Zur konzeptionellen revolution in der geographie

Zur konzeptionellen revolution in der geographie

Geoforum 84 17/74 Reports Zur konzcptionellen Revolution in der Geogcqhie Andre’ KI LCHENMANN, Karluuhe* Diaser Berlcht 1steine ausffihrliche ...

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Geoforum

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Reports

Zur konzcptionellen

Revolution in der Geogcqhie

Andre’ KI LCHENMANN,

Karluuhe*

Diaser Berlcht 1steine ausffihrliche Wilrdigung des Buches van Wayne K. D. DAVIES: The Conceptual Revolution in Geography, University of London Press, London 1972. lnhnit I Geography and the Role of ideas 1 2 3 4

Theory, science and geography W. K. D. Davvws Space and process J. M. Blaut Darwin’s impact on geography D. R. Stoddart Geography, experience, and imagination: towards a geographical epistemology D. Lowenthd 5 The Marxist approach to’the geographical envlronmant I. M. Matley II Geography and the Methods of Modern Science 6 The quantitative revolution and theoretical geography J. Burton 7 Three related problems In the formulation bf laws in geography P. W. Lewis 8 On laws In geography R. Golledge and D. Amedeo 9 Geography and analogue theory R. J. Chorley 10 The logic of regional systems D. Grigg 11 Approaches to regional analysts: a Synthesis B. J. L. Berry Ill Geography and the Systems Approach 12 Where is a research frontier? E. Achermann 13 Geomorphology and general systems theory R. J. Chorley 14 Geography and the ecological approach: the ecosystem as a geographic principle and method D. R. Stoddart 15 Cities as systems within systems of cities 8. J. L. Berry IV Geography and Behaviour 16 17 18 19

Chance and landscape L. Curry Spatial theory and human behavior G. Olsson and S. Gale Behavioral aspects of the decision to mtgrate J. Wolpert Search, learnmg, and the market decision process R. G. Golledge and L. A. Brown 20 Interdependency of spatial structure and spatial behavior: a general field theory formulation B. J. L. Berv Revolution 1st ein Won, das viele Leute, und vor allem viele Leute der alteren Generation sehr ungern horen, besonders in seiner deutschen Fassung. Dar Ausdruck ist stark historisch belastet und wird deshalb oft Im Sinne emer radikden und plotzlichen Veranderung von lrgend etwas aufgefagt, von ctwas, was schlecht und unbrauchbar geworden ist, an dem aber die dommierenden Vertreter trotzdem festzuhalten glauben mussen, was die Verfechter von Neuerungen schhe6lich zwmgt, jedes Mattel einzusetzen, urn lhre Vorstellungen durchzusetzen. Es ist eme interessante Tatsache, daS tm Zusammenhang mit Revolutionen sehr VICI mehr von neuen

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Prof. Dr. Andre KILCHENMANN, Geographisches lnstltut (II), Universltat Karlsruhe, D-75 Karlsruhe, KaiserstraBe 12

Vorstellungen, von gelstigen Konzeptan die Reds ist, als von praktischcn Dingen. Dies deutet darauf hin, dag das Wort sehr stark eme galstige Auseinandersetzung suggeriert. Nun ist ein Buch von einem Geographen erschienen, das im Titel und in seinem ganzen lnhdt von einer ,,konzeptmnellen Revolutton in dcr Geographic” spricht. Es wire wohl denkbar, datl dieses Buch nur schon (und vor aliam) wegen semes Titds ein groBes #rgarnis und eine ungehdrlge Herausforderung fiir viele dltere (aber such Jtingere) Geographen darstellt. Dies w&e ungerccht, ja falsch, denn der lnhalt da englischen Wortes revolutron rheint nicht ganr auf der deutrhen Linie zu liegen. ln Webster’s Dktlonufy findet sich beispielsweise folgende Definition: ,,RevoIution = A great change in the way of doing things“. Dtese Definition ist nun im tusammcnhang mit dem vorliegenden Buch zwelfellos brauchbar und smnvoll, der Titel des Buches, so verstanden, wohl fbr jedermann akzeptabel Es kann heute nicht.mchr ignoriert warden, d9 in vielen geographischen Arbeiten (vor allem In solchen aus den USA, England und Schweden) alte geographische Probleme auf vollig neue Art angepackt werden und immer hdufiger such neue Problemstellungen und geographlsche lnhalte auftauchen (etwa Untersuchungen von Rumlichen D~ffusionsprozessen, raumllche Verhaltensforschungen, entscheidungstheoretrsche angewandtc Geographic, Konzept des relatlven Raumes etc.) und wer die Erfahrung gemacht hat, dI es hwte moglich ist, mat einer abgeschlossenen mltteleurop%chen Hochschulbfldung In Geographic an emer amerlkanixhen Universitdt in einer geographlschen Emfiihrungsvorlesungzu sitzen und dort vori vlelen neuen Dingen rum ersten mal zu hdren, der wird nicht mehr zbgern anzuerkennen, dag sich In der Geographic In den letzten Jahren an gewissen Orten etniges verdndert hat. Es kommt dazu, dag emige neue Zeltschrlften und Serien entstanden sind (GeographIcal Analysis, Regional Studies, Environment and Planning, Progress in Geography), welche suchkonsequent der ,,neuen” Geographic verschrieben haben. Und urn die ,,Beweisfbhrung” zu schliesen, sei noch auf die vielen neuen Lehrbucher (alle auf englisch, zum Tell aber such schon In andere Sprachen ubersetzt) hmgewlesen, welche eme Epoche der r&scheren Verbreitung emgeleitet haben. Aber trotz allem wire wahrscheinllch das Wort Evoluoon im Tltel dreses Buchen an Stelle von Revolutton richtIger, wenn such nicht so attraktlv gewesen, vor allem wenn man an die zeitliche Dimension denkt. Wer die Entwlcklung emlgermagen studiert hat, wei& da6 erste Anzeichen der neuen Entwicklung in dte Vlerzlgerlahre zuruckrewhen, ohne die In vielen Beziehungen als lnitialzundung wlrkende Arbelt von CHRISTALLER Im Jahre 1933 zu benicksrhtigen. Das Buch von DAVIES enthalt eine Sammlung von msgesamt 20 berelts fruher in Zeltschrlften publlzlerten Essays, die alle nicht mehr als 12 Jahre alt sind (das alteste wurde 1961 publiziert, jedoch 1957 mundlich vorgetragen). Dadurch wird der zeltliche Emdruck der laufenden Entwlcklung In der Geogrophie, die man auf deutsch schlecht und recht etwa mlt ,,Quantitatlver und Theoretlscher Geographic” bezeichnet, etwas verfdlscht. Der Grund dafur 1stdarm zu suchen, da6 DAVIES nur an Beittigen mteresstert war, welche neue methodologische und wissenschaftstheoretlsche Geslchtspunkte In den Vordergrund

