Zur theorie der lichtbeugung an ultraschallwellen

Zur theorie der lichtbeugung an ultraschallwellen

Physica Juli 1937 IV, no 7 ZUR THEORIE DER .LICHTBEUGUNG AN ULTRASCHALLWELLEN von P. H. VAN CITTERT Mitteilunrr aus dcm Physikalischeu Institut ...

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Physica

Juli 1937

IV, no 7

ZUR THEORIE DER .LICHTBEUGUNG AN ULTRASCHALLWELLEN von P. H. VAN CITTERT Mitteilunrr

aus dcm Physikalischeu

Institut

der UniversitPt,

Utrecht

Zusammenfassung Es wird ein System simultaner Differentialgleichungen fiir die Lichtzerstreuung an Ultraschallwellen abgeleitet, das unmittelbar zu de .R a m a n-N a t h schen bzw. zu der Extermann-Wannierschen LGsung fiihrt.

Bekanntlich treten bei der Lichtbeugung an Ultraschallwellen nicht mu die nach der elementaren Theorie zu erwartenden Beugungsspektren erster Ordnung auf, sondern such die Spektrenhoherer Ordnung. Dieses Auftreten der .hSheren Ordnungen wurde von B r i 11 o u i n l) auf wiederholte Lichtbeugung zurtickgefiihrt. Ausserdem zeigen die Intensitaten dies& Beugungsspektren mit wachsender Energie der Ultraschallwellen eine Periodizitat, welche nach der elementaren Theorie nicht zu erwarten ware. Durch R a m a n und N a t h 3 ist gezeigt worden, dass bei senkrechter Inzidenz die Intensitaten der verschiedenen Ordnungen durch die Quadrate der Besselfunktionen bestimmt werden :

I, = Jg(Y) = J&E> wo I = Lange der Fliissigkeitsschicht, A = Lichtwellenlange, v = Amplitude der von der UltraschaIlwelle chungsanweiserschwankung. Durch Extermann und Wannier3) worden, dass dies nur zutrifft, solange

l)

Bei E; IL w.:

p = l/f%

-

590 -

verursachten

Bre-

ist jedochgezeigt

ZUR

THEORIE

DER

LICHTBEUGUNG

59 1

AN ULTRASCHALLWELLEN

wo n = Brechungsanweiser des Mediums, A = Ultraschallwellenlinge. Fur grijssere Werte von p kijnnen sehr betrachtliche Abweichungen auftreten. Die von E. und W. gegebene Theorie ist jedoch mathematisch kompliziert. In folgender Weise kommt man sehr einfach zu denselben Resultaten. Betrachten wir das Lichtbtindel sp = Qp exp {z’(w,,t -

$X -

auf die Flache x einfallend

mpy)} = R, exp (2’(~+,t -

(Fig. 1).

ULTRASCHALLWELLE I

I

I

I

XX+dX

O-

=X

+ Y Fig.

Hierin

1.

ist : n, _ 2xn cos rp P-

A

m _ 270z sin Y# P-

A

R, 7 Q!, exp (- i+z’x) An der Stelle x + dx ist die Lichtschwingung sp,+ ds, = sp-

:

iniRpdx exp. {i(opt -

mpy)}

m,y)}

592

P. H. VAN

CITTERT

Lauft mm in der Y-richtung durch das Medium welle mit Frequenz !CI und Wellenlange A,. so ist :

eine Ultraschall-

(Qt--

25FY A )

12 =rth-vsin

= ~6; + *vi exp i i2t -F))_eip{-i(Qt-F)}] [ {( Setzen wir noch :

