten (Ø Alter 26 Jahre [14–41]; 24 weiblich und 6 mannlich) mit patellofemoralem ¨ Fehlgleiten und 30 gesunden Probanden (Ø Alter 24 [18–48]; 23 weiblich und 7 mannlich) eine dynamische MRT ¨ (Flexion 0 bis 901) mit einem speziellen Untersuchungsprotokoll durchgefuhrt. ¨ Der Abstand zwischen Tuberositas tibiae und Trochlearinne wurde parallel zur chirurgischen Epikondylenlinie gemessen. Der tiefste Punkt der Trochlea wurde auf Hohe mit ¨ der Kontaktflache ¨ der Patella gemessen. Ergebnisse: Bei allen Personen konnten die anatomischen Landmarks einwandfrei identifiziert werden. Die Untersuchung zeigte einen mittleren TT-TGAbstand von 19 mm (7 mm–34 mm) bei den Patienten und von 12 mm (5 mm– 20 mm) bei den Probanden. In beiden Gruppen zeigte sich eine Abnahme (bei 16 Patienten und bei 20 Probanden) oder ein statischer Verlauf (bei 10 Patienten und bei zehn Probanden) des TT-TG-Abstandes in Beugung. Eine Zunahme des Abstandes zeigte sich jedoch nur in der Patientengruppe (bei vier Patienten). Anhand dieser Daten konnten 3 Typen unterschieden werden: Kompensationstyp (Abnahme des TTTG-Abstandes), statischer Typ (keine ¨ Anderung des TT-TG-Abstandes) und Dekompensationstyp (Zunahme des TTTG-Abstandes). Schlussfolgerung: In dieser Studie korrelierte der TT-TG-Abstand in Streckung und in Beugung nur in 50% bei den untersuchten Personen. Des Weiteren konnte eine Zunahme des Abstandes in Flexion nur in der Gruppe der Patienten mit PFI beobachtet werden. Eine alleinige Messung des TT-TG-Abstandes in Streckung ist daher fur ¨ eine
praoperative Planung nicht ausrei¨ chend.
V 13 Detektion der patellaren Instabilit¨at – MRT-Untersuchung im Stehen unter Belastung Dr. Swen Hingelbaum, F. Mauch, D. Wagner, J. Huth, G. Bauer Sportklinik Stuttgart, Taubenheimstraße 8, 70372 Stuttgart, Germany E-Mail:
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Fragestellung: Die Bestimmung des Patellastandes und -tilts stellen wichtige Pfeiler im Rahmen der Diagnostik bei patellarer Instabilitat ¨ dar. Durch Vorliegen verschiedener Indizes (InsallSalvati, Canton etc.) gestaltet sich eine einheitliche Bestimmung als problematisch. Daruber hinaus ist bisher unge¨ klart, ¨ inwieweit die einzelnen Indizes unter Belastung beeinflusst werden. Im Rahmen der vorliegenden Studie soll anhand MRT-Aufnahmen geklart ¨ werden, ob es beim gesunden Sportler zu einer Veranderung des Patellastands ¨ bzw. -tilts unter Belastung im Stehen gegenuber der Messung im Liegen ¨ kommt. Material und Methoden: MRT-Untersuchungen von 14 Sportlern (13 m, 1 w, Durchschnittsalter 30 Jahre) wurden in Hinblick auf Patellastand (Patello-Trochlearer Index (PTI) und Insall-Salvati) und Patellatilt analysiert. Bei keinem der Probanden bestand anamnestisch oder klinisch eine patellofemorale Beschwerdesymptomatik. Die MRT-Untersuchungen wurden am gestreckten Bein unter Belastung im Stehen und Liegen an einem NiederfeldMRT (Esaote/G-scan 0,25 Tesla) durchgefuhrt. Die Analyse erfolgte anhand ¨ von sagittalen und axialen SSE-T2-Sequenzen, 4 mm. Bestimmt wurde der
Patellastand nach Insall-Salvati bzw. der PTI sowie der Patellatilt. Ergebnisse: Gemessen an den Durchschnittswerten kam es zu keinen signifikanten Veranderungen der gemesse¨ nen Parameter im Kollektiv. Der InsallSalvati-Index betrug im Liegen durchschnittlich 1,0 gegenuber 1,2 im Stand. ¨ Der durchschnittliche PTI betrug im Liegen 27 bzw. 28 im Stand. Der Patellatilt variierte von 101 im Stand auf 81 im Liegen. Diskussion/Ausblick: Die Untersuchung der Patellastellung ist im Niederfeld-MRT im Stehen unter Belastung moglich. Bei grenzwertigen Risikofak¨ toren der Patellainstabilitat ¨ kann die MRT-Diagnostik im Stand ggf. einen lediglich unter Belastung bestehenden Fehlstand der Patella detektieren. Weitere MRT-Untersuchungen u.a. unter 201 Knieflexion bzw. bei Patienten mit bekannter Patellainstabilitat ¨ sind in Planung, um weitere Aufschlusse in Hin¨ blick auf den Patellastand zu gewinnen.