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rikkten, an sol&en, die in erster Linie neue (re~lutiongre} Konzepte vorstetlten. Es ist ~a in den Wissensckaften hiufig so, dag die Theoretiker mit einer mehr oder weniger groSen VerspPtung auf den Plan treten, timlich dann, wenn die Experimente dcr Praktiksr erfolgreich abgeschlossen und publblert sind. Dies war such in der Entwkklum der ~uantitativen und Theoretiichen Geographk so. Zwbichen 1948 und 1960 ging es prim% darum, neue HilfsmiQel der Fomhung (etwa Computer, math#natkche und statistische Methoden) zu testen, dk man dann, vidlekht sogar unbewust, als Wegberelter von neuen Mgfkhkeiten und Konzepten elnzusetten boffte, wobel dlese neuen M&glichkelten und Konzepte zwangsMufig so lange vye bleiben m&en, bis die Wege sclber beschritten wcrden konnten. Be1 der quwtltativen und theoretischen Geographic handclt es sich somit urn sine Entwlcklung in der Gear graphic, mit durchaus fli&enden Obarplingen. Wenn wlr dem Ausdruck ,,Evolution*‘ aus zeitiwlen Obertegungen heraus den Vorzug geben -ten, so 1stdas Wart ,,Rwolution“ aber viellekht aus lnderen Gtinden angebracht. Eine gewisse Berechtigung fUr die Wahl des Worta ,,Revolution” blldet die Tatsache, dd skh dk Konzepte und Methoden da ~antl~~en und Theoretlschen Geographic tiemlich radikal von denen der traditlonelfen Gmgraphk unter&ddan. Dies LU raigen ist erstes Ziel da Buches. Ob dieses ZW mlt einer Sammlung von einzelmn, in dw Regel noch rianlich heterogenen und spezklkn Artlkeln optenal erreicht werden kann, ist indessen fraglich. Wer 2.0. du Buch von D. HARVEY (Exponution Geogmphy) kennt, das einen sehr detaillierten und integrkrten Oberblick mlt umfassendem Referenzverzekhnis Uber alle ko~~t&~ten und methodo&ogischen Fragen in der Geographic Blbt, wkd vermutlkh d&em AnsaQ den Vorryl g&en. Was DAVIES’ Buch aber WOQ dieser Bemerkung sehr lesenswert und wsrtvoti macht, sind seine immer vielseitigen einlettenden Banerkungen und Kommentare zu den vler AbschniQen, in die das Buch eingete#t ht. In dkrrorr Elnldtungen oder Einfiihrungen wmi der Leser die eigentlkhen Antworten auf seine Hauptfrage finden: Wdches rind dte neuen revolution!&en Kenzepte m der Geographic? Welches sind sic (nach DAVIES)? 1. Allgemein Im Vonvort taucht bereits tine Hauptidet auf, n3imlich die, da6 die Geopraphie heute daran kt, skh (etwas spiit und ~~hhinke~~ in den Hauptstrom der modemen Wlssenahaften einzugliedem und damtt die tradttionslle Hattung aufgibt, skh air erne elnzigartige Wissenschaft zu betrachten (“daining aoademic distuictlvenas”) auf Grund lhm Untersuchungsobjektm (“by an empirkal justification based upon their subject maQer”) (@tar hei6t es dann cinmal: *‘no longer do geographers consider their disciplme to be methodologktlly unique, they are conctmed with similar problems to other scientkts”). Darin siafit et such den Grund fi~r das gegenwgrtige Primat von methodologirhcn Fragen in den geographlschen Diskussionen, tFr die vermehrte Aufmerksamkeit, die man der Ableltung und Anwendung von neusn Konzepten rhenkt. Davies hiilt allerdmgs fest, daf$ sich die grogen Ziele der Geographte dadurch nicht v&ndert haben (“the broad objectwes of geographkal endeavour remain the same“). ln der Eideltung vertritt er runachst die in IeQter Zest such von anderen Leuten mtensiv vertretene Meinung, dag skh die Wissenschaften untereinander nicht so sehr durch ihre Untersuchuqserfolge (die oft ldentisch smd) untcrscheiden, sondern durch ihre spuifischen Fragen, welche sie stellen und durch die mtegrierenden Konzepte, welche ihre Forscher verwenden. Dann versucht er zu zeigen, daB die ,,Revolutlon*‘ nlcht mlt dem Schlagwort ,,Quantifirterung” erfa& werden kann. Es gehe bei der

