Bericht über das Symposium der Sportklinik Erfurt vom 27. bis 28. Juni 2014

Bericht über das Symposium der Sportklinik Erfurt vom 27. bis 28. Juni 2014

Behandlungsmethode bei richtiger Indikationsstellung. PD Dr. Hofsta¨tter berichtete abschließend u¨ber die Rolle von Wachstumsfaktoren in der Knochenh...

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Behandlungsmethode bei richtiger Indikationsstellung. PD Dr. Hofsta¨tter berichtete abschließend u¨ber die Rolle von Wachstumsfaktoren in der Knochenheilung und daru¨ber,wie diese beeinflusst werden ko¨nnen. Die experimentelle und klinische Datenlage auf diesem Gebiet a¨ndert sich fortlaufend und gibt noch viele Ra¨tsel fu¨r weitere Forschergenerationen auf. Als Abschluss des diesja¨hrigen GOTSTreffens wurde die Gewinnerin des erstmals vergebenen Young Investigator Awards pra¨miert. Der von Ottobock gesponserte und mit 1000 Euro dotierte Preis ging an Frau Dr. Sandra Stenicka, AKH Wien. Die retrospektive Studie von Dr. Stenicka mit dem Titel ,,Vergleich

des sportarztspezifisch-gepra¨gten Kniegelenks junger Ballsportlerinnen‘‘ untersuchte die Auswirkungen von pra¨ventivem Training bei Sportlerinnen in den drei Sportarten Volleyball, Basketball und Fußball auf das Verletzungsrisiko – vor allem in Bezug auf die vordere Kreuzbandruptur. Im Zuge dieser Studie wurden unterschiedlich relevante Parameter von 163 Nachwuchssportlerinnen im Ganglabor des Orthopa¨dischen Spitals Speising erhoben. Zwischen den Sportarten zeigten sich signifikante Unterschiede. Insgesamt stellte sich aber heraus, dass sich besonders fu¨r junge Sportlerinnen ein Kombinationstraining aus Kra¨ftigung, Koordination und Propriozeption empfiehlt.

Nach 3 Tagen voller interessanter Vortra¨ge und Workshops wurde das 17. Jahrestreffen der GOTS € Osterreich geschlossen. Das gesamte € Team der GOTS Osterreich verabschiedete sich nach einem erfolgreichen Kongress 2014 mit der Vorfreude auf ein Wiedersehen in Bad Mit€ terndorf im Zentrum Osterreichs vom 19. bis 22. Ma¨rz 2015. Dort heißt das Thema ,,REISSFEST‘‘, Sehnenprobleme im Sport (Abb. 4). Unser aller Dank gilt in erster Linie den Teilnehmern, den zahlreichen Sponsoren, Referenten, dem GOTSOrganisationsteam und dem Bu¨ro von Frau Magister Eva Haas. Dr. Florian Mu¨ller, GOTS Fellow 2014

€ber das Symposium der Sportklinik Erfurt Bericht u vom 27. bis 28. Juni 2014 Auf Einladung der Sportklinik Erfurt und der Firma Bauerfeind fand unter Schirmherrschaft der GOTS vom 27.6. bis 28.6.2014 ein sportorthopa¨disches Symposium zur Thematik ,,Sportverletzungen am Kniegelenk: Was macht den Profi schneller fit?‘‘ statt. An dieser Fortbildungsveranstaltung nahmen 167 A¨rztinnen und A¨rzte und Physiotherapeuten aus Thu¨ringen und den angrenzenden Bundesla¨ndern teil. Die Moderation des wissenschaftlichen Programms erfolgte durch Dr. Dr. H. Gharavi (Deutsche Akademie fu¨r Angewandte Sportmedizin) und Dr. P. Ullmann (Sportklinik Erfurt). Mit seinem sehr praxisnahen Vortrag zu Grundlagen der Gelenkstabilisierung, in dem wichtige Aspekte zur Definition ,,Was ist Stabilita¨t?‘‘ fu¨r

die Pra¨vention und Rehabilitation von Gelenkverletzungen beru¨cksichtigt wurden, ero¨ffnete Dr. Gharavi die Diskussion. Im ,,Update Kreuzbandruptur‘‘ berichtete Dr. T. Trommer (Sportklinik Erfurt) u¨ber den Stellenwert konservativer und operativer Behandlungsmaßnahmen und fasste zusammen, dass aktuell 80% aller Kreuzbandrisse operativ durch anatomische autologe Rekonstruktionsverfahren versorgt werden. Ein einheitliches ,,Schema F‘‘ in der Behandlung der Kreuzbandruptur sei nicht mehr zeitgerecht. Diesen Hinweis nahm Dr. Ingelfinger, Mannschaftsarzt des FSV Mainz gekonnt auf und demonstrierte in einer modernen Pra¨sentation seine Tipps und Tricks bei der Behand-

lung typischer Verletzungen im Fußballsport. Individuelle Besonderheiten gilt es nicht nur bei Diagnosestellung und Festlegung der Therapiewege, sondern auch in der Nachbehandlung zu beru¨cksichtigen, besta¨tigte H. Hoffmann (Eden Reha Donaustauf) in seinem Vortrag zu ,,Tipps und Tricks aus der aktuellen Kreuzband-Nachbehandlung‘‘. Mit aktuellen Beispielen demonstrierte Herr Hoffmann eloquent das organisatorische und medizinische Anforderungsprofil des EdenRehazentrums und schaffte in der Diskussion interessante Bezu¨ge zur Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Deutlich wurde, dass besonders im Bereich der Nachbehandlung von Knieverletzungen erhebliche Unterschiede zwischen Amateur und Profi

