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322 Schlüsselwörter Oberes Sprunggelenk, Arthrose, Supramalleoläre Osteotomie Korrespondenzautor: Dr. med. Markus Knupp Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Kantonsspital Liestal, 4410 Liestal, Schweiz, Tel.: 0041 61 925 22 26 E-Mail:
[email protected] http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.09.044
Rekonstruktive Fußchirurgie beim aktivierten Charcot-Fuß − Langzeitergebnisse T.B. Budny, B. Roskam, H. Kirch, U. Illgner, K. Daniilidis, H.H. Wetz Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation Einleitung Die Charcotarthropathie bzw. die Neuroosteoarthropathie (NOAP) ist eine charakteristische Komplikation des diabetischen Fußes. Die NOAP kann zu ausgeprägten Fehlstellungen bzw. Luxationen mit daraus resultierender Ulkusbildung und einem hohen Amputationsrisiko einhergehen. Traditionell wird die aktivierte NOAP konservativ behandelt. Massive Instabilitäten, Fehlstellungen und rezidivierende Ulzera des Fußes machen eine chirurgische Therapie notwendig, um eine Amputation zu verhindern. Diese Studie präsentiert die Erfahrung von über 10 Jahren der chirurgischen Therapie des aktivierten Charcot-Fußes mit einem der größten Follow-up-Kollektive. Methode In einer retrospektiven Studie wurde 203 Patienten mit aktiviertem Charcot-Fuß (Eichenholtz-Stadium 1−2) im Zeitraum vom 1996 bis 2010 nachuntersucht. Aufgrund von konservativ nicht beherrschbarer komplexer Fehlstellungen, Instabilitäten oder chronischen Ulzera war bei diesem Patientenkollektiv ein korrigierendes bzw. rekonstruktives Verfahren mittels externer Osteoysynthese durchgeführt worden. Nach Entfernung des Fixateur 6−8 Wochen postoperativ erfolgte die Mobilisierung zunächst mit einer individuell angepassten Unterschenkelorthese aus Gießharzlaminat. Bei gutem Alignement und ausreichender Konsolidierung des Fußes war im weiteren Verlauf die Versorgung mit Maßschuhen möglich. Ergebnisse Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug ca. 30 Monate (min. 2 − max. 314 Monate). Als
D.A.F. Intern häufigste Minorkomplikation traten in 17,2 % der Fälle Pininfekte auf, die meistens konservativ behandelt werden konnten. Revisionsoperationen waren aufgrund erneuter Fehlstellungen, Instabilitäten oder chronischer Ulzera bei 22,7 % der Patienten notwendig. Hierdurch waren sofortige Amputationen jedoch vollständig vermeidbar. Amputationen waren im weiteren Verlauf in 2,5 % der Fälle notwendig, partiell durch das Vorliegen einer diabetischen Angiopathie bedingt. Die Aktivität der Patienten in Anlehnung an den Hofer Activity Score stieg durchschnittlich um mehr als 1 Klasse. Ca. 55% der Patienten konnten abschließend mit orthopädischen Maßschuhen versorgt werden, der Rest der Patienten wurde dauerhaft mit Orthesen ausgestattet. Diskussion Das operative Managment dieser Hochrisikopatienten ist komplex und oft problematisch. Das Ziel der Extremitätenerhaltung stellt hohe Anforderungen an das interdisziplinäre Team. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass mit der hier vorgestellten Methode viele Amputationen vermieden werden konnten und eine deutliche Verbesserung der Aktivitätsklasse erreicht werden konnte. Das interdisziplinäre Zusammenspiel von orthopädischem Chirurg, Orthopädietechniker und Orthopädieschuhmacher ist der entscheidende Schlüssel für den Langzeiterfolg. Schlüsselwörter NOAP, Fixateur externe, Amputation, Diabetes, Aktivitätsklasse Korrespondenzautor: Dr. med. Tymoteusz Budny Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster, Tel.: 0251-8356768 E-Mail:
[email protected] http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.09.045
Supramalleoläre Korrekturosteotomie bei fehlverheilten Pronations- und Außenrotationsfrakturen am oberen Sprunggelenk R. Flückiger, A. Barg, M. Knupp, B. Hintermann Kantonsspital Liestal Einleitung Nach Frakturen des oberen Sprunggelenkes sind neben Knorpelschäden oder Weichteilproblemen die Kongruenz und die Stellung des Gelenkes