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gegenwPrtigen Entwkklung urn welt m&r, ds gut urn prkztsere Erfassung von Beobachtungen; nkmlkh urn eine neue Grundanschauung dcr Dmge: “The major scientifk advances in knowledge an made, not by more preclsc observation, but by the development of new ways of looking at things. One must conside it a travesty to Include all the changes in attitudes and objectives that have characterized geographic research in the last decaUe under the simple t&k of qrronrrfutive revolution. tUorefundamental dwdopments whrch have transformed the face of geographical enquiry are observed in the proces5.” Zum Wesen U@rtraditionellen Geographic und den daraus resultierenden Erfordernissen einer modernen Konzeption ku6ert tich DAVIES dann mit folgenden KerniStzen: Dk Geographic ist bls heute gekennzeichnet durch einen einritigen Empirismus, der vereinzelt auftauchends Theoriebildungtn lmmer in den Hlntegrund dtingte (?he conventional wisdom lay in a one-sided empiricism that rejected such ratiqualists viewpoints”), was slch im Slogan “Geography is learnt through the soles of one’s boots” 2ugette. Nicht, dag DAVIES eine Abkehr wm Empirlsmus fOrder% wielmehr glaubt er an ein befruchtendes Nebeneinander von deduktivem und induktlvem Arbeitsatil. Geographic gilt such heute noch ais sehr ausgepr8igteBeschreibungswissenschaft (“observational science, mere accumulation of evidcnd uncodified and trivical facts”). Es ging und geht der Geographie heute noch urn dk Erfassung und Beschreibung von regionalen Besonderheltan, statt urn das Herausarbeaten von Grunds%Qikhem (“fascinated by a concern for the particulars, rather than the generalfties dealt with by science. An idiographic rather than a nomothetic attitude enguJtmd”). SchlieBlich stelit er den Wanda1 der Geographk in den gro6cn Rahmen da feitgeschichte. Er spricht vom ,,Goidenen Zeltllter der Entdeckungen“, das such giekhzeitig die goldcne P&ode der Geographic war, in der Geographen wesentlkhe Aufgaben iibernehmen konnten und wichtige Funktionen wsilbten, in dun sie Variationon der ErdoberflXchs beschrieben und aufaeichneten. Zwu ist diese Aufgabe keineswegs abgeschlossen, im Gegenteil, wir stehen heute einer eigentlkhen lnformatlonslawme gegeniiber, dt+ jedoch nur noch mit h&hstentwickelten technischen Hilfsmitt&n zu rnantput~~n, zu verarbeiten und zu analysieren ist (Remote Sensors, computerisiekne Datenbanken, statistische und mathematische Methoden). Da aber solche Technikan hwte zum Grundirtvsntar verschiedenster Wlssenschaften @&en, bnucht jede einzdne Wissenschaft einc spezifische Daseinsbsrechtigung. (“techniques are the common properties of ail scientists. If a discipime is to play a distinctive and useful role in the scientrfic pantheon it must possessa distinctrve mison N&m and a distinctive corpus of concepts”). DKSC Daseinsberechtigung kann hwte nicht mehr die gleiche sein wie vor hundert Jahren, nicht zuletzt wegen des moderntn Nassentourismus in alle Ecken der Erde und wegen der lnformationstlut der Massenmedien. (“Science has become more sophisticated and people have their own more varied travel aperlence. in add&ion they are subjected to a daily diet of date about the worid of newspapers, journals, telwkion and films. Hence geography has lost Its unique role in mediating Information obtuned about various parts of the earth”). In der Tat, wenn Beltrage in geographlschen Zeitschriften oft kaum mehr von journalistischen Relseartikeln tn Zeitungen und Mylumen LU unterscheden sind, so 1stes hbchste Zelt, den Etlickwinkel LU rndern und konrept~onelle Xnderungen LU suchen, ohne den lnhalt des Fachas tu andern (“the research frontiers of other years are now part of the hentage of common knowiedge. The distmctweness of the d!sclplme has not submerged. Geographers remain the only

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group of people who are ~~~e~~ly an organized and coherent diripiine rcguiarrties and distributions*‘).