V 14 Welchen Effekt hat ein oral appliziertes Chondroprotektivum (DMOAD) auf den klinischen Verlauf und die Knorpelquantit¨at bei Gonarthrose? Eine prospektive Doppelblindstudie mittels quantitativer MRT PD Dr. med. Dipl.-Kfm. Rudiger ¨ von Eisenhart-Rothe, C. Glaser, C. Schmitz, C. Kirchhoff, H. Graichen Klinikum Rechts der Isar, Ismaninger Straße 22, 81675 M¨unchen, Germany E-Mail:
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Die konservative Behandlung der mittelgradigen Gonarthrose mittels oral applizierter DMOADs (disease-modifying OA drugs), von welchen ein chondroprotektiver Effekt erhofft wird,
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stellt eine etablierte Methode dar. Bisherige Studien beschranken sich vor ¨ allem auf klinische Parameter, ein objektiver Nachweis des Effektes von DMOADs auf den Knorpel steht bislang aus. Mittels quantitativer MRT ist es in den letzten Jahren moglich geworden, ¨ volumetrische Parameter des Knorpels auch bei fortgeschrittener OA valide zu analysieren. Ziel war, im Rahmen einer longitudinalen Studie den Effekt oral verabreichter DMOADs auf den klinischen Verlauf und die Knorpelquantitat ¨ bei Gonarthrose zu ermitteln. 80 Patienten mit Gonarthrose (Kellgren II) wurden in eine prospektive, randomisierte Doppelblindstudie zur Wirksamkeit oral applizierter DMOADS (Tagesdosis: 1164 mg Chondroitinsulfat, 1188 mg Glucosaminsulfat, 100 mg Methyl-Sulfonyl-Methan, 100 mg Cystein und 1,84 mg Mangan) einbezogen. Die Patienten erhielten uber die gesamte ¨ Studiendauer von 12 Monaten taglich ¨ oral o.g. DMOAD oder Placebo. Klinische Parameter (VAS-Schmerz, WOMAC, ROM) wurden zu Studienbeginn sowie nach 6 und 12 Monaten erhoben. Die morphologischen Veranderungen ¨ des Knorpels (Volumen, Dicke, uber¨ knorpelte Flache) wurden zu den glei¨ chen Zeitpunkten mittels quantitativer MRT (1,5 T, WE, TR=19 ms, TE=8,6 ms) dreidimensional bestimmt. 67 Patienten konnten uber den gesam¨ ten Zeitraum verfolgt werden. Aufgrund Unzufriedenheit mit den Therapieergebnissen wurden in der Placebogruppe 12 und in der Verumgruppe ein drop out beobachtet. Hinsichtlich der klinischen Wirksamkeitsparameter zeigte sich bei der Auswertung nach der intention to treat (ITT) ein signifikanter Unterschied zwischen der Placebo- und der Verumgruppe. Der WOMAC-Score verzeichnete nach sechs Monaten eine Verbesserung um 9,4% (1 Jahr 5,9%) in der Verumgruppe und von 5,9% (1 Jahr 5,4%) in der Placebogruppe. Nach sechs Monaten konnte in der Verumgruppe bei 65,0% der Patienten (Placebo: 47,5%) eine Verbesserung beob-
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achtet werden. Die quantitative MRT zeigte sowohl in der Placebo- als auch in der Patientengruppe eine nicht signifikante Zunahme sowohl des Knorpelvolumens als auch der Knorpeldicke bei konstanter uberknorpelter Flache im ¨ ¨ Bereich aller Knorpelplatten. Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden. Die vorgestellten Daten erlauben erstmalig eine objektive und quantitative Beurteilung der Auswirkungen eines oral verabreichten DMOADs auf den Verlauf der Gonarthrose. Berucksichtigt ¨ man die hohe Anzahl an drop outs in der Placebogruppe (ITT), so zeigt die Behandlungsgruppe eine signifikante Besserung der klinischen Parameter im Vergleich zu Placebo, die allerdings nicht mit quantitativen Knorpelparametern korreliert. Langere Verlaufsbeob¨ achtungen und die Anwendungen von Sequenzen, welche Veranderungen der ¨ Knorpelstruktur wiedergeben, sind notwendig, um den therapeutischen Effekt auf die Knorpel abschließend zu beurteilen.