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GOTS NEWS Sports Orthop. Traumatol. 30, 373–386 (2014)

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im Ablauf und in der Ergebnisqualita¨t qualitativ und quantitativ messbar sind. Fu¨r den Kassenpatienten stellen Bu¨rokratisierung und Budgetierung durch den Heilmittelkatalog limitierende Faktoren dar, wie Frau Dr. Macher, Qualita¨tsmanagementBeauftragte im Ambulanten Rehazentrum Reha am Kreuz Erfurt, engagiert und profund in ihrem Vortrag ,,Der Heilmittelkatalog – Qualita¨tssicherung oder Verordnungsbremse‘‘ nachweisen konnte. Ihr wiederholter Aufruf an die Leistungserbringer, in den Berufsverba¨nden dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde vom BVO Thu¨ringen aktiv aufgenommen. Verletzt sich der Profi, sind moderne Netzwerke und ein gutes ,,klinisches Ha¨ndchen‘‘ Voraussetzung fu¨r sehr gute Ergebnisse. Verantwortlich fu¨r die Steuerung des Heilverlaufes ist bei Profisportlern die Verwaltungsberufsgenossenschaft, die bei ernsten Knieverletzungen die Zusammenarbeit mit sogenannten Kompetenza¨rzten anstrebt. Die neuen Anforderungen an die dabei beteiligten D-A¨rzte fasste Frau Scha¨fer von der VBG Erfurt in einem praxisnahen U¨bersichtsvortrag zusammen. Dass durch Nutzung gesetzlicher Mo¨glichkeiten auch fu¨r den Kassen-

patienten professionelle Strukturund Prozessqualita¨ten zum Einsatz kommen ko¨nnen, erla¨uterte der Leiter der TK Landesvertretung Thu¨ringens, Guido Dressel, in seiner Vorstellung eines neuen Behandlungsvertrages der TK mit der Sportklinik Erfurt zur integrierten Versorgung, der den Titel ,,Behandelt wie ein Spitzensportler‘‘ tra¨gt. Den trainierten Kongressbesucher hat es nicht u¨berrascht, dass dieser Thematik ebenso besondere Aufmerksamkeit in der Diskussion zufiel wie der Frage der Zusammenarbeit von Leistungserbringern und Vertragsa¨rzten. Rechtsanwalt Dr. Lu¨cker aus Essen beleuchtete anhand zahlreicher praktischer Beispiele die fu¨r die Leistungserbringer relevanten, progredienten Beschra¨nkungen und Ausschlu¨sse, die durch §128 SGB V zu beachten sind. Ho¨hepunkt der Abschluss-Session war eine Podiumsdiskussion mit Hans Meyer und Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt. Der Kulttrainer imponierte mit zahlreichen Anekdoten und stellte bei der Beantwortung der Frage ,,Was macht den Profi schneller fit?‘‘ die professionelle Einstellung aller Beteiligten in den Mittelpunkt.

Abgerundet wurde das Symposium durch sehr gut besuchte Workshops zur ,,Elektronischen Fußvermessung‘‘, der durch die Firmen Bauerfeind und BOS Orthopa¨dische Werksta¨tten Erfurt gemeinsam vorgetragen wurde und zum ,,Core Training‘‘, bei dem die Mitarbeiterinnen der Physiotherapie aus der Sportklinik Erfurt und dem Ambulanten Rehazentrum Elemente des Pra¨ventionstrainings aus der Profi-Kader-Betreuung fu¨r zahlreiche Interessenten als Fru¨hsport demonstrierten. Sehr guten Anklang fand das Golf-Sportangebot, das von 70 Teilnehmern genutzt wurde. Ho¨hepunkt war ein abschließendes Scramble Golfturnier auf dem herrlichen Goethecourse des Golfresorts Weimarer Land, das mit einem U¨berraschungssieg eines ,,Neugolfers‘‘ endete. Als Austragungsort des Symposiums wurde das Lindner Spa & Golf Hotel in Blankenhain gewa¨hlt, das sich als ein ausgezeichneter Gastgeber erwies. Perfekte innere und a¨ußere Kongressbedingungen rundeten fu¨r die Teilnehmer ein interessantes Symposium zufrieden ab. Dr. med. Peter Ullmann/Sportklinik Erfurt

€r Kongressbericht zum 11. Allg€ auer Symposium fu Orthop€ adische Chirurgie Pu¨nktlich zum Viertelfinale, der heißen Phase der Fußball-Weltmeisterschaft, trafen insgesamt 70 Kollegen zum 11. Allga¨uer Symposium fu¨r Orthopa¨dische Chirurgie auf der Schlossanger Alp in Pfronten zusammen. Der 4. und 5. Juli war nicht nur wegen der Fußball-WM im Kalender

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rot markiert. Trotz des Viertelfinales trafen sich - wie bereits seit elf Jahren - viele sportorthopa¨dische Experten und Interessierte auf der ,,Schlossanger Alp‘‘. Dem Organisationsteam um Dr. Michael Geyer und Dr. Christian Schoch gelang es trotz WM, hochkara¨tige Referenten aus ganz

Deutschland in Pfronten zu versammeln. In entspannter Atmospha¨re wurde u¨ber den aktuellen Stand der Wissenschaft zu sportorthopa¨dischen Themen und daru¨ber hinaus u¨ber ihre perso¨nlichen Erfahrungen hiermit berichtet. In Workshops wurden die Beurteilung spezieller Fragestellungen in Kernspintomographie