entscheidend für den Verlauf. Eine posttraumatische Fehlstellung nach fehlverheilten Pronations- und Außenrotationsfrakturen führt aufgrund der asymmetrischen Belastung häufig zu degenerativen Veränderungen im oberen Sprunggelenk. Fehlverheilte Frakturen oben genannten Musters zeigen eine Valgusfehlstellung der distalen Tibiagelenkfläche, welche sich oft zusammen mit einer Verkürzung oder Rotationsfehlstellung der Fibula präsentiert. Das Ziel der Studie ist, die Ergebnisse nach supramalleolären Korrekturosteotomien der Tibia und der Fibula zu untersuchen. Material und Methoden Zwischen 1995 und 2008 wurden 48 Patienten (25 Frauen, 23 Männer, 45 [21−69] Jahre) mit einer Fehlstellung nach Pronations- und Außenrotationsfraktur im Sprunggelenk mit einer supramalleolären Korrekturosteotomie der Tibia und Fibula behandelt. Beim Patientenkollektiv handelte es sich um 43 Frakturen vom Typ Weber C (8 davon Typ Maisonneuve) und 5 Frakturen vom Typ Weber B. Durchschnittlich erfolgte die Korrektur 20,2 [3−98] Monate nach dem Trauma. Die Tibiakorrektur erfolgte entweder von medial im Sinne einer zuklappenden Osteotomie oder von lateral mit Hilfe einer Allograft-Interposition. Die Korrektur der Fibula erfolgte jeweils über eine schräge Osteotomie und Fixation mit einer winkelstabilen 6-LochPlatte. Postoperativ erfolgte eine Ruhigstellung in einem Vakuumstiefel mit Teilbelastung für die ersten 8 Wochen. Die Patienten wurden regelmäßig klinischradiologisch nachkontrolliert, dies jeweils mit Erfassung des Bewegungsumfanges und der Stabilität des Gelenkes. Zusätzlich erfolgte die Erfassung des AOFAS Scores. Die Auswertung der Röntgenbilder erfolgte gemäß der Klassifikation von Takakura. Ergebnisse In 45 Fällen erfolgte eine zuklappende Korrektur der Tibia von medial und in 3 Fällen eine aufklappende intraartikuläre Korrekturosteotomie von lateral. Um eine neutrale Ausrichtung des Rückfußes zu erreichen, erfolgte in 19 Fällen eine Korrektur am Calcaneus (16 mediale Verschiebeosteotomien und 3 laterale Verlängerungsosteotomien). Die durchschnittliche Korrektur der distalen Tibiagelenkfläche betrug 5,2°. Dies führte zu einer postoperativen Valgusstellung von 2,8°. Die vollständige ossäre Konsolidation der Tibia erfolgte im Schnitt nach 2,4 Monaten, in zwei Fällen kam es zu einer verzögerten Konsolidation nach 6 resp. 7 Monaten.
323 Nach 7,1 [2−15] Jahren waren 42 Patienten (87,5%) mit dem Ergebnis zufrieden oder sehr zufrieden. 41 Patienten waren vollständig beschwerdefrei. Der AOFAS Score betrug 86 [64−100] Punkte. In einem Fall musste aufgrund progredienter Schmerzen und fortschreitender Arthrose nach 26 Monaten eine Sprunggelenkprothese implantiert werden. Radiologisch zeigte sich in 30 Fällen keine, in 14 Fällen eine leichte und in 3 Fällen eine mittelschwere Progredienz der degenerativen Veränderungen. Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass fehlverheilte Pronations- und Außenrotationsfrakturen erfolgreich mit einer supramalleolären Korrekturosteotomie behandelt werden können. Um degenerative Veränderungen im oberen Sprunggelenk zu verhindern, ist die ossäre Balancierung des Rückfußes entscheidend. Korrespondenzautor: Dr. med. R. Flückiger Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Kantonsspital Liestal, 4410 Liestal, Schweiz, Tel.: 0041 61 925 33 42 E-Mail: roman.fl
[email protected] http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.09.046
Reconstruction of a Large Osteochondral Lesion of the Distal Tibia with an Iliac Crest Graft and Autologous Matrix Induced Chondrogenesis (AMIC) - Case Report M. Miska1,2, M. Wiewiorski1, A. Leumann1, U. Studler3, V. Valderrabano1 1
Orthopaedic Department, University Hospital Basel, Basel, Switzerland 2 Orthopaedic Department, University Hospital Heidelberg, Heidelberg, Germany 3 Department of Radiology, University Hospital Basel, Basel, Switzerland Purpose Joint preserving treatment of osteochondral lesions (OCL) in younger sportive patients remains a big challenge for the orthopaedic surgeon. Isolated OCL of the distal tibia are rare and no clear treatment guidelines have been established. We developed a novel surgical treatment method using a stable bone plug harvested from the iliac crest combined with the implantation of a collagen I/III membrane. With this case we report the successful use of
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