V 16 Objektive Messung der Kniegelenklaxizit¨at nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes Dr. med. Olaf Lorbach, M. Kieb, P. Brogard, S. Maas, D. Pape, R. Seil Klinikum Osnabr¨uck, Am Finkenh¨ugel 1–3, 49076 Osnabr¨uck, Germany E-Mail:
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Fragestellung: Objektive Messung der postoperativen Kniegelenklaxizitat ¨ nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes mittels zwei nicht-invasiver Messgerate. ¨ Methodik: 52 konsekutive Patienten wurden durchschnittlich 17 Monate nach VKB-SB-Rekonstruktion mittels
autologer Patellarsehne nachuntersucht. Die ap-Laxizitat ¨ wurde mit Hilfe eines neuen Messgerates (GNRB) mit ¨ einer definierten Kraft von 67,89 und 134 N gemessen. Die Messung der Rotationsstabilitat ¨ erfolgte ebenfalls mit objektivem Messgerat ¨ (Rotameter) bei definiertem Drehmoment von 5 Nm, 8 Nm und 10 Nm. Tegner-Score, Lysholm-Score und IKDC-Score wurden eingesetzt, um die gemessenen Ergebnisse der Laxizitat ¨ mit dem klinischen Ergebnis zu vergleichen. Resultate: Der Pivot-Shift war negativ (33) oder glide (16) in 49 Patienten, negative Lachman-Tests wurden in 50 Patienten gefunden. Die subjektive Evaluation des IKDC-Score zeigte ein A in 44 Patienten, 5 Patienten erreichten ein B und 3 ein C. Der durchschnittliche Lysholm-Score betrug 94,579,5 Punkte, der durchschnittliche TegnerScore 6,571,4 praoperativ und ¨ 5,971,8 bei der Nachuntersuchung (p=0,003). Im operierten Knie wurde mittels GNRB eine ap-Translation von 2,170,7 mm bei 67 N, 3,170,9 mm bei 89 N und 4,971,2 mm bei 134 N gemessen. Die kontralaterale, nicht operierte Seite zeigte 1,570,7 mm bei 67 N, 2,270,8 mm bei 89 N und 3,671,0 mm bei 134 N. Die durchschnittlichen Seit-zu-Seit-Differenzen (0,6–1,3 mm) zeigten zwar signifikante Unterschiede (po0,05), sie waren jedoch im 2-mm-Intervall, welcher im IKDC als normal eingestuft wird. Die Messung der Rotation des operierten Kniegelenkes zeigte bei 5 Nm 16,67 8,91 Innenrotation, 33,279,51 Außenrotation und 50712,11 Range (komplette Rotation), die Messung der nicht operierten, kontralateralen Seite zeigte 18,279,31 Innenrotation, 31,579,41 Außenrotation und 49,8711,11 fur ¨ den Range. Bei 8 Nm wurden im operierten Knie 26,4710,11 Innenrotation, 45710,51 Außenrotation und 71,47 13,71 Range gemessen. Im nicht operierten Knie waren es 28,4710,61 Innenrotation, 43,979,61 Außenrotation und 72,4713,71 Range. Bei 10 Nm