rntorcstcd in ostabiishing to study and explain spatial

Das sind zusammengefagt die (nach DAVIES) Andcrungen:

wcscntlichan ncucn

Die moderne, sort einigcn Jahron sich entwickcindc Geographic, ist nicht mehr haupts&hlich mit emptrlschcn Probiemcn bosch;iftrgt. Des lntorcssc rtchtat skh zuncbmend auf cpistcmologischc Fragcn und man ist damn, das tochnische und konzcptknelie tnstrumentarium dcr moderncn Wisscnschaften (“tcchnkai and conceptual apparatus of modern sciences”) bei dor Suchc nlch Ordnung in riumiichen Systsmen unscrcr Welt einzusctzsn. (“Search for order m the spatial system of the earth”). 2. Speziell Wis schon amghnt, setzt skh DAVIES’ Buch aus 20 cinzelnen IBcitr&genvon verschiodenon Autoren zusammen, dio in vier Teiion gegjiedertslnd, woboi jodcr Tail durch Zusammanfassungon und Kommentarc dunk DAVIES cingoicitet wird. Die vicr Tede herSen: Geography and the role of ideas Gongraphy and the methods of modern seicnce Geography and the systems approach Geography and bchaviour Die Zusammenfassungcn und Kommentare von DAVIES tu jedem dsr ausgcwtihiten Artikel sind, es soi wicdorhdt, ausgozcichnet, Sio crsctzen boinahe die Artlkel sclber! Zum orsten Toil Es sprkht rich langsam hcrum, luck in dcr Geographic, wit wkhtig ldcen fin jode Wisscnschaft sind. Und nnch wichttger ist die Offenhait und Toleranz gogeniibcr Ideen, die Bereitschaft, ncuen idcon cme Experimcntkrphasc ruzugostchen. In einer s&hen Expcrimcnticrphasc befindet skh houte die Quantitative und Thcnrctischc Gcngraphie. Und da os zum orkl%tcn Grundsatz der “Philosophy of Science” geh&t, fortw%brond ncuo Fragon und ncuc ldcon zu suchcn und zu toston, ist zu hoffen, dag die Zeiten von aINs dnminiorcnden Lchrmotmmgon vorbei sind (“This could ensure that ail concepts and ideas will be subject to constant scrutmg and diwussion”). In den orsten beldon Artikcin goht es urn ein wichtrpcs Prinzip, rrimiich darum, d% ncue lntcrpretatmnen und Meinungen, die LU irgend eincm Zeitpunkt aufgetaucht sind, nrcht zcitios sind (“new intorprotations made at any point in trme are nut timeless. New perspoctrvcs are always bcmg devciopcd to question the adoqulcy of the current convention wisdom”). D&o und andcro Dborlcgungen fiihren zum Argument, da8 die mothodofngischon Gowohnheiten van iatcren Wissenschaftlorn, wie boriihmt sre such immer sind, nicht die zuktinftigen Entwrcklungen bcstimmen snllten (“the mothodologicai attitudes of past workers In any discipline should not determine its future dcvclopment, however illustrious these workers might have been”). Konsoquentomeisc fiihrt dies tu emcr Neu-Dberdonkung der Lobrcrrolle. DAVIES zeigt dies im ersten Artikal von hm soiber am Beisprcl dos Wortos science, dcsscn Bodcutung skh sQndig wandolte, und BLAUT bcschlftigt sich m soiner Arbeit mit don verschicdentn ldccn urn don Begrlffspoce. STODDART geht den Auswirkungen und Entwickiungen van idocn eincs ganz beruhmten Mannes nach; denen von DARWIN. Da6 aber gcwusc Dberemstrmmungen im Denken dcr Forschor zu vorschicdenen Zcitpunkten notwendig sind, nicht zuletzt urn das Wisscn zu organisieron und urn seine Kontinurtat zu gewbhriersten, 1stdas Thoma der bekten rdichsten Beitnige. LUWENTHAL geht

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don Faktoren niich, wdchc s&ho ~berein~immu~en e~~~~hen und MATLEY benutzt denBcgriff ~nyl~~rn~~t urn zu zcrgcn, wre Ubcroinstimmungen innerhaib oincr totalitlron polttischen PhdnSophie (Marxomus) unter dcm Druck dcr Gesellschaft suchmodifizioren kdnnen. Wichtrga neuc Konzrptc, die im crsten Tell drskutiert und eingcfuhrt wcrden, sind sumit: -

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philosophy and methodology of science relative as apposcd to absnlutc space theory of g~~h~~ knnwlcdgo (“every rmage and idea about the world is compnundod of personal cxpcrknco, learning and memory”) mechanism of change (tims + evolution, organization 4 ecology, struogle + sekctmn, randnmnoss + chance)

Die Hauptfoigerung diosos Teiics ist, da6 die Gcngnphte nicht in einom kulturollon Vakuum cxistiort, sondern stark bccinflugt ist von idecn und Konzepten aus andcron Wisscnrgebietcn und durch das brcite Spoktrum der “Phdisophy of Science“.

Zum zwdten

Toil

lm Gcgcnsatz zu den cpistemaMgirhen Fragen dcs orston Tciies kornmcn nun konkrcto Aspoktc da “modern science” zur Sprache, wie: -

Anwendung von Thcorien, Mudalien und Gesotzen strong0 Anwondung dor wisscnahaftlkhen Lugtk Quantiflzicrung