12P =2xn;,cosr A

vp =

P

2773 ‘A cos Ip

so wird: sp + ah, = sp -

in,R,dx

exp {i(wpt -

rnp~~)}

+ ~~~R~dxexpP{(~~+ W--p+,~H -

~vpRpdx exp [i {(op -

Q) t -

rr~~-~y}]

WO

2m 7

T&1=

sinrp*tl

2m = Tsinv,

f

2rc. n

(‘1

Das Lichtbtindel mit Frequenz op, Richtung rp und Koeffizienten R, ist also zerfallen in drei Btindel: 1) rnit der originellen Frequenz und der originellen Richtung, und mit Koeffizienten R, - in,R,dx. 2) und 3) mit der Frequenz wp f Q, Richtung sin ypkl = sin rp f h/nA und Koeffizienten f +vpRpdx. Nach Austritt in der Luft werden die Richtungen bestimmt durch sin iPltl = sin ip f hp.. Hieraus ergibt sich unmittelbar das System simultaner Differentialgleichungen : .%I = dx

inpRp + Rv~-~R~-, d

-

~v~+~R~+~

Fault nun senkrecht auf die F&he x = 0 ein Lichtbtindel exp (z&J) ein, so muss die L&sung der Differentialgleichungen x = 0 den Bedingungen : Ro=

1

R,=Ofiirp

#0

(4 S, = (2) fur

ZUR

geniigen;

THEORIE

DER’LICHTBEUGUNG’

AN

593

ULTRASCHULWELLEN

In diesem Fall ist : sinrp=p& l--a

COSYp=

Wo v und

a

P2 212

beide klein sind, diirfen

W0

A2 nn

a=

wir vp = ‘F.

cos r,, gleich

~XV/A = v. setzen. Also wird (2) : _ - Rp+,) -dR, (24 ax - - $,Rp + +~o(&-, Vemachlassigen wir die Richtungsunterschiede ganz und gar, setzen wir also np = no cos Y,, = fro, so finden wir die R a m a n-N a t hsche Losung : R, = .Tp (VOX)exp k h4 Behalten wir die Richtungsunterschiede bei, so kijnnen wir schreiben : R, = IZ E,,q exp .(- iqx) 4 also - Z E,, iq exp (- iqx) = - ZZE,,q in,, exp (- iqx) + Q I + ho ‘T EP--l,r exp (- CP) - C Ep+ 1,qexp (-- +P% Q oder - Ep+~,q) = 0 ik - 4 E,, + &O PLq welche Beziehung auf die W. und M.schen Beziehung (7) zuriickzuftihren ist und also die W. und M.sche LSsung ergibt. Schreiben wir jedoch R, = S, exp (- inox), so ergibt (2~) : &Zf? = -i(9znp-no) ax

S, + Qvo (S p _ 1 -Ssp+,)

w

oder

dSfi dz

$‘PS,

+

&--I

-

Sp+1

woz=&,xund

$=t=-

A2 vnA2

41so dSo=-2S dz -dS, = ips, dz -6

= 4ips,

dz ____----m-B---

Physica

IV

13 + so -

s2

+ s, -

s3 30

594

ZUR

THEORIE

DER

LICHTBEUGUNG

AN

ULTeSCHALLWELLEN

Eine Umschlagsrechnung lehrt, dass die Amplituden der hoheren Ordnungen urn so kleiner werden, je grosser p ist. Fiir p = 1 z.B. hat schon Sa keine physikahsche bedeutung mehr, da der Maximalwert von S3 nui einige Prozente des Maximalwertes von So betragt, und also die Intensitat Ia zu vernachlassigen ist. Wir kiinnen also fur p 2 1 die Reihe schon mit Sz abbrechen. Setzen wir z.B. p = 1 so finden wir unmittelbar die Losung : So = 0,63 exp (- 1,07 iz) + 0,36 exp (1,72 iz) + 0,Ol exp (4,35 iz) S, = - 0,34i exp (-1,07 iz) + 0,3 li exp (1,72 iz) + 0,03i exp (4,35 iz) S, = - 0,065 exp (-1,07 iz) + 0,l 35 exp ( 1,72 iz).- 0,07 exp (4,35 iz) welche mit der von E. und W. angegebenen L&sung fiir 0 = 1 praktisch iibereinstimmt . 1st p klein, so kann man die Gleichrmgen

(2b) schreiben:

3- = ip” 4 s, + gs,-, - sp+1) 4vx)

und s9

=

J9b4

+

%,p+l

setzen. Dies gibt die Beziehung a9,4+1

=

Jp+l

+

u9,9+2.T9+2

-

ap+1,q

+

- - - -

:

a9,q-1

+

cEI”-1,q

+

ip2pa9,q

mit up4

= 0 fiir p < q = 1 fiir p G q

Hieraus folgt unmittelbar: So= J,9-2iPJ3+2f32J4j. .. . SI = JI + PiJ2 - p”Ja - (6p + p3) iJ4 + . . . . S2= J2+5f3iJ3-21~2J4+ .... S3 = J3 + 14piJ, + . . . . S4 = J4 + . . . . Eingegangen

am 12 hfai 1937.

LITERATURVERZEICHKIS

I)

L. B r i 11 o u i n, La diffraction de la lumiere par des ultrasons, Act. scient. Hermann, Paris, 1933. 2) C. V. R a man und N. N a t h, Proc. Ind. .4c! of SC. 2, 4UU, 1935. 3) R. Extermann undG. Wannicr, Helv.Phys.Acta,9,;5-61,1936.

et ind.