lm VonicrgrumJ steht in Jlan sochsArboiten in enter Linrc das Problem dcr Th~~~u~ in der Goographk (“all agree that theory should reprosent the core of d&ciplinc”). D% die Gco. graphw so enorm hinter ailon anderon Wissonschaft;diszipiincn nachhinkt, wwd zwei Faktoron zugoschrioben: Dor iangen Dbcrbetonung do ompirischen Wcgos (“over zcaious concern with the ompirkai approach”) und der Hartnrickigkeit, mit der sich veraltete ldocn iibcr das Woson dor modornen Wrsscnschaft wcgcn dor lsuliorung der Goographie hioitcn. (“due to tba persistence of outmoded ideas about the nature of scientific concepts”). Alle Autorcn ha&en jcdoch fest, dils eine Hl~e~u~ zu den modernen Methuden keineswcgs bcdeutot, d& dies, was vorher goschah, nutzios war (“the acceptance of modern sckntifk methods duos not moan that all that has gone before is wasted”). Sic botonon oinzig ihre Dberzcugung, dag die ncue Arboitswouc pro= duktiver KI als die site (“the new methods have been found to be more productive than the cstablisbod lines of investigation”). lndem DAVtES diosc Bomcrkungen herausstreicht, relatrvicrt er soiber don Bogriff “Rovoiutmn“ im Titol s&nor A~ik~~m~ng. Am SchiuS der Zu~monf~~ rum zwoiten Toil knmmt er sogar nnchmals darauf zurtkk, indcm 01 klar sag& dag die Verwendung dot modemon wisscnschaftlkhen Methudoiogie heutc mcht ds cinzlge mdgikhe Forschungsrrt prnpagiort werden darf, sandern als drc houte bcsto (mothodisch gcrogcltstc und produktivstc) Alternative (“the nood to embrace modern scientifc methodology exists, nnt because it IS the only part of understanding, but bccausc rt is the most orderly and productive line of investigation so far developad”). Die Arbcit von BURTON diufte w&ten Kreiscn berorts bekannt soin. Er gibt einon Uborblkk i&or Werden und Ausbreitung von Quantifizrerung und Thcoriobildung in da Gcugraphio. LEWIS befaSt sich mrt der Anaiyso eines Haupthmdernissos bei der Formulierung von Theorion in dcr Gcographie, timlich mrt dcr Fragc, warum die Moinung langc Zeit so stark dommiertc, dab es in der Gcographie iiberhaupt unmYlglich soi, Gosotze zu finden. GOLLEDGE und AMEDEO beahaftigen sich ebenfalis mrt dem Thoma ,,Gesctz” und kcnnmen zu tmer Typenblidung. CHORLEY

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widmet seine Arbeit Ve~~~n~~en bei dtr M~~lbildung. DIG ktzten beiden BeitrEge des rweiten Teller behandein efnes der wrchtlgsten Verfahren der Geographic, die Regionalisierung. GRIGG zelgt, dal3 das Problem da Regionalismrung auf das allgemeine Problem der Kiauiflzierung zuriickgefdhrt werden kann und BERRY systemrtisiert mlt Hilferiner Geographischen (Daten-) Matrbr die wichtigsten geographjschen Betrachtungsweisen. Bet berden Autoren kommt die Meinung zum Ausdruck, daf5 eine Regionalisierung nur ais Mfttei zu ernem bestnnmten Zweck smnvoll ist.

einem eigentlichen Modewort, das skh mit der Zeit rmmer rhwerer mhrdtlich fassen IieS und tn den emzelnen Wissenschaften zunehmend modiflriert wurdc (“it IS a point of view rather than a theory m the scientific sence”). Da es such aus den vier Arbeiten tm dritten Teil van DAVIES’ Buch schwer fXiit, das Wesen und den lnhdt der Systemtheorie in der Geographte zu erfassen, sei im folgenden der Versuch unternommen ein Schema der geographischen Systemtheoric zu entwerfen (Fig. 1). ln dksem Schema findet der Leser Ausdrircke, die zum Dogma der tradrtiooellsn Geographic geh&ren (Ganzheitlichs Betrachtuq, Kompkxitit). Hinter dem Schema steckt such die Auffassuv, daB der Rahmen der ,,allgemeinen Systemtheorie“ in der Geographic als Verbindung der brauchbarsten Konzepte der traditionellen Geographic und den Metboden und Konzepten der quantitatrven und theoretischen Geographic aufgefagt werden kann. Wenn man dies so formuiien, so mug allerdingssofort darauf hingew*~ werden, da6 beim modernen systemanalytischen Ansatz pnz kiar die Suche nach Veraligemeinrungen und GesetzmBfRgkeiten in Systemen im Zentrum steht und nicht die Beschmibung von tndividuellen Systemen.

Zum drjtten Teil Engstens im tusammenhang mit den enormen Fortschritten in Wbsenschaft und Technik unserer Zeit steht die analytische Forschungsmethode (“analytk method”). Die Grundrdee dieser Methods besteht darin, d3 man durch gezislte Experimentc (Labor- oder mathematische Experrmente) die Wirkung von em zelnen Variablen aus einem Satz von lusgewYhlten Variablen objektlv und pr2zis zu fassen versucht Es hat skh gezejgtr daf! die mathanatische Sprache der verbalen Sprache tu diesem Zweck hoch itberlegen ist. Einen nachteiligen Effekt hat dieses Vorgehan: Vor lauter Speziallsierung und unzghllger Detailergebnisse Uroht der Brick auf das Ganze verloren zu phen (pcwohl innerhalb der einzeinen Wissenschaften als such zwischen den Disz*mlinen und Forschungen).

Es 1stACKERMAN, der im srsten Beltrag diesesTeiles indirekt darauf hrnwekt, wenn er schmibt, da6 da Jte Thema der ,,riiumlichen Dlfferenzierung“ Men modemen Tendenzen zuwiderlguft. im iibrlgen begrknda drese Arbeit dk Notwendigkeit der Systemanalyx fii Geographen. Ais Warnung f@t er bei, dal) such Mathematik und Loglk Sackgassen und Unpmduktivitrt in der Forschung nicht ausschiie@r, dag es ohne Intuition, Problemsinn und Komrnuni~t~n~h~k~ keine lebendlge Forschung geben kann.

Aus diesem Gnrnde entwickslte sich mit der Zeit sine die analytische Method* ergMzende Methode, die Systemaaiyse, basicrend auf den Konzepten der aRgemcinen Systemtbcwk. In da Systemtheorie sok der Bikk auf du Ganze, auf ein prizes System im Vordergrund stehen. Systemc, ahganein betrachtet, setzen rich zusammen aus einer Mange von Objekten und den Bezkhungen zwischen Men. Da der Trend aller Wlssenschrften heute dahin geht, nicht die Objekte selber, sondern die Beziehungen und Organisation zwischen ihnen zu studieren (“the major focus of scientifii enqurry has moved away from the study of objects or substances to the study of relationships and organltations“), wurde die System-Theorie irnmer wkhtiger. ,,Systemanalyr” wurde LU

~O~effSSySr~~~~ Wissenschaftliche Methode (Scjencc) - Hypothesen - Messen - Moddie - Theone GesetzmiSrgkerten tGeneralisieren

interdmrplrnarrt;lt

CHORLEY’r Bericht ze@t die Ideen der Systemanalyse am Beisptei von DAVIES’ Erosionszykius auf, wobei er sich ausfBhrlich mit dem Unterschred von offenen und geschtossenenSystemen besc#hrgt. in STODDART’s Artikel wind dut)kosystem ErdeMonsch als ailgemeines offenes System dargesteht. Auch STODDART weist darauf hin, doB die fdee der ,$ynthese” Rlr Geographen dies andere als neu ist. Dar%dk Geogmphen m der vergangenen Pwiode trotzdem keine grogen Erfoige hatten, fiJhrt er dnrauf zurbck, dB sie den quantitativen Weg beschritten hatten und auf regionder

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Fii. 1 Entwurf eines Schemas der geographischen Systemtheorie

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Basu arbetteten und die fundamentalen geographlschen Bezlehungen durch nruve debrministischa FormuiiPnrngan verschleiert biieben. BERRY demonstriert schlie6ikh die Anwendung von system-theoretischen Konzepten beim Studium von Strdten und Stadtsystemen. Ais besonders wertvoll h&en skh die Prinzipien da aiigemeinen Systemtheoria in der angewandten Geographic enviesen. in der Planung beispieisweise mu6 es darum gehen, durch anaiytische Untersuchungen tiber die innere Organisation, das Funkttomeren und d!e Dynamik von Systemen umfassende Kenntnisse zu enverben, die esdrnn ais Krdnung erm!3gi!chen, die untersuchten Systeme durch sinnvolte Pianungsma6nahmen zu beeinfiussen und zu manipuiieren. Zum vlerten Teii Riumiiche Muster von irgendweichen menschikhen Aktivitgten und raumbiidende Prozesse werden rwe!feiios mlegebilch von menschiichem Verhaitan beeinflu6t und gesteuert. Was iiegt also fbr die Geographic niher, als ain Studium menschiichen Verhaitens im Raum. Dieses Thema ist sehr representativ f!lr das, was DAVIES in seinem ganzen Buch aufzeigen will: Untersuchungen des menschiichen Ve!haltens im Raum und an und fi!r rich nicht Neues in der Geographm. NW ist hingegon d!e Art und Wake, wie du Thema heute angIangon wird. Neu rind die komeptioneiien Grundiagen, mtt denen heute gearboitet wird (neben den method&hen Unterschieden!), Grundiagen, weiche die heutigen Arbeiton aus der frdheren SteriiiCLt herauszuf!!hren vermogen. DAVIES’ Ansichten und Hoffnungen gohen diesbezirglkh sehr weit. Er steiit fest, da!3 fniher die Meinung dominierts, es xi unm@#ich, zu Vera!igemsinerungen auf dem weiten Gebiet des monschirhen Verhaltens zu kommen, wed die Entschsidung des individuums unfa6bar KI (“a subjective ;Ipprec!ation of the role of the individual has often led to an unreasoned denia! of the posstbility of genera!!zation in such matters”). Zwar beobachtete man eine technische Perfekt!on!enmg in der Analyse, aber keine Erhdhum der orklirenden Aussagokraft in den geographischen Arberten. Der Schritt von dcr Einzoibeob~htung zum Vorhaltensprmzrp schion mcht mtiglkh (“studiesof individua! and aggregative behaviour”). Nun w aber dber die Wahrscheinlichkeitsanllyse ein Zusammenschiu6 mdglich. Dieser Weg orlaube es uns, unsere Unwlssenheit iiber die Roiie von Einzelfaktoren, dber unerwartete Handiungen, iiber die welen Details, die hinter emem bestimmten Proze6 stehon, offen einzugestehen, trotzdem aber zu beruc!ts!cht!gen und a!ie mbglichen Aiternativen einzubauen (“the role of the umquefactor, the unexpected action, the latent event made mamfest, can be accomodated via the franc admrssion of our Ignorance of all the details of any partlcuiar process, if the disc!pime is to progress, alternatives must be built into any studies. The specifik introduction of choices, of alternatives into any scheme, means that the methodological durlism between individua! and aggregattne studies has at least been resolved”). Verschiedene Probiemkreise werden von DAVIES vorrang!g aufgegriffen. Zunichst einmai die Debatten der beiden ilten Schuien, der Deterministen (Advokaten von streng abhangylen Beziehungen) und der Possibiiisten (deren Doktrin der freie Wiiie des Menahen war). DAVIES zeigt, da6 diese beiden Ansichten aus der Perspektlve unseres heutlgen Wissens gefahriich naive Ansichten darsteiiten und an der Vieifaitrgkeit der Beziehungen zwischen Monxh und Umweit vorbeigingen (“the multitude of links between man and h!s environment as mediated through his perceptive process”). Be! den Possibiiisten waren Wahrschemilchkeiten zwar schon rm Gesprdch, aber in emem determmistischen Sinn (“evidence was still presented In a determmistlc manner, not In the sense of a physical determmrsm, but In the sense of deriving one specific

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answer from any set of antecedent”). Dann macht Davies darauf aufmerksam, da6 frirher ausschiie6iich VerhJtensprodukte (“behavioura! products, spatial pattern of behaviour”) stud&t worden sind, bci donen mit Bezug auf den homo oeconomicos oft die wirtschaftswissenschaftiichen ideen vom optima! Erreichbaren dominierten. Statt dessen fordert cr ein Stud!um des Verhdtens seibsr, also der Prozesse und Entscherdungs!triterlan, die seiner Moinung nach vie! eher auf individuelier ,,Befriedigung” basieren. Nach einigen anderen Gedanken wird schile6iich vorgeschlagen, zwischen ,,Aumiichem Verhaiten” (“spatial behavlour”) und ,,Verhalten im Raum” (“behaviour in space”) zu unterscheiden. im ersten Beitrag da vierten Teiies, der von CURRY stammt, ward das Prinzip der ,,Unbestimmtheit” hochgespieit. Die Gsographen, meint CURRY, soiiten bewu6t die Ungewieheit (in Form von operationellen Wtirscheinlichkeiten) ins Zentrum ihrer Ana!yse steiien. OLSSEN/GALEgebon emen a!igemomen Dborbiickdbordio zahirelchen Probieme, die hinter don bisher formuiierton RaumTheorien s&hen, die fagt alla auf wutschaftstieoret!s&on Annahmen wie ,,Prof!t-Maxunierung“ und ,,voiisQndiges Wissen” basieren. Sio fordorn dem gegoniber eine Hinwendung zu MukoffModelien. in vielen neuoren Arbeiten gcht es noch immer urn ein sorgR!tiges konzeptioneiies Vortasten. D!e bek!en BeitAgevon WOLPERT und GOLLEDGE/BROWN gshoren zu dieser Gruppe. WOLPERT fa6t dabei Migrationsmodoiie ins Auge, denen er vermehrt entscheidungstheoretische Verha!tenwegoin integrieren mbchte. Boi GOLLEDGE und BROWN wird der Versuch unternommen, die von Etziehungswissonschaften und Psychoiogen entwkkdton Lern- und Suchtheorien Air Marktentschetdungsmodeiie zu testen (“search-phase, hlituai response phase“), was auf dem operativen Niveau auf ein emfaches Markoff-Mode!! hinaurlauft. Zuietzt findet skh noch die wahrschemiich v!eien Lesem bekannte Albeit von BERRY, in der er einer formalen Raumg!iederung (bassiarendauf struktureiion Daten) eine funkt!ona!e Raumgiiederung (wfgrund von intera!ct!onen) gegenkbsrsteiit und die gegenseitigen Beziehungen zwuchen ihnen aufdeckt. Dies 1st ein viiiiig andersartigor AnsaQ, der auf der Anwendung von muit!var!abien statistuchen Methoden aufbaut. Nach der Lekt!!re dieses von DAViES zusammengesteiiten Buches, steiit sich eine Hauptfrage: weiches 1stdas Vorhaitnis zwischen Konzepten und Methoden, zwischm dem epistemdogischen und dem technischen NNeau. Das vorliegende Buch kdmmert suchuberhaupt n!cht urn methodische Fragen. Ais Begrfindung wurde DAVIES vermutiich angebon, da6 so!che methodischen Fragen mcht diszlpiinspezlflsch seien, da6 sie ailen modernen Wissenschaften gemeinsam se/en, und da6 sk damit zur Seibstfmdung oder Charakterisierung emer Wissenschaft nichts beitragen wurden. Das Buch suggeriert vioiiekht einer uninformiorten Leserschaft, da6 die moderne Geographic alitin von Konzepten ieben kann. Eine soiche Einseitigkeit ware indessen gcfdhriich, wenn nkht sinnios. Diex Emsteiiung ist hochstens fur den etabiierten Hochschuiprofessor befriedigond, der sich nicht mehr urn die Reaiisierbarken semer idrn und Vorsteiiungen kiimmem mu6, nicht abor Air den Studenten oder jungen Dozenten, der seine Dipiom-, Doktor- oder Habiiitat!onsarbeit mlt konkreten Resultaten abiiefern mu6. Die oben gesteiite Frage mu6 sicher so beantwortet werden, da6 kemes der beiden Niveaus ohne das andere zu einem rrchtigen Z!el tihren. Weder m!t einor statistischen Anaiyse ohne konzeptlonelle Vorsteliungen, noch mit einem Konzept ohne Kenntmsse der Wer)ueuge wird man zu brauchbaren Lbsungen kommen. Weder der Techniker ohne Konrepte, noch der Theoretiker ohne Methoden werden den Fortschritt der Disziplin entscheidend fdrdern.

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Und wie steht es mit der Frage nach dem Huhn oder dem Ei? (Was war zuerst?) Sowohi die historlsche Entwickiung der quantltativen und theoretlschen Geographie als such der normale Bildungsgang eincsGsographen lassen vennuten, d3 doch das methodische Ntveau zun&hst dominiert. Auf diesem Niveau zetgte sich zun%chst ein enormer Nachholbedarf rn der Geographie. Gegenwirtig scheint das Pendel auf das andere, das konzeptionelle Niveau LU wechseln. Und der Nachholbedarf auf diesem Niveau wlrd enorm und nicht so leicht zu befriedigen sem, weil wir Geographen dort nichts oder nur wenig von unseren benachbarten Gebieten stehlsn kbnnen, sondtrn unsere eigene lntelligenz brauchen mbssen. DAVIES’ Buch wlrd eine gute erste Hllfe sein! Freuen wir uns aber jeQt schon auf die Zeit, wo beide AnsiQe gleichwertig zusammenstehen und Resultate erbringen werden, wekhe den Lehrinhalt der Geographie entscheldend bereichern werden.

European Centi for Geographic Computer Programs (ZGCP) - Second Newsletter AndrC KLCHENMANN,

Karlsruhe*

In 1973 the GPE (Geogmphy Progmm Exchonpc) distributed 703 computer programs to users in North America. Actlvitks in Europe were much more modest The catalog of the Zentmlstel~e f& Geogmphische Computefprogramme (ZGCP) was ordered by approxiinately 30 tnstltutions (mainly by departments of geography). SC ven program orders were process& by ZGCP. The program collection presently consists of 132 programs in the ZGCP catalog and 140 programs in the GPE catalog (these programs are extremely well documented). 55 programs are identical in these two sets of programs. The updated ZGCP catalog (January 1974) ldentif’ia those programs. Both program catalogs may be ordered from ZGCP (sFr. 5.00 each). It k planned to merge the two sets and catalogs in the future. The ZGCP works on a self-sustaining bask and is not funded from other sources. Financial input has been quite modest but expenditures have been kept as low as possible by honorary work. However, much more and especially more professional work (updating, documentation, test data sets) has to be done in the future. In spite of the low budget it was decided not to raise the nominal costs. Thus the sum of 40 sFr. still can be regarded as the average cost of a program. It is hoped that tite demand will increase this year providing a broader financial base. This should keep tie service operational.

2. SYMVU. A computer graphics program generating three dimensional line-drawing displays of data with removal hidden lines, using a CALCOMP plotter. 3. CALFORM. A computer plotting program for Producing shaded conformant maps, where data values assigned to each data zone are represented by symbohsm appearing as grey scale shading, using also a CALFORM plotter. 4. GRID. A graphic display of information collected on the basis of a rectangular grid using a line printer. 5. POLYVERT. Conversion of spatial data bases derived from different geocoding schemes (SYMAP, CALFORM etc.). Persons interested m these programs should ask for Program manuals and rates. As was mentioned in the first newsletter, the aim of the ZGCP is to facilitate the exchange and use of ax~stmg computtr Programs. Geographers (or any other spatially oriented scientists) are asked to contact ZGCP if they have written a computer program that seems useful to a wider public. Such programs can be integrated into the present program cdlsction. A large number of new programs have been collected this way by the GPE during the last year, and will be available also in Europe sometime thk summer. An updated GPE index is in preparation. The European Center for Geographic Computer Progmms is quite well organized now and ready to assist Geography Departments as well as the individual researchers to use existing computer programs. For questions and orders (programs, c&togs, documsntation) pkw write to the author of this report.

Does the Pendulum Swing Back in the United Kingdom? Wolf TIETZE, Wotfsburg* After a decade or two of enthusiastic and fruitful studies overstatement has diminished and the initial excitement has been replaced by a more mature self-confidence. This is the most satisfying Impression the writer obtained at this year’s annual meeting of the Institute of British Geographers, held on the campus of the University of East Anglia at Norwich, UK (Jan. 3-7). This well-organised and smoothly run conference of some five hundred almost exclusively British Geographers demonstrated clearly the following: The innovation caused by the recent application of computer techniques in geography and recognised long since as real progress seems to be understood more and more for what it IS: a technical tool rather than a “new geography”. The limitations stemming from this recognition are widely known.

A few programs are distributed on a cornmissionary basis which means that the originator receives a license fee. The ZGCP functions merely as distributor without any commercial interest. These are mainly the Harvard software programs (Luborutory for Computer Graphics and Spatial Analysis), presently the following five packages:

The unity of geography is enjoyeing a remarkable renaissance in the minds of British geographers as well as of leading American and Soviet representatives of the subject. This was demonstrated impressively by Professor 0. HOOSON of Berkeley, Calif., m a special evening lecture. This trend towards a restatement of the unity of geography conforms to the views steadily maintained by most French and German schools.

1. SYMAP. A Computer program for the production of maps and diagrams. Three types of maps are available: contour-maps, choroplethmaps and proximal maps.

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Prof. Or Andr6 KILCHENMANN, Department of Geography (II), University of Karlsruhe, D-75 Karlsruhe, KaiserstraSe 12, Germany (W).

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Dr. Wolf TIETZE, Germany (W).

Einsteinstr. 5, D-3180

Wolfsburg,